Die Orks sammeln sich! (aka generelles Messerverbot)

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Hallo,

Habe auch mal einen Leserbrief an die Zeitung Geschickt.
Sollten vieleich mal mehrere machen.
Einer wird dann bestimt Abgedruckt!
Vieleich Liest er ja wenigsten die Berliner Zeitung.

Gruß
Georg
 
ich habe mal herrn körting angeschrieben (genaugenommen seine persönliche referentin frau silke straubel, weil er keine email-adresse hat).
 
Nabend allerseits

Dieses neue Trauerstück aus Berlin hat mich nun auch endlich mal so bewegt, dass ich nicht anders konnte, als einen Leserbrief bei der morgenpost online zu verfassen:

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Guten Tag meine Damen und Herren,
Ich bin zwar kein Berliner, habe aber mit Sorge und großem unverständnis auf den genannten Artikel gelesen.

Selbstverständlich bewirkt das Verbot einer bestimmten Art Messer, dass diese Gattung seltener bei polizeilichen Kontrollen auffällt, weil der gesetzestreue Bürger sich an die Vorgabe hält, der "Bösewicht" jedoch nicht. Zumal wird ein Stück Stahl nicht durch seine bloße Form zur Waffe, sondern es braucht auch immer denjenigen, der Übles im Sinn hat. Ein flächendeckendes Verbot von Messern wie es Herr Körting plant, ist unsinnig, ja unmenschlich!

Soll ich mein Küchenmesser zum Picknick in den Park mitnehmen, oder einen Kartoffelschäler auf die Arbeit, wo mir ein Klappmesser beim Briefe öffnen weit bessere Dienste leistet? Die Einhändige Bedienbarkeit mancher Taschenmesser entstand aus Praxisdenken. Feststellbare Klingen ebenfalls. Wieviele Generationen von Nutzern haben sich durch einklappende, unsichere Klingen schon schwer verletzt? wohin soll das ganze führen?

Ich habe diese Bevormundung durch überbequeme Schreibtischhengste satt, die sich für jede anfallende handwerkliche Arbeit den entsprechenden Profi leisten können, darüber den Sinn für das Praktische und Schöne verloren haben und sich von Szenarien aus Actionfilmen beeinflussen lassen!

Der Kriminelle schert sich entweder nicht um das Gesetz oder
findet eine andere Waffe. Und unsereins, der mitunter viel
Geld für ein handgearbeitetes Kunstwerk ausgibt, und sich an seinem Nutzen als dem besten Werkzeug aller Zeiten erfreut soll "geächtet" werden?
Sicher nicht!

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Ich habe mich bemüht nicht ausfällig zu werden, obwohl ich "SOOON HALS" hab, und hoffe, dass sich noch mehr Leute hier den Frust in angemessenem Ton von der Seele schreiben. Die sollen ordentlich was zu lesen bekommen, so dass wenigstens einer oder 2 von uns gedruckt werden..

So, jetzt noch ein Feierabendbierchen und gut is....gute Nacht.



Dieser Leserbrief wurde heute, Sonntag, 14.10. in der Berliner Morgenpost in voller Länge abgedruckt.

WEHRT EUCH !
 
Na das freut mich doch (von der Grammatik im ersten Satz einmal abgesehen) und dann noch in der Sonntagsausgabe :) . Ich finde meinen ursprünglichen Text trotz Kürzungen noch ausreiechend wiedergegeben.

Hängt euch ran, Leute, ein bischen was geht offenbar immer! :super:
 
Der Gesetzesentwurf sieht folgendes vor:

Verborten werden soll u.a. das Führen von Messern die feststehend oder feststellbar sind und:

1) symmetrisch zur Spitze verlaufende Klinge mit beidseitigem durchgehenden oder bereichsweisen Schliff (Dolchform)

2) einschneidige Klinge, bei der die Rückenlinie konkav zur konvex verlaufenden Schneidelinie in die Klingenspitze übergeht (Bowieform)

3) einschneidige Klinge, bei der Schneide- und/oder Rückenlinie winklig in die Klingenspitze übergehen (Tantoform)

4) einschneidige Klinge, bei der die zumindest in diesem Bereich ge- oder angeschliffene Rückenlinie konvex zur ebenfalls konvex verlaufenden Schneidelinie in die
Klingenspitze übergeht (Spearpointform)

5)mit feststellbarer Klinge, sofern die Klinge eine Länge von mehr als 8,5 cm aufweist oder einhändig feststellbar ist


Es werden im Vorwort keine wirtschaftlichen Schäden (jetzt müßen die Hersteller ran!!!) für die Produzenten entsprechender Messer erwartet, da sich die Leute auf die legalen Taschenmesser stürzen werden. Gleichzeitig betont man aber, dass es keinen Grund gibt (ausser man ist ein Jäger) ein Messer mitzuführen!

