Küchenmesserserie von Xerxes-Knives - Diskussionsthread

Zu den Preisen gebe ich auch noch meinen Senf dazu.
Ich halte sie für sehr angemessen, eher noch preiswert.
Sind ja keine Einwegprodukte, mein ältestes Kochmesser ist 25 Jahre alt.
Das werden deine ja wohl locker schaffen bei hoffentlich besseren Eigenschaften und Qualitäten.

Mal locker nebenbei kaufen kann ich mir das nicht, aber du kannst auch nicht aus Nächstenliebe für lau arbeiten.
Ich gönne jedem das er von seiner Arbeit gut leben kann, dann können alle gut leben.
 
Servus,

"Zitat von Wastl"

Beim Laser Santoku ist es viel weniger wahrnehmbar(aufgrund der viel flacheren Hohlung), aber auch besser wie beim Messer mit konventionellem Walkschliff, dafür schneidet es halt extrem geil............


Des Weiteren wird der Laser noch dünner ausgeschliffen. Wastl's Statement dazu: "Wenn schon Laser, dann richtig..." :glgl: Ich stimme dem zu!


das Laser-Santoku mit "Doppelhohlung" schneidet also klar leichter als Walkschliff und Walkschliff + Hohlkehle, bleibt aber in der Testversion mit der Wastl arbeitet und vergleicht noch hinter seinen Möglichkeiten und verträgt einen noch dünneren Ausschliff? Darf ich das weitere ausdünnen so deuten? Ich denke es darf dabei nicht vergessen werden, das die Zielgruppe dieser Schliffvariante weiß, wie sich ein "leichter Schnitt" anfühlt und welche Ingredienzien es dafür bedarf.

Ich stimme dem auch zu, das machbare zu machen. Das Video von Wastl ist sehr aufschlussreich und ein Lehrbeispiel das den Unterschied im Schnittverhalten zeigt. Der Laser spaltet mit der richtigen Schnitttechnik nicht und beim Beispielschnittgut "Kürbis", der deutlich über Klingenhöhe liegt ist der FR formidabel, natürlich begünstigt durch das Kerngehäuse, dass als Hohlraum keinen Unterdruck erzeugen kann und sich deshalb nicht an die Flanken saugt.
Auch ist der Impact bei Druckschnitt auf dem Brett nicht ohne, wenn das deine Lasergeometrie ohne Verformung der Schneidkante standhält, dann ist das eine Klasse für sich. Mein Kamo bildet bei solch einem Brettkontakt einen Grat! Gegen Ende des Video's, wenn das Messer gewechselt wird, ist so klar und deutlich die Spaltwirkung der dickeren Geometrie zu hören, wie ich es selten demonstriert bekommen habe, einfach große Klasse, wie hier die verschiedenen Effekte unterschiedlicher Geometrien herausgearbeitet und vor allem klar und deutlich für jedermann zu sehen und hören ist. Trotzdem habe ich beim Angucken das Gefühl, das die Workhorsegeometrie mit einem "Ratsch" da ohne deutlich mehr Kraft durch den Kürbis schneidet weil vermutlich die Spaltwirkung bei diesem Gemüse für beide Schliffvarianten von Vorteil ist (innerer Hohlraum)

Es wirkt so, als funktionieren beide Schliffarten recht gut und es ist nur eine Frage wie man es lieber mag, zumindest beim Kürbis? Interessant wäre hartes und durchgehend dichtes Schnittgut wie eine große Sellerieknolle oder Kohlrabi.

Noch eine Frage an Wastl/Jannis:

Wo seht ihr der Vorteil einer "sanften" Doppelhohlung beim Laser gegenüber der asymmetrischen Variante!

Ich denke außerdem darüber nach die Hohlkehle beim Santoku ähnlich wie beim Gyuto nach vorne auslaufen zu lassen. Was sagt ihr dazu?

Sollte Wastl keinen klaren funktionellen Vorteil ausmachen können, wenn die Fräsung abrupt endet wie ein Wiener Radweg, dann würde ich es aus ästhetischen Gründen dem Gyuto gleichmachen. :D Das sieht einfach harmonischer aus.

Gruß, güNef
 
Hi Leute,

Wo seht ihr der Vorteil einer "sanften" Doppelhohlung beim Laser gegenüber der asymmetrischen Variante!

