Waffen-/Werkzeugtrageverbot Hamburg

Inzwischen interessiert es mich echt, wie sie die Deliktzahlen ermittlen....

Ein Glasflaschenverbot wird die Zahl der Körperverletzungen nicht reduzieren. Frei nach Einstein:
Ich bin nicht sicher, mit welchen Gegenständen sie jetzt aufeinander losgehen, aber auch nach dem nächsten Verbot werden die meisten Täter noch immer stark alkoholisiert sein.
 
Wie is des jetzt? Müssen die Leute die dort wohnen jetzt Ihre Gläser wegwerfen?
Oder was macht man mit einem Glastisch in der Wohnung? Was tut man wenn man vom Einkaufen kommt und man hat ein Glas Gurken im Glas:glgl: in der Tasche??

Und was ist mit Fensterscheiben übers Wochenende???:D

Kein GLAS-Verbot, sondern ein Verbot von GLASFLASCHEN.
 
Hier ein Zwischenstand zur Kriminalitätsbekämpfung in der messerfreien Zone.

"Insbesondere Körperverletzungen nahmen massiv zu. 2006 wurden 369 einfache und 182 schwere Fälle gezählt. Im letzten Jahr mussten die Behörden schließlich 646 leichte und 239 gefährliche Körperverletzungen in ihre Statistiken aufnehmen."
[...]
"Die Linke fordert, die Videoüberwachung an der Reeperbahn sofort zu beenden. "Sie ist nicht nur ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Grundrechte, sondern hat keinerlei präventive Wirkung, wie die gestiegene Zahl der Delikte und insbesondere der Gewaltdelikte in dem überwachten Gebiet belegt", so Sprecher Martin Bialluch."

Die zusätzliche Forderung nach einem Ende des Messerverbots vonseiten der Linken bleibt wohl ein Tagtraum.
 
... und einen Tag darauf folgte dann die Gegendarstellung von offizieller Seite.
:rolleyes:

Edit: Hier die Studie zur Videoüberwachung

Das Fazit in Kurzfassung:

"Für die Verhinderung von Straftaten infolge möglicher generalpräventiver Effekte derart, dass sich potentielle Täter von der Berichterstattung über erfolgreiche Videoüberwachungs- einsätze abschrecken lassen, gibt es derzeit keinen belastbaren Beleg."

"Die Videoüberwachung ergänzt die anderen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität im Stadtteil St. Pauli. Sie dürfte - als präventive Maßnahme zur Verhinderung von Straftaten - einen Beitrag zur Reduzierung des Fallaufkommens in bestimmten Deliktsbereichen geleistet haben."

???
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schon toll, wie sich "der Staat" (Politiker, Polizei...) die Auswirkung eines Gesetzes zurechtlegt:

Sinkt die Anzahl der festgestellten Delikte, war das Gesetz (Videoüberwachung, Messer-Verbot) ein voller Erfolg und muss beibehalten oder am Besten noch ausgeweitet werden.

Steigt die Anzahl der festgestellten Delikte (bzw. im Fall des Führungsverbotes die Anzahl der beschlagnahmten Messer), war das Gesetz ebenfalls ein Erfolg (und muss ggf. ausgeweitet werden) weil der Anstieg natürlich nur auf die bessere Aufklärungs-/ Beschlagnahmungs-Möglichkeit zurückzuführen ist und keinesfalls bedeutet, dass das Gesetz einfach nur wirkungslos ist... :irre:
 
Mal ganz ehrlich,wundert es wen,dass sowas nicht hilft?
Was sollte das bringen...ich mein Die Kamera hilft den Opfern nicht.Eine Kamera filmt nur,und das stört die meisten Täter wohl kaum,wenn man bedenkt,dass diese sich zum teil selbst filmen,und das ganze auch noch verschicken oder ins Netz stellen,und damit prahlen wie die Großen:mad:
Genau so wirkungslos ist das Trageverbot,denn die die es laut Gesetz treffen soll interessieren sich dafür eh nicht.
Nur zugeben wird das Keiner,denn das ist ja schlecht fürs Image und kommt nicht gut an,also Augen zu und schönreden.
Gruß Flo
 
Also, so ganz unlogisch ist das ganze nicht.

Die Anzahl an Körperverletzungsdelikten ist zwar gestiegen, das kann
aber durchaus auch auf die höhere Aufklärungsquote vor Ort
zurückzuführen sein.

