Horl Rollschleifer

Hallo Leute
Horl hat eine neue Scheibe auf dem Markt, die Kagami.
Leider geben sie keinerlei Infos über Material und Körnung heraus.
Da ich neugierig bin hab ich mir eine gekauft.
Ich wollte wissen, ob sie hält was sie verpricht.
Und was soll ich sagen, sie ist wirklich gut.
Mal von Anfang an.
Ich hab mein neues Culilux Gyuto aus 14C28N mit 62HRC auf 15° umgeschliffen.
Dabei wollte ich mich an die Vorgaben von Horl halten, Pustekuchen.
Angefangen hab ich mit dem 400er Horl Diamant. Als ich die Fase unterm Mikroskop kontrollierte, kam kurz Schnappatmung auf, die war ja total hinüber.
Kagami-2-Horl-Dia.jpg

Dann hab ich meine DIY 1.200er Diamant genommen, danach war es besser.
Kagami-3-DIY-Dia.jpg

Dann kamen die Korrundscheiben 3.000 und 6.000 zum Einsatz.
Geschliffen hab ich mit 100,50,40,30,20,10,8,6,4,2 Doppelzügen je Seite mit den feinen Scheiben.
Auch da hielt ich mich nicht an die Vorgabe von Horl.
Ich schleife grundsätzlich mit jedem Medium nass, nicht trocken wie Horl es empfiehlt.
Korrund 3.000
Kagami-4-3000.jpg

Korrund 6.000
Kagami-5-6000.jpg

Und jetzt durfte der Neue ran, der Kagami
Kagami-6-Kagami.jpg

Das Schleifgefühl beim Kagami ist vergleichbar mit dem vom gelben Belgier.
Der Metallabrieb bleibt auch auf der Scheibe ohne einzuziehen.
Demnach sind sie härter gebunden wie die Korrundscheiben.
Auch nach 100 Doppelzügen war kein Grat zu spüren, wie beim Belgier.
Die Fase ist danach wirklich spiegelglatt. Hab versucht das auf's Bild zu bekommen.

Die Schärfe muss sich vor dem Belgier nicht verstecken.
Gefühlt würde ich beide gleich scharf halten, der Kagami vielleicht noch einen Ticken mehr.
Aus meiner Sicht würd ich die Scheibe den Leuten empfehlen, die schon ein Schärfeset von Horl haben und nicht in die Belgier investieren wollen.
Kagami-1.jpg


Schönen Sonntag noch
Jürgen
 
Hallo Doldini,
auch wenn ich überzeugter Freihand-Bankschleifer bin, lese ich deine Berichte immer mit grossem Interesse.
Kann es hier sein, dass die Fase deines ersten Fotos ( 400er Diamant) nur angeschliffen ist und nicht bis zur Schneidkante durchgezogen wurde?
 
Kann es hier sein, dass die Fase deines ersten Fotos ( 400er Diamant) nur angeschliffen ist und nicht bis zur Schneidkante durchgezogen wurde?
Die Ausbrüche sind an der Schneidkante.
Das Bild entstand nach der ersten Gratentfernung.
Dann hab ich sofort auf die 1.200er Scheibe gewechselt.
 
Schaut schon gut aus nach der Kagamischeibe.

Was mich grundsätzlich beim Horl interessiert: Wie schlagen sich die Scheiben eigentlich so im Hinblick auf die Haltbarkeit?

P.S.: Du hattest vor einiger Zeit mal Deinen Koffer mit dem ganzen Equipment vorgestellt...Gibt es denn noch Platz für die neue Scheibe? ;)
 
Was mich grundsätzlich beim Horl interessiert: Wie schlagen sich die Scheiben eigentlich so im Hinblick auf die Haltbarkeit?
Die Korrundscheiben von Horl halten nicht so lange. Sind viel zu weich gebunden. Besonders wenn man sie trocken, wie Horl es empfiehlt, benutzt.
Ich hab dami von Anfang an nass geschliffen, dadurch halten sie länger.
Zum Vergleich siehst Du hier die 3.000er von Horl und der gelbe Belgier.
Mit der Horlscheibe hab ich ein Jahr geschliffen, mit dem Belgier 2 Jahre.
Ich denke, der Belgier hält so lange, bis ich in die Kiste hüppe.....
Gibt es denn noch Platz für die neue Scheibe?
Einer geht noch, einer geht noch rein........
 
