Viel Design, saubere Fertigung, milde Preise

Schande über mein Haupt....aber eigentlich war @güNef schuld.

Ich hab mir den Chris Reeve Nachbau gekauft.....und zu meckern hab ich da eigentlich nix.
Der Klingengang ist sogar besser......hmmm

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Servus,

btw. ist es mal wieder typisch, dass hier auch schon wieder mal so ein Schwarz-Weiß-Glaubenskrieg aufblitzt: Europa, USA alles schlecht und zu teuer, China machts gut und viel billiger.

um einen Glaubenskrieg soll es gar nicht gehen, aber ich sehe weit und breit keine Alternativen zu China aufblitzen. Wenn CS sein Kyoto II in China fertigen lässt und es dann hierzulande um 25,- anbietet, höre ich keinen Aufschrei. Wenn CRKT sein kinetisches Meisterwerk Provoke mit Joe Caswell Design, Californien bewirbt und "Caswell Design auf die Klinge gelasert ist, nicht aber "China" sondern der Ort der Herstellung nur beiläufig erwähnt wird, das es in China gefertigt wird und das wirklich in Perfektion, was soll der echte Interessent dann machen, wenn er eines haben will? Genau hier sehe ich den sich öffnenden Konflikt, keiner will beim Chinesen kaufen, aber fast alle lassen dort produzieren und der Kunde geht da entweder mit oder lässt es sein. Was wenn CRKT in USA gefertigt hätte? Der Endpreis für den Kunden wäre ein anderer, die Verkaufszahlen aller Wahrscheinlichkeit nach geringer. Ich feiere chinesische Messer hier nicht hoch, aber ich sehe einfach, was da gegenwärtig an Output unterwegs ist und habe das mal zur Diskussion gestellt. Natürlich kann ein zigfach vom Band fallendes CNC-gefrästes Teilepuzzle, das lauter gleiche Messer ergibt, nicht mit einem handgemachten gleichziehen, zumindest nicht, was das Charisma, Geschichte, Aufwand usw. betrifft, noch dazu wenn es als beliebig wahrgenommen wird. Das lässt sich aus einigen Beiträgen schliessen, als sei es fast so, als würde ein Computerprogramm ein Grunddesign immer wieder abwandeln und erneut unter die Leute bringen, zumindest solche Serien, die ohne bekannten Designer auskommen. Vielen fehlt alles an psychologischem Drumherum an diesen Messern. Sie sind ohne symbolischen Wert, sie haben keinen anderen Ausdruck als ihre Funktion/Design/Fertigungsqualität, bieten kein schwer verdientes Renommee, keinen Stand, verglichen mit einem CRK z.B. Das psychologische ist nicht vorhanden und daher auch nicht eingepreist und der Standort tut sein übriges, um die Preise niedrig zu halten. Lösungen kann ich da auch nicht anbieten und Boykott macht jene Messer aus Hochpreisländern deren Preis-Leistungsverhältnis ich nicht angemessen finde, qualitativ auch nicht besser und deshalb würde ich solche so oder so nicht kaufen.

Ich bin zugebenermaßen extrem anfällig für technisch-funktionell sauber gemachte, eher innovative Folder mit cleanem Design, die bestenfalls auch noch gut schneiden. Dabei spielt für mich weniger der Firmensitz oder der Standort der Produktionsstätte eine Rolle, sondern vielmehr, welchen Grad an Fertigungsqualität und Materialgüte ich für mein Geld bekomme. Beispielsweise würde ich meine 180€ tendenziell eher in einen Titan-Framelock mit M390-Klinge von Real Steel stecken, als in ein Böker Plus mit Stahllinern, G10-Griffschalen und N690-Klinge, das in der gleichen Fabrik vom Band fällt.

