Naja, es ist zwar offenbar zwecklos, aber gehen wir's mal an.
Hallo Achim W., ist es möglich, dass du Verleger einer Messerzeitschrift bist?
Nö. Ich habe mit Messerzeitschriften nix am Hut. Ich bin Kommunalbeamter. Deshalb hab ich ja auch so viel Zeit zum Schreiben.
Deine Ausführungen über den Nickel sind komisch. Du meinst wegen der Durchhärtbarkeit des Stahls wird mit Nickel legiert, vermutlich. Das verursachen auch andere Legierungselemente wie Mangan, Silizium (meist vorhanden, da für die Stahlschmelze nötig) usw..
Wo schreibe ich denn oben was von Nickel? Abgesehen davon ist nicht Nickel sondern Chrom DAS Element schlechthin, das die Einhärtetiefe verbessert. Nickel ist mehr für Zähigkeit verantwortlich. Und, bitte, stelle keine Vermutungen an, sondern halte Dich an Aussagen und Fakten.
Ich arbeite in einem metallurgischen Labor einer Härterei, aus deiner Aussage kann ich keinen Sinn ersehen.
Das ist schlecht für die Härterei, aber kann uns in dieser Diskussion hier egal sein. Komischerweise machen meine Aussagen für die Werkstoffprüfer an zwei Universitäten durchaus Sinn.
Zitat: „Denn durch die Kohlenstoffmigration entsteht auch bei modernen Stählen ein technisch nahezu homogenes Material.“
Moderner Industriestahl ist perfekt, wieso soll da ein technisch nahezu homogenes Material erst entstehen?
Ganz einfach. In den Damast kommen zwei oder mehr "perfekte" aber dennoch unterschiedlich legierte Industriestähle und zwischen denen laufen dieselben Migrationsvorgänge ab wie zwischen unterschiedlichen Raffinierstählen. Am Ende steht man mit einem neuen Material da, dessen C-Gehalt weitgehend ausgeglichen ist.
Übrigens, wenn Du meinst, dass industrielle Stähle perfekt sind, dann frage ich mich, was das für ein Labor ist, in dem Du angeblich arbeitest. Ein Mikroskop kann es da schon mal nicht geben.
Zitat:“ Der Raffinierstahl selbst hat zwar eine sichtbare Struktur, ist aber natürlich kein Damast.“
Worin liegt dann der Unterschied?
Der Unterschied liegt darin, das für die Herstellung von Damast zwei oder mehr unterschiedliche Raffinierstähle verwendet wurden, die aufgrund unterschiedlicher Gehalte anderer Legierungselemente als Kohlenstoff (z.B. Phosphor oder Mangan) unterschiedlich zeichnen. Das wurde ausgiebig erforscht, z.B. von Dr. Kinder, seinerzeit an der Bundesanstalt für Materialprüfung. Das es unterschiedlich legierte Raffinierstähle gab und gibt, ist Dir doch geläufig, oder?
Weiter oben schreibst du, die harten und weichen Schichten seien eine Mär, und unten zählst du nur Torsionsklingen als Damaszenerstahl auf, sagst aber selbst, Zusammenstellungen aus Raffinierstahl seien immer normal gewesen. Kann da keine Erkenntnisse daraus ziehen, total wirr.
Weich und hart hat nichts mit Hell und Dunkel zu tun. Wahrscheinlich liegt da Dein Denkfehler. Und wo schreibe ich was von Torsionsklingen? Meinst Du den Satz in dem ich Illerup Adal, Sutton Hoo und die Anderen erwähne? Dazu nur kurz: In Illerup Adal und Nydam wurden bei Weitem nicht nur Klingen mit Torsionsmuster gefunden sondern z.B. auch Drahtdamaszierungen und Mosaikdamaste.
Natürlich waren diese Klingen wiederum aus Raffinierstählen unterschiedlicher Herkunft und Legierung, deshalb war es ja auch möglich, die gewünschten Muster zu erzeugen.
Von wirrer Rede keine Spur. Das passt alles ins System.
Und zum Abschluss redest du von Polituren, obwohl davon nie die Rede war.
Das war nicht für Dich gedacht, also brauchst Du Dir darüber keinen Kopf zu machen.
Es geht darum, dass man mit dem Raffinierstahl unserer Vorfahren nur dünne Stähle härten konnte.
Die Klingen in den Zeitschriften, die als Damaszenerstahl bezeichnet werden, konnten unsere Vorfahren nicht herstellen mit ihrem Raffinierstahl. Das geht nur mit dem legierten modernen Industriestahl. Darum geht es!!
Komisch nur, das die Lager der Museen voll sind von alten Klingen, die damals angeblich nicht herstellbar waren. Da habe ich tatsächlich ein Verständnisproblem........
Das heute bestimmte Dinge im Bereich Damast gehen, die in früheren Jahrhunderten nicht machbar waren, ist allerdings richtig. Das hat mit besseren Werkzeugen, einer größeren Auswahl an verfügbaren Stählen und Legierungen und einer großen Anzahl am Damast arbeitender Menschen zu tun. Allerdings ist das eine Art natürliche Evolution an der nichts frevelhaftes zu sehen ist.
Du hast oben noch geschrieben,
„Noch eine interessante Aussage: Zitat "Das Wichtigste für uns ist ein gut härtbarer Stahl wie wir ihn heute verwenden. Den gibt es aber erst seit etwa 200 Jahren."
Wootz, dessen Herstellung er, wie man an anderer Stelle erkennen kann, er wohl nicht so vollkommen verstanden hat, ist ein erschmolzener Stahl den es schon seit 1600 Jahren gibt. Der ist sicher gut härtbar.....“
Meine Antwort:
Wootz kommt aus dem Orient!!!
Bei uns wurde nur der Raffinierstahl hergestellt, kein Wootz!!
Entsprechend haben wir (Europäer) erst seit 200 Jahren einen härtbaren Stahl. Meine Aussage ist richtig!
Deine Aussage ist richtig? Ich würde sagen, dass Du Deine Aussage eher selbst Ad Absurdum führst. Denn erstens ist Deine Aussage auf der Website mit der Angabe "200 Jahre" nicht mit einer Ortsangabe versehen. Und viel wichtiger ist noch:
- einerseits ziehst Du Japan und die dort hergestellten Klingen als Beispiele für Deine Argumentation heran
- andererseits lässt Du aber eine Argumentation nicht zu, die eine Gegend betrifft, die uns wesentlich näher liegt als Japan.
Zu deinem letzten Mail:
Durchhärtung bis zu einer Materialdicke von ca. 4 mm!!!
Nunja, dazu gibt es eindeutige wissenschaftliche Beweise und da liegst Du eben falsch.
Wenn du der Verleger bist, verstehe ich deine Panik, wenn die Leute merken, dass ich Recht habe, möchte ich nicht in deiner Haut stecken.
Warum sollte ein Verleger vor so einem argumentativen Wirrwarr Panik bekommen? Und warum überhaupt ein Verleger und nicht viel eher ein anderer Schmied?
Macht Spass, werde morgen wieder was schreiben. Bessere Antworten würden die Diskussion spannender machen.
Na DAS unterschreibe ich gerne..... bezüglich Deiner Beiträge.
Ansonsten, wie schon oben angedeutet:eine echte Klasse-Satire.