Horl Rollschleifer

Ich hab' ein Shiro Kamo (Orca) mit 63-64 HRC und den Horl mit 15 und 20 Grad-Lehre. Die Standard-Diamantscheibe - so wurde mir gesagt - trägt zu viel Material ab. Deshalb habe ich mir noch die 6000er-Scheibe geholt zum nachschärfen. Ich habe beides noch nicht lange und bin auch offen gesagt völliger Anfänger mit Messern und Schleifmethoden. Jedenfalls habe ich kürzlich die Schneide des Orcas unter der Lampe betrachtet und ganz kleine Unregelmässigen in der Spiegelung festgestellt. Also die 6000er-Scheibe genommen und das sah nach wenigen Zügen auf beiden Seiten wieder sehr gleichmässig aus.

Meine Meinung ist bestimmt nicht massgebend aber ich bekam den Eindruck, dass der Horl mit 6000er-Scheibe seinen Dienst erfüllt hat.
 
Die Microausbrüche sieht man mit dem blosen Auge schlecht. Dazu braucht es schon eine gute Lupe oder ein Mikroskop.
Ich hab mir das hier für weng Geld zugelegt.
 
Hallo zusammen,

jetzt habe ich aufgrund eines aktuellen Angebots zum Horl den gesamten Thread gelesen.
Ich suche seit einer gefühlten Ewigkeit nach einer Möglichkeit meine recht guten Küchenmesser (Serie Miyabi 6000MCT, 63HRC, 10° Werksschleifwinkel) zuhause selbst zu schleifen, was nach einem gescheiterten Versuch mit billigem China Stein an den Zweitligamessern aus der Schublade und stundenlangen Lesen zu belgischen Brocken hier im Forum nie wieder angegangen wurde. Einmal habe ich die Messer dann professionell schleifen lassen, inzwischen ist es mit den schönen Messern aber einfach nur noch ein Trauerspiel und es muss eine Lösung her.
Dazu muss man sagen, dass die Messer durch die hohe Härte eine extrem gute Schnitthaltigkeit besitzen - in gut 3 Jahren regelmäßiger Nutzung nur einmal komplett geschliffen, zwischendurch maximal mit der Keramik gehohnt. Jetzt wie gesagt an dem Punkt, an dem Mikro Ausbrüche, leicht abgebrochene Spitzen und Grundschärfe einfach nicht mehr zu ignorieren sind.

Ich hatte Lansky und ähnliche Derivate schon zig mal im Warenkorb, war dann aber wieder unsicher wegen Handling und Schleifwinkel. Zuletzt war ich dann beim Work Sharp Precision, wobei mir da die Steinauswahl zu gering war. Und jetzt eben beim Horl.

Das Problem ist immer das gleiche: Der Wunsch selbständig aber möglichst einfach an konstant scharfe Messer zu kommen ohne den harten Stahl zu zerstören. Sicher wäre der Stein und die Hand der goldene Weg, aber die Zeit es zu lernen kann und will ich nicht investieren.

Wozu würdet ihr raten? Ergibt es überhaupt Sinn die 10° Werksschleifwinkel umzuschleifen? Nehme ich mir damit nicht Schärfe?
Dann das Problem wie oben beschrieben mit harten Stählen und grobem Diamant: Ich möchte ungern aufwändig zu reparierenden "Schaden" beim Umschleifen bzw. Einhorlen mit der "feinen" Horl Diamantscheibe produzieren, vor allem nicht wenn es mit dem Korundstein dann ewig dauert das zu beseitigen. Eigentlich wäre ein 3000er CMT Stein (oder auch etwas grober) wie von Linda selbst gebaut scheinbar ideal für schonenderes Umschleifen - ist aber wieder mit zeitaufwändigem Gebastel verbunden und ohne Drehbank auch nur mit Hilfe zu realisieren.
Kann dafür der Pyrenäenstein vom Belgischen Brocken evtl. geeignet sein?

Oder dann doch kein Horl? Aber was sonst? Edge Pro Klon und teure Original Steine? Aber welche für meine Messer?
Für das Lansky Set gäbe es ja sogar belgische Brocken Aufsätze zu humanen Preisen.

Ich bin für jeden Rat dankbar.
 
@davem

Das hört sich so an , das hier wirklich ein Korrekturschliff nötig ist . Mit einem 3000er dauert das ewig.
Als minimum würde ich mit einem Shapton 1k anfangen...der Stein muss ja brauchbar / effizient abtragen.
Sich gleich an sowas ranzuwagen incl. Spitze zu korrigieren erfordert schon etwas Übung

Machbar ist sowas mit einem Edgepro Klon...und passenden Steinen.

