Bundesratsinitiative vom 14.06.2024 zu den Themen „Messerkriminalität" und Waffenrechtsnovelle

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Geschichtenmäßig sind Kriminalität und Politik eng miteinander verbunden.
Um neutrale Beispiele zu nehmen: Stalin hat Raubüberfälle ausgeübt, z.B. dabei Post geraubt. Später bekannten Massen regierte er nicht nur Sowjet Union.

Kriminalität- dort ist ein Messer auch ein Machtsymbol: "ein Messer ist Herz eines Diebes"

Politiker- da kommt es vor allem um die Länge und Preis eines Messers/Schwert an: Regierung, Politiker wollen längere und teuere Messer haben und ggf. tragen. Auch heute ist das so, weils seit tausende Jahren so gewesen.
Andersrum darf das Folk nur kürzere und billigere Messer tragen, ggf. gar Keine.

Das oben Beschriebene (nur kurze Klingen erlauben) kann auch Probleme mit Messerstechereien teilweise dadurch lösen, da eine Regierung Härte und Macht durch solche Verbote zeigt, was Franko in Spanien schon gerne gemacht hat.
Durch einige andere Massnahmen hat er Messerkriminalität in Spanien erfolgreich bekämpft.

So viel Angst vor Messer merke ich bei uns nicht wirklich. Angst hat man vor Besitzer eines Messers.
Ich hab z.B. niemanden gesehen, der/die vor mir Angst hat (unabhängig davon, ob ich Messer dabei habe, oder nicht habe) 😁.
 
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Das oben Beschriebene (nur kurze Klingen erlauben) kann auch Probleme mit Messerstechereien teilweise dadurch lösen, da eine Regierung Härte und Macht durch solche Verbote zeigt, was Franko in Spanien schon gerne gemacht hat.
Durch einige andere Massnahmen hat er Messerkriminalität in Spanien erfolgreich bekämpft.
Vielleicht habe ich diesen Satz nicht richtig verstanden, aber was ist es für ein Unterschied, ob man mit einem Messer mit 10cm oder "nur" mit einer Klinge von 6cm verletzt wird, bzw. ob man jemanden mit einer kurzen 6cm oder einer 10cm Klinge verletzen will? Das, was da von der BMI verkündet wurde und die wohlgemeinte Absicht dahinter ist nichts, als Comedy pur. Wir Alle wissen das. Man reduziert evtl. die Schwere der Verletzungen, die damit angerichtet werden und erleichtert ggf. lebensrettende Maßnahmen. Zudem erleichtert man es, Messer zur Ausübung von Straftaten mitzuführen, weil sie einfacher mitgeführt werden können, somit wäre eine Kürzung auf 6cm sogar contraproduktiv! Gestern in den RTL-Nachrichten wurde mal wieder ein Tisch mit beschlagnahmten Messern gezeigt. 7/10 waren Haushalts- und Küchenmesser, angeblich von der BuPo an einem Bahnhof aus dem Verkehr gezogen.

Je mehr man bestehende Gesetze verschärft, desto weniger können sie umgesetzt werden. Es gilt immer noch, dass schon vor 15 Jahren und weit davor die gesetzlichen Möglichkeiten ausreichend waren. Man bekommt "das Problem" weder gelöst, noch bekommt man es mit einem strengeren Verbot unter Kontrolle. Kontrolle ist das Stichwort, wenn nicht in der fraglichen Umgebung der fragliche Personenkreis kontrolliert und entsprechend bestraft wird. Das Gelächter wird immer lauter und die BMI verkommt immer mehr zur naiven Mutter Beimer, je mehr sie mit diesem bullshitbingo an die Öffentlichkeit tritt. Ich erinnere nur an die Regenbogen-Armbinde. Warum sollte sie etwas besser machen, woran unzählige Vorgänger gescheitert sind?

Immerhin werden die Stimmen aus uniformierten Kreisen mittlerweile lauter, um der obersten Bundesdienstherrin contra zu geben und mehr Personal zu fordern. Ist leider auch nur für die Galerie, denn wer einigermaßen klar im Kopf ist, wird nur noch aus Verzweiflung oder Bequemlichkeit den Berufswunsch Polizei nennen. Sie als BMI ignoriert es und zieht es beinhart und beratungsresistent durch, womit sie leider nicht die erste und auch nicht die letzte Person in dieser Funktion ist, die es auf diese Weise abarbeitet und aussitzt.