Es zeigt sich wieder der Unsinn des Entwurfs. Wie schon beim Verbot von Butterflymesser, wurde darauf geachtet, Messer zu verbieten, die zwar optisch eindrucksvoll wirken (in den Augen der Politiker) aber als Waffe teilweise denkbar ungeeignet sind.

Der ganze Hintergrund des Gesetzes wird bereits auf Seite 2 deutlich.
Hier heißt es zu den finanziellen Auswirkungen des Gesetzes auf die Haushalte: keine!

Mit solch einem bescheuertem Gesetz (sorry) ist doch niemandem weiter geholfen, als der politischen Führung, die so den Hintern schön an der Wand hat. Auf Täter und Opfer von Gewalttaten ist die zu erwartende Wirkung gleich Null! Aber hier wirksame Mittel anzusetzen kostet ja Geld! Und das ist die Gesundheit des Wählers und Steuerzahlers scheinbar nicht wert!
 
5)mit feststellbarer Klinge, sofern die Klinge eine Länge von mehr als 8,5 cm aufweist oder einhändig feststellbar ist.
Verstehe ich das richtig, dass damit jedes Messer, welches einhändig arretierbar ist, verboten wäre? Die längeren Einhandmesser ja sowieso, aber jedes Messer mit einhändig feststellbarer Klinge wäre doch imo der absolute GAU. Da könnte einige Hersteller ja fast ihr komplettes Sortiment vom Markt nehmen, deutsche wie internationale.

Von meinen Einhandmessern blieben mir dann ein Opinel und zwei Vics...kein Benchmade, Böker und Spyderco mehr. Und an meine feststehenden Messer will ich gar nicht erst denken...

Klärt mich bitte auf und sagt mir, dass ich den letzten Punkt falsch verstehe...! :(

Gruß an alle,
Carsten
 
Hallo,

Man solte die Festehende Klinge mit mehr als 12 cm nicht vergessen!
Und wird das dann vom anfang des Griffes oder vom anfang der Schneide Gemessen?Wen es das erstere der fall ist betrift das 95%aller Messer.
Ab Griff sind die meisten 9 cm!
Wen die auch noch als Verbotene Gegenstände eingestuft werden Dann können wir unser Hooby an den Nagel Hängen.
Jedenfals ich werde das tun.Dann gibt es nur noch einheitsklingen.
(vieleicht bunt Bemahlt)
Kretivität kann dann ja wohl keine rede mehr sein.
Die Drehen langsam aber sicher ab die Ork´s.


Gruß
Georg
 
Zudem soll beschlossen werden das deutsche Waffenrecht zukünftig in Latein zu verfassen. Schliesslich braucht es niemand ohne entsprechenden Bildungsabschluss zu verstehen.

Oder mit anderen Worten: Was Körting da fordert kompliziert das Waffenrecht weiter anstelle es zu vereinfachen. Tatsache ist doch das
von unseren uniformierten Beamten kaum einer mit dem bisherigen Waffenrecht klarkommt. Mit den Details die hier festgelegt werden dürfte sich das ganze noch verschlimmern. Aus diesem Grund bleibt zu hoffen dass das ganze Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt ist.
Man muss sich schon fragen was im Kopf eines Politikers vorgeht der fordert bestimmte Klingenformen zu verbieten da von diesen angeblich eine grössere Gefährdung ausgeht als von anderen Klingenformen. Glaubt dieser Mann eigentlich was er da spricht?
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Gleichzeitig betont man aber, dass es keinen Grund gibt (ausser man ist ein Jäger) ein Messer mitzuführen!
...

Bäh!! Ich krich schon wieder son' Hals!!! Da prellt doch glatt die Tastatur!!!!!

