küchenmesser machen mal von anfang an...

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Für mich (Anfänger) ein toller Beitrag, der viele Dinge erklärt und mir (hoffentlich) einige Fehler vermeiden hilft.
Vielen lieben Dank an alle Beteiligten, insbesondere natürlich an Akiem!
Ein paar Fragen hätte ich aber jetzt schon:
Schleift/poliert ihr den Griff immer im Ganzen oder die Backen bzw. Zwingen/Zwischenstücke getrennt?
Wie bekommt ihr die perfekte Symmetrie der Griffe beim Schleifen hin? Nur Vorsicht und Erfahrung oder irgendwelche Hilfsmittel?
Thx tich
 
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tich das kommt darauf an.
beim schleifen schleife ich den komplett zusammen geklebten griff im gesamten. also holz, zwinge und eventuelle zwischeneinlagen. ich habe aber auch schon zwinge und griff getrennt fertig geschliffen und danach zusammen geklebt. das kommt ganz auf die verarbeitung der zwinge an. z.b. sehr aufwendige zwingen mit vertiefungen auch eventuellen schrägen zum griff hin, schleife ich getrennt.

beim polieren sieht es anderst aus. da bestimmt das holz bzw. die farbe wie am fertigen griff poliert wird. mit abkleben der verschiedenen angrenzenden materialien zum holz hin oder nicht. bei schwarzem ebenholz ist das abkleben nicht so wichtig, beim birkenhoz oder olive immer.

hilfmittel bei den griffformen? ich zeichne mir die form auf pappe und schneide die aus. dann wir auf den holzkantel übertragen. mittellinie auf dem holzkantel anreissen/zeichnen und los gehts. bei mehreckigen griffen zeichne ich die lange flächen auch auf den griffkantel auf. der erl wird immer auf das holz vor dem bohren gezeichnet (vor dem zeichnen holz und klinge ausrichten)

bei einfacheren griffen/messern geht alles freihand.
 
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die juweliersäge habe ich bei feinen schnitten nicht unbedingt in der hand.

wenn was kleines zu sägen ist, wie z.b. so ein minimesser unten auf dem bild,oder kleine monturen aus einem stück elfenbein, dann spanne ich die säge mit dem bügel in den schraubstock. jetzt nehme ich das kleine sägeteil in beide hände zwischen daumen und zeigefinger und führe es über das sägeblatt. der vorteil ist, ich habe eine viel genauere führung und kann auch den druck viel besser dosieren. da platzt einfach nichts so schnell am zu sägenden teil ab. das zu sägende stück wird auch nicht so schnell verkantet wie im ungekehrten fall wenn ich die säge in der hand habe.

Juweliesaege.jpg

bild143


Green.jpg

bild144
 
..... Muss sagen Deine Messer, die Anleitungen, die Ideen, ... da kann man nur den Hut ziehen.

Ich werde mal sehen ob ich annähernd EIN Messer so hinbekome!!

Einen guten Rutsch in´s neue Jahr :super: weiter so
 
..... Muss sagen Deine Messer, die Anleitungen, die Ideen, ... da kann man nur den Hut ziehen.

Ich werde mal sehen ob ich annähernd EIN Messer so hinbekome!!

Einen guten Rutsch in´s neue Jahr :super: weiter so


das bekommst du auch hin. vielleicht dauert es halt zwei oder drei messer (-:
ein 100 % perfektes messer habe ich noch nie gesehen, das macht aber auch nichts.

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den dremel benutze ich sehr oft. sei es wie auf dem bild den erl am gehärten messer an die zwinge anpassen. die schleifkerbe an der schneide reinzuschleifen. eine macke am klingenrücken rausschleifen. oder mal am griff eine kleinigkeit zu richten. an dem griff auf bild 2 habe ich einiges such im "innern" gedremelt. beim "dremeln" am griff sehr aufpassen, da ja punktuell geschliffen wird. schnell ist man da abgerutscht.