Der Vorteil ist lediglich fertigungstechnisch. Bei einseitigen Hohlkehlen gibt es prinzipiell einen massiven Verzug, den man wieder los werden muss. Laser sind aufgrund ihrer dünne Klingen deutlich anfälliger für Härteverzug und hier schien es Sinn zu machen, die Klingengeometrie so symmetisch wie möglich zu machen. Ich selber bin aber vom FR nicht überzeugt. Da kann man noch mehr rausholen. Ich weiß nur noch nicht wie, hab aber schon ein paar Ideen;-)

Gruß Jannis
 
Servus,

Der Vorteil ist lediglich fertigungstechnisch. Bei einseitigen Hohlkehlen gibt es prinzipiell einen massiven Verzug, den man wieder los werden muss. Laser sind aufgrund ihrer dünne Klingen deutlich anfälliger für Härteverzug und hier schien es Sinn zu machen, die Klingengeometrie so symmetisch wie möglich zu machen. Ich selber bin aber vom FR nicht überzeugt. Da kann man noch mehr rausholen. Ich weiß nur noch nicht wie, hab aber schon ein paar Ideen;-

das hab ich mir eigentlich gedacht, aber es hatte ja sein können, dass du auch ein "neutrales" Messer für beidhändigen (linkshändigen) Gebrauch mit FR im Portfolio haben möchtest!

Ich denke das Beste das einem Kunden passieren kann ist, dass ein Produkt erst dann am Tresen landet wenn der Macher zu 100% von der Qualität und Funktion bis in den kleinsten Teilbereich überzeugt ist. Und genau dieses Gefühl habe ich bei diesem Projekt! :super:

Auf deinen Ansatz/Idee bin ich gespannt! :super:

Gruß, güNef
 
"Ich denke außerdem darüber nach die Hohlkehle beim Santoku ähnlich wie beim Gyuto nach vorne auslaufen zu lassen. Was sagt ihr dazu?"
Ja bitte unbedingt. Ist mir gleich als unschön aufgefallen, wollte aber nicht immer meckern, und hab mir auf die Zunge gebissen. Dieses runde Ende sieht einfach zu reingefräst aus und hat mit der Messerform nichts zu tun.

"Wo seht ihr der Vorteil einer "sanften" Doppelhohlung beim Laser gegenüber der asymmetrischen Variante!"
Gute Frage. Auf der Schnittgutseite bringt die Kehle ja keinen Food release. Bei nur einer Kehle, könnte also der Laser entweder noch dünner werder, oder die Kehle tiefer, was eine bessere Schnittgutfreisetzung verspricht, wie mit Doppelkehle. Nachteil: es sind Rechtshänder oder Linkshändermesser.

"Laser sind aufgrund ihrer dünne Klingen deutlich anfälliger für Härteverzug und hier schien es Sinn zu machen, die Klingengeometrie so symmetisch wie möglich zu machen."
Die Asymmetrie kann sowieso erst nach dem Härten in die Klinge kommen und auch die Lasergeometrie muss im Prinzip nach dem Härten hergestellt werden. Man kann versuchen mit dem Vakuumofen in einer Härterei (Abschreckmedium Stickstoff mit variablem Druck) dünnere Klingen zu härten. Muss man aber austesten.
 
Moin,

ich persönlich finde es ästhetisch ansprechender, wenn die Hohlkehle nach vorne ausläuft. Und wenn es fertigungstechnisch auch noch einfacher ist, warum nicht? :)


"Wo seht ihr der Vorteil einer "sanften" Doppelhohlung beim Laser gegenüber der asymmetrischen Variante!"

Vorteil: Schnittgutfreisetzung auf der Schnittgutseite bringt natürlich auch etwas. Es geht ja letztendlich beim FR nicht nur darum das geschnittene Gemüse (etc.) loszuwerden sondern auch insbesondere den Widerstand durch Verminderung der Haftung zu reduzieren. Und haften tut es ja auf beiden Seiten.

Nachteil: Eine Hohlung auf der Schnittgutseite (kenne ich ja von meinem Koraat) kann etwas störend am führenden Finger (bei mir z.B. der Ringfinger der linken Hand sein). Eine Hohlung auf der Seite muss also wirklich sanft ausgeführt werden, was natürlich den Effekt wieder reduziert, wenn man es auf beiden Seiten identisch haben wollen würde.

