Horl Rollschleifer

Grad' den Horl bekommen und probiert.

3 Japanische, 1 Zwilling/Kramer-Messer.
Weil die Klingen alle eine harte Mittellage haben, habe ich den 15° Winkel gewählt.
Was mir obergut gefällt ist, dass "die Sache mit dem Winkel" (jenfalls eben beim ersten Test) einfach und gut zu klappen scheint und mir tatsächlich wiederholbar vorkommt.

Zufrieden bin ich nur halb, weil nur die Hälfte der Messer jetzt "richtig" scharf ist (ich habe mit einer Tomate getestet und 2 gute und 2 weniger gute Ergebnisse gehabt)
3 Messer haben an der Schneide eine leichte oder stärkere Rundung und ich habe nicht den Eindruck, dass der Winkel irgendwo auf der Strecke nicht stimmt oder man die Rundung wegschleift ...

Mir kommt der Horl "einfach zu bedienen" vor - und das kommt mir sehr entgegen. Ma' kann glaube ich nicht viel falsch machen. Das Teil ist schnell vorgeholt, eingerichtet und wieder weg-gepackt. Und auch wenn vom Horl gesagt wird, beim ersten Mal müsse man mit längerer Schleifzeit rechnen, weil der Winkel erst "eingeschliffen" werden muss, ging es bei allen recht zügig (mit Filzstift-Kontrolle).

Ich bin keiner, der besonders gerne schärft, aber einer, der gerne scharfe Messer hat und es blöd findet, wenn sie wieder stumpf sind.

Ob es an mir, den Messern oder dem Gerät liegt, dass zwei nicht wirklich scharf geworden sind, werde ich frühestens beim nächsten Durchlauf merken.
Momentan bin ich zufrieden, mit leichten Zweifeln, ob es tatsächlich so einfach ist.
 
es lagen natürlich noch ein paar weitere Messer in der Schublade. :cool::
Daran habe ich grade nochmal ein Bisschen geübt. 🤪
Diesmal habe ich mit einer starken Lupe beobachtet, was da so passiert.

Mein Fazit vom zweiten Durchgang mit anderen Messern ist, was ich oben bereits gesagt habe:
Der Winkel ist einfach zu treffen! - man kann ihn eigenlich nicht verfehlen - und das kommt mir überaus wirkungsvoll vor.

Mit jedem "Strich" wird die tatsächliche Schneide getroffen.
Ich habe sonst immer ewig "rumgemacht", weil ich nur mit jeder 10ten Bewegung (das ist bisher nicht wissenschaftlich abgesichert ;)) was Sinnvolles erreicht habe, die Schneidkante mal so und mal so erwischt wurde und viel Arbeit umsonst - weil nicht präzise genug - war
Es hat auch bei mir mit einem gut abgerichteten Stein und "aus dem Handgelenk" getroffenen Winkel einigermaßen geklappt. Die Messer waren hinterher schärfer als vorher, aber mein Gefühl war immer: Das muss besser gehen.
Hiermit - finde ich - geht es besser. (auf jeden Fall für alle, die da nicht so viel Zeit reinstecken wollen)

Eine Feinheit:
Die Abzieh-Scheibe hat Rinnen.
Bei dünn/spitz auslaufenden Klingen, deren Schneide nicht grade, sondern gebogen ist (wie bei den meisten meiner Messer) , muss man dieser Biegung mit der Schleif-Fläche folgen, und da sind die Rinnen spürbar, das heißt: die Spitze läuft nicht glatt durch, sondern "stößt an". Meine Lupe erkennt keine negativen Folgen, aber es wirkt sich natürlich irgendwie aus ....
 
Moin @Manohara

Das das insgesamt beim ersten Schliff bei jedem Messer etwas anders läuft ist normal .
Da du jetzt ja wirklich einen kontrollierten Winkel hast , wird viel genauer abgetragen . Nicht nur die unterschiedlich Winkel erfordern ja mehr oder mal weniger Abtrag.
Auch die Ungenauigkeiten die im laufe der Jahre eingeschliffen wurden , werden jetzt einmal " begradigt "

Wichtig ist halt der Grataufbau und den dann wieder sauber zu entfernen .
@Besserbissen hat das an einer Tormek schön dargestellt , wie man das prüft . Das ist auf den Horl übertragbar


Dies gilt für alle Winkelführungen,...ist bei mir nicht anders

IMG_2014.jpeg
 
Bei einem Horl geht es vielleicht wieder darum ob eingehorlt wurde?

Ich finde die Strategie erst 15° duchzuschleifen und dann mit 20° schärfen nicht schlecht. Vermutlich ist die grobe Scheibe für den Grundschliff mit 15° gedacht. Richtig eingehorlt dürfte schärfen schnell und einfach werden.

@Manohara Nutzt du die beiden Winkel?
 
war 'ne Weile nicht hier ...

