First Impressions - Kamo-to Solisten Santoku 135 mm

Du kannst halt nicht alle Messer gleich behandeln.
Ist vielleicht ärgerlich, aber auch mal ein Fakt!
Pauschalisieren, welcher Stahl/Härtegrad/Schliff...wie zu behandeln ist,kann man aber auch nicht,definitiv.
Experimentierphase.
 
Ich hab mich am Wochenende ausgiebig meinem Kamo Gyuto gewidmet. Erst mal die Sekundärfase auf den Wassersteinen ausgeschliffen und dann bis jap. 8000 fein abgezogen. Nach dem blanken Leder sind die Unterarmhaare regelrecht geflüchtet. Hab ich so zwar auch schon bei meinen billigen japanischen Messern aber trotzdem war das Schneiderlebnis dann irgendwie anders. Nachdem es gestern chinesisches Essen gab war ja einiges an Gemüse zu schnibbeln und jetzt weiß ich auch was ihr alle mit dem Zischen beim Karotten schneiden habt :haemisch::haemisch:. Obwohl die Klinge deutlich dicker ist als meine rostfreien Japaner billigerst Art geht das Kamo abartig genial. Was aber auch sicher ist: wir müssen uns noch aneinander gewöhnen, aber das wird schon.

Grüße,
Günther
 
Hi.

Ich hab mal ein Spruch auf Russisch gelesen: „Hochlegierten PM-Stahl-Klingen haben sehr bis zu viele Zähne. C-Stahl-Klingen haben oft ungesundes Zahnfleisch.“ :p

Ohne Spaß…
Wenn man Klingen vergleichen möchte, muss man schärfen können. Gleichzeitig muss man kaum schärfen können um Messer zu Hause zu benutzen.

Du sprichst mal hin und wieder von Sinter, Keramik und co. Du hast richtig bemerkt, dass da ganz feine Sachen, aus 1 Mikron- Teilchen gebacken, gibt’s. Heißt das, dass Du mit so was Schneidfase polieren kannst? Deine Politur wird nicht nur von 1 Mikron- Teilchen abhängig sein, sondern von Rauhigkeit der Oberfläche des Schleifstabes. Und hat jemand Dir die Oberfläche entsprechend vorbereitet?

Genauso ist mit vielen Schleifsteine. Z.B. Arkansas oder Keramik- Platten richten kostet Zeit und Geld, das kaum jemand bezahlt. Daher ist das so, dass wenn Du deine Schleifsteine zur Arbeit nicht vorbereitest, dann macht das auch gar niemand.

Mit Schneidwinkel ist das so, dass wenn Du nie geübt hast die anzuhalten und richtig bestimmen, dann ists voll egal, wie viele Messer Du geschärft hast. Das kommt nicht von alleine.

Und wenn man Schneidwinkel nicht genau kennt, Zustand der Oberfläche einer Schneidfase nicht kennt, dann ist das mit testen und vergleichen können vorbei.


Es könnte aber sein, dass wenn die „Problemklinge“ 1 Stunde bei 180-200°C in Backofen verbringt, dass die dann Sinter besser toleriert.
 
Moin,

kurzer Kommentar hierzu nochmal. Das Kamo ist mit seinem legierten Aogami und der sowieso hohen Schneidkantenstabilität vielleicht nur bedingt von der Robustheit her das "typische japanische Messer aus Papierstahl". Inwiefern das Masakage einen Keramikstab abkann oder nicht, kann ich nicht beurteilen, da ich wirklich nur meine günstigen gering gehärteten Messer damit schärfe.

Insgesamt würde ich aber stark vermuten, dass es wohl daran liegen wird, tut mir irgendwie leid aber hier scheint der Sinter wohl an seine Grenzen zu kommen...
Kann anscheinend nicht jedes Messer ab.

Wobei natürlich ein Wärmebehandlungsfehler bei dem spezifischen Exemplar nicht 100%ig auszuschließen ist. Immerhin habe ich nur ein einziges Messer getestet aus der Reihe und erlaube mir kein allumfassendes Urteil. Wenn ich es aber auch bei einem derart rennomierten Hersteller (der eigentlich auch für seine gute Wärmebehandlung bekannt ist) tendentiell als unwahrscheinlich erachten würde...