Bei den Preisen, die Horl aufruft, hätte ich etwas mehr Haltbarkeit erwartet.
Der Belgier - ich nehme an, wir reden jetzt nicht von Poirot - kommt nicht direkt von Horl, oder?
 
Hey Leute,

ich bin absoluter Messer-/Schärfe Neuling (sprich keine Ahnung von all den ganzen Fachbegriffen, wirklich so Null. Ich weiß das ein Messer aus Metall ist und die Spitze Seite unten scharf ist) und auch ein absoluter Horl-Neuling.

Ich habe mich im Internet nach Informationen über den Hort umgeguckt und dieses Forum bzw. auch dieser Beitrag haben mir bisher die besten und meisten Informationen geliefert, auch mehr als die meisten YouTube Videos.

Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder versucht mit japanischen Schärfsteinen etc meine Messer zu schärfen, hab allerdings nie Zeit investiert richtige Techniken zu lernen und es hat dementsprechend auch nie funktioniert.

Das Horl-System habe ich schon vor zwei Jahren entdeckt und wollte es mir holen, aber auf Grund der Kosten etc. habe ich die Finger davon gelassen.

Dieses Jahr habe ich dann mein Weihnachtsgeld investiert und mir einmal den Hort 2 in Nussbaumoptik geholt und bin von dem System an sich sehr begeistert.
Gerade die Sache mit dem Winkel halten funktioniert wunderbar.

Ich habe hier schon rauslesen können, dass es zwar sicher noch einige hervorragende Alternativen gibt, aber ich besitze jetzt den Horl2 + Schärfeset (+grobe Diamantscheibe, bei der ich mittlerweile rausgelesen habe, dass ich sei in der Regel gar nicht brauchen werde), daher sind Tipps für alternative Systeme für mich gerade nicht zielführend, da ich eben nunmal dieses System besitze.

Wozu besitze ich es?
Einfach um meine Küchenmesser tomatenscharf zu halten. Ich koche täglich und mag es, wenn meine Messer gut scharf sind.
Dabei ist mir nicht wichtig, dass ich mir damit die Armhaare abrasieren kann, ich möchte schlicht lernen aus dem System die optimal erreichbare Schärfe herauszuholen.
Wenn es da ein Limit gibt, dann gibt es das, mit den bisherigen Ergebnissen bin ich schon relativ zufrieden, bin mir nur unsicher ob der richtigen Techniken, daher noch mal ein paar Fragen zur richtigen Handhabung für meinen Fall.
Ich habe schon gesehen das hier sehr viele nette Menschen sehr gerne sehr Fachkompetent antworten, aber bitte bedenkt immer, dass ich gerade googeln musste was eine Fase ist, also wirklich gar keine Ahnung von Fachbegriffen oder gar Techniken habe, bitte bedenkt das bei euren Antworten und ich hoffe, dass ich trotzdem hier posten darf.Ich bin mir auch unsicher ob ich hier rein posten soll, oder einen extra Beitrag aufmachen soll. Zur Not bitte ich einen Mod den Beitrag zu verschieben.

Ich besitze:
- Horl 2
- Grobe Diamantscheibe
- Schärfeset mit 3000er und 6000er Scheibe von Horl + Abziehleder

Meine wesentlichen Messer:
  • Chroma Type 301 P-18
  • Zwilling Five Plus Star Kochmesser
  • Tefal Jamie Oliver Santoku Messer
  • Zwilling Five Star Plus Fleischmesser
  • Zwilling Five Star Plus Spick & Garniermesser
  • Amazon Brand Umi Filetiermesser
  • Kai DM-0716 Thun Allzweckmesser

Letzteres ist ganz neu, habe ich zusammen mit dem Schärfeset von Horl bestellt.
Ist natürlich super scharf und wenn ich da mal bei muss zum Nachschärfen möchte ich dieses schöne und für meine Verhältnisse sehr teure Messer natürlich gerne so sorgsam behandeln wie möglich und auf jeden Fall die richtige Technik mit dem Horl drauf haben.