Ich sehe das ganz genau so, das ist der eigentlich Punkt. Wie schon geschrieben, ich finde viele kommende und aktuelle Modelle ansprechend, vielleicht wird auch mir das bald langweilig und zu beliebig und ich such mir wieder was anderes. ;)

Gruß, güNef
 
Ich nehme jetzt mal nur dich, weil du/ihr ganz offenkundig den Punkt von Pastafariman nicht versteht oder verstehen wollt. .... und ich keine Lust auf eine Zitierorgie habe.

Es geht ihm nicht um billige Messer, sondern um billigen Lohn, mieseste Arbeitsbedingungen, missachtung von Arbeitschschutz, Umweltschutz usw. .... und das Ganze in einem definitiv nicht demokratisch regierten Land.

Daher ist der Vergleich mit Solinger Herstellern albern.

Wer mag... hier mal ein kurzer Text von 2018 : So leiden die Arbeiter in China, die Ihr Weihnachts-Spielzeug herstellen


Gewiss hast Du einen Nachweis, dass in den 3 Fabriken mit CNC Einsatz die selben Arbeitsbedingungen herrschen, wie in der Ramschwaren- und Textilindustrie, die weltweit für die Ausbeutung, Kinderarbeit und den ungeschützten Einsatz gefährlicher Stoffe in der zweiten und dritten Welt bekannt sind. Sonst wär‘s halt nur dreiste Polemik.

Miese Arbeitsbedingungen für gute Messer stand hier nicht im Wettbewerb zu bessere Arbeitsbedingungen für miese Messer - sondern gut gemachte Messer aus Deutschland dürfen kosten, schlecht gemachte eben nicht - soviel nochmal zum Thema Solingen.

Wenn es inzwischen gut designte und ebenso gefertigte Messer um 100 Euro direkt von chinesischen Anbietern mit moderner Fertigung gibt, dann ist das allemal besser als der frühere Kirmesramsch der großen Importeure für‘s gleiche Geld aus der asiatischen Hinterhofgarage - für alle.

grüsse, pebe
 
Servus,

Ich hab mir den Chris Reeve Nachbau gekauft.....und zu meckern hab ich da eigentlich nix.
Der Klingengang ist sogar besser......hmmm

den Klingengang als "besser" zu bewerten, davon halte ich nichts, weil es keine objektiven Vergleichskriterien geben wird, die eine solche Bewertung argumentativ untermauern, so das man so eine Aussage guten Gewissens öffentlich formulieren sollte. Innerhalb meiner vergleichenden Wahrnehmung, öffnet das Land weicher und leichter, es lässt sich locker aus dem Heft flicken, verriegelt sauber und steht auch nach hunderten Wiederholungen spielfrei und sicher. Wir beide präferieren das anscheinend und bewerten das deshalb als eine Klingenmechanik/einen Klingengang der/die sich für uns richtiger und cooler anfühlt, gemäß unseren Vorlieben. Der Klingengang ist aber nur eine Eigenschaft von vielen, die sich summieren und wenn alle Eigenschaften stimmig sind, ist ein Messer mehr als die Summe seiner Teile. Ich weiß nicht, ob sich mein Land 910 Ti von den Passungen her, genau so präzise zerlegen und wieder zusammenbauen lässt wie ein Sebenza, dass dafür bekannt ist und nach dem Zusammenbau wieder spielfrei funktioniert, ich hab's das noch nicht zerlegt. Vielleicht scheitert das schon an der Qualität der Schrauben. Auch schätzen viele gerade diesen "hydraulisch" genannten Klingengang an einem Sebenza und wollen das keinesfalls leichter oder weicher. Ich will das schon. Das Oberflächenfinish von einem Land ist deutlich anders, aus meiner Sicht nicht so gelungen, dennoch gesamt gesehen unglaublich gut gemacht, für den aufgerufenen Preis. Und schon sind wir wieder bei einer Fertigungsqualität angekommen, die Preis-Leistung anders definiert, als man das eigentlich gewohnt war. Bei diesem Messer steht halt noch die Dreistigkeit im Raum, einfach ein Design übernommen zu haben. Das ist anrüchig und klebt an dem Messer wie Scheiße, egal wie gut die Funktion/Mechanik auch gemacht ist. Das Land 910 Ti erfährt deshalb eine Ächtung innerhalb der Messerszene, entweder offen oder hinter vorgehaltener Hand. Ich habe es gekauft um herauszufinden wie das gefertigt ist, weil mich ein Sebenza nicht in dem Maße überzeugt hat, wie es der Ruf erwarten lässt, der diese Messerlegende vorauseilt. Heute weiß ich es, habe meine Erfahrungen gemacht und aktuell richtet sich meine Aufmerksamkeit nur noch auf Messer chinesischer Herkunft, die nicht anrüchig sind und clean im Sinne von Fertigung und eigenständigem Design, sei es durch Unterstützung namhafter Designer, oder hauseigener Entwürfe bzw. jenen Messern, die von den großen US-Herstellern in China produziert werden.