Gruß, Gabriel
 
@alle Schleifratgeber

Von Haus aus uneinsichtig und geborene Skeptiker, glauben wir meist erstmal grundsätzlich nix :irre::glgl::cool:

Und wir wollten Tomate. Aber mit einem vergurkten Masakage ohne Banksteine sahen wir natürlich alt aus. Also EXPERIMENTIERPHASE 3 (Zwei hatten wir schon in aller Ausführlichkeit gestern). Man sagt ja, den Ball flach halten. Haben wir mal die Klinge vom Masakage flacher gehalten. Noch spitzerer Winkel. Das ganze Blech hat fast auf dem Sinter gelegen. Und dann schön langsam unter Beibehaltung des Winkels (haben wir drauf :)) auf beiden Seiten. Irgendwann dann Diamantpaste ausgepackt und das Leder mal wieder bissi eingeseift (nach Vorschrift von Leo!!). Etwas "Butter aufs Brot" und dann mal sehen. Zwischendurch hatten wir auch hin und wieder mal gesehen, kontrolliert etc. pp

Sagen wir mal so. Gestern war noch leidlich "Säge"! Jetziger Zustand: Armhaar-Rasur mit spritzenden Häärchen, Tomate geht. Einhändig. Optische Kontrolle: Wir sind nicht unzufrieden. War wohl "Weiche Schneide" mit nachfolgendem Sinter-Schock und anschließender Winkel-Fehleinschätzung. Könnte sicher noch schärfer. Geht ja immer. Aber kein (zwingender) Grund mehr, Banksteine einzukaufen :steirer::steirer::steirer: ...

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Greetz

Johnny & Rock'n'Roll
 
Die einhändige Tomate-in dünnste Scheibchen, wohlgemerkt- schaft auch ein billiges,fettes Burgvogel bei mir,mit gröberem Winkel......:teuflisch
Aber der flachere Winkel bei deinem Messer kann es echt gewesen sein.
Deswegen mag ich es ja auch,einen eigenen Schliff an meine Messer anzubringen:Da weiß ich dann genau wie der Winkel tatsächlich ist und erspare mir evtl.kontraproduktiven Murks.
Ich mag den Thread.
 
Ich hab nen Sinter (den Großen...) und Banksteine. Ich nehme beides gern. Aber wenn es beispielsweise darum geht, Ausbrüche rauszuschleifen, greife ich logischerweise zu den Banksteinen. Ist der Ausbruch beispielsweise groß genug, dass der Sinter merklich "einrastet" ist dessen Anwendung suboptimal, weil die Gefahr besteht, eine Welle in die Schneide zu bringen. Zumal sich mit Banksteinen in gescheiten Körnungen schneller bessere Ergebnisse fabrizieren lassen, als wenn ich mir mit den Sinter einen abnudel...

Bei hochgehärteten Klingen, die irre fein ausgeschliffen sind wird die Anwendung des Sinterstabes ohnehin kritisch, wie hier anschaulich demonstriert wurde. Der Querschnitt des Sinterstabs ist rund. Im mathematisch-physikalen Sinn geht die Kontaktfläche zwischen Schneide und Stab damit gegen Null (punktförmiger Kontakt). Teilt man eine Kraft (hier meinetwegen Andruckkraft) durch eine Fläche (hier Kontaktfläche zwischen Schneide und rundem Stab) erhält man eine Spannung. Je kleiner die Fläche bei gleicher Kraft wird, desto größer wird die Spannung. Bei grober Betrachung unter Vernachlässigung von Krümmungsradien und Elastizitätsmoduln kann die Spannung gegen unendlich schreiten... Ist klar, dass sich ultrafein ausgeschliffene, hochgehärtete Klingen und runde Sinter/Keramik/Sonstwas-Stäbe nicht abkönnen. Zumindest wird es schwierig die optimale Andruckkraft zu finden ;)

http://www.inggo.com/teachnet/412-Hertzsche-Pressung.html?pageID=2343&ID=511&linkOrdner=1

Also Johnny & Rock'n'Roll: Nur Mut mit den Banksteinen und auf zu neuen Ufern und Erkenntnissen :)
 
Ein E-Mail "Chat" ist privat und das sollte am besten so bleiben. Ich will mich hier nicht groß einmischen, aber das ist eine Sache zwischen euch beiden. Wenn RnR keine Banksteine haben will, dann soll das halt so sein, deswegen muss doch kein "Streit" entstehen. :)
Gruß Bizulas
 
Hi R`n`R

Fauler Hund ist gut, ich lebe ja auch das Prinzip der maximalen Faulheit... :super:

... deshalb hab ich mir ja auch den Sinter angeschafft. Nur ist der aus meiner Erfahrung nicht immer schneller (fauler) als Banksteine oder Diamantplatten. ;)

Gruß

Uwe
 
Klingenbilder

Für Interessierte hier ein paar Bilder von einigen unserer ausschließlich mit Sinter geschärften Messer (alle Bilder von heute). Beleuchtung zur Zeit unteroptimal :hmpf:

Bilder 1-3 Kamo-to Santoku, Aogami, nagelgängig, 0,13 mm hinter der Wate, kleine Fase
Bilder 4-7 Schanz Petty, kleine Fase (filetiert)
Bilder 8-9 Small Regular Sebenza BG 42 , Baujahr1998, reger Gebrauch, recurver Klingenverlauf schon bei Erwerb
Bild 10 Leo 3, Damast-Folder von Eckhard Schmoll
Bild 11 Mamba von marvvin, ballig auf Null, hat jetzt eine Mimimikro-Fase
Bilder 12-13 Herder 1922 Office, Carbon, Dünnschliff ballig auf Null, nagelgängig, hat jetzt eine Mimimikro-Fase und einen ganz leicht recurven Klingenverlauf

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Morgen machen wir „Urlaub“. Es geht zu Theo auf die Insel ins Alentejo. Mal sehen, wie das Usuba aussieht, das wir ihm im Januar dagelassen haben ;)

cu Johnny & Rock’n‘Roll
 
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Den Aussagewert dieser Bilder kann ich nicht nachvollziehen; in wirklich informationsvermittelnder Vergrößerung sinnvoll - aber so?

Horst
 
@farblos

Na schade. Wenn ich z.B. mal spontan Bild 7 herausgreife, dann ist für mich darauf immerhin erkennbar, daß der Sinter die Schneidfase des Petty nicht als "Säge" zurückläßt. Es ist auf anderen Bildern erkennbar, daß das Schärfen mit dem Sinter auf Klingen, die ballig auf Null geschliffen ausgeliefert werden, mit der Zeit - wie auch ein Sharpmaker - eine kleine Fase anlegt. Wer das nicht akzeptierenn kann, muß "leather strop" nehmen. Mit Banksteinen dürfte das auch kein hyperbefriedigendes Ergebnis werden.

Es ist beim Herder 1922 Office sichtbar, daß am Kropf ein Recurve entsteht. Wesentlich mehr in der Tat leider tatsächlich nicht. Erstens habe ich zur Zeit keine geeignete Beleuchtung für mehr. Mehr muß auch nicht zwingend sein, da ich an miskroskopischer Schärfe-Beurteilung nicht so wirklich interessiert bin. Heute kann das also nix mehr werden. Morgen bin ich nicht verfügbar. Danach kann ich einen Versuch machen, die Klinge/Fase des einen oder anderen Messers - sicher dann des Kamo-to Santoku, um das es hier ja in der Hauptsache geht - makromässig bei Tageslicht zu fotografieren und hier einzustellen. Wer allerdings eine Spiegelpolitur der Schneide, Banksteine 10.000 etc. diskutieren möchte, den muß ich enttäuschen. Bis dahin nicht verzagen :) ...

Grüße von Johnny & Rock'n'Roll
 
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Hallo Daniel

Hätte mein Kamo so eine schöne gemaserte Zwingen wie die 4 rechten Messer gehabt, ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen den Griff zu wechseln.

LG :)
 
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Boas,

zum besseren Verständnis, was uns umtreibt, hier nochmal 3 Bilder aus dem Eröffnungsthread. Die Klinge des Kamo im beklagenswerten Zustand auf den ersten beiden. Der Sinter schaffte dann das Ergebnis von Bild 3 in kurzen Zügen, das sich bis heute ohne Nacharbeiten hält (Bild 4 von eben gerade mit Taschenlampe). Das Masakage aber sah genauso aus, wie auf dem 1. Bild, NACHDEM ich versucht hatte, die kleine Klinke auf dem Sinter rauszuarbeiten. Und will nicht wieder richtig werden. Schon seltsam:

01 DSC08121 b-2.jpg 02 DSC08117 c-2.jpg 03 DSC08139 b-2.jpg 04 DSC09643 b-2.jpg


@krassi

Die Griffe nehme ich alle auf Lager. Für die nächsten Kamos :drunk: ...


R'n'R
 
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