Ich finde leider die Anleitungen vom Horl selbst nicht so gelungen und auch die meisten YT-Videos bieten nicht viele Infos. Das von dem Typen der im Wald sitzt und seine Messer geschärft hat fand ich ganz gut, da es da den Hinweis gab, dass man Messer erstmal einschleifen und da auch beim ersten Mal durchaus mehr als 2-3 Minuten investieren muss, sondern es schon einige Zeit dauern kann, bis ein Messer wirklich auf den Horl und seinen Winkel eingeschliffen ist, danach ein Schärfen aber deutlich schneller gehen sollte.

Nachdem ich ein wenig hier im Forum gelesen habe, habe ich jetzt gestern Nacht mit dem Zwilling Kochmesser folgendes ausprobiert:

Mit dem Horl2 und der normalen Diamantscheibe habe ich eine Seite im 20° Winkel in 100 Zügen bearbeitet, dann die andere in 100 Zügen.
Dann 80/80, dann 60/60, 40/40, 20/20, 10/10, 6/6, 4/4, 2/2, 1/1.
Ich meine das so aus den Anleitungen hier rausgelesen zu haben.
Dann habe ich das Messer an einem Tuch abgewischt, ganz vorsichtig, in sehr flachem Winkel.

Dann habe ich die Keramikscheibe benutzt.
Bei der bin ich mir schon super unsicher über die richtige Anwendung.
Benutze ich die nur für 1-5x Züge?
Kann / soll man da irgendwas an der Klinge erfühlen, damit man weiß, dass man sie häufig genug benutzt hat.
Letztlich benutze ich sie im Schnitt aktuell für so 5-10 Züge pro Seite.
Dann habe ich auf die 3000er Scheibe gewechselt.

Auch hier bin ich mir unsicher, was so generell gute Richtwerte sind.
Habe dann einfach 30/30, 15/15, 10/10, 6/6, 4/4, 2/2, 1/1 Züge gemacht.
Anschließend die Klinge vorsichtig mit dem Tuch abgewischt.

Zur 6000er Scheibe gewechselt.
Und damit das gleiche Vorgehen wie bei der 3000er Scheibe verwendet.
Und über das Horl abziehleider gezogen.

Das habe ich vermutlich gleich beim ersten Einsatz total verhunzt, da ich die Klinge einfach so drüber gezogen habe, zwar schon relativ flach und zu mir hin aber ohne das Messer abzuwischen und jetzt ist das helle Leder schon mehr als schmutzig (und ich schreibe nicht dazu dass ich es unter fließendem Wasser mit einem Schwamm zu reinigen versucht habe, damit niemand einen Herzinfarkt bekommt ^^). Aber neue Leder gibt es ja bei Amazon schon recht günstig ^^

Jetzt natürlich die Frage ob der Vorgang des Einschleifens so generell richtig ist, oder ob es komplett falsch war oder es irgendwelche Details zu beachten gibt.
Mit dem Ergebnis an sich war ich sehr zufrieden. Die Tomante die ich extra zum Testen gekauft habe konnten sehr gut geschnitten werden, sogar die sehr dünn geschnittenen Scheiben, welche ja sehr wässrig und glibschig waren konnte ich ohne Probleme dann nochmals schneiden.
Eigentlich wollte ich mit weiteren Schleifvorgängen warten, bis ich hier gepostet und nachgefragt habe, aber da ich mit dem Ergebnis so zufrieden war, habe ich mich dann noch an mein Chroma P-18 gesetzt.
Hier habe ich im Netz recherchiert und herausgefunden das wohl der 15° Winkel optimal wäre.
Also habe ich natürlich erstmal die ersten 100 Züge mit dem 20° Winkel gemacht (aus Versehen) und dann nochmal 100/100 Züge im 15° Winkel gemacht und dann bin einfach exakt so vorgegangen wie Anfangs beim Zwilling beschrieben.


