Wetzstähle - wie das geht und was passiert

Sehr schöner Test.
Man sieht auch sehr gut, das der Diamantwetzstab ganz schöne Furchen zieht und für alle nicht Metzger eigentlich zu grob ist.

Jetzt fehlt mir mir nur noch ein Bildchen mit einem Sieger Long Life "Sinterrubin". :whistle:

[Der sich jetzt Dank @Besserbissen zwischen 4 verschiedener Arten der Schleifstabbenutzung entscheiden muß] :irre:
 
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Jetzt fehlt mir mir nur noch ein Bildchen mit einem Sieger Long Life "Sinterrubin".
Den habe ich nicht, bei Interesse könnte ich noch mit dem 4k Ioxio dienen.

Wobei die meisten Schleifstäbe doch alle aus Aluminiumoxid bestehen - sie geben dem Kind nur andere Namen 😉
 
Vielen Dank für die sehr detailierte Betrachtung. Spannend!
Obwohl ich schon seit vielen Jahren mit kleiner Tormek und Schleifsteinen schärfe, so habe ich doch immer den Kauf eines neuen "guten" Wetzstahls gemieden. Bei mir tut es bisher ein antiquierter flacher sehr glatter Stab mit verchromtem Griff und dazu ein Ikea-Keramikstab.

Falls möglich würde mich daher noch ein Vergleich mit einem Keramikstab interessieren!
 
Falls möglich würde mich daher noch ein Vergleich mit einem Keramikstab interessieren!
Es sind in meinem Post auch 2 Bilder von einem Keramik-Stab dabei: der Dick Duo hat zwei Dia- und zwei Keramikflächen.

@Guido Bilder habe ich mit Canon R5 und Laowa 25 mm gemacht. Auf dem Stativ ein Novoflex-Einstellschlitten zum manuellen Fokussieren.
 
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@Guido Bilder habe ich mit Canon R5 und Laowa 25 mm gemacht. Auf dem Stativ ein Novoflex-Einstellschlitten zum manuellen Fokussieren.
Hast du nur manuell fokussiert und das Objetiv entsprechend rechwinklig zur Schneidkantenfläche ausgerichtet oder mit Fokusstacking gearbeitet?
 
Ja, genau. Ohne Stacking-Software.
Das macht Sinn!

Ich habe auch das LAOWA 25mm f2,8 Ultra Macro 2,5-5x EF-Mount und habe festgestellt, dass der Aufwand mit dem Stacken ganz schön viel Zeit kostet.
Das ist mir viel zu zeitaufwendig, um da viele Bilder zu machen.

Dann werde ich mir wohl auch mal etwas basteln, mit dem es möglich ist, Klinge und optischen Achse des Objektives möglichst optimal zu einander auszurichten, so dass ein Fokus-Stacking nicht erforderlich ist.

Da der betrachtet Bereich eine Ebene ist, sollte das ganz gut möglich sein.
 
Dann werde ich mir wohl auch mal etwas basteln, mit dem es möglich ist, Klinge und optischen Achse des Objektives möglichst optimal zu einander auszurichten, so dass ein Fokus-Stacking nicht erforderlich ist.

Sieht bei mir so aus (Schraubstock von Dremel):

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Der Dremel-Schraubstock scheint ziemlich optimal zu sein für die Aufgabe.
Der hat einen Kugelkopf und auch gleich Kunststoffbacken.
Dann kostet der auch nur knapp 30 €.
 
Ja, und die Gummi-Backen schützen den Griff ganz gut. Ich dreh den Griff auch immer einfach nur seitlich rein, ohne die Zwinge allzu festzuschrauben.
 
Meiner Meinung nach haben die grob-gerieften Wetzstähle, die vom Messer sichtbare Späne abschnitzen, in der Küche nichts verloren, weil sie die Schneide unkontrolliert wellig machen und schwächen.
Sie haben auf die Schneide den gleichen Effekt wie die oft angepriesenen Durchzugschärfdinger.

Zum Auffrischen einer noch guten Schärfe kann ich feine Keramikwetzstäbe emfpehlen oder einen feinen Wetzstahl.