Die IMHO beste Lösung wäre demnach eine sehr sanfte sehr leichte Hohlung links und eine etwas prägnanter (abruptere Übergänge, Tiefe & Breite aber ähnlich) ausgeführte Hohlung rechts. Dadurch verhinderst du den o.g. Nachteil, erhöhst deutlich die Symmetrie fürs Härten und erreichst wohl noch einen leicht bessere FR Effekt. Könnte ich mir jedenfalls theoretisch so zusammenreimen :D


Gruß, Gabriel
 
Verminderte Reibung auf der Schnittgutseite könnte auch durch das Finish erreicht werden, denn dort muss es eigentlich nur leicht gleiten, während die Kehle für das Abfallen des Schnittguts besonders gut geeignet ist. Auf der Schnittgutseite könnte ich mir vorstellen, dass es von Vorteil ist, wenn man ne einheitliche Fläche ohne Kehle hat. Das könnte von der Führung her gesehen besser sein, weil dann die Klinge plan am Schnittgut liegt.
 
Das Petty in Action!

Heute gab es Geschnetzeltes mit Champignons....... erstmal 10kg Schwammerl,

https://youtu.be/65lggLL3nH0

ungefilmt blieben die 14kg Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin, Thymian.......

danach 25kg Schweinerücken pariert und kleingemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=sQbsg6WupMk

Jeweils natürlich nur Ausschnitte....

Im Anschluss noch 5 Gurken, 15 Tomaten ohne Probleme geschnitten, macht Spaß das Teil.



Noch eine Frage an Wastl/Jannis:

Wo seht ihr der Vorteil einer "sanften" Doppelhohlung beim Laser gegenüber der asymmetrischen Variante!

Ich denke außerdem darüber nach die Hohlkehle beim Santoku ähnlich wie beim Gyuto nach vorne auslaufen zu lassen. Was sagt ihr dazu?
Sollte Wastl keinen klaren funktionellen Vorteil ausmachen können, wenn die Fräsung abrupt endet wie ein Wiener Radweg, dann würde ich es aus ästhetischen Gründen dem Gyuto gleichmachen. Das sieht einfach harmonischer aus.

Der Vorteil der sanften Doppelhohlung.... Puuhhh, der ist nicht so ganz wahrnehmbar, zumindest nicht soweit dass es jetzt revolutionär währe, aber im Vergleich mit ähnlich gut schneidenden Messern (mein sehr dünnes K5 z.B:) ist ein anstieg des FR zu beobachten, nicht so krass wie mit der tiefen Hohlkehle aber dennoch gut spürbar.

Das Aprupte Ende der Hohlung kann meiner Meinung nach nur den Vorteil haben, dass bei sehr dünn ausgeschliffenen Messern (insbesondere der Spitze) zuwenig Material stehen bleibt (bei kompletter Hohlung)....... Also nur Stabilitätsbedenken, ansonsten konnte ich keine klaren Unterschiede ausmachen, wobei mit der reduzierten Hohlung wenn mann explizit nur mit der Spitze choppt, ist halt keine Hohlung da...... und somit auch kein Food release, was aber wiederrum wurscht ist weil ja das Messer sowieso an der spitze nicht mehr so hoch ist.

Zitat Gabriel:
Vorteil: Schnittgutfreisetzung auf der Schnittgutseite bringt natürlich auch etwas. Es geht ja letztendlich beim FR nicht nur darum das geschnittene Gemüse (etc.) loszuwerden sondern auch insbesondere den Widerstand durch Verminderung der Haftung zu reduzieren. Und haften tut es ja auf beiden Seiten.

Nachteil: Eine Hohlung auf der Schnittgutseite (kenne ich ja von meinem Koraat) kann etwas störend am führenden Finger (bei mir z.B. der Ringfinger der linken Hand sein). Eine Hohlung auf der Seite muss also wirklich sanft ausgeführt werden, was natürlich den Effekt wieder reduziert, wenn man es auf beiden Seiten identisch haben wollen würde.

Diese bedenken hatte ich bei dem Koraat Prototypen auch, allerdings habe ich das nicht als negativ wahrgenommen, und habe mir sogar eingebildet dass der Schnitt dadurch sicherer wird.......