Ich habe vorher versucht damit Tomaten zu schneiden und das Messer (welches Anfang letzten Jahres das erste Mal zu professionellen Nachschärfung weggegeben wurde) zu schneiden, was mehr in einem Plattdrücken resultierte. Nach dem Schleifen ging das dann sehr gut, auf dem gleichen Level wie mit dem Zwilling.

Meine Fragen wären folgende und ich würde mich super freuen wenn sie mir jemand beantworten könnte:
  • Ist mein Einschleifprozess generell richtig oder muss ich da irgendwas grundsätzlich anders machen.
  • Wie ist die Keramikscheibe korrekt zu verwenden? Wie viele Züge? Welches „Ziel“ hat man damit. Generell eher nur nach der Diamantscheibe oder sollte man sie auch nach den 3000ern und 6000ern verwenden? Oder gerade dann am besten gar nicht?
  • Wie wäre der eigentliche Handhabungsprozess bei den 3000er und 6000er Scheiben? Einfach nur 5/4/3/2/1 Doppelzüge? Oder mehr? Oder eher weniger?
  • Wie sollte im Normall das Nachschärfen aussehen. Vermutlich sollte man bei normaler Nutzung der Messer in der Küche bei täglichem Kochen so ca. 1x jeden Monat oder jeden zweiten Monat nachgeschärft werden.
    Führe ich dann jedes mal den gesamten Prozess erneut durch? Oder würde ich wieder die Kombination Diamant / 3000 / 6000 nehmen, aber deutlich weniger Züge nehmen? Oder eventuell einfach nur die 3000er und 6000er oder gar nur die 6000er? Nutze ich dann die Keramikscheibe.


Über Antworten würde ich mich sehr freuen, damit ich meine Messer mit dem Horl System gut schärfen und gut erhalten kann.
Gerade in Hinblick auf das nigelnagelneue Kai Messer möchte ich gerne alles richtig machen, aber auch die Messer wenn sie mal eingeschliffen sind gerne dauerhaft gut scharf halten.
Außerdem habe ich noch ein 20 Jahre altes Kochmesser aus einem Billig-Messerset welches absolut stumpf ist, bei dem man nicht mal ansatzweise daran denken kann Tomate oder Papier damit zu schneiden. Das Messer benutze ich nur um damit zugeklebte Pakete zu öffnen.
Aber natürlich ist das Ziel das Messer jetzt auch wieder so scharf zu bekommen, dass man damit Tomaten schneiden könnte, das sollte mit der Ausrüstung ja eigentlich gehen.
Das ist aber nur ein kleines Nebenprojekt, hauptsächlich möchte ich speziell das Chroma, das Zwilling und das Kai Messer auf einem sehr guten Küchen-Schärfegrad halten.

Vielen Dank fürs Lesen des wirklich langen Beitrages und für eure Antworten!

Benjamin
 
Ich finde leider die Anleitungen vom Horl selbst nicht so gelungen und auch die meisten YT-Videos bieten nicht viele Infos. Das von dem Typen der im Wald sitzt und seine Messer geschärft hat fand ich ganz gut, da es da den Hinweis gab, dass man Messer erstmal einschleifen und da auch beim ersten Mal durchaus mehr als 2-3 Minuten investieren muss, sondern es schon einige Zeit dauern kann, bis ein Messer wirklich auf den Horl und seinen Winkel eingeschliffen ist, danach ein Schärfen aber deutlich schneller gehen sollte.
Markiere die vorhandene Schneidfase vollständig von beiden Seiten mit einem Filzstift ("Edding"). Alternativ (oder besser zusätzlich) kannst du dir ein günstiges 15 €-USB-Mikroskop aus dem großen südamerikanischen Fluss fischen. Irgendwelche Zeitangaben, wie lange die Winkeländerung auf 15°/20° dauert, sind zwar ein ganz guter Hinweis, aber nicht ausreichend, um zu wissen, wann DEIN Messer fertig ist.
Nachdem ich ein wenig hier im Forum gelesen habe, habe ich jetzt gestern Nacht mit dem Zwilling Kochmesser folgendes ausprobiert:

