Touch Up

Eine Frage zum Wetzen und touchup noch: Wieviele Züge pro Messerseite macht man da in etwa auf dem Wetzstahl? Und in welchen Zeitintervallen sollte man das machen um das Messer dauerhaft scharf zu halten?
In welchen Abständen man wetzt ist abhängig von der Nutzung und der gewünschten Schärfe und der Schnitthaltigkeit. Da gibt es keine Zeitintervalle.
Wetzen reicht theoretisch aus, wenn man mit 1-2 wechselseitigen Zügen anfängt und dann schaut ob es reicht, kann man wiederholen bis die Schärfe den gewünschten Grad erreicht.
Ich teste das zeitweise am Daumennagel und gucke ob die Klinge bei etwa 45 Grad schräg stehen bleibt.
Ansonsten merkt man es auch ganz gut beim Schneiden.
 
Lieber zu früh als zu spät ;)
Aber wie Dirk richtig schreibt, gibt es keinen Zeitintervall. Dann noch eher einen "Schnittintervall". Aber wer zählt und behält schon die Anzahl der Schnitte im Gedächtnis, vor allem wenn mehrere Messer in Gebrauch sind. Bei meinen Solinger (also < 61 HRC) wetze ich nach gefühlten (!) 30 - 40 Schnitten am Stahl bzw. mache es auch so wie Dirk: Daumennagel oder Hinterkopfhaar.
 
Ein Messer verliert mit der Zeit immer mehr an seiner Grundschärfe. d.h. Wenn ein Messer auf einem Stein frisch geschärft ist, braucht man mit dem Stahl nur wenige Züge um die Schärfe wieder herzustellen. Je länger das Schärfen in der Vergangenheit liegt, desto mehr Züge braucht man um dem Messer wieder zu Schärfe zu verhelfen. Das Wetzen ist also gleichzeitig ein guter Indikator, wann wieder ein neuer Grundschliff nötig wird, also wann ein Messer wieder auf den Stein muss. Irgendwann ist eben die Schneide nicht mehr in gutem Zustand und dann wird das Wetzen immer aufwendiger.
Ich rede jetzt von Feinzug und Microfeinzug. Natürlich gibt es Diamantbeschichtete Stäbe und Keramikstäbe, die soviel Material abnehmen, dass die Körnung feinen Steinen gleichkommt. Der Wetzstab hat dabei den Nachteil, dass die Schneide nur Punktförmig aufliegt und dadurch im Verlauf der Schneide ständig Winkeländerungen auftreten. Auf dem Stein liegt die Schneide auf einer Linie bzw. der Fläche der Schneidfacette auf. Daher wird eine sauberere gleichmäßigere Schneidfacette wieder hergestellt. Das gilt in noch größerem Maße für geführte Schleifsysteme.
 
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Danke für die Antworten.

Ich möchte mir ja entweder den Eicker Microfeinzug oder den Dickeron Microfeinzug zulegen. Ist der Aufpreis für den Dickeron gerechtfertigt? Welchen würdet ihr mir empfehlen und warum?
 
Der Eicker Microfeinzug hat deutlich tiefere Riefen als der Dick Micro.
Der Eicker braucht etwas mehr Erfahrung, damit die Schneide nicht gleich zerstört wird.
 
Kommt auf die Schneide (meine sind dünn ausgeschliffen mit kleiner Microfase) und den Anspruch an die Schärfe an.
 
Der Eicker Microfeinzug hat deutlich tiefere Riefen als der Dick Micro.

Hmmm... ich habe beide und der Dick Microfeinzug ist marginal feiner als der Eicker Microfeinzug...

Der Eicker braucht etwas mehr Erfahrung, damit die Schneide nicht gleich zerstört wird.

Wenn ich sowas lese, dann keimt in mir der Verdacht auf, dass unerfahrene Messerbesitzer, die das ebenfalls lesen, nun Angst vor dem Wetzstab bekommen...
Wenn man beim Wetzen mit einem Eicker Microfeinzug eine Schneide zerstört, dann zerstört man die in gleicher Weise auch mit dem Dick Microfeinzug.
 
Ich würde sogar sagen das unbedarfte Nutzer mit einem noch gröberen Dickoron besser bedient währen ;) ... Die dicke der Schneide ist dabei nicht von belang. Stahl Härte/Sprödigkeit spielen hier eine Rolle, und natürlich der Zustand der Schneide vor dem Wetzen.