Dremel3.jpg

bild146

griffcor.jpg

bild147
 
eine meiner lieblingswerkzeuge sind die schleifpapierhalter von steigerwald http://www.steigerwald-messer.de/
oft ist schleifleinen im kleinen bereich effektiver, als die noch so beste feile. da die halter etwas fexibel sind, sind sie auch sehr gut für rundungen geeignet (zwinge/griffe). speziell bei mamutelfenbein sind feilen oft weniger geignet. bei dem unteren messer habe ich die zwinge komplett mit den haltern und dem schleifpapier von steigerwald geschliffen.

das schleifpapier ist sehr gut und nicht zu vergleichen mit baumarktqualität. es ist sehr "scharf" und schmiert nicht so schnell zu. das schleifleinen lässt sich auch sehr genau abreissen, ohne dass sämtliche fäden gleich offen liegen.

Steigerw_papier.jpg

bild148


AhornStabilisiert.jpg

bild149
 
Hallo, ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Bin 61 jahre alt, ehemaliger Beruf: Werkzeugschleifer und seit ein paar Monaten "Messerinfiziert" Mit Schleifen und schärfen kenne ich mich ein bischen aus zZt. lerne ich schmieden. Danke an die Autoren für die zT. hervorragenden, sehr gut informiernden Beiträge. Ich lerne gerne dazu und möchte irgendwann mal ein "richtig" gutes Messer herstellen können. Da ich mich erst mal Küchenmesser gemacht habe, denke ich das ich fürs erste hier erst mal gut untergebracht bin. Bilder kann ich wohl noch keine reinstellen; oder bin ich mal wieder zu blöd?
Ach ja mein Nickname kommt vom 2.ten Hobby. Ich stelle nebenbei Pilker (Angelköder fürs Hochseefischen aus Blei) her.
Gruß
Uwe
 
um kleinere zwischeneinlagen für z.b. die zwinge zu sägen, klebe ich wie hier das kleine mammut-stück mit doppelseitigen klebeband auf ein holz. in den schraubstock eingespannt lässt sich dann das flache, kleine mammut-stück mit der laubsäge problemlos sägen.

auch zum planschleifen, ist das holzstück mit doppelseitigem klebeband, als führungshilfe hervorragend geeignet.

Klebeband.jpg

bild 150




es wurde dann doch kein messer mit mammut einlage sondern mit kupfer und g10. hat mir einfach besser gefallen.

Mooreiche_kupfer.jpg

bild 151
 
wenn was kleines zu sägen ist, wie z.b. so ein minimesser unten auf dem bild,oder kleine monturen aus einem stück elfenbein, dann spanne ich die säge mit dem bügel in den schraubstock. jetzt nehme ich das kleine sägeteil in beide hände zwischen daumen und zeigefinger und führe es über das sägeblatt. der vorteil ist, ich habe eine viel genauere führung und kann auch den druck viel besser dosieren. da platzt einfach nichts so schnell am zu sägenden teil ab. das zu sägende stück wird auch nicht so schnell verkantet wie im ungekehrten fall wenn ich die säge in der hand habe.




