Wie groß muß ein Kochmesser sein?

Du verwendest ein 270er Gyuto als Universalmesser?

OK, nach der Abendessenzubereitung muss ich eine Einschränkung machen, Hünerbrust parieren war mit den 27cm grenzwertig, einen Zeitvorteil kann ich hier nicht ausmachen, eher im Gegenteil.

Kleine Paprikas von dem ungeliebten Bestandteilen war aber problemlos möglich, dank der Spitze und der hinteren Ecke der Schneide (ago?).

Bleibt für mich nur noch der Schluß dass ich gerade die 27cm und die Geometrie des Messers einfach genial finde, es für jede Arbeit aber doch das richtige Messer mit der richtigen Dimension und den richtigen Eigenschaften bedarf (oder zumindest angebracht wären).

Beste,
woka
 
So, jetzt wo der Kühlschrank für Weihnachten gefüllt ist, die Geschenke verpackt unter dem Baum liegen und ich auch alle Nebenjobs für dieses Jahr hinter mir habe, gibt es mal eine längere und nicht mit dem Smartphone von unterwegs getippte Antwort.

Bei der Frage ob/wo die Länge des Messers was ausmacht, zeige ich folgendes Video recht gerne. Und weil wir das Thema "Schnitttechnik" hatten, direkt noch vom selben Menschen nen zweites Video hinterher (Salty ist auf dem KKF Forum unterwegs und Berufskoch mit nem eigenen Restaurant).

Braucht nun jeder nen 24-27cm Messer und das Santoku oder Petty muß in die Ecke zum Schämen? Nein, denn die Betonung in dem ersten Video liegt ja auf der Annahme, das jemand eine gewisse Menge an Lebensmitteln im Wiegeschnitt unters Messer bringt. Beim Profikoch, der morgens schnell 3 große Sack Kartoffeln und nen Kiste Zwiebeln verarbeiten muß kein Problem. Die meisten Hobbyköche kommen hingegen wahrscheinlich gar nicht auf die Menge, wo man es im Handgelenk merkt oder es einen eklatanten Zeitunterschied gibt... Der Single, der sich ein Pfund Kartoffeln und eine handvoll Zwiebeln gemütlich grob für eine Suppe oder einen Eintopf kleinschneidet, wird das auch mit einem Santoku oder einem Nakiri in einer für ihn akzeptablen Zeit hinbekommen. Egal mit welcher der Schnitttechniken...

Die aus meiner Sicht entscheidendsten Faktoren bei der Frage nach der Messerlänge sind also Zeit bei akzeptablem Resultat, Platz und die bevorzugte Schneidtechnik. Wie Woka schon sagte, macht es wenig Sinn mit nem 27er Gyuto auf nem Frühstücksbrettchen rumzuwerkeln... Für eine halbe Hühnerbrust ist nen Petty oder Officemesser auch die bessere Wahl. Und hat die Küche die Größe einer gehobenen Abstellkammer, ist das Arbeiten mit nem 270er Gyuto eher Frust als Lust und ein <20cm Messer die wohl bessere Wahl.

So sah es bei mir in meiner Studenten-WG aus, da hätte ich mein 275er Sujihiki wahrscheinlich bei jedem zweiten Schnitt mit der Spitze in der Wand versenkt. Wer den Platz hat und bevorzugt im Wiegeschnitt arbeitet, steht mit nem 20+ Messer besser da...

Oder nehmen wir nen dicken Braten oder Fisch... Die meisten Leute lassen sich die Haut vom Lachs noch vom Fischhändler abnehmen oder kaufen Fleisch&Fisch in Portionen, wo man weder beim Verarbeiten noch beim Tranchieren eine sehr lange Klinge braucht. Ist der saubere Schnitt eher sekundär -Hauptsache der Student wird satt-, kriegt man auch nen ganzen Braten mit kürzeren Klingen aufgeschnitten. Dauert eben nur etwas länger und ist mehr säbeln als schneiden... nen Koch im VIP-Bereich, der vor den Augen der gut zahlenden Gäste arbeitet und dazu noch (Halbzeitpause im Stadion) unter Zeitdruck steht, packt da dann doch wahrscheinlich lieber einen langen Slicer aus...