Es sollte nicht der Eindruck entstehen das man ein einige Jahre misshandeltes Messer mit nem Dick Microfeinzug oder nem anderen Stahl wieder scharf bekommen würde.

Btw. Hallo Thorsten.

Grüße Wastl.
 
Könnte man dabei nicht einen groben Wetzstahl nehmen und zum "polieren" einen Dick microfeinzug nehmen? Dann könnte man das schleifen eventuel noch etwas weiter rauszögern.
 
@Caligula Minus : Jein... Ist ein Messer wirklich Stumpf hilft ein Wetzstahl ohne Beschichtung nicht mehr weiter. Sehr grobe Wetzstähle a la DICK Standartzug z.B. reissen die Schneide regelrecht auf da hilft ein feinerer nicht mehr viel der eigentlich nur den Bart/Grat hin und her schiebt.

Je weiter man durch gröbere Wetzstähle das wetzten rauszögert desto mehr muss man dann auf dem Stein wegnehmen. Aber da rede ich von groben Wetzstählen.. Da ist ein Eicker Feinzug weit weg davon.

Grüße Wastl.
 
Könnte man dabei nicht einen groben Wetzstahl nehmen und zum "polieren" einen Dick microfeinzug nehmen? Dann könnte man das schleifen eventuel noch etwas weiter rauszögern.
Nein, mit einem groben Wetzstab zieht man Riefen in die Schneide, die ein Microfeinzug nicht wieder ausbügeln kann.
Wetzen funktioniert ja mit extrem wenig Druck und sehr wenigen Zügen und ist nicht ansatzweise mit dem sorgfältigen Schleifen einer Klinge zu vergleichen.

Wenn man sich mit einem groben Wetzstab Riefen in die Schneide oder Schneidfase zieht muss man, um das zu korrigieren, Material gleichmäßig abtragen und dann liegt man irgendwo bei 400/800/1000 um quasi erst mal einen riefenfreien Winkel in die Schneidfase zu bringen.

Deswegen gibt es ja die Stäbe mit Microfeinzug damit man quasi schnell von "scharf" auf "schärfer" kommt.
 
Ein Wetzstahl mit feinem oder grobem Zug hat einen entsprechenden, wenn auch geringen, Materialabtrag. Ein Polierzug ohne Rillen dagegen nicht. Nun kommt es darauf an, wie fein die Rillen sind, die ja im Prinzip einer einzügigen Feile mit parallel zum Stab angeordneten Zähnen ähnelt. Eine Feile hat natürlich stärker auf Abtragsleistung geformte Zähne. Die Abtragsleistung bei einem Wetzstahl entsteht dagegen durch die geringe Auflagefläche und den dadurch entstehenden relativ hohen Druck, selbst bei sehr vorsichtigem Wetzen.

Auch wenn Eicker und Dick Ihre Wetzstähle gleich benennen („Micro“) unterscheiden Sie sich deutlich bzgl. des Materialabtrags.
Wer beide Stähle besitzt kann einen einfachen Versuch starten: Messer je Seite 5x wetzen und anschließend sowohl die Schneide als auch den Wetzstahl mit einem sauberen Taschentuch abwischen.

Daher empfehle ich Anfängern den Dick Micro, da er tendenziell durch den sehr feinen Zug eher poliert und den Grad aufrichtet als einen „feilende“ Wirkung hat.

Das entspricht aber nur meinen Erfahrungen mit meinen Messern und Wetzstählen.

Mit einem sonnigen Gruß zurück an alle :)
Torsten
 
Lieber Torsten,

ich weiß ja wo du das mal gelesen hast ;), ich weiß sogar wer es geschrieben hat ;) . Aber es handelte sich um weit mehr als 5 Wechselzüge.... Da passiert nämlich rein gar nix...

Also Tip an dich,, Messer vorher anständig säubern, und den Wetzstahl auch ;) . Dann bleibt auch das Tuch sauber.

Edit: Grad noch mal probiert mit DICK Polierzug, Microfeinzug, Saphirzug und Standartzug.... Nach 5 Wechselschüben bleibt das Papier sauber... Letztere sind erheblich gröber als der Eicker.

Grüße Wastl.
 