Mit dem Horl2 und der normalen Diamantscheibe habe ich eine Seite im 20° Winkel in 100 Zügen bearbeitet, dann die andere in 100 Zügen.
Dann 80/80, dann 60/60, 40/40, 20/20, 10/10, 6/6, 4/4, 2/2, 1/1.
Ich meine das so aus den Anleitungen hier rausgelesen zu haben.
Dann habe ich das Messer an einem Tuch abgewischt, ganz vorsichtig, in sehr flachem Winkel.
Auf einer Seite schärfen, bis der Filzstift weg ist und auf der anderen ein Grat fühlbar ist, dann auf der anderen Seite schärfen, bis dort der Filzstift weg und auf der ersten Seite ein Grat spürbar ist. Mit der Diamantscheibe ist der Grat wirklich offenkundig. Wenn man ihn einmal gefühlt hat, weiß man, was gemeint ist. Achte darauf, dass der Grat überall mit dem Daumen fühlbar ist, besonders in der Nähe des Griffs und der Spitze dauert es etwas länger als in der Mitte der Schneide.

Jetzt hast du auf beiden Seiten eine neue Sekundärfase angeschliffen, aber der Grat auf der erstgeschliffenen Seite muss noch weg. Jetzt kommen die Wechselzüge, beginnend auf der erstgeschliffenen Seite, in immer weiter reduzierter Zahl zum Einsatz, aber bei 10 oder 5 anzufangen und bis auf 1 runterzugehen, reicht.

Dann habe ich die Keramikscheibe benutzt.
Bei der bin ich mir schon super unsicher über die richtige Anwendung.
Benutze ich die nur für 1-5x Züge?
Kann / soll man da irgendwas an der Klinge erfühlen, damit man weiß, dass man sie häufig genug benutzt hat.
Letztlich benutze ich sie im Schnitt aktuell für so 5-10 Züge pro Seite.
Dann habe ich auf die 3000er Scheibe gewechselt.
Ich benutze sie gar nicht, und wenn du danach noch die 3000er (und eventuell die 6000er) benutzt, musst du es auch nicht. Du kannst aber zwischen Diamant und 3000 einfach ein paar Wechselzüge (z. B. 1/1/1/1/1 oder so) machen, um den Restgrat loszuwerden. Schaden tut's nicht.
Das habe ich vermutlich gleich beim ersten Einsatz total verhunzt, da ich die Klinge einfach so drüber gezogen habe, zwar schon relativ flach und zu mir hin aber ohne das Messer abzuwischen und jetzt ist das helle Leder schon mehr als schmutzig (und ich schreibe nicht dazu dass ich es unter fließendem Wasser mit einem Schwamm zu reinigen versucht habe, damit niemand einen Herzinfarkt bekommt ^^). Aber neue Leder gibt es ja bei Amazon schon recht günstig ^^
Ein bisschen Metallabrieb auf dem Leder ist zwar unschön, aber auch in Maßen auch unproblematisch. Einfach beim nächsten Mal das Messer vorher reinigen, aber du kannst das Leder erstmal problemlos weiterbenutzen und den Dreck Dreck sein lassen.
Jetzt natürlich die Frage ob der Vorgang des Einschleifens so generell richtig ist, oder ob es komplett falsch war oder es irgendwelche Details zu beachten gibt.
Mit dem Ergebnis an sich war ich sehr zufrieden. Die Tomante die ich extra zum Testen gekauft habe konnten sehr gut geschnitten werden, sogar die sehr dünn geschnittenen Scheiben, welche ja sehr wässrig und glibschig waren konnte ich ohne Probleme dann nochmals schneiden.
Man kann es auch so machen, wie du es gemacht hast, aber vermutlich hast du unnötig viel Material abgetragen. Dadurch ist dein Messer über der Schneide jetzt minimal dicker. Wenn du das einmal machst, ist das nicht schlimm, aber im Verlauf von Jahren kann das die Schneidperformance doch unnötig reduzieren.
  • Wie wäre der eigentliche Handhabungsprozess bei den 3000er und 6000er Scheiben? Einfach nur 5/4/3/2/1 Doppelzüge? Oder mehr? Oder eher weniger?
So lange du wenig Erfahrung hast, wie bei der Diamantscheibe vorgehen. Aber vorher testen, ob das Messer schon durch die Diamantscheibe scharf ist (z. B. Papiertest). Es bringt nichts, eine noch stumpfe Schneide mit 3000 oder 6000 Körnung polieren zu wollen.