Die präventive Wirkung zeigt sich unter anderem auch daran, dass
andere Gewaltdelikte auch zurückgegangen sind. Im ersten Moment ist
ein Opfer hilflos, das ist leider oftmals so. Aber auch im Nachhinein
ist die Videoüberwachung zur Aufklärung der Tat oftmals sehr hilfreich.
Das darf man dabei nicht vergessen. Videoüberwachung hat sich als
präventive Maßnahme schon an vielen Orten bewährt. Der Eingriff in
die Grundrechte ist dabei die Kehrseite der Medaille.
 
Also,mir wärs ganz ehrlich lieber,wenn unsere Polizei etwas mehr Geld und Mitarbeiter bekäme.Anstatt in irgendwelche Technik zu investieren,und mit Verboten zu kommen,fänd ich es sinnvoller mehr Polizisten vor Ort zu haben,die zu Fuß Streife gehen.
 
Also, so ganz unlogisch ist das ganze nicht.

Natürlich sind beide Argumentationsweisen ein bißchen logisch. Aber ich hätte gerne mal von den Politikern, die ein Gesetz erlassen, vor dem Inkrafttreten eine klare Aussage, welches Ergebnis eintreten muss, damit man es als Erfolg einstuft und wann es ganz klar kein Erfolg war! Im Nachhinein sowohl den Anstieg als auch die Reduzierung der Gewaltdelikte als Erfolg zu feiern, ist schon sehr fragwürdig!

Als nach dem 01.04.08 die ersten Meldungen von beschlagnahmten Einhandmessern veröffentlicht wurden, habe ich mich auch gefragt, warum das ein Erfolg sein soll. Eigentlich hat das doch nur gezeigt, dass sich kaum jemand an das Führungsverbot hält! Ein Erfolg wäre vielmehr gewesen, wenn trotz zahlreichen Kontrollen keine Einhandmesser mehr gefunden worden wären (EDIT: bzw. wenn keine mehr beschlagnahmt worden wären, weil die Träger ein berechtigtes Interesse hatten).
 
Zuletzt bearbeitet:
Beides wäre sinnvoll, auch wenn es etwas am Theme vorbeiführt:

Die Präsenz vor Ort halte ich als Präventivmaßnahme auch sinnvoller
als die Videoüberwachung. Diese dann eher sinnvoll für Strafaufklärung.

Schau die Brandenburg an, hier sollen jetzt 1900Polizistenstellen bis
2020 gekürzt werden. Ich finde man spart am falschen Ende. :(
 
Ja toll, die Aufklärungsrate steigt. Bestimmt würde sie noch weiter steigen, wenn man mal präventiv von jedem Bürger eine DNA-Probe ziehen würde. Auch das Einpflanzen von RFID-Chips und die flächendeckende Kontrolle der Bürger mit RFID-Lesegeräten würde bestimmt noch weiter zur Aufklärung beitragen. Wie wäre es mit einem generellen Mitschnitt aller Telefonate überall???

Tut mir leid, aber irgendwie ist mir meine persönliche Freiheit wichtiger und ich finde diesen ganzen Kontrollwahn unserer Politiker unheimlich.

Ja ja, wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten!

Wobei ich mich dann schon immer frage, warum alle wichtigen Entscheidungen im Hinterzimmer verhandelt werden, bei den Untersuchungsausschüssen die wichtigen Zeugen immer nur unter Ausschluß der Öffentlichkeit befragt werden....
Haben die wirklich sooooo viel zu verbergen???

- Wer die Freiheit der Sicherheit opfert wird am Ende beides verlieren!!! -
 
Videoüberwachung hat sich als
präventive Maßnahme schon an vielen Orten bewährt. Der Eingriff in
die Grundrechte ist dabei die Kehrseite der Medaille.

Das interessiert mich. Habe dazu dies hier gefunden:

"Insgesamt ergab sich kein klarer Effekt bei der Reduktion von Kriminalität in Stadtzentren und Wohngebieten."

"Hinsichtlich der Verhinderung von Gewalt in Stadtzentren
oder in der U-Bahnen scheint die Videoüberwachung jedoch weniger geeignet zu sein."

Allerdings wird auch auf eine Forschungslücke hingewiesen. Es seien mehr Studien nötig.

