güNef
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Servus,
tja, wenn jemand überzeugt ist, dann heißt das fest an etwas bestimmtes glauben, da wirken andere Überzeugungen nicht, weil der Platz von den eigenen besetzt ist. Ich finde das spielt keine Rolle, solange man nicht die eigene Überzeugung als allgemeine Gültigkeit betrachtet. Ein Kochmesser habe ich aus keinem Kulturkreis jemals gestroppt ausgeliefert bekommen. Westliche Messer sowieso immer mit Fase, japanische fast immer, ab und an ohne um selbst den ersten Schliff zu setzen und diesen traditionell mit Steinen. Stroppen ist daher zumindest keine Variante die Industrie, Manufaktur oder Schmiede verwenden, daher nicht in großen Stil bei Herstellern verbreitet oder gebräuchlich. Auch bei anderen Messern kommt das meines Wissens nicht als gängige Methode vor und wenn sich Hersteller auf balligen Schliff spezialisiert haben, erfolgte dieser maschinell. Kennt jemand Hersteller die mit Schleifleinen von Hand gestroppt Messer aus der Schachte ausliefern?
Als Methode für den Kunden und Anwender, der ballige Schliffe bevorzugt, sicher ein funktionale und kostengünstige Möglichkeit seine Messer zu pflegen, aber als flächendeckend-universelle Methode für alle Art Messer und jede Art von Gebrauch oder Anwendung ist das aus meiner Sicht nicht gedacht und begründet wird das für mich alleine durch das unterlassen der Hersteller, wobei es bei industriell hergestellten Messern schon am Produktionsablauf scheitert, aber selbst mittlere bis kleinere Manufakturen machen das nicht.
So sehe ich eine Schneidfase als etablierten Standard weltweit. Jetzt kann man darüber diskutieren wie so eine Schneidfase präpariert werden kann und soll um für die vorgesehene Aufgabe gerüstet zu sein. Ab jetzt beginnen alle Wege nach Rom zu führen und sich unterschiedliche Meinungen, was für welche Aufgabe/Einsatz und für ein bestimmtes Ziel, die ideale Variante ist. Der eine schleift einen seriellen V-Schliff ballig um und stroppt ab sofort jedes Messer, weil seine Zwecke damit am besten bedient werden, andere bleiben bei einer Schneidfase und bearbeiten diese mit den besten verfügbaren Möglichkeiten um sie schleiftechnisch so perfekt als möglich zu machen. Andere machen gar nichts und ziehen die Klinge durch einen Durchzugsschärfer. Der nächste macht nichts uns benutzt einen Keramikstab, der nächste einen Wetzstahl, der nächste einen SM usw. usf.
Das sind alles unterschiedliche Varianten und niemand macht etwas falsch, wenn er mit seinen Ergebnissen zufrieden ist. Es ist die Zielsetzung, die über eine bestimmte Methode funktioniert, über eine andere nicht.
Ich denke, wenn man entschieden hat, was man will, kann man die Methode definieren, eventuell kombinieren und das ist alles.
Traditionell werden japanische Messer an riesigen, sich im Wasserbad drehenden Schleifrädern geschliffen. Die alten Meister mir ihren krummen Rücken und vom kalten Wasser rheumatischen Händen machen das seit Ewigkeiten. Eine Defektschicht vom Überhitzen gibts da mal nicht. Manufakturen z.b. Ashi, so hat mir Mitsuaki Takada per Mail versichert schärfen bis 3k
Sakai Yusuke hingegen maschinell am Band mit Defektschicht:
Hier die reparierte Schneide:
Die Breite der Fase beträgt 0,15mm, die draufgesetzte Mikrofase ( dunkle Linie ) ein paar 1/100mm So eine Präzision ist nur mit geführtem System und mikroskopischer Kontrolle möglich. Ich hatte es vor diesem Schliff nicht für möglich gehalten in diesen Bereichen so exakte Fasen zu setzten und mir einen Ast abgefreut. Das war nur eine Spielerei um zu sehen was geht, wenn man etwas ausreizen möchte. Die Qualität der Schneidenoberfläche war in dem Fall nicht wichtig, da ging es nur um die Frage wie genau man arbeiten kann. Es wären auch 39° oder 40° oder weniger möglich, es geht nur um das technisch mögliche, eine winzige Facette in einem von mir exakt bestimmten Winkel, gezogen wie ein Strich.
Die Sinnhaftigkeit ist hier nicht der Punkt.