0. Messer auf Grundschärfe testen

1. Filzstift auf beide Seiten
2. Erste Seite schleifen, bis der Filzstift weg ist
3. Zweite Seite schleifen, bis der Filzstift weg ist
4. Entgraten mit 5/4/3/2/1
5. Reinigen und auf dem Leder wechselseitig abziehen, 1-3 möglichst druckarme Züge pro Seite reichen.

  • Wie sollte im Normall das Nachschärfen aussehen. Vermutlich sollte man bei normaler Nutzung der Messer in der Küche bei täglichem Kochen so ca. 1x jeden Monat oder jeden zweiten Monat nachgeschärft werden.
    Führe ich dann jedes mal den gesamten Prozess erneut durch? Oder würde ich wieder die Kombination Diamant / 3000 / 6000 nehmen, aber deutlich weniger Züge nehmen? Oder eventuell einfach nur die 3000er und 6000er oder gar nur die 6000er? Nutze ich dann die Keramikscheibe.
Kein Zeitintervall festlegen. Du schärfst nach, wenn du mit der Schärfe nicht mehr zufrieden bist. Je nachdem, wann das ist, brauchst du die Diamantscheibe, die 3000er oder die 6000er. Was für dich "scharf" und was "stumpf" ist, wissen wir nicht. Da musst du einfach Erfahrung sammeln. Fang einfach mal nur mit der 3000er an. Wenn es danach nicht scharf ist oder es dir zu lang dauert, hättest du die Diamantscheibe nehmen müssen; ist aber nicht schlimm, dass du die falsche Scheibe benutzt hast, kannst ja einfach erstmal wieder zur gröberen Scheibe wechseln. Außer ein wenig Zeit hast du nichts verloren, aber an Erfahrung gewonnen. Du wirst im Lauf der Zeit einschätzen können, welche Scheibe du brauchst, und es dauert gar nicht so lange. Faustregel: Wenn du an der Schneide mit bloßen Auge Ausbrüche siehst, dann fängst du mit Diamant an. Du kannst natürlich immer mit Diamant anfangen, dann wird das Messer auch scharf, aber falls es gar nicht nötig war, hast du unnötig viel Material abgetragen.
 
vielen dank für die infos.
Da war super viel hilfreiches bei.
erste nachfrage zur filzsstiftmethode:
Ich male die Klinge des Messers damit an und dann Horle ich so lange bis kein Filzstift mehr zu sehen ist.
Ich male ja je nach Geschick mehr oder weniger vom Messer an. Ich verstehe das so, dass ich solange horle bis die Klinge komplett keine Farbe mehr hat und man wieder komplett das Metall sieht, aber es muss dann wirklich nur die Klinge sein und davon dann so >1mm.
Es muss nicht die komplette Bemalung abgeschliffen werden, richtig?

Und wenn ich dann die 3000er oder 6000er Scheibe benutze, was sind da so gute Richtwerte wie oft man da Wechselzüge machen sollte?
10/10 6/6 4/4 3/3 2/2 1/1 als grober Richtwert?.
Oder müsste man zum finalen Schärfesteigern dann einfach die 6000er so oft nutzen bis man mit der Schärfe zufrieden ist?