Bei meinem harten Santoku aus HAP40 Stahl habe ich den Effekt, dass ich nach dem ersten Wetzen immer häufiger nachwetzen muss. Ich vermute durch den hohen Druck eine Ermüdung der harten Schneidkante durch den Schleifstab.
Wenn das Santoku frisch geschärft vom Bankstein (Schärfen bis 5k, Abziehen auf 8k) kommt, hält es die Schärfe besonders lange.
Im Moment bin ich für die harten Messer wieder weg vom Wetzen.
 
Meiner Meinung nach haben die grob-gerieften Wetzstähle, die vom Messer sichtbare Späne abschnitzen, in der Küche nichts verloren, weil sie die Schneide unkontrolliert wellig machen und schwächen.
Ob ein Wetzstahl funktioniert, hängt natürlich entscheidend davon ab, welcher Messerstahl damit bearbeitet werden soll. Wie du schon schreibst, ergibt das Wetzen von HAP40 wenig, bis gar keinen Sinn. Ein Stahl mit hoher Härte und Schnitthaltigkeit soll das Nachschärfen möglichst lang hinauszögern, Wetzen verkürzt die Zeit zum Nachschliff jedoch erheblich.

Es gibt Stähle, bei denen kann mich hervorragend streiten, ob wetzen Sinn ergibt oder nicht (z.B. 1.2519), doch genau genommen gibt es zwei Philosophien für scharfe Messer (wurde ja schon oft hier erwähnt):

1. Weichen, zähen Klingenstahl mit feinem Wetzstahl (Dick Micro) scharf halten. Wenn das nichts mehr bringt kann man gröber Züge probieren (Dick Saphir). Dann aber Stein (nicht zu fein, z.B. Shapton 2K oder Naniwa 3k als Finisher sind für Solinger völlig ausreichend.

2. Harter, spröder Klingenstahl mit feinen Steinen Touch-Uppen (Shapton 5K, oder 8k oder oder). Wenn das zu lange dauert oder Ausbrüche an der Klinge sind, einen gröberen Stein nehmen.
 
Vielen Dank für die interessanten Tests.

Ich hätte dazu mal folgende Fragestellung. Ich möchte meine Zerwirk- und Kochmesser konstant auf sehr hoher Schärfe halten, wenn es mal mit dem Wetzstahl nicht mehr klappt würde ich einfach mit den Steinen ran. Würde mich da als fortgeschritten sehen und Messer leicht rasierfähig bringen hab ich keine Probleme.

Hatte mir zum scharf halten als erstes den Dick dickoron classic mit Saphirzug in rund gekauft, da man überall liest paar Züge und das Messer rasiert wieder. Leider waren die Ergebnisse bei mir eher ernüchternd, die Messer wurden zwar schärfer, aber so wie ich es mir vorstellte leider nicht.

Ein befreundeter Metzger empfohl mir dann den Steel Action von Dick zum Durchziehen, da er meinte das Winkel gerade halten ist das Problem beim Wetzstahl und sicher die Ursache. Ergebnis war noch schlechter, aufgrund der recht rauen Stäbe wie ich denke. Habe mir dann die Saphirzug Stäbe gekauft, die Ergebnisse waren ok, aber so richtig überzeugt hat mich das auch nicht.

Habe dann letztens versuchsweise die Zerwirkmesser und mein Herder K5 carbon über einen Lederriemen mit Polierpaste 15 mal pro Seite abgezogen, den ich normal nach den Steinen zum entgraten verwende. Siehe da: rasiermesserscharfe Schneide zurück wie ich es mir vorstelle

Nun meine Fragen:
  1. Hat die Erfahrung schon mal wer gemacht, dass es mit dem Lederriemen so richtig gut funktioniert, obwohl die andern Methoden scheitern?
  2. Bin ich einfach zu doof den Stahl richtig zu verwenden oder liegt es vll. am Material (runder Stahl, Saphirzug zu grob,...), dass die Messer nicht so scharf werden wie ich es mir vorstelle?
  3. Sollte ich eventuell mal einen ovalen Dick Micro dazukaufen, da dieser ja noch feiner ist als der dickoron? Oder sind das nur Nuancen und wenn liegt es an meiner Schärfmethode mit dem Stahl?
 