Ich befürchte mittlerweile jedesmal, wenn die Blonde vor die Kameras tritt, dass ich mich in böser Erwartung ihres nächsten Ansatzes von hirnrissigem Aktionismus vor Entsetzen am Essen verschlucke, mir die Luft weg bleibt oder ich mich spontan selbst entzünde. Den Vergleich mit Diktaturen nehme ich mal als hilfloses Beispiel an, wobei der Vergleich von vornherein "unstatthaft" ist, eben weil es Diktaturen waren, in denen es keine Rechte sondern nur das Recht und den Willen des Diktators und seiner Getreuen gibt.
 
mmerhin werden die Stimmen aus uniformierten Kreisen mittlerweile lauter, um der obersten Bundesdienstherrin contra zu geben und mehr Personal zu fordern.
Da es u.a. aus diesen Kreisen allerdings kaum ein Phänomen oder Problem gibt, auf das hin diese Forderung nicht erhoben wird, ist das allerdings völlig abgenutzt. Verstärkt wird das noch dadurch, daß ja in den fetten Jahren vor Corona, Krieg und Krisen massenhaft zusätzliche (Phantom)Stellen PR-wirksam von den Finanzministerien in den Haushaltsentwürfen bewilligt wurden, weil man dort ja wußte, daß die meisten davon in er Haushaltsperiode fektisch eh nicht zu besetzen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
denn wer einigermaßen klar im Kopf ist, wird nur noch aus Verzweiflung oder Bequemlichkeit den Berufswunsch Polizei nennen
Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts schreiben. Aber bei so einem Satz kann ich die Finger nicht stillhalten. Vielleicht möchtest du das nochmal überdenken.
Ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die bei den Ordnungskräften Dienst tun. Ich denke, die meisten machen das mit einem großen Maß an Einsatz und Hingabe. Und dafür verdienen sie Respekt und ich glaube auch Dank. Ohne Polizei möchte ich mir unsere Gesellschaft nicht vorstellen müssen. Diesen Menschen vorzuwerfen, sie seien entweder nicht klar im Kopf oder verzweifelt oder bequem, haben sie nicht verdient.
 
Unter "Messerkriminalität" fallen unterschiedliche Konstellationen, etwa

Situationen, in denen gezielt ein Messer mitgeführt wird, um ein bestimmtes Delikt zu begehen: zum Beispiel einen Raub, eine Nötigung oder eine Körperverletzung im häuslichen Bereich.

Psychische Ausnahmesituationen: wenn etwa eine psychisch kranke Person auf eine oder mehrere Personen einsticht.

Situationen, in denen Personen zwar ein Messer dabeihaben, der Einsatz des Messers aber nicht konkret geplant ist. Im Falle eines Konflikts oder einer Eskalation kommt es dann schneller zum Einsatz eines Messers, da es gerade verfügbar ist.

Der letzte der angeführten Punkte ist dann der Matchball für die Politik.

Und dies, obwohl junge Menschen stärker einem Gruppenzwang unterliegen, genau diese aber kaum Bedeutung in der Statistik der Delikte aufzeigen, sondern lediglich merklich für die wachsende Zahl der mitgeführten Messer verantwortlich sind.

Die Tatverdächtigen sind in der Regel Männer (in knapp 90 Prozent der Fälle) und überwiegend Erwachsene über 21 Jahre.

In den Bundesländern, die die Nationalität der Tatverdächtigen in der polizeilichen Kriminalstatistik erfassen, sind zwischen einem Drittel und der Hälfte von ihnen nicht deutsch und damit überrepräsentiert.

Außerdem gibt es eine Dynamik, die in anderen Ländern wie England schon vor einigen Jahren beobachtet werden konnte: „Je mehr Leute um einen herum bewaffnet sind, desto eher bewaffnet man sich auch selbst“, sagt Kriminologe Prof. Dr. Stefan Kersting.

Das ist klar ein Punkt dafür, dass jede signifikante Zunahme von Messerdelikten, letztlich die Voraussetzung für weitere Steigerungen erst schafft.