Ich habe öfter gelesen, dass die Gefahr erwischt zu werden, stark präventiv wirkt. In Kombination mit dem pädagogischen Prinzip, dass Strafe (wenn sinnvoll) immer sofort erfolgen soll, spricht dies für mehr "Stiefel auf dem Boden" und nicht "Linsen am Mast".

Ach Mist, hab vergessen: Wir müssen ja sparen.
Also dann doch lieber Linsen.

Dies ist in diesem Zusammenhang eine treffende Formulierung:
"We must move from looking at individual children to looking at the toxic environment."
(Deborah Prothrow-Smith, Harvard Public School of Health)

Nachtrag:
Hier noch zwei interessante Links zu Videoüberwachung:
Krimpedia - die freie kriminologische Enzyklopädie

Die staatliche Videoüberwachung des öffentlichen Raumes als Instrument der Kriminalitätsbekämpfung - Spielräume und Grenzen
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem letzten Post habe ich ja bereits geschrieben, dass ich mehr
Streifen- oder Kontaktbeamte für sinnvoller erachte, als die reine
Videoüberwachung...gelle?! :ahaa: ;)

Schau mal zum Beispiel hier...

Wie auch im vorliegenden Sachverhalt (von dir vor einigen Posts angeführt),
wird auch von einem Rückgang hinsichtlich einiger Delikte gesprochen.
Ich glaube die Videoüberwachung ist ein zweischneidiges Schwert.
Und natürlich lässt sich hier prima dafür und dagegen argunmentieren.

Mir persönlich hat sie schon das eine oder andere Mal zum Erfassen
den Täters verholfen, deshalb auch meine Aussage, dass die
Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen zumindestens zur
Aufklärung und Beweisführung massiv beitragen kann. Die präbentive
Wirkung ist sicherlich umstritten...
 
Schau mal zum Beispiel hier...
Das ist die Seite eines Internetverschmutzers äh... Suchmaschinenoptimierers.
Kein Verweis auf Quellen, keine Belege, einfach nur eine persönliche Meinung.

Wie sieht es denn im Moment schon in unseren Innenstädten aus?
Der öffentliche Raum wird doch schon fast flächendeckend überwacht.
Und der Großteil sind unverschlüsselte Funkkameras...

Ciao Sven
 
Zuletzt bearbeitet:
... und einen Tag darauf folgte dann die Gegendarstellung von offizieller Seite.
(post #144)

Das ist doch schon mal ein gutes Beispiel. :)

Oder hier in der Leipziger Innenstadt.

Oder hier, Absatz "Videoüberwachung in Nordhein-Westfalen" nach dem
Bielefelder Modell...

Man wird immer (wie auch im vorgenannten Link) Stimmen finden,
die dagegen sprechen und welche die dafür sind, deshalb ist das Thema
sehr umstritten, auch innerhalb der Polizeikreise. :rolleyes:
 
Wie auch im vorliegenden Sachverhalt (von dir vor einigen Posts angeführt),
wird auch von einem Rückgang hinsichtlich einiger Delikte gesprochen.
Ich glaube die Videoüberwachung ist ein zweischneidiges Schwert.
Und natürlich lässt sich hier prima dafür und dagegen argunmentieren.

Hier, Nürnberg, am Tag nach der brutalen Schlägerei in der Münchner U-Bahn letztes Jahr. Aussage OB Nürnberg "Das kann in Nürnberg nie passieren, weil wir hier überall Kameras haben".

Am nächste oder übernächsten Tag hier ne Messerstecherei, ein Schwerverletzter, in der U-Bahn Haltestelle bei mir um die Ecke. Dort sind zig Kameras aufgebaut. Wenn das Opfer nicht fast abgenippelt wäre, hätt ich gerne laut gelacht.

Siggii, ich weiß ja nicht, mit welcher Klientel Du dich rumschlagen musst. Ich jedenfalls kenne meine Pappenheimer, dazu muss ich kein Polizist sein. Und die Kandidaten, die grundlos andere halbtot treten oder mit Messern angreifen, oder die, die selbst in einer gut besetzen U-Bahn als Gruppe wahllos andere anmachen - denen sind Videokameras pupsegal, ob das eine, zehn oder hundert sind.