zu 1. Ja, das passiert auch anderen schon mal. Der letzte Grat ist manchmal hartnäckig und legt sich dann immer wieder um.
zu 2. Wenn es nicht funktioniert einfach mal etwas steiler wetzen. Zum Ende hin generell nur noch streicheln.
An Stab liegt es meist nicht, wenn wir nicht grade von extremen Härten über 60 HRC sprechen.
Wenn das Messer allerdings zu stumpf ist oder der Winkel vorher schon völlig daneben liegt hilft der Wetzstab auch nicht weiter, da er zu fein ist.
zu 3. Ich verwende den Singer Sinterrubin als Schleifstab. Da reichen meist schon ein paar Züge. Andere hier im Forum finden Ihn zu grob. o_O

Ein befreundeter Metzger empfahl mir dann den Steel Action von Dick zum Durchziehen, da er meinte das Winkel gerade halten ist das Problem beim Wetzstahl und sicher die Ursache. Ergebnis war noch schlechter, aufgrund der recht rauen Stäbe wie ich denke.
Wer seine Messer liebt, benutzt so was nicht.

Bei Metzgern ist das was anderes, die können zwischendurch nicht mal kurz ein paar meditative Wassersteinschärfpausen einlegen.
Da wird dann mal kurz mit einem Diamantstab oder sowas abgezogen und fertig. Der Preis ist halt dann auch ein extremer Verschleiß.
 
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Hallo zusammen,
Ich hänge mich mal an diesen Thread, weil das Thema ganz gut passt.

Ich benutze zum Abziehen vor dem Kochen häufig den Sieger Longlife. Daher meine Frage, wie dieser sich im Unterschied zu den Dicks Micro oder Saphir verhält. Vielleicht kennt jemand beide Stäbe und kann was zu den Unterschieden sagen?

Vielen Dank, Ceratos
 
Das Schleifen mit dem Sieger funktioniert mit allen Messer-Stählen, das Ergebnis ist davon abhängig, wie gut man den Winkel trifft. Setzt man zu steil an, wird die Schneide schnell verrundet, denn der Stab trägt zügig ab (obwohl das Schliffbild sehr fein ist).

Der Dick Micro funktioniert grundsätzlich (also mit wenigen Ausnahmen) nur bei weniger harten Messerstählen (<61 HRC). Er ist leicht abrasiv, poliert aber auch. Gleiches gilt für den Saphir, der allerdings etwas stärker abträgt.
Bei beiden ist der Abtrag abet geringer als beim Sieger. Es sind also ein paar mehr Schübe notwendig.

Die erreichbare Schärfe von Dick Micro mit passendem Messerstahl und Sieger ist ähnlich.

Im Vergleich sind die Wetzstähle wie Metall-Feilen (Stahl trifft auf Stahl) und die Keramik-Stäbe wie Schleifsteine (Stahl triff auf Keramik).
 
Moin @Ceratos

Hab alle drei...

Ich setzte die je nach Situation und Stahl unterschiedlich ein.
Den Sieger eigentlich nur für " krumme " Klingen , wie Vogelschnabel. Aber der funktioniert natürlich auch bei anderen sehr gut.
Den Saphir für Bank / Schlachtermesser , passt da am besten.
Sonst den Saphir zum nachziehen und den Micro hinterher , wenn es sein muss.

Wirklich alle 3 , benötigt man eigentlich nicht...wird dann schon nerdig...
DSC00294.JPG
IMG_1508.jpeg



Gruss


Micha
 
Hallo,

ich hänge hier mal eine Frage zum Sieger Sinterrubin an: Darf der mal runterfallen ohne zu splittern? Oder muss ich den wegschliessen.

Im Haushalt halten sich öfters Personen auf, die auch mal den Abziehstahl oder Messer fallen lassen, wenn sie mir "helfen" ... Mein bester Kumpel (hat zwei linke Hände) ist da Spezialist, erst letztze Woche bein ersten Grill-Einsatz dieses Jahr.

Grüße und danke
Thommy
 
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