Den Vegi/Veganer juckt das nicht, der schafft alles mit Santoku/Nakiri und notfalls dem Brotmesser, wenn was wirklich großes wie ein Kürbis oder eine Wassermelone zerlegt werden muß...

Nachtrag: Ich brauche übrigens auch kein 270er Gyuto, auch wenn folgendes sehr sexy aussieht: https://www.youtube.com/watch?v=FukPIaDx8b8
 
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@ClimberWü

Alles klar. Sauber „messerwissenschaftlich“ hergeleitet :). Aber dennoch ist meiner Beobachtung nach ein Gyuto kein Fischmesser und deren Längen sehe ich schon ein. Mir ging es darum, daß es mich irgendwie wundert, daß selbst japanische Gyutos 360 mm haben können, während Jürgens größtes 185 mißt.
...
Gruß R’n‘R
Sagen wir es mal so lieber R’n‘R,
bei der Wahl seines Fahrzeuges stellt so manchen Käufer die Vernunft hintan - erhabene Größe, Leistung, Erscheinen, Markenwertigkeit spielen mitunter die entscheidende Rolle nicht die Kosten, Effizienz, Nutzbarkeit und Zuverlässigkeit.
Da ich als Hobbykleinküchenschmeisser auf Kochmesser 26cm, Santoku 17cm, Usuba ~17cm, japanischer Slicer 27cm gewiss nicht in edelster aber in scharfer (so ich hoffe) Ausführung (also von Dacia bis VW) zugreifen kann stellt sich mir die Frage nach dem Zentimeter mehr nicht so richtig...
 
Boas,

als TO möchte ich mich heute Morgen bei allen für ihre mehr als rege Beteiligung an diesem schönen thread bedanken. Für ihren Einsatz, ihre Begeisterung und die tiefen Einblicke in ihre Kochmesserseelen :eek:.

Wir hatten bisher beste Unterhaltung, durchsetzt mit einer Menge an Informationen und Denkanstößen. Hat der thread immerhin dazu geführt, daß wir im Roadhouse die Schublade aufgemacht und unser Herder 1922 Kochmessr 23 cm wieder an die Oberfläche zurückgeholt haben. Wie z.B. heute Morgen. Als wir nämlich von einer unter schwerem Druckschnitt :D stehenden unruhigen Nacht einen Apfel hervorgeholt, die beiden Herder 1922 - das große und das kleine Office - zur Hand genommen haben und dem Apfel zu Leibe gerückt sind. Der erste Schnitt mit dem 23er hat ihn halbiert.

Die beiden Hälften haben wir dann unter erneuter Anwendung des Druckschnitts mit je einem der Messer wiederum halbiert. Was sollen wir sagen - der Schnitt mit dem kleinen Office war spürbar leichter vom erforderlichen “Druck“ her, das Gewicht des 23er spielte nicht die geringste Rolle. Im Gegenteil war der erforderliche Kraftaufwand beim Durchdrücken höher.

Dann haben wir je zwei Apfelviertel mit den beiden Messerchen gewürfelt. Auch hier war die Leichtigkeit in jeder Hinsicht auf Seiten des Office. Geringerer Kraftaufwand beim Druck und deutlich weniger beim jeweiligen Anheben des kleinen Messerchens. Vorteil Office in allen Punkten. Beim Druckschnitt :super:

Was unsere Auffassung bestätigt, daß es beim Druckschnitt auf die Schneidfähigkeit ankommt und nicht auf das Gewicht. Eine scharf ausgeschliffene, möglichst schlanke Klinge mit spitzem Schneidenwinkel und aus einem Stahl feinen Gefüges geht durch wie nix. Gewicht hin oder her. Ist die Klinge dicker, ist das hinderlich. Wir fanden den Vergleich durchaus geeignet. Beide Klingen sind aus gleichem Stahl, aus gleichem Haus und wurden unter gleichen Bedingungen vor ihrem Einsatz mit einem Sinterrubin geschärft.