Wenn ich dich richtig verstehe benötige die Keramikscheibe im Grunde nur dann wenn ich nur mit der Diamantscheibe schleife.
Benutze ich hingegen noch die 3000er oder 6000er dann kann ich die komplett weglassen und einfach nach dem reinigen des Messers ein paar Züge über den Lederriemen machen und dann bin ich fertig?

Und letztlich (fürs erste) wenn ich meine Messer alle eingeschliffen habe und sie regelmäßig nachschärfe kann ich im Prinzip einfach die 3000er und 6000er auf meinem Horl montiert lassen, weil ich damit alle meine behandelten Messer einfach nur wieder nachschärfe und die die Diamantscheibe würde ich nur benötigen wenn ich ein komplett neues Messer einschleifen möchte oder ich meine Messer dann doch mal wieder länger nicht geschärft habe?
Danke!
 
erste nachfrage zur filzsstiftmethode:
Ich male die Klinge des Messers damit an und dann Horle ich so lange bis kein Filzstift mehr zu sehen ist.
Ich male ja je nach Geschick mehr oder weniger vom Messer an. Ich verstehe das so, dass ich solange horle bis die Klinge komplett keine Farbe mehr hat und man wieder komplett das Metall sieht, aber es muss dann wirklich nur die Klinge sein und davon dann so >1mm.
Es muss nicht die komplette Bemalung abgeschliffen werden, richtig?
Du malst wirklich nur die Schneidfase an, nicht die gesamte Klinge. Wenn du dir über die Begriffe nicht sicher bist, schau mal hier. Du malst den roten/hellroten Bereich in der Grafik an. Die Bemalung schleifst du dann auch komplett runter (bis auf Striche, die eventuell versehentlich auf der Primärfase gelandet sind).
Und wenn ich dann die 3000er oder 6000er Scheibe benutze, was sind da so gute Richtwerte wie oft man da Wechselzüge machen sollte?
10/10 6/6 4/4 3/3 2/2 1/1 als grober Richtwert?.
Oder müsste man zum finalen Schärfesteigern dann einfach die 6000er so oft nutzen bis man mit der Schärfe zufrieden ist?
Für den Anfang ist es zum Erfahrung sammeln wirklich am einfachsten, mit jeder neuen Scheibe mit dem Filzstift wieder anzufangen, also die Schritte 0. bis 5. aus meinem vorherigen Post. Das Leder benutzt du aber nur einmal, nach der feinsten Scheibe, das genügt.
Wenn ich dich richtig verstehe benötige die Keramikscheibe im Grunde nur dann wenn ich nur mit der Diamantscheibe schleife.
Benutze ich hingegen noch die 3000er oder 6000er dann kann ich die komplett weglassen und einfach nach dem reinigen des Messers ein paar Züge über den Lederriemen machen und dann bin ich fertig?
Wenn du den Grat durch Schritt 4. vernünftig reduziert hast, kannst du die Keramikscheibe weglassen, wenn du auf eine feinere Scheibe wechselst. Die kümmert sich stattdessen um den Restgrat.
Und letztlich (fürs erste) wenn ich meine Messer alle eingeschliffen habe und sie regelmäßig nachschärfe kann ich im Prinzip einfach die 3000er und 6000er auf meinem Horl montiert lassen, weil ich damit alle meine behandelten Messer einfach nur wieder nachschärfe und die die Diamantscheibe würde ich nur benötigen wenn ich ein komplett neues Messer einschleifen möchte oder ich meine Messer dann doch mal wieder länger nicht geschärft habe?
Ja.
 
Moin @Doldini

Die Schneidfase sieht noch etwas " knusprig " aus . Hattest du da noch Grat dran ?
Hast du schonmal deine High End Stähle damit getestet ...denn der Preis für so'n Scheibchen ist ja nicht ohne ?
Sonst lohnt das ja nicht...jedenfalls nicht für 14C28N und weicher..

