Hallo zusammen
Leider will Herr Matsuba sich aus dieser Diskussion heraushalten.
Das ist schade und heisst für mich, dass ich wirklich Zeit investieren und das Material vorlegen muss.
Meine Aussagen will ich nochmals klar definieren:
Raffinierstahl, hergestellt aus Eisenerzen, hat ein sehr schlechtes Härteverhalten.
In der Praxis kann eine Klinge welche einiges dicker als 4 mm ist, nicht durchhärten, ohne dass dabei Risse in der Schneide entstehen.
Der Stahl hat diese Eigenschaft und dass wird man in Zukunft immer wieder beobachten können.
Ein gutes Beispiel ist die Klinge von Herrn Balbach.
http://www.schmiedebalbach.com/seiten/rek_katana.html
Wie Sie auf diesem Bild erkennen können, wollte Herr Balbach eine hohe, wellige Härtelinie erstellen.
Er hat die Klinge mit Lehm abgedeckt und die Schneide in welliger Form frei gelassen.
Wenn Sie im fertigen Stück die Entstandene Härtelinie anschauen, ist lediglich eine nur wenige mm breite, gerade Härtung der dünnen Schneide entlang entstanden. (der weisse Bereich)
Das Bild ist nicht gut ersichtlich, eine Detailaufnahme dieser Klinge wäre wichtig.
Ich möchte Herrn Balbach bitten ein entsprechendes Bild genau dieser Klinge zur Verfügung zu stellen.
Er hat die Härtung mit dem Lehm nicht gestoppt, sondern nur wenige mm Härtung überhaupt erreichen können.
Dies ist sicherlich auch der Grund für die Kürzung der Klinge.
Im dickeren, hinteren Bereich hat der Stahl gar nicht gehärtet, entsprechend musste man kürzen.
Ein Grund für die wenige Härtung ist sicherlich ein zu geringer Kohlenstoffgehalt.
Erhöht man den Kohlenstoffgehalt, erfolgt eine bessere Härtung mit höherer Härtelinie aber gleichzeitig bilden sich Risse in der gehärteten Schneide.
Dass ist die Problematik des Raffinierstahls, welche seit Jahrtausenden vorhanden ist.
Jeder der Raffinierstahl härten will, wird diese Erfahrung machen.
Im Beitrag 111 hat Herr Kraft eine Klinge erwähnt, welche von Herrn Mäder poliert und im Klingenmuseum Solingen ausgestellt war.
Diese Klinge hatte ich in der Hand und habe auch die metallurgischen Untersuchungen gesehen.
Es ist eine Fälschung und wurde aus modernem Industriestahl hergestellt.
Die herauspolierte, feine Maserung diese Klinge sah trotzdem aus wie der Stahl einiger japanischer Klingen.
Entsprechend konnte erst die metallurgische Untersuchung Klarheit schaffen.
Der Stahl war im Schliff sauber und hatte kaum Verunreinigungen oder Einschlüsse, für einen Raffinierstahl viel zu sauber.
Ich habe schon viele Raffinierstähle unter dem Mikroskop untersucht, teilweise sind diese so verdreckt, dass man bei 500- facher Vergrösserung noch nach einem kleinen Stück zusammenhängenden Stahl suchen muss, den man untersuchen kann.
Eine weitere Begründung des metallurgischen Labors der EMPA war, dass Legierungsanteile im Stahl enthalten sind, welche erst seit wenigen Jahrzehnten legiert werden können.
Das bestätigt meine Aussagen.
Was Herr Kraft aber nicht erwähnt hat, ist die Dicke dieser Klinge.
Die gesamte Klinge ist nicht dicker als 4 mm.
Das ist nur ein „Blatt“.
Europäische Klingen sind dünn, um sie durchhärten zu können um Federkraft erhalten zu können.