Gruß, güNef
 
Ich hab mir in letzter Zeit auch viele Messer von RealSteel und Ali, usw. gekauft. Das sind auch alles wirklich top Messer die meine Konsumlust befriedigen - aber halt nur kurz.
Und eigentlich sollte ein Messer (für mich jedenfalls) kein Konsumgut sein sondern ein User.

Wenn ich mich morgens fertig mache dann kommt einfach fast immer das Para2 oder Para3 in die Hose, die Messer haben auch schon richtig Nutzungsspuren und können Geschichten erzählen.
Bei den anderen Messern passiert mir auch immer wieder, dass ich die Teile verlege weil mir die Wertschätzung einfach fehlt - bei meinen Paras wird solange gesucht bis die wieder auftauchen.

Und trotzdem schaue ich mir online durch und überlege welches Civivi ich doch noch irgendwie brauchen könnte...
 
Servus,
wir bemühen uns eigentlich, keine Produkte aus Billiglohnländern
zu kaufen. das ist sicher ein bisschen aufwendig, was Bekleidung angeht,
wir sind da aber auch nicht dogmatisch.
Es geht aber, bei der DreiStreifenMarke und der hüpfenden Katze haben wir
seit Jahren nix mehr gekauft.
Bei manchen Produkten geht es schlicht nicht mehr, PC, Mobiltelefon, Unterhaltungselektronik,
außer B&O aus Dänemark..
Mein in England 'assembliertes' Mobiltelefon kommt auch nicht ohne Bauteile aus Asien aus.
Aber ich komme hervorragend ohne die Titanklopper aus Asien aus. Klar sehen
sie im MM schön aus, aber bisher habe ich nix entdeckt, was es nicht, von Norden,
Skandinavien, Solingen, Thiers; Maniago, nicht auch gibt. Wenn es ein paar €
mehr kostet, so be it.
Übrigens, wenn es ein Kleidungsstück gibt, in dem Sie absolut zum Anbeißen ausschaut,
wird es gekauft, egal ob Paris, Mailand oder Guangdong. Aber nur in der Budike
ihres Vertrauens, nix online 😊
Meine letzte italienische Neuanschaffung war ein Lionsteel ROK vom Michele Pensato,
genannt Molletta. Was können die Chinesen besser?
Rudi
 
Zuletzt bearbeitet:
@güNef ich muss und möchte den Klingengang nicht objektiv bewerten...ich hab mir das Land nach deinem Bericht gekauft , um zu sehen wie es ich schlägt.
Und das ist nunmal subjektiv...Ich kauf doch kein Messer und frag dann einen anderen wie ich das bewerten soll...ist doch MEIN Messer , was ich benutzen möchte.
Da es bei mir nicht als Sammlerstück rumliegt...sondern regelmäßig für alles mögliche genutzt wird.....find ich es immer noch richtig gut. Nur marginale Gebrauchsspuren an der Klinge
Ich schraube Klapper auch nur auseinander wenn ich muss...sonst Ballistol...und gut.

