Servus,
Insgesamt hab ich für mich festgestellt das ein sauberer Anschliff von ca. 2k / 3k an den Flanken der Schneide das Ergebnis beim Wetzen positiv beeinflusst.
das ist auch so. Ich habe an einem guten halben Dutzend Messer mit Auslieferungsschärfe "an"gewetzt ( Schliff meist maschinell bzw. freihand ohne Führung und zu grob ) und dann mit Mikroskop kontrolliert, alle Schneiden waren danach ziemlich aufgerissen, zwar bissig, aber instabil und bald hinüber. Heute schärfe ich bis 5k sauber geführt, das reicht für meine Zwecke um die Schneide zu "schliessen" Wenn der Klingenstahl und Härte noch dazu gut geeignet sind und ein ordentlicher Dünnschliff über der Schneide vorhanden ist, dann lässt sich das unglaublich lange durch wetzen ( Dick Microfeinzug ) scharf halten. Wenn alle Kriterien, die ich an ein Messer stelle, stimmig sind, dann gleitet die Schneide nahezu lautlos, ohne Kratzgefühl/Geräusch über den Wetzstahl.
Der 5k-Schliff geführt und ungewetzt, bietet natürlich die bessere Standzeit, dennoch wetze ich direkt nach dem Schärfen um die Schneidenspitze wieder etwas zu öffnen, wohl wissend das ich dadurch die Haltbarkeit der Schneidenspitze gleich wieder um ein paar Prozentpunkte dezimiere, aber so habe ich es für mich als gut befunden. Die Flanken der Schneidfase sind glatt, geschlossen und ohne tiefe Riefen bis zur Spitze, die Spitze, also das womit wir schneiden, hingegen ist eine Makrosäge und wird mit anhaltendem wetzen zur Mikrosäge und zerklüftet sich im laufe der Zeit immer weiter.
Sterile Nerdschärfe bis 30k, mag perfekt sein, pragmatisch ist ( für mich ) meine Methode. Ich glaube, je weiter man mit ausprobieren unterschiedlichster Varianten gekommen ist, desto häufiger sinkt der Bedarf an technisch perfekten Ergebnissen. Zumindest mir ist es so ergangen.
@Besserbissen
Deine Beiträge sind wirklich super und mit beträchtlichem Aufwand gemacht, auch was das Equipment betrifft, vielen Dank von meiner Seite. Es wäre super mal eine Schneide zu zeigen, die bis 5k geführt geschärft wurde und danach mit 10 Zügen pro Seite mir einem Dick Mikrofeinzug bearbeitet wird. Dann dokumentieren wie die Schneide nach 10-15 x auffrischen mit dem Stahl aussieht und ab wann die Schneide beginnt massiv abzubauen. Mit deinem Zeug sieht man das im Mikrobereich besonders schön. Du bist sehr sorgfältig in deinen Bewegungsabläufen, wenn man die ruhigen Handlungen übernimmt, kann man ganz gut abschätzen, wie das bei eigener Anwendung ausschauen wird. Natürlich ist nicht alles auf andere übertragbar, aber zumindest richtungsweisend.
Gruß,güNef