Shapton Pro Ha-Nu-Kuromaku Set 220/1000/5000 Korn mit Abziehleder

Wenn man das einmal richtig gemacht hat , kann man mit dem 5k sein Messer schon sehr sehr lange auf Top Schärfe halten.
Ein zusätzlichen Naturstein benötigt man eigentlich nicht . Ab Werk liegen die Miyabi's bei 2k-3k....5K langt also dicke.
Den Werkswinkel halte ich für zu fein...würde auf mind: 15 Grad pro Seite gehen...ist stabiler und hat mit der Schärfe nichts zu tun.
Einen Unterschied beim Schneiden wirst du auch nicht merken
 
Ich bin für jeden Rat dankbar.
Ich bin vom Horl zu einer Tormek T8 Nassschleifmaschine gewechselt. Noch bei Wolfknives mit Zubehörkoffer für 750-.€ als zeitlich begrenztes Angebot und den Wasserstein für 250.-€ dazu.
Nun glänzen die Schneiden. Ja, ich habe sogar das Problem, dass nach dem Wasserstein der Wattetest keinen Grad anzeigt.
Aber meine 11 Messer schneiden nun
Den Schleifwinkel entscheide ich frei ohne Systemeinschränkungen.
Tormek ist aber kein 100%iges geführtes System. Auf der Geraden super, aber bei Kurven musst Du mitdenken und händisch nachregeln.
Für das Ausbeinmesser war das ein Segen..

Viel Erfolg
 
Man kann beim Horl auch andere Winkel "einstellen" - einfach auf einer Seite etwas unterlegen. Sowas geht unkompliziert aus einem 3D Drucker oder bei Auktionsplattformen fertig zu kaufen. Man kann also durchaus auch einen 10° Winkel beibehalten.
 
Hallo zusammen,

jetzt habe ich aufgrund eines aktuellen Angebots zum Horl den gesamten Thread gelesen.
Ich suche seit einer gefühlten Ewigkeit nach einer Möglichkeit meine recht guten Küchenmesser (Serie Miyabi 6000MCT, 63HRC, 10° Werksschleifwinkel) zuhause selbst zu schleifen, was nach einem gescheiterten Versuch mit billigem China Stein an den Zweitligamessern aus der Schublade und stundenlangen Lesen zu belgischen Brocken hier im Forum nie wieder angegangen wurde. Einmal habe ich die Messer dann professionell schleifen lassen, inzwischen ist es mit den schönen Messern aber einfach nur noch ein Trauerspiel und es muss eine Lösung her.
Dazu muss man sagen, dass die Messer durch die hohe Härte eine extrem gute Schnitthaltigkeit besitzen - in gut 3 Jahren regelmäßiger Nutzung nur einmal komplett geschliffen, zwischendurch maximal mit der Keramik gehohnt. Jetzt wie gesagt an dem Punkt, an dem Mikro Ausbrüche, leicht abgebrochene Spitzen und Grundschärfe einfach nicht mehr zu ignorieren sind.

Ich hatte Lansky und ähnliche Derivate schon zig mal im Warenkorb, war dann aber wieder unsicher wegen Handling und Schleifwinkel. Zuletzt war ich dann beim Work Sharp Precision, wobei mir da die Steinauswahl zu gering war. Und jetzt eben beim Horl.

Das Problem ist immer das gleiche: Der Wunsch selbständig aber möglichst einfach an konstant scharfe Messer zu kommen ohne den harten Stahl zu zerstören. Sicher wäre der Stein und die Hand der goldene Weg, aber die Zeit es zu lernen kann und will ich nicht investieren.

Wozu würdet ihr raten? Ergibt es überhaupt Sinn die 10° Werksschleifwinkel umzuschleifen? Nehme ich mir damit nicht Schärfe?
Dann das Problem wie oben beschrieben mit harten Stählen und grobem Diamant: Ich möchte ungern aufwändig zu reparierenden "Schaden" beim Umschleifen bzw. Einhorlen mit der "feinen" Horl Diamantscheibe produzieren, vor allem nicht wenn es mit dem Korundstein dann ewig dauert das zu beseitigen. Eigentlich wäre ein 3000er CMT Stein (oder auch etwas grober) wie von Linda selbst gebaut scheinbar ideal für schonenderes Umschleifen - ist aber wieder mit zeitaufwändigem Gebastel verbunden und ohne Drehbank auch nur mit Hilfe zu realisieren.
Kann dafür der Pyrenäenstein vom Belgischen Brocken evtl. geeignet sein?