Ein Kritikpunkt mag erlaubt sein. Spiegelpolitur ist das noch nicht....da geht noch einiges...
Wobei das eigentlich überhaupt nicht notwenig ist...bei Kochmessern


Gruss


Micha
 
Hi Micha
Die Schneidfase sieht noch etwas " knusprig " aus . Hattest du da noch Grat dran ?
Nein, die war geschlossen. Das Mikroskop ist nicht das beste.
Hast du schonmal deine High End Stähle damit getestet ...denn der Preis für so'n Scheibchen ist ja nicht ohne ?
Nein, die Kagami benutz ich gar nicht. War nur ein Test was sie kann.
Sonst lohnt das ja nicht...jedenfalls nicht für 14C28N und weicher..
Für jemand der nur die Horl Scheiben hat bringt der Kagami nochmal zusätzliche Schärfe. Ob er das Wert ist muss jeder selbst entscheiden.
Ein Kritikpunkt mag erlaubt sein. Spiegelpolitur ist das noch nicht....da geht noch einiges...
Die Fase ist wirklich spiegelblank. Kommt auf den Bildern nicht gut rüber.
Wobei das eigentlich überhaupt nicht notwenig ist...bei Kochmessern
Das hab ich auch schon mehrfach geschrieben, ist nur was für Vitrinen Messer.....
 
Moin @Doldini

Deswegen hatte ich auch nachgefragt , Bilder sind immer so'ne Sache.
High End Spiegelpolitur hab ich bisher mit Suehiro 20K gemacht...oder J-Nats.
Ist aber wie du völlig richtig angemerkt hast " Vitrinenlook" ...hat sich nie positiv auf die Scheideigenschaften ausgewirkt.
Deswegen wird auch nach der Politur mit einem 6-8 K J-nat wieder aufgeraut.

Danke für deinen Bericht

Micha
 
Hallo zusammen,
ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, aber ich habe meine Japaner stumpf bekommen (vermutlich ein ungeeignetes Schneidebrett, was mittlerweile ersetzt wurde).

Ich habe schon seit ein paar Jahren den Horl 2 und bin grundsätzlich sehr zufrieden damit. Selbst mit der Standard Diamant Scheibe und Keramik Scheibe bekomme ich bei meinem Dick Messer eine für mich völlig ausreichende Schärfe hin.

Für die Japaner muss ich jetzt wohl nachlegen, was die Horl Scheiben angeht. Daher folgende Fragen:

1. Kann ich bei so harten Klingen (61 HRC und 63/64 HRC) überhaupt vernünftige Ergebnisse erhalten? Bisher wurde in diesem Thread maximal eins mit 62 HRC behandelt, daher gehe ich davon aus, dass zumindest der 61er klappen sollte?
2. Wenn ja, reicht es, wenn ich mir das Set mit dem Pyrenäenstein und den Blauen Belgier anschaffe? "Reichen" im Sinne von: Kann ich damit den Winkel einhorlen und dann eine vernünftige Küchenschärfe erhalten?

Danke euch und viele Grüße
 
BBB und Pyrenäenstein sind beides sehr feine (Polier-)Steine. Eingehorlt wird mit der (groben) Diamantscheibe.

Prinzipiell ist es so, dass Natursteine bei weniger harten Stählen besser abtragen. Daher nutzt man die bei harten Stählen nur als Finisher.
 
Danke für die Antwort. In diesem Thread wurde mehrfach betont, dass die Diamant Scheibe zu aggressiv für die Japaner ist. Daher meine Verwirrung.
 
Ok, das hatte ich so spontan nicht auf dem Schirm. Dennoch: Eine Klinge jenseits der 60 HRC mit einem extrafeinen Naturstein einhorlen, das wird nichts. Dabei bleibe ich.
Das ist ähnlich wie mit den feinen Keramiksteinen des Sharpmakers: Super zum Scharfhalten. Viel zu wenig Abtrag für Winkeländerungen. Mit dem Unterschied, dass die Keramiksteine mit harten Stählen besser funktionieren.
 
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