Grüße Wastl.
 
Bei dem 28er Gyuto "Workhorse" und dem Santoku "Workhorse" werde ich die Klinge nach vorne hin etwas dünner ausschleifen und den Winkel der Primärfase ebenfalls nach vorne hin etwas spitzer gestalten. Dadurch soll ein leichterer Anschnitt bei gleichzeitig guter Spaltwirkung im hinteren Teil der Klinge erreicht werde. Im jetzigen Zustand tun sich die Messer noch etwas schwer mit härterem Schnittgut.

Diese Änderung gefällt mit sehr gut. Aus der Praxis kenne ich den Übergang von Schnitt zu Spaltwirkung von Toyama und Shigefusa. Beides hat mich überzeugt. Deutlich war dieses Konzept auch bei Kato wahrnehmbar, dessen Messergeometrien hier wohl nicht ohne Einfluss sind - so wenigstens mein Eindruck.

Und nur eine Nebenbemerkung zu der hier geäußerten Kritik an japanischen Schmieden. Da im Küchenmesser-Forum dankenswerter Weise in der Regel nur über Messer geredet wird, die die User im Gebrauch haben, denke ich nicht, dass ein großer Aufklärungsbedarf hinsichtlich der Funktion der verwendeten Messer besteht: Die ist ja praxiserprobt und den jeweiligen Nutzern bekannt, wohl immer auch im Vergleich mit deutschen Produkten. Was die Herstellungsweise angeht, konkret den Einsatz von Walzlaminaten, haben wohl weniger Besitzer Illusionen, als man gerne unterstellt. Es gibt nicht so viele Schmiede, die rein oder fast ausschließlich traditionell arbeiten. Die Namen sind dementsprechend geläufig. Kritik an dem Einsatz von Walzlaminat finde ich daher dort legitim, wo traditionelle Schmiedearbeit wahrheitswidrig suggeriert wird. In diesem Fall aber sollten konkrete Fälle benannt und belegt werden, am besten in einem gesonderten Thread. Damit wäre dann allen potentiellen Käufern gedient. Ein Pauschalverdacht dagegen - auch mit der Abschwächung, dass es wohl einige gute japanische Schmiede gibt - hilft niemanden. Rein persönlich halte ich außerdem den Ansatz, das eigene Produkt zu stärken, indem man die Konkurrenz runterredet, nicht für professionell. Es müssten sich doch genügend Stärken des eigenen Produkts finden, die für sich selbst sprechen. Aber das muss natürlich jeder selber wissen.

Dass bei dem hier vorgestellten Projekt jede Menge Stärken zum Tragen kommen, glaube ich gerne und bin auch dementsprechend interessiert, vor allem da ein Anspruch ist, die Katos zu übertreffen. Das lockt in der Verbindung mit einer 28cm Klinge aus 1.2442 oder SC125 ungemein. Abschließend daher eine Frage: Wie würdest du die Schneidleistung der geplanten Serie im Unterschied zu deinen Customs ansetzen? Dass ein Custom im Prinzip auf Verarbeitung und Individualisierung andere Maßsstäbe setzen kann, ist mir klar. Mir geht es jetzt rein um den Akt des Schneidens. Ist bei den Customs hier noch viel Luft nach oben oder ist es so, dass die geplante Miniserie das Schneidspektum der Xerxes-Messer gut abdeckt?
 
Last edited:
Hi Atlantik,

das ist ne gute Frage. Ich denke, das mit der Serie das "Schneidspektrum" gut abgedeckt ist. Wie du aber richtig geschrieben hast, geht es bei den Einzelanfertigungen um Individuelle Wünsche und Vorlieben und die wirken sich natürlich auch auf die individuell wahrgenommene Schneidfähigkeit aus. Also, Luft nach oben ist da bestimmt noch aber man kann, nur im Bezug auf die Schneidleistung/-fähigkeit keine Quantensprünge erwarten.

Rein persönlich halte ich außerdem den Ansatz, das eigene Produkt zu stärken, indem man die Konkurrenz runterredet, nicht für professionell.

Da stimme ich dir völlig zu. Nicht nur unprofessionell sondern auch menschlich ein scheiß Verhalten. Sollte das bei bei dir so angekommen sein, dann finde ich das sehr schade. Das war nie meine Intention!