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hallo, danke für die Antworten. Das Nowi System ist ja relativ teuer. Wo genau gibts denn das Bogdan System? Hab gegoogelt aber leider nix gefunden...

Eine Frage zum Wetzen und touchup noch: Wieviele Züge pro Messerseite macht man da in etwa auf dem Wetzstahl? Und in welchen Zeitintervallen sollte man das machen um das Messer dauerhaft scharf zu halten?
Bezüglich Bezugsquelle Bogdan, da hilft die Forensuche weiter:
Geführte Systeme - Novi oder Edge Pro Professional - und Schärfe erhalten..?

Geführte Systeme - Novi oder Edge Pro Professional - und Schärfe erhalten..?

Ich würde aber eher mehr Geld ausgeben und mir ein Novi holen oder warten bis es das hier zu kaufen gibt:

Alternativ kannst du googeln nach:
Bauanleitung Bogdanclone
Schärfen mit System im Eigenbau
Schleifding 2.0
 
Also Tip an dich,, Messer vorher anständig säubern, und den Wetzstahl auch ;) . Dann bleibt auch das Tuch sauber.
Nö, bleibt es nicht. Hab das Video auf meinen Insta-Kanal gepackt, da sieht man es ganz gut: nach 5 Zügen je Seite auf dem Eicker Micro ist etwas Abrieb im Tuch, nach dem Dick Micro nicht.
 
Mal wieder 2 Fehlerquellen.... Die erste, du zeigst uns das erste Tuch nicht.... :rolleyes:: , die zweite, C-Stahl Messer Schneidlage machst du mit dem Eicker blank (das ist dann der "Dreck" im Tuch.... :rolleyes::
(den ich nicht mal erkennen kann, sollte meinen Bildschirm mal wieder putzen 😁 )

Wie auch immer, ich habe keinen Eicker zum testen da, aber wenn der nicht mit Diamanten beschichtet ist oder gröberen Zug hat als ein Dick Standartzug zweifle ich diese Beobachtung an. Aber für das Instagram Puplikum bestimmt ein Meilenstein diese Beobachtung :super:.

Grüße Wastl.
 
ich habe keinen Eicker zum testen da, aber wenn der nicht mit Diamanten beschichtet ist oder gröberen Zug hat als ein Dick Standartzug
Der Unterschied zwischen Eicker- und Dick-Microfeinzug ist eher sehr sehr gering, ich nutze den Eicker lieber für TouchUps, der Eicker ist subjektiv gefühlt gröber als der Dick, aber das sind Nuancen.
Seit einiger Zeit sehe ich mir die Ergebnisse auch optisch an, habe da einen Lichttisch und eine DSLR mit extremen Makroobjektiv-Möglichkeiten, da kann ich wirklich im Liveview sehr gut sehen, wie "riefig" eine Schneide ist.
Wetzt man mit dem Dick zwei bis drei Züge jeweils wechselseitig ist der Grat quasi weggefalten was man sieht und was ich auch mit Wattepads prüfen kann. Allerdings reicht nach meiner Einschätzung und Erfahrung reines Wetzen über lange Zeit nicht aus um eine Schneidfase auf sehr sehr gute Schärfe zu pflegen. Wetzen reicht allerdings für viele Verbraucher über Jahre aus um Gebrauchsschärfe zu erhalten, deswegen ist es auch in der Wahrnehmung des Schärfeergebnisses so unterschiedlich.
 
„Instagram Puplikum“ find ich ja schon wieder ganz lustig.

Aber nochmal zurück zum Thema und meiner bescheidenen Meinung:

Ich nehme den Dick Micro zum Aufrichten des Grats. Der Eicker trägt Material ab, was ich bei feinen Schneiden problematisch finde.
 
Hm, ich nehme für alle Herder und das Cottage, alle nagelgängig, sogar nur den normalen Dick Saphirzug, roter Griff.

Von zerstörerischen Kräften kann ich nicht berichten, vielleicht auch eine Frage der Handhabung. Je nach Anspruch, Stahl und Klinge sind hier sicherlich Unterschiede auszumachen - dass einer der drei feineren Wetzstähle derart aus dem Rahmen fällt, dass man empfehlen sollte, die Benutzung zu unterlassen, wage ich massiv zu bezweifeln.

grüsse, pebe
 
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