Die sind dermaßen hemmungslos, aggressiv, kaputt und letztlich viel zu dämlich, um sich über die Folgen ihres Tuns im Klaren zu sein. Die hauen Dir wegen irgendeinem Schiss die Frontzähne raus, und es ist ihnen vollkommen wurscht, ob sie dafür einsitzen, oder nicht.

Und selbst wenn ein Waffenverbot in einer Verbotszone greift, oder wie hier massive Kontrollen und Hausverbote im HBF - dann haun sie den Leuten halt woanders den Schädel ein. Genauso wie die Drogis dann halt ein paar Ecken weiter gehen. Zwar weniger im Blickfeld der Touristen, aber in Luft aufgelöst hat sich da noch keiner. Klar, die Kriminalität an HBF geht zurück. Doll. Dann hab ich sie halt ne Straße weiter. Und da kannst Du Kameras aufstellen was Du willst und Waffenverbotszonen einrichten, wo Du willst.

Die Diskussion um Videoüberwachung ist einfach ein Strohmann. Weil man kein übergreifendes Konzept gegen Gealtkriminalität hat. Und selbst die paar Punkte, von denen man weiß, dass sie sinnvoll wären - mehr Planstellen für Polizisten in der Öffentlichkeit, mehr Sozialarbeiter auf der Straße, Jugendzentren usw.. - Du kennst die ganze Palette - da wird kaputtgespart. Und damit das nicht zu laut diskutiert wird, labert man was von Videokameras. Darum gehts.

Pitter
 
Hi Pitter!

Ich kenne die Probleme. Das kann man alles nicht leugnen. Deshalb
schreibe ich ja auch, dass mein Hauptaugenmerk bei der Videoüberwachung
(nicht die Observation) auf der Aufklärung im Nachhinein liegt.
Als Beispiel kann man hier Dogengeschäfte auf öffentlichen Plätzen
anführen.

Dass solch gewaltbereite Täter eine Videoüberwachung kaum abzuschrecken
vermag ist auch klar. Aber es gibt auch viele andere Delikte, wo vermeintliche Täter auch im Vorfeld abgeschreckt werden können.

Dass sich die Tatorte verschieben, in weniger überwachte Gebiete,
ist ein häufig angebrachtes Argument. Dies lässt sich aber genausowenig
belegen, wie der tatsächliche Nutzen einer Videoüberwachung.

Ich kann für mich persönlich nur die Lanze brechen und sagen, dass
mir, in Sachen Aufklärung (auch der Zugriff), die Videoüberwachung
sehr viel gebracht hat.
 
Es mag durchaus sein,dass man damit im Nachhinein gute Aufklärungsergebnisse erzielen kann,und mehr von den Tätern packt.
Mich stört halt nur massiv,dass seitens der Politik Maßnahmen wie z.B. Videoüberwachung als vorbeugendes Allheilmittel angepriesen und verkauft werden. Es wird dem Bürger immer wieder eingeredet damit wäre er sicher.Das ist in meinen Augen verar****.Wenn man offen und ehrlich sagen würde: Passt auf,wir bauen Kameras auf,verhindert zwar keine Verbrechen,aber wir kriegen damit zumindest mehr von den Tätern.Wäre ok,kann man drüber diskutieren.Aber trügerische Sicherheit zu verbreiten und zu sagen mit ein paar Kameras wär alles gut... NEIN!

Mal nen Vorschlag von mir: Wir stellen Polizistenatrappen aus Pappe auf.Wenn man sich da nen bissl Mühe gibt sehen die von Weit aus wie echt.Schreckt bestimmt super ab :irre:
 
Was ich nicht verstehe, ist, dass du die Videoüberwachung komplett
negierst?! :confused:

Es ist richtig, dass die Videoüberwachung umstritten ist, und ganz
bestimmt kein Allheilmittel. Aber Verbrechen werden damit durchaus
verhindert. Die Frage ist doch, ob dies (die Anzahl der verhinderten
Straftaten) auch wirklich einen derart krassen Grundrechtseinschnitt rechtfertigt?!
 
Ich bin nicht komplett dagegen,z.B. bei Taschendieben auf Märkten hilft sowas sicher bei der Aufklärung. Nur es stört mich einfach,dass Die Kameraüberwachung von vielen Politikern nicht als das dargestellt wird was sie ist,wie du nämlich selbst sagst vor allem ein Hilfsmittel zur Aufklärung.
 
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