Im Ergebnis bleiben wir als Quasivegetarier mit wenig Raum und Spaß am Gebrauch kleiner Messer zufrieden mit der angedachten und bereits eingeleiteten Fortentwicklung unseres Metall-Haushalts. Für den kleinen Druckschnitt zwischendurch und überhaupt sind Sirou Kamo Santoku 135 mm und Schanz Santoku Little 110 mm in filetierter Ausführung unterwegs nach Monte Gordo. Wird das ein Spaß ...

Was das 165er Ashi angeht, haben wir es zunächst zurückgestellt und uns zu folgender Änderung entschlossen. Da wir eine Messergröße von etwa 180 mm für unsere Belange im oberen Bereich mittlerweile als günstig erachten, uns das Herder 23 cm als Häufig-User zu groß und zu schwer ist, werden wir das schmale Santoku 185 mm von Jürgen Schanz ordern - inklusive Sonderbehandlung :p.

Wir schlagen hiermit diverse Fliegen: Die Verarbeitung kennen wir, die sehr gute Handlage des Micarta-Griffs vom Petty und vom Kleinen Gyuto. Es paßt zu den anderen Schanzen - mit dem Santoku Little sind es dann vier. Wir müssen keine irgendwie gearteten unangenehmen Überraschungen befürchten, das Messer ist pflegeleicht, immer ansehnlich. Wir sind gerüstet für Schweine- und Orangenfilet …

Desweiteren erwerben wir mit dem Gyuto den Allrounder, der gleichzeitig Slicer ist. Denn filetiert sind Jürgens Klingen gnadenlos und SB1 in der Härte 61 hält dennoch allen Belastungen stand, die in der Roadhouse-Küche zum Tragen kommen. Keine Angst vor Kohl und Konsorten. Wir hatten in 8 Monaten täglichem Geschneide mit dem Kleinen Gyuto noch nicht die geringsten Auffälligkeiten. Und eine sehr nette Standzeit bei guter Schärfbarkeit (auch ohne Banksteine). Für die unbesorgte Nachtruhe liegt ja das große Herder bereit :)

Für diese Erkenntnis, die wir im Laufe des threads durch Reflektieren, Ausprobieren, Abwägen und wieder von vorn gewonnen haben, Euch allen herzlichen Dank. Vielleicht finden wir nach den Feiertagen, wenn der Druck auf die Produzenten und Verkäufer wieder nachgelassen hat, noch heraus, wie hoch der Anteil wirklich großer Messer am Umsatz ist. Wir könnten z.B. mal bei Herstellern direkt nachfragen …

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Schöne Feiertage und LG aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock‘n’Roll
 
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Moin R`&´R,
das klingt ja schon fast wie ein Schlusswort. Deine Wahl zur Ergänzung der Roadhouse- Küche klingt vernünftig und wertig!
Ich bin schon gespannt auf die Berichte, wenn dann die Neuzugänge aus Stutensee bei euch eingeritten sind.

Schönes Fest! rocco26
 
@rocco26

Nein, keinesfalls Schlußwort. Nur die "Wasserstandsmeldungen". Was für unsereinen dabei rausgekommen ist bei der "Wahrheitsfindung". Weitere Beiträge, die den Messerlängen-Horizont erweitern, sind hier in Monte Gordo gern gesehen. Die Angelegenheit hat ja auch durchaus einen hohen Unterhaltungswert :eek: ...

Gruß R'n'R
 
Servus,

danke für das Video! :super:

Zwei Anmerkungen dazu:

Der Mann legt sich förmlich in den Schnitt und schneidet mit viel Kraft! Wozu? Messer stumpf?

Das Prinzip des "raus-snappens" hab ich jetzt kapiert, aber erstens ist dazu eine weitere Bewegung der Klinge nötig, da setzte ich meinen Zweiten Schnitt und das Orangenspaltfilet gleitet aus der Frucht wie ein Seidenkleid über den Rücken einer Frau! :D

Beides sieht in jedem Fall eleganter aus als die, zugegeben durchaus effiziente "Snapperei"!