Oder dann doch kein Horl? Aber was sonst? Edge Pro Klon und teure Original Steine? Aber welche für meine Messer?
Für das Lansky Set gäbe es ja sogar belgische Brocken Aufsätze zu humanen Preisen.

Ich bin für jeden Rat dankbar.
Für das Work Sharp Precision gibt es auch ein Upgrade kit welches nochmal 6 weitere Steine ein Abziehleder und einen Keramik Stab für Wellenschliff enthält. Und mal ehrlich für den Hobbygebrauch sind die Original Steine mehr als ausreichend...

Precision Adjust Upgrade Kit


Grüße
 
Ergibt es überhaupt Sinn die 10° Werksschleifwinkel umzuschleifen? Nehme ich mir damit nicht Schärfe?
Ich bin da ganz bei @knifeaddict. Den Winkel zu vergrößern, macht sogar Sinn, um in Zukunft den beschriebenen Beschädigungen vorzubeugen. Und wie gesagt wirst du beim Schneiden keinen relevanten Unterschied merken.

Ansonsten +1 für den Ruixin Pro in Kombination mit den Shapton Steinen.
 
Welche Steine, welche Schärfe, welcher Stahl ausreichend ist, sollte man für andere erst beurteilen, wenn man die Unterschiede kennt.

Was wenig Sinn ergibt, ist einen hochgehärteten Stahl mit 15 Grad mit den Utensilien für Äxte und Outdoormesser zu traktieren - egal wie geil man das jeweilige Schärfespielzeug findet.

Wer unerfahren ist, nimmt im Zweifel ein System, das am wenigsten fehleranfällig und preislich im Rahmen bleibt.

Edge Pro Derivat aka Ruixin und 2 Shapton Steinchen.

grüsse, pebe
 
@Pietje Sei mir nicht böse , aber mal eben bummelig 1000.- für eine Riesen Maschine...für den Hausgebrauch und 3 Messern....ist doch arg übertrieben.
Übrigens wäre auch mein System..dafür einfach Overdose.

Ein Schleifsystem ,egal welcher Art . sollte schon zur Anwendung passen....

@Cic Vicious Den Worksharp halte ich für Kochmesser für zu klein dimensioniert...und Körnungen bis 800 ist für so eine feine Klinge aus SG2 Stahl noch deutlich zu grob......
 
Last edited:
Sei mir nicht böse , aber mal eben bummelig 1000.- für eine Riesen Maschine...für den Hausgebrauch und 3 Messern....ist doch arg übertrieben.
Wieso sollte ich böse sein deswegen? Nix da.
Beim Horl habe ich auch schon 400.-€ bezahlt und nun standen noch 210.-€ für den belgischen Broken an. Das läppert sich auch schnell zusammen.
1300.-€ für den Schärfer, wo man wie beim Stepper zwei Stangen hin und her wirbelt, da ist die Tormek ein Schnäppchen. Sie braucht natürlich Platz. Die ist nix für eine Ein-Zimmer-Wohnung.
Bodgan habe ich auch für 800€+ gesehen. Fertig ausgerüstet scheinen viele Systeme im 1000er Bereich zu liegen.
Aber die von Euch gelobten Steine bringen ja ebenfalls 150.- pro Stein. Mit drei Steinen und den Steinreiniger wären dann auch schon 500.-€ weg. Und ich schaffe das Handling mit Steinen nicht mehr.
 
Naja, den Wicked Edge bekommst Du brauchbar für 800,- und der kann dann auch Horden von PM Klapper schärfen. Über 20 cm Klingenlänge wird‘s aber weniger easy - und bei starker Klingenkrümmung mit Winkelabweichung, wie beim Horl.

Dafür trocken, kein Wasser, wenig Staub und Lärmbelästigung - wohnraumtauglich. Und. Mit keinem anderen System bekommst Du derart schnell und sauber 100 strokes per Seite hin, was bei PM Klapperumschleifaktionen ein Segen ist. Auch ist Druckkontrolle durch die seitliche Steineführung ein geringeres Thema.

Würde immer den WE einer Horl Lösung vorziehen, ausser für ein 08/15 Schärfen günstiger Messer..

grüsse, pebe
 
Aber die von Euch gelobten Steine bringen ja ebenfalls 150.- pro Stein. Mit drei Steinen und den Steinreiniger wären dann auch schon 500.-€ weg.
Drei Shaptons im EP-Format kosten insg. 65€. Das Ruixin-System zwischen 19€ und 48€.
 