Grundsätzlich bin ich überhaupt kein Freund von Plagiaten...deswegen ja auch " Schande über mein Haupt " . Ich unterstütze lieber die
kleinen Manufakturen....dann gibt es halt weniger Messer für mich .
Allerdings will ich China Produkte auch nicht verteufeln...ganz und gar nicht...Jeder muss doch Abends sein Essen auf den Tisch stellen.
Wenn das durch gut gemachte Messer erreicht wird....bitte..
 
Allerdings will ich China Produkte auch nicht verteufeln...ganz und gar nicht...

In diesem Thread kann man deutlich herauslesen...

... das es eigentlich nicht die Messer aus China sind, die in der Kritik stehen.
... das es eigentlich auch nicht die Qualität der guten Messer aus China ist, die in der Kritik steht.
... das es eigentlich das "Schlagwort Billiglohn" ist, welches in der Kritik steht.

China hat sich gewandelt, mal abgesehen von der etwas grenzwertigen "Legislative" ist die Gesellschaft heute bei den gleichen Problemen angelangt, wie Europa - nämlich Fachkräftemangel, eine Gesellschaft , wo die Schere auch auseinander geht und eben die untersten Lohngruppen, die sich jedoch nicht wie hier in DE über Aufstockung oder andere staatliche Zuschüsse mitfinanzieren.
Ob solche Messerhersteller sich tatsächlich leisten können, dass Billigloh-Fabrikarbeiter den Kram irgendwie zusammenschustern? Bei den 5 Euro-Sanremu vielleicht, aber bei einem 120 Euro Civivi?
 
...Selbst wenn sie das Fertigungsniveau bspw. von Reate hätten (was ich bezweifle),...

Wieso nicht? Verwenden ja vermutlich analoge CNC-Technik :D

Ich für mich selbst unterscheide eigentlich grundsätzlich zwischen 3 Kategorien... handgemachte Messer (Custom Küchenmesser aber auch z.B. ein LaPlace 1515 oder ein Lannier zählen dazu), rein CNC-Massenware und "Hybrid" (also hauptsächlich mittels CNC gefertigte Messer, welche jedoch auch entweder einen hohen Individualisierungsgrad haben oder einen großen Anteil tatsächlich vom Messermacher von Hand ausgeführter Arbeitsschritte (ein Anso Custom z.B.).

Messer der ersten Kategorie kommen nun mal nicht aus China. Das sind aber genau die Messer, die in meinen Augen ganz besondere Wertschätzung verdienen und als solche behandel ich sie auch.

Messer der letzten Kategorie kommen auch nur selten aus China. Ob man ein Sebenza, Hinderer oder Strider z.B. dazuzählen mag, darüber lässt sich sicher streiten. Tatsächlich fehlt mir da auch der detaillierte Einblick in die Fertigung. Erfahren aber zumindest im hochwertigen Segment auch eine IMHO höherer Wertschätzung meinerseits als die Messer der zweiten Kategorie.

Die Messer der zweiten Kategorie... da kommt ja wirklich viel aus China... wiegesagt ist das ein Segment was es "von bis" gibt. Hier entscheidet für mich insbesondere Design, Optik, Geschmack aber auch Funktionalität. Die besagten Designs aus China gefallen mir teilweise (zumindest die dort im Auftrag gefertigten Messer von z.B. Giantmouse oder einige Vox oder poltergeist designs). Aber insbesondere die meisten unter eigenem Namen vertretenen Designs der in vorigen Posts genannten Hersteller wirken für mich nach wie vor größtenteils "beliebig", "lieblos", "undurchdacht". Mag mein persönlciher Eindruck sein, so ist er aber nun mal.

Daher würde ich auch in diesem Segment weiterhin Spyderco, Fox etc. den Vorzug geben.