Weniger Fruchtfleisch wir wohl in der zerfledderten Orange zurückbleiben, also durchaus sinnvoll diese Methode!

Aber Eile und Effizienz sind in meiner Küche seltene Gäste. Spaß am schnippeln mit schmackhaftem Ergebnis ist mir wichtiger!

Ich werde es aber aus Neugier mal ausprobieren! :ahaa:

Gruß, güNef
 
[...] Für den kleinen Druckschnitt zwischendurch und überhaupt sind Sirou Kamo Santoku 135 mm und Schanz Santoku Little 110 mm in filetierter Ausführung unterwegs nach Monte Gordo.

[...] werden wir das schmale Santoku 185 mm von Jürgen Schanz ordern - inklusive Sonderbehandlung :p.

Wir schlagen hiermit diverse Fliegen: Die Verarbeitung kennen wir, die sehr gute Handlage des Micarta-Griffs vom Petty und vom Kleinen Gyuto. Es paßt zu den anderen Schanzen - mit dem Santoku Little sind es dann vier. Wir müssen keine irgendwie gearteten unangenehmen Überraschungen befürchten, das Messer ist pflegeleicht, immer ansehnlich. Wir sind gerüstet für Schweine- und Orangenfilet …

Desweiteren erwerben wir mit dem Gyuto den Allrounder, der gleichzeitig Slicer ist. Denn filetiert sind Jürgens Klingen gnadenlos und SB1 in der Härte 61 hält dennoch allen Belastungen stand, die in der Roadhouse-Küche zum Tragen kommen. Keine Angst vor Kohl und Konsorten. Wir hatten in 8 Monaten täglichem Geschneide mit dem Kleinen Gyuto noch nicht die geringsten Auffälligkeiten. Und eine sehr nette Standzeit bei guter Schärfbarkeit (auch ohne Banksteine).

Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe den Thread im Stillen gründlich verfolgt - mit Küchenmessern habe ich nicht viel am Hut, deswegen kann ich mich nicht sinnvoll beteiligen. Sobald ich aber meiner Frau ihre geliebten Aldi-Damasttapeten ausreden kann, werde ich nach und nach auf die Schanz'schen Sorgenfresser umstellen. Praktischeres gibts meiner bescheidenen Meinung nach kaum. Super Verarbeitung, ein Top-Stahl was Stabilität, Unempfindlichkeit und Pflegeleichtigkeit angeht, robuste und unempfindliche Griffmaterialien die selbst meine ungeduldige Ehefrau (einen Fehler muss sie ja schliesslich haben :D) kaum zerstören kann, und eine Geometrie die auch ohne Sonderbehandlung 90% aller Anforderungen meistern kann.

Man muss zwar einmal ordentlich Geld in die Hand nehmen, aber dann ist auf Jahre oder Jahrzehnte hinaus Ruhe an der Front, und das macht die Schanz'schen Messer schon wieder günstig. Klar, es gibt bessere, teurere, schönere und spezialisiertere Messr. Das Komplettpaket aber ist, inkl. jederzeit möglichem Service, unschlagbar.

just my 0.02$. Danke für diesen Thread :super:
 
@Spirou

Ich bin im Lauf der Zeit ein großer Fan von Jürgens Messern und SB1 geworden, ob in Feld, Wald oder Küche :super: ...


Was das Filetieren von Orangen angeht - war für mich neu, daß sowas en vogue ist. Esse die Dinger immer komplett (ohne Schale natürlich). Bisher :eek:. Wie es der Zufall will, steht das Roadhouse ja am Rand einer kleinen Farm - die Orangen und Zitronen anbaut. Die Bäume hängen voll, daß die Äste brechen. Manuel steht 10 Meter neben uns und verkauft Antónios Orangen. Eben hat er wegen der Feiertage bis zum 26.12. den Stand geschlossen (Plane drüber und fertig) und uns einen Sack vor die Tür gestellt. Das Herder 23 cm liegt schon bereit. Wir werden mal sehen ...