Wer entscheidet darüber ob ich einen Grund habe (und welchen), ein wie auch immer geartetes Messer mitzunehmen? Solange ich nicht gegen geltendes Recht verstosse, bleibt das doch bitteschön mir überlassen, oder?!

Oder werden jetzt so Gesetze gemacht: "Das brauchst du nicht, also darfst du's nicht dabei haben"? Was ist da als nächstes dran? Manschettenknöpfe? Staubsaugerbeutel? Glaslose Brillen?

Ich bin schon der Meinung, dass ich als erwachsener und mündiger Bürger (der ganz davon ab auch wählen darf) entscheiden kann, ob ich ein Messer benötige oder nicht. Dass muss mir kein Politiker sagen.

Ich sollte nicht so viel in diesem Forum lesen - is' schlecht für den Blutdruck...

Gruß :mad:

Marc
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche das Ganze mit Humor zu nehmen, da ich hoffe, dass die Bundesratsinitiative scheitert. Leider gelingt es mir nicht so ganz, da mir bei den Äußerungen von Herrn Dr. Körting ein ums andere Mal die Galle hochkommt.
Persönlich fühle ich mich ein klein wenig angegriffen, wenn das, was ich tagtäglich tue (ein Messer tragen), geächtet werden soll.

Aber es gibt ja trotz allem noch Schlupflöcher: Ich werde einfach Jäger, dann geht mich das alles nicht mehr an. Ich zahle eine Gebühr, damit ich meine Messer tragen darf und basta.

Und wegen der Industrie (Zitat):"Die finanziellen Auswirkungen auf Industrie und Handel lassen sich nicht konkret abschätzen; es wird jedoch in der Summe nicht von erheblichen Umsatzeinbußen ausgegangen, zumal einer eventuellen Zurückhaltung
gegenüber den künftig restriktiver behandelten Gegenständen durchaus ein gesteigertes Interesse an von der Neuregelung nicht umfassten Objekten („echte“ Taschenmesser o.ä.) gegenüberstehen dürfte.
" (Zitat Ende).

Also braucht sich keiner Sorgen machen...

Die Sache kommt in der Bundesratssitzung am 9. November zu Sprache. Wer das alles genauer nachlesen möchte, hier steht der genaue Entwurf als PDF zur Verfügung unter "701/07".

Gruß,
C.
 
"...sowie um feststellbare Klappmesser, die eine Klingenlänge von mehr als 8,5 cm aufweisen oder aber einhändig feststellbar sind."

Prost Mahlzeit!

Damit wären dann auch die großen SAK (Picknicker etc) verboten!

Aber mal langsam - wenn die Diskusion jetzt in die Richtung geht, daß man seinen Messerschrank dahingehend untersucht was denn zukünftig noch erlaubt sein dürfte, dann geht das am Ziel vorbei.

Ziel ist es doch weitere Beschränkungen zu verhindern und zwar vorrangig aus dem Grund, weil nicht das Messer böse ist, sondern derjenige, der es missbräuchlich nutzt. Wenn Messer mit einer Klingenlänge bis 8,5 cm verboten sind, dann hat der "Böse" halt eines mit 8,4 cm dabei und stellt damit Unsinn an. Ja selbst mit einem Teppichmesser kann man Leute ernsthaft verletzten oder bedrohen. Und derjenige der Böses im Schilde führt interessiert sich sowieso nicht für ein Messerverbot (was schon hinlänglich erörtert wurde) oder nimmt dann halt einen Kreuzschlitzschraubendreher mit.
Soviel zu positiven Verhinderung - die aber nicht viel bringen wird, weil da eh keiner zuhört.

Besser wäre es aber eine negative Verhinderungstaktik zu starten und auszuführen, daß man eigentlich alle Messer (auch das 6cm SAK) und alle spitzen oder scharfen Gegenstände in der Öffentlichkeit verbieten müsste, denn selbst mit so einem Messer kann ein gewaltbereiter Mensch einen friedlichen Mitmenschen bedrohen und/oder ernsthaft verletzen. Dann wären wir aber soweit wie an den Flughäfen, als alle Maniküresets mit einem Bann belegt wurden. (Das es anschließend in der Business Class Besteckmesser gab, die eine 12,5 cm lange Spyderedge hatte ist dann das Tüpfelchen auf dem i)