Eine harte Mindeststrafe kann da sehr wohl einen erzieherischen Effekt als auch Wirkung haben, eine höhere Höchststrafe, wie die Politik sie immer wieder fordert, bringt dagegen wenig mehr an Prävention.

ABER.

Eine harte Mindeststrafe sollte unabhängig von einer tatsächlichen Körperverletzung erfolgen, bereits die bloße aktive Drohung, das gezückte Messer im Gegensatz zum passiv mitgeführten, muss strafbar sein - und nicht anders herum. Der Anteil von Messerdelikten ohne Verletzungen ist um ein vielfaches höher als die tatsächliche Anzahl von Verletzungen.

Das kommt denn auch dem letzten, der o.g Punkte entgegen, den man ehrlicherweise nicht so einfach vom Tisch gewischt bekommt.

Andererseits mal hier.

Messerangriffe_2024.png



Messer machen bei den Delikten „Gefährliche und schwere Körperverletzungen“ nur etwa 6% aus. Mich persönlich beunruhigen die übrigen 94% schon deutlich eher.

Just saying.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kommen allerdings noch die Delikte mit besonderen Tatbeständen, bei denen das reine Mitführen u.a. eines Messers i.w.S. eine andere Strafbarkeit begründet. Das sind z.B. Diebstahl mit Waffen oder Drogenhandel mit Waffen, die statistisch recht relevant sind und auch Anlaß für viele (teils bizarr wirkende) BKA-FBs sind.
Was verübte Gewaltdelikte angeht kommen noch die Fälle dazu, bei denen während oder nach einer Auseinandersetzung aus der nähere Umgebung, häufig einer Wohnung ein Messer i.w.S. erst geholt und dann eingesetzt wird. Nach meiner (unwissenschaftlichen) Beobachtung von offiziellen Polizeimeldungen und teilweise auch Medienberichten aus meiner Region sind das auffällig viele, insbesondere in bestimmten Milieus, Wohn- oder Unterbringungsverhältnissen.

Eine harte Mindeststrafe sollte unabhängig von einer tatsächlichen Körperverletzung erfolgen, bereits die bloße aktive Drohung, das gezückte Messer im Gegensatz zum passiv mitgeführten, muss strafbar sein - und nicht anders herum.
Ist sie ja im Rahmen der Bedrohung bereits und wirkt dort i.d.R. auch deutlich strafverschärfend, natürlich nur dann, wenn es überhaupt Strafverfolgung gibt. Auch im Drohbereich noch gesonderte Qualifikationstatbestände mit besonders Mindeststrafen zusätzlich neu zu schaffen dürfte ähnlich ineffektiv sein wie in dem Bereichen, wo das in den letzten Jahrzehnten bereits inflationär gemacht wurde. Präventiv ist das schon deshalb wenig erfolgversprechend, weil diese feinen qualifizierenden Tatbestandnuancen und Strafrahmen allgemein wenig verständlich sind, sofern sie überhaupt bekannt sind.
 
... Aber bei so einem Satz kann ich die Finger nicht stillhalten. Vielleicht möchtest du das nochmal überdenken.
Nö, im Gegenteil.
Da ich selbst ursprünglich gelernter Polizeibeamter bin und mich teilweise für das schäme, wofür Polizei (und alle anderen Einsatzkräfte) heutzutage wider besseres Wissen regelrecht verheizt wird, rate ich jedem, der mich fragt, ausdrücklich davon ab, diesen Weg einzuschlagen. Bei dem gesammelten Unverstand, der den Vollzugskräften - eigentlich der gesamten BOS-Branche - von Seiten der Politik immer wieder in den Rücken fällt und sie der Meute zum Fraß vor die Füße wirft, bis hin zur Justiz, die die Arbeit der Einsatzkräfte wieder und wieder zu Nichte macht, kann jede(r), der zur Polizei will, entweder nur aufgrund falschen Verständnisses des heutigen Berufsbilds oder in Erwartung eines bequemen Bürojobs mit sicherem Beamtengehalt zur Polizei wollen - habe das sogar schon als Grund gehört, dorthin zu gehen: bequemer Job, leichtes Geld!