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Greetz R'n'R
 
Das Filetieren von Orangen ist eigntlich die einzige Gelegenheit, bei der ich ein Messer zwischen einem Spickmesser (8cm) und einem großen Gyuto verwende. und zwar das 15cm Billigst-Santoku von Justinus (2,70€ http://www.xxxlshop.de/kuechen-esse...M_31_v1.opid&gclid=COrj_sPx3sICFSMFwwodBYkAqw), das ich auf meinem Bandschleifer stark ausgedünnt habe. Dazu eignet es sich echt gut - leicht, schlanker Griff, recht gerades Profil, und wenn nicht auf dem Brett gearbeitet wird, hält auch der Billigststahl recht gut die Schärfe.

Den Trick mit dem Raus"schnappen" habe ich mir auch von dem Video abgeschaut, ich muss aber zugeben, dass es bei mir nicht besser funktioniert als auf dem Video. Oft löst sich gleich die ganze Nachbarspalte mit raus, oder es bleiben Brocken zurück. Relativ nervig. Zwei Schnitte sind sowohl von der geschwindigkeit als auch der SAuberkeit her gut konkurrenzfähig.

Ansonsten kann ich die Videos von Rick Theory allen ans Herz legen, die mal sehen wollen, wie mit einem großen Messer richtig effizient gearbeitet wird - insbesondere sein "Mango-Salsa" video (http://youtu.be/K7LtTbxIlTE) oder das "Butternut-Squash" Video (http://youtu.be/a-Yc5Cf9eis) sind beeindruckend. Auch das Video, in dem er sein Tojiro ITK vorführt (http://youtu.be/dvNs4zB6zXg), ist sehenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende beim Kochen meist sehr kleine Messer. Zum Schnetzeln von Fleisch ist mir eigentlich ein WM1 am Liebsten. Für Gemüse reicht ein Officemesser in der 10cm Klasse.
 
Moin xanopos,

das ist mal wieder eine Ansage, die gefällt :)! Mir geht es ja ähnlich. wenn ich auch das Messer-Spektrum aus Spaß an der Freude und an Messern an und für sich in der Küche ausgeweitet habe und - insbesondere des Knoblauch- und Kräuterhackens wegen gern das 15 cm lange Schanz Gyuto nehme, leistet das Herder Office die Hauptarbeit. Wenn ich alle Messer abgeben müßte - ich habe das schon an anderer Stelle mit Überzeugung angeführt - und könnte das Office behalten, wäre mein Küchenmesser-Seelenfrieden im wesentlichen ungestört. Ich brauche auch kein kleineres mehr. Das Windmühlen-Schälmesserchen brütet in der Schublade vor sich hin.

Trotz und alledem - weil Messer so eine Anziehungskraft auf mich ausüben - hat dieser thread es geschafft, daß das Herder 23 cm auf meinem neuen Eukalyptus-Brett der Größe 42 x 27 wieder (dauerhaft?) auf dem Küchentresen Platz genommen hat. Mal sehen, wie und wofür es zum Einsatz kommen wird in diesen Tagen. Daneben - es ist ja Weihnachten - haben zwei Pallares Solsona Platz genommen, die mir von einem Forenkollegen gestern passend zu Heiligabend zugeschickt worden sind. Hatte bisher noch keine, obwohl Spanien nur 13 km entfernt liegt.

Die eine Klinge ist 10, die andere 12 cm lang. Beide sehr schlank und von übelster Schärfe. Wäre dann ein denkbarer Ersatz, wenn ich das Herder Office auch noch abgeben müßte :p.

Frohes Schneiden und ebensolche Feiertage wünschen Dir und den anderen Küchenchefs

Johnny & Rock'n'Roll
 
Moin,

zum Thema Orangen filetieren bzw. Schälen habe ich auch ein Video, das ungefähr dem entspricht wie ich das mache:

https://www.youtube.com/watch?v=1W1-14IkVPg

Persönlich bevorzuge ich dazu ein möglichst dünnes Gyuto in 210mm-240mm. Irgendwie finde ich es (insbesondere auch beim Durchziehen/Rollen zwecks Schälens) als bequemer, gerade bei großen Orangen.