Fertig ausgerüstet scheinen viele Systeme im 1000er Bereich zu liegen.
Aber die von Euch gelobten Steine bringen ja ebenfalls 150.- pro Stein. Mit drei Steinen und den Steinreiniger wären dann auch schon 500.-€ weg. Und ich schaffe das Handling mit Steinen nicht mehr.
ich hab mir kürzlich das ruxin gerät mit drei steinen gekauft. für 48€ bei amazon. dazu 320/1000/1500/5000/leder set von shapton für 65€ und noch 15€ für einen neodym magneten. macht summa summarum 128€. ok, für den schon vorher vorhandenen winkelmesser zur ganz genauen einstellung des schleifwinkels kann man nochmal 15€ hinzurechnen.

dass man mit horl ein zu dem ruxin / shapton (oder ähnliche) vergleichbares ergebnis hinbekommt, kann ich mir schwer vorstellen. ich bin neu in der materie, hab einige übung gebraucht um mit letztlich 3-4 körnungen die messer mit den steinen so scharf zu bekommen, dass sie armhaare und papier sauber abtrennen. und ja, das war mit arbeit und aufwand verbunden, bis man sich ein gewisses grund know how angeeignet hat.
dass das selbe ergebnis mit nur einer körnung und "im vorbeirollen" erzielt wird, kann ich mir schwer vorstellen. zumal horl jzudem nur "zwei schleifwinkel" anbietet und ich damit bei der hälfte meiner messer schon ein problem hätte... schneller gehts vermutlich, um ein messer nachzuschärfen. aber die "oldschool methode" dürfte die wertigere und vor allem für alle schleifwinkel geeignete, bessere option sein

das nur die 2 cents eines neulings, der sich ein bißchen ausprobiert hat
 
@herrenmesser solche Resonanz-Beiträge sind das beste und wichtigste Mittel, um hier die Beratung für Neulinge zu optimieren.

Ich kann nur jeden ermutigen, der auf Empfehlung aus dem Forum etwas angeschafft hat, sich hier ausgiebig darüber auszulassen.
 
@davem
Wenn Du beim Horl bleiben willst gibt es jetzt was neues.
Belgischer Brocken vertreibt jetzt Scheiben für den Horl.
Guckst Du
Belgier.jpg
 
@Cic Vicious hast recht...aber ich find den immer noch zu klein...
@davem

Das hört sich so an , das hier wirklich ein Korrekturschliff nötig ist . Mit einem 3000er dauert das ewig.
Als minimum würde ich mit einem Shapton 1k anfangen...der Stein muss ja brauchbar / effizient abtragen.
Sich gleich an sowas ranzuwagen incl. Spitze zu korrigieren erfordert schon etwas Übung

Machbar ist sowas mit einem Edgepro Klon...und passenden Steinen.

Shapton Pro Ha-Nu-Kuromaku Set 220/1000/5000 Korn mit Abziehleder

Wenn man das einmal richtig gemacht hat , kann man mit dem 5k sein Messer schon sehr sehr lange auf Top Schärfe halten.
Ein zusätzlichen Naturstein benötigt man eigentlich nicht . Ab Werk liegen die Miyabi's bei 2k-3k....5K langt also dicke.
Den Werkswinkel halte ich für zu fein...würde auf mind: 15 Grad pro Seite gehen...ist stabiler und hat mit der Schärfe nichts zu tun.
Einen Unterschied beim Schneiden wirst du auch nicht merken

Hey, vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Die Frage ist, kann man das Nachbilden der Spitze als Laie schaffen oder gebe ich die Messer lieber erst nochmal zum Profi um sie dann künftig mit einem EP Klon selbst zu pflegen?

Gibt es Forum nicht enthusiastische Mitglieder, die sich solch spezieller Messer annehmen? Ich tue mir vor Ort ehrlich gesagt schwer jemanden zu finden, dem ich das zutraue und bei dem ich sicher bin, dass er die Messer nicht als erstes bei zigtausend Umdrehungen über die grobe Diamantscheibe zieht (überspitzt gesagt). Das damals war ein Glücksfall (privat) der gute Mann macht den Job allerdings nicht mehr und ist auch zu weit weg. Momentan wohne ich noch in München.

Zum Edge Pro Klon: Hier wird meistens vom Ruixin gesprochen - ist das denn der Klon to pick? Die Bewertungen beim großen Fluss sind ja eher durchwachsen. Es dürfte auch ruhig ein Stück teurer sein, wenn es sich lohnt - das Original muss es aber auch nicht sein ;). Wenn der Ruixin hingegen vollkommen tauglich ist, bin ich auch zufrieden damit.
Nur hat man mit diesem im Vergleich zum Worksharp nicht das gleiche Problem bei großen Messern? Mein größtes ist aktuell das Gyutoh 20 cm.
 
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