Der Grat zwischen Populismus und transparenter Effektivität ist verdammt schmal. Prinzipiell ist Deutschland ein Paradies für schräge Vögel, weil die Polizei kaum etwas darf und die Justiz das unterstützt oder im Nachhinein für unrechtens erklärt. Der Zweifel für den Angeklagten ist mittlerweile auch ziemlich weit überreizt worden, so dass die Polizei im Zweifel nichts mehr machen muss. Es ist so oder so egal, die Kleine hängt man und die Großen lässt man laufen.

Ich habe immer noch sporadischen Kontakt zu ehemaligen Kollegen, die mir regelmäßig bestätigen, froh sein zu müssen, nicht mehr das mitzumachen, was die tagtäglich an gesammelter Sinnlosigkeit und Zeitverschwendung in Uniform ableisten und sich gefallen lassen müssen. Ich bekomme es an meinem jetzigen Arbeitsplatz selbst mit, mit was die sich heutzutage hauptsächlich befassen müssen: Verwaltung :sick:
 
Wenn bei gezückten Messern keine Anzeige bzw keine Strafverfolgung geschieht oder diese keine spürbaren Konsequenzen haben, dann kann man sich alles andere ebenso sparen.

Ein Taschenmesser mit 9cm Klinge ist selbstredend weniger gefährlich als eine 30cm Klinge, kann man zumindest diskutieren und unterschiedlich handhaben. Auch die bereits jetzt besitzverbotenen Messer gehören stärker sanktioniert.

Bei den ganzen Verbotsdiskussionen, lassen sich bestenfalls die spontanen, ungeplanten Messerattacken vermeiden - die, die mit Abstand den geringsten Anteil an den gefährlichen Körperverletzungen aufweisen.

Die Frage lautet doch, wie bekommt man das Thema am ehesten in Griff? Jedenfalls, nicht in dem man Regelungen vergleichbar zu Schusswaffen einführt.

Weil. Küchenmesserverkauf kann man nicht verbieten.

Das was @luftauge zum Thema schreibt, deckt sich zu 100% mit meiner Einschätzung.

grüsse, pebe
 
Unter "Messerkriminalität" fallen unterschiedliche Konstellationen, etwa

Situationen, in denen gezielt ein Messer mitgeführt wird, um ein bestimmtes Delikt zu begehen: zum Beispiel einen Raub, eine Nötigung oder eine Körperverletzung im häuslichen Bereich.

Psychische Ausnahmesituationen: wenn etwa eine psychisch kranke Person auf eine oder mehrere Personen einsticht.

Situationen, in denen Personen zwar ein Messer dabeihaben, der Einsatz des Messers aber nicht konkret geplant ist. Im Falle eines Konflikts oder einer Eskalation kommt es dann schneller zum Einsatz eines Messers, da es gerade verfügbar ist.

Der letzte der angeführten Punkte ist dann der Matchball für die Politik.

Und dies, obwohl junge Menschen stärker einem Gruppenzwang unterliegen, genau diese aber kaum Bedeutung in der Statistik der Delikte aufzeigen, sondern lediglich merklich für die wachsende Zahl der mitgeführten Messer verantwortlich sind.

Die Tatverdächtigen sind in der Regel Männer (in knapp 90 Prozent der Fälle) und überwiegend Erwachsene über 21 Jahre.

In den Bundesländern, die die Nationalität der Tatverdächtigen in der polizeilichen Kriminalstatistik erfassen, sind zwischen einem Drittel und der Hälfte von ihnen nicht deutsch und damit überrepräsentiert.

Außerdem gibt es eine Dynamik, die in anderen Ländern wie England schon vor einigen Jahren beobachtet werden konnte: „Je mehr Leute um einen herum bewaffnet sind, desto eher bewaffnet man sich auch selbst“, sagt Kriminologe Prof. Dr. Stefan Kersting.

Das ist klar ein Punkt dafür, dass jede signifikante Zunahme von Messerdelikten, letztlich die Voraussetzung für weitere Steigerungen erst schafft.

Eine harte Mindeststrafe kann da sehr wohl einen erzieherischen Effekt als auch Wirkung haben, eine höhere Höchststrafe, wie die Politik sie immer wieder fordert, bringt dagegen wenig mehr an Prävention.

ABER.