Gruß güNef
tja, wenn jemand überzeugt ist, dann heißt das fest an etwas bestimmtes glauben, da wirken andere Überzeugungen nicht, weil der Platz von den eigenen besetzt ist. Ich finde das spielt keine Rolle, solange man nicht die eigene Überzeugung als allgemeine Gültigkeit betrachtet. Ein Kochmesser habe ich aus keinem Kulturkreis jemals gestroppt ausgeliefert bekommen. Westliche Messer sowieso immer mit Fase, japanische fast immer, ab und an ohne um selbst den ersten Schliff zu setzen und diesen traditionell mit Steinen. Stroppen ist daher zumindest keine Variante die Industrie, Manufaktur oder Schmiede verwenden, daher nicht in großen Stil bei Herstellern verbreitet oder gebräuchlich. Auch bei anderen Messern kommt das meines Wissens nicht als gängige Methode vor und wenn sich Hersteller auf balligen Schliff spezialisiert haben, erfolgte dieser maschinell. Kennt jemand Hersteller die mit Schleifleinen von Hand gestroppt Messer aus der Schachte ausliefern?
Als Methode für den Kunden und Anwender, der ballige Schliffe bevorzugt, sicher ein funktionale und kostengünstige Möglichkeit seine Messer zu pflegen, aber als flächendeckend-universelle Methode für alle Art Messer und jede Art von Gebrauch oder Anwendung ist das aus meiner Sicht nicht gedacht und begründet wird das für mich alleine durch das unterlassen der Hersteller, wobei es bei industriell hergestellten Messern schon am Produktionsablauf scheitert, aber selbst mittlere bis kleinere Manufakturen machen das nicht.
So sehe ich eine Schneidfase als etablierten Standard weltweit. Jetzt kann man darüber diskutieren wie so eine Schneidfase präpariert werden kann und soll um für die vorgesehene Aufgabe gerüstet zu sein. Ab jetzt beginnen alle Wege nach Rom zu führen und sich unterschiedliche Meinungen, was für welche Aufgabe/Einsatz und für ein bestimmtes Ziel, die ideale Variante ist. Der eine schleift einen seriellen V-Schliff ballig um und stroppt ab sofort jedes Messer, weil seine Zwecke damit am besten bedient werden, andere bleiben bei einer Schneidfase und bearbeiten diese mit den besten verfügbaren Möglichkeiten um sie schleiftechnisch so perfekt als möglich zu machen. Andere machen gar nichts und ziehen die Klinge durch einen Durchzugsschärfer. Der nächste macht nichts uns benutzt einen Keramikstab, der nächste einen Wetzstahl, der nächste einen SM usw. usf.
Das sind alles unterschiedliche Varianten und niemand macht etwas falsch, wenn er mit seinen Ergebnissen zufrieden ist. Es ist die Zielsetzung, die über eine bestimmte Methode funktioniert, über eine andere nicht.
Ich denke, wenn man entschieden hat, was man will, kann man die Methode definieren, eventuell kombinieren und das ist alles.
In Japan hat man mir das auch (mit erheblicher Sprachbarriere) so erklärt. Da wird im Geschäft vor den eigenen Augen die Schneide erstmal platt gemacht, und dann neu aufgesetzt, ohne Rücksicht auf das Flankenfinish. Dabei werden eben diese Spuren beseitigt, falls vorhanden. Das ganze per Hand um die Überhitzungen (Schadhaften Stellen) die anscheinend passieren kann mit Maschinen zu beseitigen. Es gibt auch Schmiede in Japan die für enorme Aufpreise anbieten den gesamten Schliff per Hand zu machen (Ggf. wird auch gemeint Wassergekühlt), das verdoppele die Qualität eines Messers.
Traditionell werden japanische Messer an riesigen, sich im Wasserbad drehenden Schleifrädern geschliffen. Die alten Meister mir ihren krummen Rücken und vom kalten Wasser rheumatischen Händen machen das seit Ewigkeiten. Eine Defektschicht vom Überhitzen gibts da mal nicht. Manufakturen z.b. Ashi, so hat mir Mitsuaki Takada per Mail versichert schärfen bis 3k
Sakai Yusuke hingegen maschinell am Band mit Defektschicht:
Hier die reparierte Schneide:
Die Breite der Fase beträgt 0,15mm, die draufgesetzte Mikrofase ( dunkle Linie ) ein paar 1/100mm So eine Präzision ist nur mit geführtem System und mikroskopischer Kontrolle möglich. Ich hatte es vor diesem Schliff nicht für möglich gehalten in diesen Bereichen so exakte Fasen zu setzten und mir einen Ast abgefreut. Das war nur eine Spielerei um zu sehen was geht, wenn man etwas ausreizen möchte. Die Qualität der Schneidenoberfläche war in dem Fall nicht wichtig, da ging es nur um die Frage wie genau man arbeiten kann. Es wären auch 39° oder 40° oder weniger möglich, es geht nur um das technisch mögliche, eine winzige Facette in einem von mir exakt bestimmten Winkel, gezogen wie ein Strich.
Die Sinnhaftigkeit ist hier nicht der Punkt.
Gruß güNef
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