Hallo Akiem ,

Habe gerade Deinen Bericht gelesen und Deine Arbeit betrachtet sehr :super:, jedoch erlaube ich ´mir Dir einen kleinen Ratschlag zu geben ;); Führe die Goldschmiedesäge immer mit der Hand , damit das Werkstück nicht verkantet und du einen sauberen Schnitt anlegen kannst solltest Du das Werkstück auf dem sogenannten Feilnagel mit der Hand fixieren ,bei empfindlichen Teilen kannst du den Feilnagel auch mit etwas Filz bekleben damit keine Druckstellen und Kratzer ins Material kommen ; Seit Generationen arbeiten Gold und Silberschmiede so und das aus gutem Grund !!! Nichts ist für einen guten Schnitt und ein gutes Ergebniss wichtiger als die Ware gut und sicher zu halten und das Werkstück vernünftig zu fixieren ,so gelingen Dir auch feinste Schnitte bei dem Du nicht mehr nachfeilen musst oder das AU-JOUR sägen , (Freischnitte hinter den Steinfassungen bei Ringen die ein pyramidenförmiges Loch entstehen lassen.)
Den Rat möchte ich Dir als Gold und Silberschmiedemeister ans Herz legen.
Mit etwas Übung in dieser Variante wirst Du erstaunt sein wie exakt solche Schnitte werden können wenn man den Winkel von oben betrachten kann ,und Die Säge im rechten Augenblick in die richtige Flucht neigt .Zumal Du das Werkzeug auf seiner gesamten Länge ohne verkanten führen kannst und wesentlich ermüdungsfreier arbeiten kannst.
Falls Du fragen zum dem Thema hast auch bezüglich der Quellen fürs Werkzeug mail mir .

Gruß Thomas :)
 
vielen dank Thomas für für die guten ratschläge. gelernt ist halt gelernt (goldschmied) ich habe die säge immer als grobmotorisches werkzeug gesehen und so bin ich auch mit dieser umgegangen. jetzt bin ich das heute morgen mal aus deiner sichtweise angegangen und du hast recht (-:
ich werde gerne dein angebot eines mailkontaktes annehmen, speziell auch hinsichtlich der sägeblätter. ich mache jetzt aber erst einen längeren urlaub. danach habe ich sicher ein paar fragen an dich (-:
 
Hallo,

ich habe hier laenger nicht mehr reingesehen, und freue mich, dass dieser thread noch/wieder am Leben ist. Ich dachte, ich nutze einfach mal die Gelegenheit, mich bei Akiem zu bedanken. Ich habe ihn mit unzaehligen emails geloechert, als ich angefangen habe, selbst mit Messergriffen herumzuspielen, und er hat mir viele wirklich hilfreiche Tips gegeben. Das und dieser thread hier haben mich sozusagen mit-inspiriert...

Hier ein paar Beispiele von Griffen, die ich zwischenzeitlich gemacht habe. Ihr seht, ein etwas anderer Stil, aber viele technische Details gehen auf Tips von Akiem zurueck. Einige sind nocht nicht 100% fertig auf den Bildern, aber die Idee kommt rueber, denke ich. Ich hoffe, das fuehrt nicht zu sehr OT, ist wirklich nur als Dankeschoen gemeint.

Ein herzliches Aloha aus dem sonnigen Honolulu,

Stefan


 
Hallo akiem!

Auch ich möchte Dir an dieser Stelle ganz herzlich für die ausführlichen und inspirierenden Beschreibungen und Bilder danken!
Diesen Beitrag habe ich von vorne bis hinten "verschlungen" und es gar nicht mehr abwarten, mich demnächst selbst mal am ersten Messer zu versuchen (wenn die streikgebeutelte Post irgendwann mal meinen Stahl ausliefert). Da ich aber wirklich bei Stand NULL anfange, wird das Ergebnis sicher nicht so aussehen, wie Deine Exemplare... Aber egal, ich bin trotzdem schon ganz heiß!

Viele Grüße

Axel
 
Hallo Akiem , es würde mich freuen wenn ich Dir mit er ein oder anderen Info helfen kann , Deine eh schon sehr tolle Arbeit zu verfeinern .