Ja, ich nutze beide Winkel. Alle meine japanischen Messer und ein weiteres von Kramer haben eine härtere Mittellage. Die "bekommen" 15°.
Alle anderen 20°.

Ob ich das bemerken werde, weiß ich noch nicht ...

Was ich bemerkt habe ist, dass nicht alle Versuche zu wirklich guter Schärfe geführt haben. Ich habe die Augen offen, wieso das so ist, aber bisher keine Ahnung.
 
Da hat aber der eine vom anderen dreist kopiert. Keine Ahnung, wer von wem. Oder ist das einfach die US-Version von Horl unter anderem Namen?
 
Man kann leider die Seite www.tumblerware.com nicht mit einer deutschen IP Adresse erreichen. Über einen TOR Browser ist es aber kein Problem. Für mich sieht das aus als ob Horl einen amerikanischen Ableger gegründet hat. Das Produkt sieht aus wie das Original.
 
Wenn man sich die Tumbler-Videos auf YouTube anschaut, die Hände mit den deutschen Horl-Videos vergleicht, dann liegt die Vermutung sehr sehr nahe, dass dies die amerikanische Horl-Variante, vorgeführt von Timo Horl ist.
Ja, ich bin auch ein Nutzer des Rollschleifers, zusammen mit dem Set der Belgier.

Have a nice evening 🙋‍♂️
 
Warum sollten Horl in den USA das gleiche Produkt unter einem anderen Namen verkaufen?
Horl ist der Name des "Erfinders" und "horl" hat anscheinend auch keine "komischen" Bedeutungen in englisch.

Von daher könnte es gut sein, dass die in USA kein Patent darauf angemeldet haben.
 
Das ist das Originalzitat von Timo Horl im Horl Rollschleifer Owners Club

Hallo zusammen,
Ich dachte es wäre gut euch mal den Stand aus unserer Sicht zu schildern, damit ihr auch wisst was uns so umtreibt.
Tatsächlich sieht das Produkt verdammt ähnlich aus. Wir haben damit aber nichts zu tun. Die Optik unterscheidet sich von den Bilder zu den Videos. Auf den Bilder sieht es nach Nussbaum aus, und in den Videos ist es eher eine Buche lackiert. Irgendwie komisch.
Da wir 2016 uns den Erfolg des Rollschleifers soweit noch nicht ausmalen konnten, haben wir hier in USA kein Patent angemeldet. Das ist aus heutiger Sicht natürlich wahnsinnig ärgerlich. Dennoch gibt es mehrere jüngere Patente die sich auf den HORL 2 beziehen, die er zu verletzen scheint. Ob das so ist, prüfen wir bzw. unsere Anwälte derzeit. Alles in allem muss man sagen, dass das wohl zum Erwachsen werden einfach dazu gehört
🙂
. Welches Produkt, dass ihr liebt gibt es nur einmal? Dieser Fall ist nicht der erste und wir sicher auch nicht der letzte sein. Mittlerweile hat sich mit unserer Kanzlei eine angenehme Routine eingespielt. Wenn die Themen nicht immer so emotional wären, wäre Patent- und Markenrecht eigentlich ein super spannender Bereich.
Wir sind wahnsinnig stolz mit unserem mittlerweile 36 köpfigen inkl. und ständig wachsendem Team inkl. meiner Familie eine derartiges Abenteuer erleben zu dürfen und so viel Großes zu bewegen. Diese tägliche Freude empfinden wir als riesiges Privileg, welches glücklicherweise deutlich mehr Raum in unserem Alltag einnimmt als derartige Themen.
Lasst es euch gut gehen und wie Otmar immer sagt: Allzeit scharfe Messer
🙂

Liebe Grüße
Timo
 
Hallo! Ich überlege mir den Horl 2 + Erweiterungsset (entweder Horl oder eher das 2er/3er von BB) zuzulegen und lese diesbezüglich schon länger im Netz nach.

Vorab: Ich habe den Spiderco Triangle Sharpmaker mit dem grauen und weißen Standardstein. Sowie einen Zische Fepa 220/400 Jis 400/1000 und den Zische Missarka Ultra Fepa 1000 Jis 3000.

Problem Spiderco: Er ist nicht grob genug, stumpfe Messer muss man ewig bearbeiten. Schärfe zum Arm rasieren bekomme ich auch nicht hin. Bräuchte also einen gröberen und feineren Stein, die sind noch sehr teuer. Und das Hauptproblem: Wenn man nicht acht gibt, schleift man die Messerspitze rund wenn man am Ende seitlich abrutscht. Hört man vorher auf, wird es nicht komplett bis zum letzten cm scharf. Da man zigmal ziehen muss, ist die Gefahr des Abrutschens groß. Habe auch das Gefühl hinten werden die Messer schärfer als vorn, vermutlich wegen dem Druck.