Salty's und Rick Theory's Video zu sehen hier ist auch selten aber erfreulich ;)
Auch wenn ich sagen muss, das Ricks Video IMHO jetzt nicht grad das Musterbeispiel an Schnitttechnik darstellt. Da hat er wesentlich Bessere schon gemacht! Manche dienen auch gut als Rezeptvorschlag, z.B. das hier war ganz gut (ich empfehle dringend den Ton auszuschalten :D )

https://www.youtube.com/watch?v=K7LtTbxIlTE

@ R'n'R: interessante aber gute Wahl denke ich. Jürgens SB1 ist unter den Rostfreien ebenfalls einer meiner Bevorzugten (in der Küche und Outdoor).

Platztechnisch ist in der momentanen heimischen Küche bei ca. 270mm leider ein Limit erreicht... ansonsten würden sich solche Messer wohl auch bei mir finden.


Gruß, Gabriel
 
Servus,

mit Küchenmessern habe ich nicht viel am Hut, werde ich nach und nach auf die Schanz'schen Sorgenfresser umstellen.

du betrittst dabei gefährliches Terrain! :teuflisch

Wenn du der Faszination echter und kompromissloser Schneidfähigkeit erliegst, die Folder und Fixed niemals bringen können, weil du sie dann nur eingeschränkt nutzen könntest, kann des sehr schnell, sehr viel Geld kosten! :D

Auch aus einem recht banalen Grund. Mit Foldern und Fixed wird meinst nur herumgespielt, in der Küche aber kannst du deine Messer wirklich einsetzen, oft mehrere Stunden die Woche.

Auf so eine Benutzungsdauer bin ich bei manchem Folder oder Fixed über Jahre nicht gekommen! :D

Dazu kommt noch, das du dich bei der Klingenlänge austoben kannst ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen! :steirer:

Also sein vorsichtig, sonst erwischt dich eine Infektion die chronisch werden könnte und dann lesen wir dich viel häufiger bei den "Küchen-Leuten"

R'n'R mach das gerade vorbildlich vor! :super:

Gruß, güNef
 
Wenn du der Faszination echter und kompromissloser Schneidfähigkeit erliegst, die Folder und Fixed niemals bringen können, weil du sie dann nur eingeschränkt nutzen könntest, kann des sehr schnell, sehr viel Geld kosten! .... Mit Foldern und Fixed wird meinst nur herumgespielt, in der Küche aber kannst du deine Messer wirklich einsetzen, oft mehrere Stunden die Woche.

Genauso ist es mir ergangen :p... ich habe früher Kampf- und Einsatzmesser gesammelt und habe auch noch eine Schublade voller Gerbers, Applegate-Fairbairns, SOGs und Bucks, aber wann kann man die guten Stücke schon zweckentsprechend einsetzen ...
 
Die "Brotsäge" von Tojiro im Video hat mir gut gefallen. Hier habe ich ein sehr schönes Exemplar dieser Kategorie gefunden :)

Hier käuflich zu erwerben ...

Gruß R'n'R
 
Servus,

Hier habe ich ein sehr schönes Exemplar dieser Kategorie gefunden :)

die Säge ist hübsch ungewöhnlich, das merk ich mir mal vor. Wenn der Bügel abgezogen wird bleiben ca. 270mm an Schneidenlänge über, sollte reichen.

Ich hab mit aber noch ein paar Zentimeter "Sicherheitszuschlag" gegönnt und das Franz Güde Brotmesser 320mm Doppelkropf bestellt.

Mit 32cm Länge und 380gr Gewicht das Größte und schwerste in meinem Block!