Gruß Thomas:super:
 
apicius9 unglaublich was du in den paar wochen seit unserem letzten gespräch fertig gebracht hast. wenn ich richtig erinnere, hast du vor vier oder fünf monaten angefangen.

ja hawaii hat eine sehr schöne (und teure) holzart.
hang loose - mahalo nach hawaii (-:
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hessie james
viel spass beim messer machen. das wird von messer zu messer einfacher und besser. wenn du hier
http://web.mac.com/akiem1/Scooby-Kochmesser-Damast/MESSER.html mein erstes messer siehst, unten das letzte Messer, dann siehst du auch ungefähr 100 fehler an dem teil.
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danke Direvian ich komme demnächst auf dich zu. speziell wegen sägeblättern für die juweliersäge. da habe ich etwas schwierigkeiten mit der qualität. liegt sicher an der Marke (hersteller) oder zähnezahl, oder was weiß ich an was. die reissen einfach zu schnell. wahrscheinlich braucht auch das verschiedene ne-material verschiedene blätter.
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apicius9 noch zwei holzmuster. einmal thuja und imbuja (das dunklere)
beide klingen aus silberstahl sind eine perfekte schmiedearbeit von a.drumm. war eine gemeinschaftsarbeit, wobei ich den kleineren part mit dem entwurf, dem griff und dem "rasierschliff" hatte.

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nesmuk+kochm.jpg

bild 151


thujagriff.jpg

bild 152
 
Zuletzt bearbeitet:
viel spass beim messer machen. das wird von messer zu messer einfacher und besser. wenn du hier
http://web.mac.com/akiem1/Scooby-Kochmesser-Damast/MESSER.html mein erstes messer siehst, unten das letzte Messer, dann siehst du auch ungefähr 100 fehler an dem teil.
Habe mir eben mal Dein Erstlingswerk angesehen; ist ja echt furchtbar! :lach::lach::lach:
Nein, im Ernst! Jetzt, wo ich die ersten Schritte mache, weiß ich langsam, was alles in so einem Messer steckt... Ich wäre jedenfalls froh, wenn mein erstes annähernd so aussehen würde!
Momentan bin ich übrigens wie ein Wilder am Feilen (was für einen Laien garnicht so einfach ist, aber gut Muckis gibt). Habe halt keinen Bandschleifer...und auch sonst nichts an Maschinen, so dass alles von Hand gemacht werdem muss. Schaun wir mal, wie's wird...

Viele Grüße

Axel
 
Hallo Akiem,

vielen Dank. Meine Griffe sind insgesamt etwas weniger aufwaendig als Deine, deshalb war ich recht produktiv. Ich bewundere immer noch die Praezision Deiner Metallzwingen, davor habe ich mich bisher gedrueckt. Und diese duennen Spacer aus dem Griffholz wuerden mich wahnsinnig machen - ich bin leider nicht besonders gut mit meiner Handsaege... Die beiden neuen Messer gefallen mir uebrigens sehr gut, v.a. das mit Thuya-Griff. Eines meiner Lieblingshoelzer und die Messerform finde ich auch gut.

Bei der Gelegenheit noch eine kurze Materialfrage: Hattest Du nicht auch mal mit Elforyn gearbeitet? Laesst sich das gute bearbeiten? Ich suche immer noch nach einer stabilen (und guenstigeren) Alternative zu Mammutelfenbein.
Aloha,

Stefan
 
Ich hab ein wenig Erfahrung mit elforyn. Es lässt sich leicht und gut schleifen, schön polieren und gibt poliert ein tolles Gefühl. Man kann es auch zum Scrimshaw hernehmen...
Allerdings ist das Muster/die Marmorierung teilweise unnatürlich. Naja, man kann nicht alles haben ;)
Bezugsquelle: http://www.nordisches-handwerk.de
Sebastian
 
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Vielen Dank, Sebastian! Akiems Messer mit Elfenbeinzwinge (Bild 149) gefaellt mir ausgesprochen gut, und ich wuerde gerne eines mit Mammutelfenbeinzwinge und Endstueck machen, am liebsten mit Sterling Silber spacern und Honduranischem Rosenholz. Aber bevor ich das teure Material verblase, wollte ich gerne erstmal einen 'Prototyp' mit Elforyn machen. Ich bekomme demnaechst Besuch aus Deutschland, da weiss ich dann schon ein schoenes Mitbringsel, zumal die kleinen Elforyn Bloecke gerade im Angebot sind :super:

Stefan
 
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