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Im Übrigen stimme ich Dir zu, das Thema hat sich längst verselbständigt und mit dem Ausgangsthema nur noch wenig zu tun.
Völlig richtig Achim, werde auch meine "Arbeit" mit Herrn Hollman hier jetzt auch abbrechen.....bzw zu gegebener Zeit vieleicht an einem anderen Ort wieder aufnehmen.
Nicht das Herr Hollman denkt das er "gewonnen " hat bloß weil ich hier jetzt Ruhe gebe.
Der Titel lautet ja auch Volker Hollmann /Schwertschmiede.ch .
Also mehr um die Seite und Ihren Inhalt.
Corin als Starter fragte ja auch was wir davon halten bzw ob er mit seinem Wissen total auf dem Holzweg ist.
Denke mal das der gute Corin schon selbst spitzgekriegt hat das da nicht alles nicht ganz so richtig ist......was da auf dieser Website steht bzw einem Interessenten verkauft werden soll.
Wobei eben hier die Mischung aus Dichtung und Wahrheit die Sache interessant macht.
Vorwürfe und Verschwörungen das alle an dem großen Skandal mitmachen würden braucht man hier nicht zu erörtern.......
Ich bleibe jetzt mal bei uns in Europa...
Warum Herr Hollman den nachgewiesenen und mehrfach wissenschaftlich untersuchten Aufbau von wurmbunten Schwertern mit einem mustergeschweißten Stahl (ich liebe diese Bezeichnung

) aus dem Frühmittelalter verschweigt dürfte auch schon der Mehrheit der Leser hier klar sein........es passt eben gar nicht in seine selbstkonstruierten Vorstellung von der Geschichte der Stahl und Blankwaffenherstellung hinein.
Damit verhindert er eben das er sich selbst widersprechen muß.
Hart und weich gab es nie.......
Ja , so wie es auf der Website in dem Startbild dargestellt worden ist gab es das nicht. Harte und weiche Schichten welche bis in die Schneide hinein diesen Aufbau hatten, gab es nicht in der Vergangenheit...soweit man jetzt auch daraufhin untersucht hat.
Kann mich auch nicht entsinnen das jemals zuvor in einem ernsthaften Buch oder gar auf einer seriösen Website gesehen oder gelesen zu haben........Ist also nix neues und daher absolut überflüssig darauf rumzureiten.
Das eine Verwendung im Klingenaufbau der Kombination aus Kohlenstoffreichen und Kohlenstoffarmen im Raffinierverfahren hergestellten Stähle gab, ist aber zig 100 fach nachgewiesen. Das ganze bei Sachsklingen sowie bei Schwertklingen. Angefangen schon bei den keltischen Schwertern (aus La-Tene-Zeit z.B.) bis hin zu wikingerzeitlichen Schwertern aus dem 9. / 10. Jhd. Dabei werden solche in grober Lagentechnik verschweißten Komponenten häufig zu Stäben verarbeitet welche dann oft zur Musterbildung tordiert worden sind. Recht oft sind hier sieben Lagen zu finden. Mehre recht oft drei oder gar vier solcher gemusterten Stäbe wurden nebeneinander liegend miteinander verschweißt und bildeten dann einen Kern für eine Schwertklinge.
Wenn man jetzt Eisen als "weiche" Komponente und Stahl als "harte" Komponente verstehen möchte .....ja dann ist die Aussage Hart / Weich richtig und nachvollziehbar.
Aber bei vielen Untersuchungen ist aufgefallen das der Phosphor Anteil im Eisen relativ hoch ist. Phosphor hat ebenfalls eine Eigenschaft die Festigkeit von raffiniertem Eisen zu steigern .....
Man beachte das ich hier nicht von Härte spreche da , völlig richtig, wegen dem sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt im "Eisen"
kein martensitisches Gefüge gebildet werden kann.
Das wichtigste ist aber um eine gebrauchstüchtige Waffe zu bekommen das die Schneide in der Regel aus einem Stahl , ebenfalls im Raffinierverfahren hergestellt, an den aus mehrern Stäben bestehenden Kern aufgesohlt und verschweißt wurde. Soweit war man aber auch schon zu spätkeltischer Zeit gekommen das man für die Schneide einen dichten mehr oder weniger homogenen Stahl braucht um was Gebrauchstüchtiges zu bekommen.....
Also auch nix neues.......wird aber auch auf der Website nicht behandelt bzw nur am Rande gezeigt.
Daneben ist es aber auch immer nachweisbar vorgekommen das Messer und Schwerter schon bei den Römern im 1. /2. Jhd aus durch und durch homogenen und fein bis feinst raffiniertem Stahl hergestellt und verwendet wurden.
Was das angeht hat Herr Hollman recht. Sowas wurde gemacht und das schon seid dem Anfang der Eisen /Stahlherstellung.
Aber auch hier nix neues.......
Bei den Möglichkeiten der erforderlichen Härtung, um eben ein Schwert oder Messer schärfer und leitungsfähiger zu bekommen ist es richtig wenn man hier feststellt das auch hier in Europa die selektive Schneidenhärtung praktiziert worden ist. .....daneben existieren aber auch nachgewiesene
Vollhärtungen bei Messern aber auch bei mittelalterlichen Schwertern welche dann auch keine parallel zur Schneide verlaufenden Härtelinie zeigen. Kann man sich hervorragend im Klingenmuseum Solingen ansehen. Eine Schwertklinge im japanischen Stil poliert von Dr. Stefan Mäder........
ohne Härtelinie aber eindeutig gehärtet und angelassen.....mit einem recht feinen Stahlmuster. Nach der Meinung von Dr. Mäder könnte die Klinge aus dem 13 Jhd stammen.
Andere Meinungen datieren die Klinge deutlich später. Nachweise fehlen bisher aber.
Ausführliche Untersuchungen von E. Schürman aus dem Jahr 1959 belegen das man das da schon wußte das die europäische Kultur selektiv härten konnte . Das wurde von Janet Lang ca 1985 mit den exzelenten Untersuchungen an keltischen und römischen Schwertern ebenfalls perfekt wissenschaftlich untersucht und veröffendlicht.
Sogar ein gewisser Herr Dieter Kraft hat mal im ZDF ganz kurz gezeigt das "römische" Klingenfragmente poliert im japanischen Stil eine deutliche Härtelinie zeigen können ...dazu sowohl einen sehr feinen als auch einen recht grobgemusterten Stahl....

......der Typ ist zwar ein Autodidakt und Amateur aber ich will es nicht verschweigen.
Also schon wieder nix neues oder gar sensationelles......
Alles in allem kann man all das in der Literatur nachlesen und in Museen in Europa auch ansehen....selbstverständlich auch in der Schweiz...in Zürich genauer gesagt...das Landesmuseum ist auch da ein wenig geeignet. Man muß zwar etwas suchen aber da ist ein wenig ausgestellt.
Somit braucht man diese Website überhaupt nicht wenn man vorhat sich ein wenig über mustergeschweißte Stähle in der Vergangenheit und in der Jetztzeit zu informieren.
Auch dieses Forum ist dazu schon ganz gut geeignet.
Hier tummeln sich genug Leute welche genau wissen wovon sie hier schreiben.
Ich für meinen Teil habe die Seite Schwertschmiede.ch nicht in meine Favoritenliste gespeichert......es lohnt leider nicht.
In diesem Sinne einen schönen Tag noch.