Eine harte Mindeststrafe sollte unabhängig von einer tatsächlichen Körperverletzung erfolgen, bereits die bloße aktive Drohung, das gezückte Messer im Gegensatz zum passiv mitgeführten, muss strafbar sein - und nicht anders herum. Der Anteil von Messerdelikten ohne Verletzungen ist um ein vielfaches höher als die tatsächliche Anzahl von Verletzungen.

Das kommt denn auch dem letzten, der o.g Punkte entgegen, den man ehrlicherweise nicht so einfach vom Tisch gewischt bekommt.

Andererseits mal hier.

Anhang anzeigen 300784


Messer machen bei den Delikten „Gefährliche und schwere Körperverletzungen“ nur etwa 6% aus. Mich persönlich beunruhigen die übrigen 94% schon deutlich eher.

Just saying.

grüsse, pebe

Als ich in Hamburg war, hab ich Drohungen mit einem Schraubenzieher erlebt. Die Wohnungstür war kaputt geworden. Und? Der Täter war ein Deutsche, arbeitslos. Hat kein Geld für Reparaturen, selbständig was sauber machen oder reparieren konnte er??? auch nicht. In 2 Stunden war er wieder frei.
Ps: kein Geld für Strafen- keine Strafen.
Das Geld fürs Strafenbezahlen muss zuerst verdient werden.
 
Vielleicht habe ich diesen Satz nicht richtig verstanden, aber was ist es für ein Unterschied, ob man mit einem Messer mit 10cm oder "nur" mit einer Klinge von 6cm verletzt wird, bzw. ob man jemanden mit einer kurzen 6cm oder einer 10cm Klinge verletzen will? Das, was da von der BMI verkündet wurde und die wohlgemeinte Absicht dahinter ist nichts, als Comedy pur. Wir Alle wissen das. Man reduziert evtl. die Schwere der Verletzungen, die damit angerichtet werden und erleichtert ggf. lebensrettende Maßnahmen. Zudem erleichtert man es, Messer zur Ausübung von Straftaten mitzuführen, weil sie einfacher mitgeführt werden können, somit wäre eine Kürzung auf 6cm sogar contraproduktiv! Gestern in den RTL-Nachrichten wurde mal wieder ein Tisch mit beschlagnahmten Messern gezeigt. 7/10 waren Haushalts- und Küchenmesser, angeblich von der BuPo an einem Bahnhof aus dem Verkehr gezogen.

Je mehr man bestehende Gesetze verschärft, desto weniger können sie umgesetzt werden. Es gilt immer noch, dass schon vor 15 Jahren und weit davor die gesetzlichen Möglichkeiten ausreichend waren. Man bekommt "das Problem" weder gelöst, noch bekommt man es mit einem strengeren Verbot unter Kontrolle. Kontrolle ist das Stichwort, wenn nicht in der fraglichen Umgebung der fragliche Personenkreis kontrolliert und entsprechend bestraft wird. Das Gelächter wird immer lauter und die BMI verkommt immer mehr zur naiven Mutter Beimer, je mehr sie mit diesem bullshitbingo an die Öffentlichkeit tritt. Ich erinnere nur an die Regenbogen-Armbinde. Warum sollte sie etwas besser machen, woran unzählige Vorgänger gescheitert sind?

Immerhin werden die Stimmen aus uniformierten Kreisen mittlerweile lauter, um der obersten Bundesdienstherrin contra zu geben und mehr Personal zu fordern. Ist leider auch nur für die Galerie, denn wer einigermaßen klar im Kopf ist, wird nur noch aus Verzweiflung oder Bequemlichkeit den Berufswunsch Polizei nennen. Sie als BMI ignoriert es und zieht es beinhart und beratungsresistent durch, womit sie leider nicht die erste und auch nicht die letzte Person in dieser Funktion ist, die es auf diese Weise abarbeitet und aussitzt.

Ich befürchte mittlerweile jedesmal, wenn die Blonde vor die Kameras tritt, dass ich mich in böser Erwartung ihres nächsten Ansatzes von hirnrissigem Aktionismus vor Entsetzen am Essen verschlucke, mir die Luft weg bleibt oder ich mich spontan selbst entzünde. Den Vergleich mit Diktaturen nehme ich mal als hilfloses Beispiel an, wobei der Vergleich von vornherein "unstatthaft" ist, eben weil es Diktaturen waren, in denen es keine Rechte sondern nur das Recht und den Willen des Diktators und seiner Getreuen gibt.