Aber ich lass mich auch durchaus eines besseren belehren. War bisher nur nicht der Fall ;)

Das Thema "Billiglohn" etc. sehe ich bei hochautomatisierten Fertigungsprozessen offen gesagt nicht ganz so eng. Solange die Maschinen dann z.B. aus der EU stammen :D


Gruß, Gabriel
 
Dirk,
es ist ja inzwischen so, dass auch chinesische Firmen 'outsourcen',
bei Kleidung und Schuhen vor allem nach Äthiopien
Xinhua Headlines: Chinese factory in Ethiopia ignites African dreams - Xinhua | English.news.cn
Ist halt noch billiger als zu Hause zu fertigen.
Wenn du bei Gockel Erde mal Addis Abeba genau anschaust, wirst Du an
der Eisenbahnlinie nach Djibouti jede Menge Werkhallen sehen, das sind
alles chinesische Firmen.
Ich sehe echt nicht ein, warum ich das unterstützen sollte.
Rudi
 
Cooler thread! Thx, güNef. Gibt auf jeden Fall ganz offensichtlich Diskussionsbedarf. Einige interessante Argumente auf beiden Seiten.
In diesem Thread kann man deutlich herauslesen...

... das es eigentlich nicht die Messer aus China sind, die in der Kritik stehen.
... das es eigentlich auch nicht die Qualität der guten Messer aus China ist, die in der Kritik steht.
... das es eigentlich das "Schlagwort Billiglohn" ist, welches in der Kritik steht.

Finde da fehlt, dass China ein brutales Regime hat, das Minderheiten unterdrueckt (Uighuren, Tibeter, z.B. ‘Absolutely No Mercy’: Leaked Files Expose How China Organized Mass Detentions of Muslims (Published 2019)) und seine Bewohner totalueberwacht, wie in einer bekannten orwellschen Dystopie z.B Wie China seine Bürgerinnen und Bürger mit einem Punktesystem kontrollieren will . Ausserdem versucht dieses Regime gerade seinen Einfluss in der Welt mit allen Methoden auszuweiten und die EU zu schwaechen (z.B. durch Investitionen und Einflussnahme auf dem Balkan China schafft Abhängigkeiten – EU droht „Westbalkan zu verlieren“ ). Es wird auch die Militaermacht inklusive atomarer Bewaffnung ausgebaut China baut weitere Silos für Atomraketen . Wollen wir das mitfinanzieren? Habe Messer die vermutlich aus chinesischer Fertigung sind (Boeker +, Fox) und natuerlich andere Produkte an denen man nicht vorbeikommt. Werde aber keine weiteren Messer aus China kaufen. Dafuer gibts zuviele Alternativen aus freiheitlichen Demokratien, die ich gerne unterstuetzen moechte.
 
Servus,

@knifeaddict

Das war nicht als Vorwurf gemeint, weil ich deine Eindrücke ja nachvollziehen kann, wahrscheinlich wie so viele andere auch, die ein Land 910 Ti gekauft haben. Ich für mich habe nur erkannt, das eine Gegenüberstellung/Vergleich mit dem "Original" nicht geboten ist, nur weil Design und teilweise Materialien übereinstimmen, aber ich kann natürlich niemanden den Mund verbieten, wenn er das anders sieht. Ich habe nur versucht herauszustreichen, worum es mir geht.



Klar sehensie im MM schön aus, aber bisher habe ich nix entdeckt, was es nicht, von Norden,
Skandinavien, Solingen, Thiers; Maniago, nicht auch gibt. Wenn es ein paar €
mehr kostet, so be it.