Noch kurz was zu dem sc125. Ich habe noch keine genauen Analysewerte aber folgendes kann ich dazu sagen. Es wird, ebenso wie der sc145, ein ultrareiner Kohlenstoffstahl auf der Basis von Armco4 Reineisen. Der Kohlenstoffgehalt wird aber etwas reduziert und zusätzlich wird der Mangangehalt leicht erhöht. Das bewirkt eine bessere Durchhärtberkeit in Öl bei größeren Klingenquerschnitten, was z.B großen Küchenmesserklingen zugute kommt.

Gruß Jannis
 
Servus,

Abschließend daher eine Frage: Wie würdest du die Schneidleistung der geplanten Serie im Unterschied zu deinen Customs ansetzen? Dass ein Custom im Prinzip auf Verarbeitung und Individualisierung andere Maßsstäbe setzen kann, ist mir klar. Mir geht es jetzt rein um den Akt des Schneidens. Ist bei den Customs hier noch viel Luft nach oben oder ist es so, dass die geplante Miniserie das Schneidspektum der Xerxes-Messer gut abdeckt?

ich meine aus dem gesamten Projekt rauszulesen, dass hier mit Hilfe von Wastl und diesem Diskussions-Thread innovative Anregungen gesucht, gefunden und umgesetzt werden, um Schneidfähigigkeit überhaupt neu im Sinne von "anders" zu definieren und in verschiedenen Ausführungen gestaffelt für verschiedene Vorlieben anzubieten!

Brainstorming mit dem Kunden, bei parallel laufenden Test's unter realen Bedingungen. Das ist neu, dass ist innovativ! Ich glaube nicht das Jannis seine Erkenntnisse dann dieser Serie vorenthält nur um sie in seinen Custom's umzusetzten.

Gruß, güNef
 
Der Kohlenstoffgehalt wird aber etwas reduziert und zusätzlich wird der Mangangehalt leicht erhöht. Das bewirkt eine bessere Durchhärtbarkeit in Öl bei größeren Klingenquerschnitten, was z.B großen Küchenmesserklingen zugute kommt.
bei 2-2,5 mm Flachmaterial spielt die Durchhärtbarkeit wohl keine Rolle. Was aber ne Rolle spielt ist, dass durch Mangan die kritische Abkühlgeschwindigkeit reduziert wird, was sich positiv auf den Verzug auswirkt, weil die Spannungen nicht so groß werden. Ob diese Eigenschaft mit Öl allerdings ausgenutzt werden kann bezweifle ich. Das hat üblicherweise seine 60-70°. Selbst mit 160° bräuchte man wahrscheinlich kein Mangan. Mit Stickstoff sieht das anders aus.
 
Ich denke, das mit der Serie das "Schneidspektrum" gut abgedeckt ist. Wie du aber richtig geschrieben hast, geht es bei den Einzelanfertigungen um Individuelle Wünsche und Vorlieben und die wirken sich natürlich auch auf die individuell wahrgenommene Schneidfähigkeit aus. Also, Luft nach oben ist da bestimmt noch aber man kann, nur im Bezug auf die Schneidleistung/-fähigkeit keine Quantensprünge erwarten.

Danke Jannis für die Antwort, ich werde dann erst einmal mit einem großen Gyuto der Kleinserie einsteigen. War sowieso gespannt, was die Kombination von Koch und Schmied austüfteln kann...

güNef said:
um Schneidfähigigkeit überhaupt neu im Sinne von "anders" zu definieren
An dir ist ein Werbetexter verloren gegangen.;) Mir würde es reichen, wenn die Messer konventionell schneiden, aber das richtig gut - was sie tun werden, da bin ich ich mir sehr sicher, nachdem was ich hier gesehen und gelesen habe.
 
bei 2-2,5 mm Flachmaterial spielt die Durchhärtbarkeit wohl keine Rolle. Was aber ne Rolle spielt ist, dass durch Mangan die kritische Abkühlgeschwindigkeit reduziert wird, was sich positiv auf den Verzug auswirkt, weil die Spannungen nicht so groß werden. Ob diese Eigenschaft mit Öl allerdings ausgenutzt werden kann bezweifle ich. Das hat üblicherweise seine 60-70°. Selbst mit 160° bräuchte man wahrscheinlich kein Mangan. Mit Stickstoff sieht das anders aus.