Als Erklärung kurz:

Franko (Spanien), bevor er ein Diktator geworden war, diente bei Militär. Diese demokratische Zeiten waren so, dass:
-Hals zerschneiden gehörte zu normalem Umgang mit Gefangenen.
-Soweit ich mich erinnere hat er Menschen auch geköpft (das war damals wohl auch normal).

Damals (vor Franko) war in Spanien das Begriff "Ehrengesellschaft" aktuell. Und eigene Ehre wurde mit Messer verteidigt.
Messer-Duell war was völlig normales.
Natürlich wenns um Duell geht- da wäre 16 cm- Klinge besser als 6 cm. Nur auch damals waren Messer nur ein Mittel zum Ziel.

Kurz: Franko hats tatsächlich geschafft Messer-Duelle abzuschaffen.

Auch bei uns sind aber einige "Atavismen" geblieben. Wenn ein Messer gut und teuer ist- dann gibt's Probleme mit Zoll, Post und... Gute Messer gehen auf dem Postweg "verloren" häufiger als andere, auch teuere Sachen (meine Erfahrung).
Gerade wenn alles gesetzlich sauber ist,alle möglichen Zertifikate dabei sind, kommen "komische Sachen". Post (natürlich geht's hier nicht nur um DE) will nicht transportieren "einfach so" oder "um Probleme zu vermeiden".
Tatsächlich ist das aber ein gutes Zeichen, was eindeutig zeigt, dass Menschen gar keine Angst vor dem "Messerempfänger" haben.
 
Auch die bereits jetzt besitzverbotenen Messer gehören stärker sanktioniert.
Wie meinst du das denn?
Kannst du da vllt. ein Beispiel nennen, den Besitz verbotener Springmesser stärker sanktionieren?
Oder bezieht sich das eher auf das Führen von Messern, die aktuell einem Führungsverbot unterliegen?
 
@T-Hawk

Wer mit einem erlaubten Messer andere bedroht, sollte weniger stark sanktioniert werden, wie mit einem Führ- und noch mehr, mit einem Besitzverbotenen.

Die aktuelle Klassifizierung beinhaltet zwar nachvollziehbare Überlegungen, ist aber am Ende falsch. Ein aktuell erlaubtes 12cm Fixed ist tatsächlich gefährlicher als ein 7cm Spyderco Native mit Öffnungsloch.

Das Fixed in solch einer Größe läßt sich ebenso verdeckt schräg hinter dem Rücken tragen und einhändig ziehen.

Zweischneidige Dolche und der ganze Karambitkram & Co. bleiben außerhalb der Werkzeugkategorie und gehören damit - verboten.

Ob man Klappmesser, unabhängig vom Verschluss und Öffnungshilfe freigibt und auf 9 oder 10cm beschränkt, ist eher eine theoretische Frage, ebenso die generelle Beschränkung auf 10cm Klingenlänge bei Fixed im bewohnten Stadtbereich.

Wäre insgesamt aber zumindest logischer und eher an der praktischen Nutzung orientiert.

Und das ganze für die genannten Messer mit einem Mindestalter von 21 Jahren und einem passenden Führungszeugnis. Dieses verlangt nach einem gültigen Pass bzw. einer unstrittigen Identifikation.

So zum Beispiel.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Da war mir ehrlicherweise auch zu viel Populismus drin.

Ich rate auf jeden Fall niemandem, in die Politik zu gehen.
Man kann besser in die Politik gehen, als zur Polizei. Dann hat man nichts mit dem zu tun, was man während seiner Schaffensphase anrichtet und kann alles mit fürstlicher Vergütung aussitzen. Falls doch mal ein Schaden auftreten sollte, wird als Sündenbock ein Referatsleiter dafür rausgekantet. Der Polizist muss seinen eigenen Kopf für nachgewiesene, aber auch unterstellte Fehler hinhalten...

Wo war zuviel Populismus drin? In meinem Beitrag #108 ?
 
@T-Hawk

Wer mit einem erlaubten Messer andere bedroht, sollte weniger stark sanktioniert werden, wie mit einem Führ- und noch mehr, mit einem Besitzverbotenen.

grüsse, pebe

Es gaben alte spanische Karikaturen:

Ein Täter sitzt vor einem Beamter.