Da Geiz bestimmt nicht mein Antrieb ist, würde ich bis zu einem bestimmten Punkt auch mehr bezahlen, die dafür gebotenen Qualität muss dann aber meinen Ansprüchen und Erwartungen gerecht werden, oder zumindest mit dem gleichziehen, was aktuell an modernen Foldern aus China so geboten wird. Preis-Leistung glänzt aus meiner Sicht nicht nur mit Materialgegenwert, sondern auch mit sorgfältiger Verarbeitung und Qualitätskontrolle, es muss nicht M390 sein, 14c28N ist auch in Ordnung, nur um ein Beispiel zu geben. Was ich erwarte sind spaltenlos zusammengefügte Teile, die leichtgängig laufen und mechanisch/funktionell ohne Tadel sind und meinen Geschmack an Design ansprechen. Nur schaut's da ohne chinesische Fertigung halt recht mau aus.

Das sind auch alles wirklich top Messer die meine Konsumlust befriedigen - aber halt nur kurz.

Das kann ich völlig nachvollziehen, die Dauer und Wirkung der "Dosis neues Messer" ist geringer, wenn man nach Erhalt Tage später das Nächste sieht, das man gefällig findet. Da aber immer was nachkommen wird und das bessere Design/Innovation/Gadget des guten Feind ist ( über die Qualität sorge ich mich nicht mehr ) darf ich entweder gar nicht kaufen, oder eben der Versuchung nachgeben. Viele davon werden um einen Schnapperpreis wieder im Sekundärmarkt landen, ich sammle ja nicht und das was letztendlich am häufigsten mitgeht und am besten gefällt, bleibt, die anderen gehen eben wieder.

Gruß, güNef
Meine letzte italienische Neuanschaffung war ein Lionsteel ROK vom Michele Pensato,
genannt Molletta. Was können die Chinesen besser?

Wenn ich mir diese Bilder ansehe, auf dieses Messer bezogen was die Fertigungsqualität der Bilder nach zu urteilen betrifft, eigentlich nichts, nur gefällt mir das Design nicht. Was den Boykott chinesischer Produkte aufgrund der hier ausführlich genannten und kritisieren politischen Situation betrifft, ja kann man machen und kommt trotzdem zu Messern aller Art, keine Frage. Hier geht es dann um Verzicht aus moralischen Gründen, wie ein Vegetarier aus seinen Gründen auf Fleisch verzichtet. Hier sehe ich aber noch nicht das Ende der Fahnenstange in Sachen Konsequenz. Der kompromisslose Vegetarier wird zum Veganer und jemand der keine chinesischen Produkte kauft, die er umgehen kann, müsste dann auch jene Messermarken meiden, die in China von den dortigen Zuständen profitieren und die deshalb ihre Budget-Linien ebendort herstellen lassen. Alles andere wäre doch inkonsequent, wenn die Haltung echt und unverrückbar ist. Mir wird das aber zu politisch.

Gruß, güNef
 
@güNef Ich hab das in meinem ersten Post auch nicht weiter differenziert ,wollte einfach keinen Roman schreiben.
Wenn ich ein Fazit für mich ziehen sollte , dann : Hey China , klauen /abkupfern habt ihr doch nicht nötig...
Und das machen die ja auch mittlerweile....

Ob ein Produkt mir passt ,werde ich weiterhin durch eigene Tests / Erfahrungen festellen. Nachplappern was andere
schreiben oder auf YT zeigen langt mir einfach nicht.....ist zwar teuer...aber mein Weg

Gruss

Micha

PS: Wenn hier jemand Kritik üben darf / soll ....dann du lieber ©güNef . Wir kennen uns schon so lange , dass wir das schon richtig einschätzen !
 
Hier geht es dann um Verzicht aus moralischen Gründen, wie ein Vegetarier aus seinen Gründen auf Fleisch verzichtet. Hier sehe ich aber noch nicht das Ende der Fahnenstange in Sachen Konsequenz. Der kompromisslose Vegetarier wird zum Veganer und jemand der keine chinesischen Produkte kauft, die er umgehen kann, müsste dann auch jene Messermarken meiden, die in China von den dortigen Zuständen profitieren und die deshalb ihre Budget-Linien ebendort herstellen lassen.
Das mit den Budget-Linien kann ich nicht ganz nachvollziehen: Wenn die weniger von den Budgetlinien, die in China produziert werden, absetzen, investieren und kaufen die dort auch weniger. Lohnt sich also doch schon - der vorgestellten Logik folgend - die in freiheitlichen Demokratien hergestellten Messer zu bevorzugen, auch wenn da chinesische Messer im Sortiment sind. Sehe da keinen Widerspruch.

