Boas,
als TO möchte ich mich heute Morgen bei allen für ihre mehr als rege Beteiligung an diesem schönen thread bedanken. Für ihren Einsatz, ihre Begeisterung und die tiefen Einblicke in ihre Kochmesserseelen

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Wir hatten bisher beste Unterhaltung, durchsetzt mit einer Menge an Informationen und Denkanstößen. Hat der thread immerhin dazu geführt, daß wir im Roadhouse die Schublade aufgemacht und unser Herder 1922 Kochmessr 23 cm wieder an die Oberfläche zurückgeholt haben. Wie z.B. heute Morgen. Als wir nämlich von einer unter schwerem Druckschnitt

stehenden unruhigen Nacht einen Apfel hervorgeholt, die beiden Herder 1922 - das große und das kleine Office - zur Hand genommen haben und dem Apfel zu Leibe gerückt sind. Der erste Schnitt mit dem 23er hat ihn halbiert.
Die beiden Hälften haben wir dann unter erneuter Anwendung des Druckschnitts mit je einem der Messer wiederum halbiert. Was sollen wir sagen - der Schnitt mit dem kleinen Office war spürbar leichter vom erforderlichen “Druck“ her, das Gewicht des 23er spielte nicht die geringste Rolle. Im Gegenteil war der erforderliche Kraftaufwand beim Durchdrücken höher.
Dann haben wir je zwei Apfelviertel mit den beiden Messerchen gewürfelt. Auch hier war die Leichtigkeit in jeder Hinsicht auf Seiten des Office. Geringerer Kraftaufwand beim Druck und deutlich weniger beim jeweiligen Anheben des kleinen Messerchens. Vorteil Office in allen Punkten. Beim Druckschnitt

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Was unsere Auffassung bestätigt, daß es beim Druckschnitt auf die Schneidfähigkeit ankommt und nicht auf das Gewicht. Eine scharf ausgeschliffene, möglichst schlanke Klinge mit spitzem Schneidenwinkel und aus einem Stahl feinen Gefüges geht durch wie nix. Gewicht hin oder her. Ist die Klinge dicker, ist das hinderlich. Wir fanden den Vergleich durchaus geeignet. Beide Klingen sind aus gleichem Stahl, aus gleichem Haus und wurden unter gleichen Bedingungen vor ihrem Einsatz mit einem Sinterrubin geschärft.
Im Ergebnis bleiben wir als Quasivegetarier mit wenig Raum und Spaß am Gebrauch kleiner Messer zufrieden mit der angedachten und bereits eingeleiteten Fortentwicklung unseres Metall-Haushalts. Für den kleinen Druckschnitt zwischendurch und überhaupt sind Sirou Kamo Santoku 135 mm und Schanz Santoku Little 110 mm in filetierter Ausführung unterwegs nach Monte Gordo. Wird
das ein Spaß ...
Was das 165er Ashi angeht, haben wir es zunächst zurückgestellt und uns zu folgender Änderung entschlossen. Da wir eine Messergröße von etwa 180 mm für unsere Belange im oberen Bereich mittlerweile als günstig erachten, uns das Herder 23 cm als Häufig-User zu groß und zu schwer ist, werden wir das schmale Santoku 185 mm von Jürgen Schanz ordern - inklusive Sonderbehandlung

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Wir schlagen hiermit diverse Fliegen: Die Verarbeitung kennen wir, die sehr gute Handlage des Micarta-Griffs vom Petty und vom Kleinen Gyuto. Es paßt zu den anderen Schanzen - mit dem Santoku Little sind es dann vier. Wir müssen keine irgendwie gearteten unangenehmen Überraschungen befürchten, das Messer ist pflegeleicht, immer ansehnlich. Wir sind gerüstet für Schweine- und Orangenfilet …
Desweiteren erwerben wir mit dem Gyuto den Allrounder, der gleichzeitig Slicer ist. Denn filetiert sind Jürgens Klingen gnadenlos und SB1 in der Härte 61 hält dennoch allen Belastungen stand, die in der Roadhouse-Küche zum Tragen kommen. Keine Angst vor Kohl und Konsorten. Wir hatten in 8 Monaten täglichem Geschneide mit dem Kleinen Gyuto noch nicht die geringsten Auffälligkeiten. Und eine sehr nette Standzeit bei guter Schärfbarkeit (auch ohne Banksteine). Für die unbesorgte Nachtruhe liegt ja das große Herder bereit

…
Für diese Erkenntnis, die wir im Laufe des threads durch Reflektieren, Ausprobieren, Abwägen und wieder von vorn gewonnen haben, Euch allen herzlichen Dank. Vielleicht finden wir nach den Feiertagen, wenn der Druck auf die Produzenten und Verkäufer wieder nachgelassen hat, noch heraus, wie hoch der Anteil wirklich großer Messer am Umsatz ist. Wir könnten z.B. mal bei Herstellern direkt nachfragen …
Schöne Feiertage und LG aus sunny Monte Gordo
Johnny & Rock‘n’Roll