Problem Wassersteine: Sie nerven mich, ist nicht das Richtige für mich. Alleine die Vorbereitung mit dem wässern, der Platzbedarf und der Schmutz hinterher…und mein Hauptproblem, die Winkel zu halten. Winkelklemmen hatte ich mal besorgt, verkratzen die Seite, nicht aus jedes Messer passend, etc. Werde die Steine wohl veräußern ich benutze sie deswegen quasi nicht und die Lust zum reinfuchsen ist nicht da.

Ich dachte der Horl 2 löst mein Problem bis ich wieder gelesen habe, das Standardset taugt relativ wenig.

Die Diamantscheibe ist zu grob (420er Körnung) und die Keramikseite (1000er Körnung) letztlich dann auch. Hier gab es ja eingänglich diese Meinung, im Grillsportverein auch oder zb in diesem Test (keine Ahnung wie seriös das ist): Horl Rollschleifer Test, Erfahrungen + mögliche Alternativen (https://www.messer-mojo.de/horl-rollschleifer-testbericht/)

Also kommen dann nochmal 100 bis 200 € für eine Erweiterung drauf. Das Set vom Belgischen Brocken scheint ja dem Horl Erweitungsset überlegen zu sein?

Das Horl hat 3000er und 6000er Körnung. Das BB hat 1200er und 5000-6000er sowie optional für 100 € extra die 8000-10000er.

Wenn ich lese, dass man die Standardscheiben von Horl dann nicht mehr braucht mit dem BB Set, kann man denn den 3000er wirklich auslassen? Warum bietet den Horl in seinem Set überhaupt an und macht nicht auch 6000 und 10000?

Lohnt sich das 2er BB überhaupt bzw wenn der Horl schon eine 1000er Keramik hat was soll ich dann mit der 1200er BB? Dann würde doch der einzelne blaue 5000-6000er ausreichen? Wie weit kommt man damit und wann muss es der gelbe sein?

Braucht man überhaupt noch einen Abziehstahl oder kann man da auch schnell den Horl nehmen? Ich habe nur einen 0815 Stahl aus einem Zwillingblock.

Fragen über Fragen, würde mich über eine Antwort freuen, gern auch von @Linda Decosta oder @Doldini die ja ein ordentliches Sortiment an Scheiben haben. Ich möchte endlich ein zuverlässiges idiotensicheres Set welches quasi die eierlegende Wollmilchsau ist.

Vielen Dank, ist leider etwas länger geworden.
 
Deine Lachsmilieys sind mir hier schon aufgefallen, du hälst von dem Horl nichts. Dass ich wenig Kenntnis bzw Erfahrung ich beim Steinschleifen habe weiß ich. Aber ich sage ja auch, das ich keine Lust habe diese Kenntnisse zu vertiefen, es macht mir keine Freude und die Fehlerquote etc ist höher als mir die erreichte Schärfe (die tatsächlich gut sein kann) wert ist.

Warum ein eigener Thread, wie soll der mich weiterbringen? Ich habe doch konkrete Fragen zum Horl und du hast mir keine Lösungen geboten sondern nur das gesagt was ich selbst weiß. Du hättest auch sagen können: Kauf statt dem Horl ein anderes System. Oder mach dieses und jenes. Hast du aber nicht und damit ist dein stichelnder Kommentar wertlos.

Er ist teuer, aber das interessiert mich relativ wenig. Genauso wenig wie die Tatsache, das manche Profis vermutlich bessere Ergebnisse mit der Hälfte des Preises durch Wassersteine erzielen denn ich kann es eben nicht. Ob ich jetzt 50 € oder 300 € (Zahlen beispielhaft) ausgebe ist für mich irrelevant wenn ohne zu denken, ohne zu lernen und ohne aufpassen und ohne eine halbe Werkstatt aufbauen zu müssen meine Messer ein Leben lang rasiermesserscharf bekomme.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Franconian

Servus, ich gehe mal davon aus, dass wir überwiegend über Kochmesser sprechen.

Wenn Du also bereits bist, etwas Geld in die Hand zu nehmen, dann würde tatsächlich eine andere Lösung vorziehen.

Den Hapstone V8 z.B. von hier

HAV8 - HAPSTONE Affûteur V8 (https://www.coutellerie-tourangelle.com/en/hav8-hapstone-affuteur-xml-1750_182_2098-43952.html)

Dazu entweder einen Satz gute Diamantsteine, ich habe die original EP Matrixsteine, oder einen Satz Shapton Pro, die benötigen nur einen Tropfen, die Sauerei ist also gering.

Alternativ und sehr praktikabel, zwei gröbere Diamant und ab Körnung 1000 drei Shapton Pro mit 1K, 2K und 5K. All done.

grüsse, pebe
 
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