Was die Vegetarier angeht, glaube ich, dass man das nicht so dogmatisch sehen muss, wie hier formuliert. Jeder Euro der nicht nach China sondern in eine Demokratie geht ist gut. Wenn dann doch mal einer nach China geht, ist es halt so. Damit kann ich dann auch die Bruecke zum eigentlichen Start des Threads schlagen: Wie gehts mir mit dem Kaufimpuls, wenn da ein cooles Messer aus China ist. Der ist schon manchmal da, zuletzt beim real steel cvx 80, das Du vorgestellt hast. Dachte mir dann aber, dass ich lieber auf ein Barkie spare. Fuehlt sich fuer mich besser an und haben ja auch einen Ruf als sehr gute Messer.

LG, H
 
Servus,

Das mit den Budget-Linien kann ich nicht ganz nachvollziehen: Wenn die weniger von den Budgetlinien, die in China produziert werden, absetzen, investieren und kaufen die dort auch weniger. Lohnt sich also doch schon - der vorgestellten Logik folgend - die in freiheitlichen Demokratien hergestellten Messer zu bevorzugen, auch wenn da chinesische Messer im Sortiment sind. Sehe da keinen Widerspruch.

das klappt aber nur, wenn du laut mobil machst und zum Aktivisten wirst, also die Greta Thunberg der Messerszene aus dir wird. ;) Die Masse an Kunden, die von Spyderco, CS, CRKT usw., die in China ihr günstiges Zeug fertigen lassen ( und nicht nur ) genau diese Messer kaufen, werden nur schwer davon abzubringen sein. Wenn du also geradlinig in deiner Haltung bleiben willst, dann musst du als Einzelkämpfer zu deiner Meinung stehen, für dich sind diese Firmen tabu, wenn du deinem Prinzip treu bleibst. Der Veganer kauft auch kein fleischloses Produkt von einem Schlachthofbetreiber und wenn doch, dann stimmt was mit seiner Haltung nicht.;) Sich die Sachen hinzubiegen ist nicht konsequent, zumindest nicht, wenn man so kritisch darüber geschrieben hat wie du.
Jeder Euro der nicht nach China sondern in eine Demokratie geht ist gut. Wenn dann doch mal einer nach China geht, ist es halt so.

Soweit Konsens. ;) Nur wenn mir ein Hersteller in einem demokratischen Land, das Geld für Ware aus der Tasche ziehen möchte, das entweder sorglos gefertigt oder gar selbst aus autokratischen Ländern bezogen wird, ist bei mir der Ofen aus.

Wie gehts mir mit dem Kaufimpuls, wenn da ein cooles Messer aus China ist. Der ist schon manchmal da, zuletzt beim real steel cvx 80, das Du vorgestellt hast. Dachte mir dann aber, dass ich lieber auf ein Barkie spare. Fuehlt sich fuer mich besser an und haben ja auch einen Ruf als sehr gute Messer.

Hier würde ich jetzt wieder in die Bredouille kommen, wenn ich den Schliff von meinem Real Steel CVX 80 mit einem Barkie von ungefährer Vergleichbarkeit öffentlich beurteilen müsste, weil der Schliff von meinem CVX 80 ist verdammt gut gemacht und auch sonst finde ich nichts zu kritisieren. Klar gibt es Barkies die das auch genau so gut können und gefälliger sind. ;)

Gruß, güNef
 
Je nach Sicht gibt‘s da einige Länderkandidaten, bei denen der Kauf oder Nichtkauf von Waren überlegenswert sind oder auch waren.