Und um Größe geht es ja hier vorrangig. Wenn ich Ciabatta in Scheiben schneide und in Ölivenöl mit Knoblauch in der Pfanne röste gilt es auch als Teilzeitkochmesser! :D

Gruß, güNef
 
@güNef

Der Güde-Brotsäbel geht in Ordnung. Paßt im Design gut zum Herder 1922 Kochmesser. Das Problem, das ich allerdings sehe, ich esse zumeist Brötchen. Und der ist schon wieder so schwer :glgl:

Jedoch, wenn Größe, dann vielleicht - weil Du ja meintest, es sei Zeit für die „großen“ Papierstähle, diese im Roadhouse zur Zeit (noch) deutlich zu kurz kommen :steirer: UND uns ja auch ein „anständiges“ Zwiebelmesser fehlt - vielleicht eher das 270er Gesshin Ginga Wa-Gyuto White #2. Dies hier

Auch zum Orangen filetieren - die hier an der Algarve ja doch recht groß ausfallen - oder nur mal so zum Vergleichen mit dem Herder 1922 Office :D

Mal sehen

R’n‘R

Die Jukebox mit John Mayor "I don't need no Doctor" :eek:
 
Jedoch, wenn Größe, dann vielleicht - weil Du ja meintest, es sei Zeit für die „großen“ Papierstähle, diese im Roadhouse zur Zeit (noch) deutlich zu kurz kommen :steirer: UND uns ja auch ein „anständiges“ Zwiebelmesser fehlt - vielleicht eher das 270er Gesshin Ginga Wa-Gyuto White #2.

Kleine Randnotiz: Gesshin Ginga= Ashi Ginga... selber Hersteller, meine das es wenigstens bei den Shiros in Wa-Form keinen Unterschied zu den "normalen" Ashis gibt, die man in Japan direkt ordern kann... John läßt bei Ashi für seine Ginga-Reihe folgende Modifikationen machen: Schwedenstahl auf 60-61 härten (also das wofür man bei Ashi +400Yen als Option zahlt) und bei den Versionen mit westlichem Griff Klingenrücken&Kehl sauber runden zu lassen...was bei den Wa-Messern seitens Ashi eh schon Standard ist. Okay, man hat noch ne Saya dazu... die verkauft Ashi einem auf Wunsch aber auch

Macht also mMn null Sinn als Europäer bei JKI nen Ginga zu kaufen, da man nur einen Zwischenhändler mitbezahlt...und das nicht schlecht.

Ich zeig das mal anhand meines 210er Petty als Rechenexempel auf...

Messer: 15420Y
Versand: 2340Y
=17760Y (das was ich geordert habe) ...macht nach aktuellem Kurs 121€...dazu kommen dann noch die Einfuhrumsatzsteuer
+Härte: 400Y
+Saya: 3300Y
= 21460Y (und damit 1:1 identisch zum Gesshin Ginga 210er SS Wa-Petty) .... 147€, zuzüglich Einfuhrumsatzsteuer

Das selbe Petty kostet bei JKI 200 USD + Versand. John hat mal mit USPS verschickt (~40Dollar), laut Aussage von Berko nutzt er die aber nach Europa nicht mehr und die DHL-Versandrate ist absurd hoch. Aktuell wirft einem der Shop bei der Eingabe von Portugal oder Deutschland und dem Errechnen der Versandgebühren aus, dass er weder DHL noch USPS einem anbieten kann und man doch JKI doch kontaktieren soll... Gehen wir aber mal davon aus, dass John es einem für die rund 40 USD nach Europa verschickt... macht zusammen ~197€. Also schon vor Steuer einen Unterschied von 50€ und wenigstens für Deutschland wird der Abstand nach Steuer in dem Fall noch größer, da man über die 150€ Grenze segelt und zusätzlich zur Einfuhrumsatzsteuer noch 8,5% EU-Steuersatz drauf zahlt.

Gut, das 270er bekommst du auch von Ashi nicht mehr zu einem Preis unterhalb der 150€ Grenze... das 240er aber schon. Das hätte dann effektiv die Länge deines 1922er Herders, wöge aber keine 160g (JKI gibt 130g an, der schweizer Laden nennt 150 fürs Shiro-240er und 135 für Schweden-240er). Ich vermute aber stark, dass das 270er auch als Japanimport billiger ist als die Bestellung bei JKI... das Gesshin Ginga dürfte minimal bei 238€ vor Steuern liegen (wenn er es mit USPS versendet, bei DHL wird es noch ne ganze Ecke teurer)... das 270er Ashi kostet ohne Saya wohl circa 160€ vor Steuern, mit Saya rund 185-190€.
 
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