Der Täter zeigt die Tatwaffe auf dem Tisch- ein Messer und sagt: "das ist ein erlaubtes Messer".

- Der Beamter schweigt.

Danach wiederholt der Täter immer wieder der Satz und jedes mal legt eine neue Mütze auf d. Tisch dazu.

Nur nachdem ausreichend Münzen auf dem Tisch lagen, sagte Beamter:
- "ja, stimmt, das ist ein erlaubtes Messer".

An sich ging's dort um Korruption.

Nur schon vor Jahrhunderten gab's die Idee für die Taten mit nicht erlauben Messern stärker zu bestrafen.

Damals haben solche Gesetze an sich kaum was gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Diesen Menschen vorzuwerfen, sie seien entweder nicht klar im Kopf oder verzweifelt oder bequem, haben sie nicht verdient.
Ich bin gerade nochmal darüber gestolpert:
Offensichtlich hast du den Beitrag nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden*

Zu dem, was @Dimm da ständig mit Franco in Spanien mitzuteilen versucht, erspare ich mir Antworten. Das kann jedenfalls kein Weg sein.

*e: zum Thema "bequemer Dienst", "falscher Zielpersonenkreis", "kaputt verwalten" und "Ermittlungsarbeit" könnte ich recht aktuelle Anekdoten beisteuern, aber ich will hier niemanden mit der anderen Realität vor Ort im Alltag konfrontieren. Daran sind nicht die Beamten in Uniform schuld, es wird ihnen aufs Auge gedrückt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer mit einem erlaubten Messer andere bedroht, sollte weniger stark sanktioniert werden, wie mit einem Führ- und noch mehr, mit einem Besitzverbotenen.
...
Wäre insgesamt aber zumindest logischer und eher an der praktischen Nutzung orientiert.

Und das ganze für die genannten Messer mit einem Mindestalter von 21 Jahren und einem passenden Führungszeugnis. Dieses verlangt nach einem gültigen Pass bzw. einer unstrittigen Identifikation.
Den ersten Satz sehe ich komplett anders. Wer jemanden mit einem Messer bedroht, ist raus aus jeder Ausnahme. Völlig egal, ob Hümmeken oder FA oder sonstwas mit schneidfähiger Klinge - um nicht den Schraubendreher wieder mal zu beanspruchen...
Es wäre auch nicht logischer oder praktischer, weil es dadurch wieder mehr Aufwand bei der Beurteilung des Sachverhalts geben wird. Ist es jetzt ein Verstoß nach StGB und WaffG oder "nur" nach dem einen oder anderen Gesetz - welches nehmen wir denn heute?
Mindestalter und Authentifizierung beim Kauf ist ebenso sinnfrei und auch wieder Mehraufwand bei der Überprüfung* der Dokumente vor Ort oder in der Dienststelle. Funzt schon bei Zigaretten und Alkohol nicht...

* an dem Punkt kommt eine weitere Komponente ins Spiel: Konnektivität, Datenschutz und gläserne Identitäten... - das will auch niemand ernsthaft.
Als ob es nicht schon ausreicht, dass biometrischer Ausweis oder Führerschein per scanner draussen im Wald ausgelesen werden kann. Dann müssten nach dieser Idee auch Kaufbelege und sonstige ansich belanglose Nachweise online verfügbar gemacht werden, nur um sich für was auch immer rechtfertigen zu können. Wer sich selbst den Alltag durch Apps / SP / Smartwatches vereinfachen will, soll das gern für sich tun, aber nicht pauschal für Alle und per Gesetz als "Befreiungsschein" anbieten ☝️
 
Die einheitliche Klingenlänge bei Klapper und Fixed wäre logischer. Das war gemeint.

Bedrohung mit Vic oder Machete ist nicht nur für mich ein deutlicher Unterschied. Und ich meinte auch nicht, dass generell erlaubte Messer keine harte Strafe nach sich zögen.

Wer unerlaubte Messer zwecks Bedrohung einsetzt, ginge bei mir in jedem Fall erstmal in Handschellen auf‘s Revier mit anschließender Übernachtung. Wie bedrohlich ein Vic oder ein Perceval tatsächlich ist, kann man mit mir diskutieren.

grüsse, pebe
 
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