Messerplagiate sollten aus keinem Land Unterstützung erfahren - unabhängig von einem politischen Regime.

Länder und Kulturen haben einen unterschiedlichen Geschmack; manches wird adaptiert, anderes abgelehnt, manchmal auch nur eine Frage des Gewöhnens - durchaus. Früher hätte man so manches rostige japanisches Besenstielmesser als Billigmesser ignoriert, heute wird sich darum hochpreisig gebalgt.

China produziert Messer für den Weltmarkt, nicht für den europäischen und schon gar nicht für den deutschen Markt. Aus meiner Sicht erwischen sie dabei den passenden Nerv immer besser und immer öfter.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Volltitan Phasma M390 mit anderem Logo und höherem Preis kaum Verwunderung ausgelöst hätte; ob man dann ebenso spontan den Bestellknopf drückt, bleibt die Frage..

grüsse, pebe
 
das klappt aber nur, wenn du laut mobil machst und zum Aktivisten wirst, also die Greta Thunberg der Messerszene aus dir wird. ;) Die Masse an Kunden, die von Spyderco, CS, CRKT usw., die in China ihr günstiges Zeug fertigen lassen ( und nicht nur ) genau diese Messer kaufen, werden nur schwer davon abzubringen sein.
Greta Thunberg der Messerszene, das habe ich mir immer gewuenscht :) . Schreibe ich mir auf die Visitenkarte.

Ja, man muss sie nicht gleich alle voellig davon abbringen Messer in China zu produzieren, um einen Erfolg zu verbuchen. Wenn die ein paar Euro weniger mit den chinesischen Messern umsetzen, gehen weniger Euros nach China und ein paar mehr Euros vielleicht in freiheitliche Demokratien. Das ist doch schonmal was, oder? Ich bin mir ausserdem sicher, dass die grossen Firmen Ihre Verkaufszahlen ganz genau im Blick haben und auch welche Faktoren eine Rolle spielen, ob gekauft wird. Wenn wir die Herkunft eine Rolle spielen lassen in unserer Entscheidung, signalisiert das auch, dass weiter Bedarf besteht an z.B. europaeischen Messern und diese nicht obsolet werden, weil es jetzt auch gute Messer aus China gibt. Als Konsumenten haben wir die Macht vor allem im Portemonnaie.

Mein Apell ist nocheinmal darueber nachzudenken, was man da unterstuetzt bevor man den 'kaufen' button drueckt. Kann sein, dass man darueber nachdenkt und trotzdem kauft, weil das 'haben wollen' groesser ist als die Sorge, dass man gerade ein Millionstel eines chinesischen Nuklearsprengkopfs finanziert hat. Ist fuer mich nachvollziehbar. Verurteile ich niemanden fuer. Besonders wenn es irgendetwas ist, was es so halt aus anderer Produktion nicht gibt oder nicht so gut.

Ein bisschen aktivistisch bin ich hier ja schon mit meinen Posts, werde aber nicht gleich mit Transparent nach Solingen ziehen oder aus Verzweiflung Bratlinge essen. Glaube ein paar gut platzierte Links im Messerforum sind effektiver :)

Mit allem anderen gehe ich d'accord.

Eure Greta
 
Servus,

heute ist sind wieder ein paar Messerchen aus chinesischer Herstellung angekommen. Alleine die Verpackung plus Qualitätskontrolle ist schon schwer in Ordnung.

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Messer + Titan-Beat + Kydex + Kugelkette + Lanyard + Clip + Spitzenschoner an der Klinge. Schliff unter dem Mikroskop gleichmässig und sauber, also gut genug um damit loszulegen. Alles um 59,90,- Der Hersteller und der Shop bemühen sich um den Kunden, Ostap Hel um's Design.

Gruß, güNef
 
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