Der Stahl wird ja nicht nur für diese Messerserie konzipiert sein, sondern so wie ich Achim Einschätze auch als nett zeichnende Damastkomponente Verwendung finden! Deshalb wohl der erhöhte Mangangehalt, die Durchhärtbarkeit ist da natürlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil der noch dazu kommt.


Bis jetzt hat mich vorallem der Foodrelease der tiefen Hohlkehle begeistert, die Schneidfähigkeit der dickeren Modelle hat mir noch nicht zugesagt (bin halt auch verwöhnt, und nicht nur robust ist gut, toll schneiden soll es auch), wird ja jetzt angepasst, das "Laser" Santoku mit Doppelhohlkehle ist so wie es ist, schon ein sehr geiles Messer, würde aber den Extrem Bulemie Laser Genussschnibblern meiner Meinung nach noch nicht gerecht (Jannis denkt da ähnlich), deshalb versucht er das Maximum rauszuhohlen. Für mich ist das Ziel an der Entstehung eines erschwingliches Top Messers (bzw. mehrerer), das bei den künfitgen Anwendern ein ähnlich breites Grinsen auslöst wie diverse Custom und sehr gute "Serienmodelle" das bei mir getan haben.

Das schneiden wird mit sicherheit nicht neu erfunden werden damit, aber sie sollen besser sein (Schnitthaltigkeit, Schneidfreude, Robustheit) als die normal erhältlichen. Mit einem Custom kann natürlich noch mehr auf das spezielle eingegangen werden, und somit auch das für einen selbst besser passende Messer geschmiedet werden, aber durch die sehr ambitionierte Arbeit von Jannis bin ich mir sicher dass ein Produkt entsteht das zumindest in Schnitthaltigkeit und Robustheit das normal erhältliche toppt, und auch die Schneidfreude für einen größeren Kundenkreis kombiniert mit den anderen Eigenschaften auf ein neues Level hebt. Klar ist natürlich dass die fertigen Laser es nicht vermögen werden mit voller Geschwindigkeit durch gefrorenen LEbensmittel zu hacken, das will aber auch keiner......
Aber ein Sonntagsbrötchen damit wird möglich sein ;), und auch normales Arbeiten, sonst macht das für mich keinen Sinn.

Soviel sei bis jetzt gesagt, nach einer Woche intensivstem Gebrauch, die Schnitthaltigkeit des 1.2442 ist super:haemisch:, sogar der vorläufige Laser steckt alles weg, auch meine robuste Arbeitsweise, auch 10-12 jährige Kinder haben die MEsser ausprobiert und waren von der Schärfe beeindruckt:super:.. Und dabei sind zwangsläufig Arbeitsweisen im Spiel die einem Messerenthusiasten nicht unbedingt gefallen (schieben von Schnittgut mit der Schneide, Verkanten etc.), ging mit den robusteren Geometrien ohne Probleme.

Die Schärfbarkeit ist auf einem sehr guten Niveau, klar sollte dabei sein dass ein Shirogami etwas "einfacher" zu schärfen ist, aber es liegen immer noch Welten zwischen 1.2442 und 1.2562 (wobei ich das jetzt auch nicht als schlimm ansehe, aber etwas mehr arbeit erfordert er dann doch, zumindest um die Maximalschärfe zu erlangen) was das angeht, von VG10 etc. nicht zu sprechen.

Die erreichbare Schärfe ist super, und braucht sich nicht vor reinen C Stählen zu verstecken, ein bisserl mehr Aufwand ist es aber schon.

Aber für die, die das wirklich tangiert wird es ja den SC 125 geben.

Grüße Wastl.
 
Servus,

An dir ist ein Werbetexter verloren gegangen.;) Mir würde es reichen, wenn die Messer konventionell schneiden, aber das richtig gut - was sie tun werden, da bin ich ich mir sehr sicher, nachdem was ich hier gesehen und gelesen habe.

hehe, Werbetext ist bei dieser Serie gar nicht wirklich nötig, Wörter wie "Doppelhohlkehle" und "asymmetrische Hohlkehle" sind Selbstläufer und zudem noch in dreierlei Ausführung, auf Wunsch auch von Workhorse bis Laserklinge zu bekommen und das kombiniert mit einem Walkschliff, sollte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit "anders" schneiden als ein konventionell gefertigtes Messer, ich erwarte das zumindest! ;)

Was genau "wie" Einfluss auf den Schnitt nimmt und wie klar und deutlich sich der Unterschied zeigen wird, sehen wir, wenn der Passaround startet! :super:

Gruß, güNef
 
Apropos Passaround!