Anschaulich ist es auch die Tatsache herausstellen, daß es drei Jahre Haft für die Mutter bedeuten würde, die zum Apfelschälen ein kleines Küchenmesser mit auf den Spielplatz nimmt.
Wenn dann das Küchenmesser zum Apfelschälen auf einmal erlaubt sein soll, warum dann nicht auch das wesentlich praktischere Klappmesser mit der gleichen Klingenlänge? Nur weil man es in die Hosentasche stecken kann, also "verstecken" kann. Klappbarkeit und Feststellbarkeit sind deshalb erfunden worden, weil sie praktisch sind und nicht weil sich damit andere Menschen besser bedrohen lassen.
Nur so kriegt man m.E. die Absurdität der Vorschläge verdeutlicht, so daß jedem klar wird das es nur um puren Aktionismus geht.
Ich erwarte dann Bilder bei denen ein "durchsetzungsstarker und auf die Sicherheit der Bevölkerung bedachter Politiker zusammen mit einem Sicherheitsexperten" einer staunenden Journalistenschaar/Öffentlichkeit Laguioles (weil länger als 8,5 cm) oder Opinels (weil feststellbar) oder ein Victorinox Picknicker (weil länger als 8,5 cm und feststellbar) als gefährliche Gegenstände präsentiert.

Noch einige Analogien, die dann künftig auf uns zukommen werden:
Glatzköpfen wird verboten schwarze Kleidung anzuziehen, weil sich dadurch Mitmenschen bedroht fühlen könnten.
Autos werden Einkaufsstraßen verbannt weil man damit auch in Schaufensterscheiben fahren kann um den dahinterliegenden Schmuck zu stehlen.
Autofahren wird in generell in den Stadtteilen verboten in denen mit Menschenansammlungen zu rechnen ist, weil man damit ja auch in eine Gruppe von Menschen fahren könnte, um diese zu verletzen...
...kann bei Bedarf fortgesetzt werden...

Gruß
Claus
 
Eine provokante Frage: Mal angenommen, unsere sogenannten Volksvertreter nicken dieses Gesetz ab, was macht Ihr dann?
Verschrottet Ihr Eure Messer? Gebt Ihr sie bei den Behörden ab? Im Wald vergraben? Oder werdet Ihr zu "Straftätern"?
 
O.K.,
also wenn ich datt alles hier so lese, dann kann ich dazu nur sagen:

*Ironiemodus ON*
Wenn die Herren Politiker meinen, das man Messer verbieten sollte, weil man damit ja Menschen verletzten oder bedrohen könnte, dann sollten die besser net sehen, was ich zur Not alles aus Rohrteilen, Nägeln, Holzstücken, Komponentenkleber, Ducktape, Seilen (Schnüren, sogar aus Schnürsenkeln), Steinen, Tüchern etc. zusammenbasten könnte (merkt auf, könnte, nicht kann oder habe)

Dann würde jeder Baumarkt zugemacht werden müssen... :hehe:
*Ironiemodus OFF*


Jetzt ma im Ernst, nur weil ich ein bestimmtes Messer verbiete geschehen net weniger Straftaten.
Wenn ich fast alle Arten von Messern verbiete geschehen weniger Straftaten, klingt net wirklich logisch, oder???:argw:

*Ironiemodus ON*
Seltsam das ich in der B***-Zeitung so selten was von "Amoklauf mit Handgefertigten 400€ Spezial-Menschen-Abripp-Messer" lese, dafür aber bei so Schlagzeilen regelmäßig Küchenmesser und Brotmesser auftauchen...am besten grad mitverbieten, dies gefährlichen Waffen...:irre:
*Ironiemodus OFF*

Greetz,
Moonknight
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Verschrottet Ihr Eure Messer? Gebt Ihr sie bei den Behörden ab? Im Wald vergraben? Oder werdet Ihr zu "Straftätern"?

Realistisch gesehen wird wohl das passieren:
... ein gesteigertes Interesse an von der Neuregelung nicht umfassten Objekten („echte“ Taschenmesser o.ä.) gegenüberstehen dürfte.
Genauso haben die Herrschaften sich das ausgerechnet.
Und die Vitrinen mit den „falschen“ Taschenmessern
(Was für eine Einteilung ...) werden liebevoll poliert.

Steffen
 
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