Da bin ich echt am überlegen, wie man das am sinnigsten machen kann. Ich kann ja kaum von jeder möglichen Variante ein Messer machen. Wie vielen sind das eigentlich jetzt:glgl:

Ich würde vorschlagen, dass ich das Passaruond auf sechs Messer beschränke. Aber in welcher Kombination? Würde es Sinn machen, z.B. das 24er Gyuto zu nehmen und dieses jeweils als Workhorse, Userfriendly und Laser, einmal mit und einmal ohn Hohlkehle zu machen? Oder lieber von jeder Klingenform/-größe eines, dafür nicht alle möglichen Schliffvarianten?

Vielleicht schreibt Ihr mal, was Ihr dazu denkt bzw. was euch am besten gefallen würde. Wenn ich dann die grobe Richtung abschätzen kann, werde ich wohl nochmal ne Umfrage machen.

Gruß Jannis
 
Moin,

ich finde es sinnvoll sich auf prinzipiell eine Messerforum/-größe zu beschränken und die unterschiedlichen Varianten abzudecken. Allerdings ist es auch interessant einmal das Spektum abzustecken sozusagen. Die Idee mit dem 240iger Gyuto in den unterschiedlichen Varianten und vielleicht dann noch ein Petty sozusagen außer Konkurrenz.

Dann gewinnt man den Eindruck der "Hauptmesserform" und deinen unterschiedlichen Schliffvarianten und kann für sich selber Rückschlüsse auf die anderen Formen & Größen ziehen.

Das Petty kann dann als Kontrast zeigen wie sich ein spezifischer Schliff in einer anderen Größe verhält.

Alternativ kann man natürlich auch ein kleines Hauptmesser nehmen in unterschiedlichen Schliffvarianten und ein 28er als Kontrast dazu.


Gruß, Gabriel
 
@gast:
"die Durchhärtbarkeit ist da natürlich ein nicht zu unterschätzender Vorteil der noch dazu kommt."
Bei diesen Messern ist Durchhärtbarkeit kein Vorteil, weil Durchhärtbarkeit bei 3mm Klingen keine Rolle spielt. Bei Werkstücken, die 20mm dick sind mag das von Bedeutung sein, aber bei 3mm wird die für die Durchhärtung nötige Abkühlgeschwindigkeit locker auch ohne Mangan erreicht. Für die Härtung muss eine bestimmte Abkühlgeschwindigkeit erreicht werden. Außen wo Kontakt mit dem Abkühlmittel besteht, ist das kein Problem. Aber innen im Werkstück muss die Wärme erstmal durch die äußeren Stahlschichten transportiert werden und je voluminöser das Werkstück um so länger dauert das, sodass ab einer bestimmten Dicke diese Abkühlgeschwindigkeit unterschritten wird und das Werkstück im Innern ungehärtet bleibt. Wird nun Mangan zulegiert, wandert diese Härtungsgrenze weiter ins Werkstück. Für Küchenmesser spielt das wegen der geringen Dicke keine Rolle, sonst müsste jedes Küchenmesser z.B. aus Shirogami innen butterweich sein. Wegen der Durchhärtung würde man Mangan hier nicht unbedingt brauchen. Wegen anderen Eigenschaften mag Mangan trotzdem nützlich sein.

"Die Idee mit dem 240iger Gyuto in den unterschiedlichen Varianten und vielleicht dann noch ein Petty sozusagen außer Konkurrenz."
Sehe ich auch so. Der Witz sind die Hohlkehlvarianten. Um diese Beurteilen zu können, braucht man den selben Messertyp.
Von den anderen Messertypen braucht man nur eines.
 
Last edited:
aber bei 3mm wird die für die Durchhärtung nötige Abkühlgeschwindigkeit locker auch ohne Mangan erreicht.

Das kann ich so nicht bestätigen. Die "Durchhärtbarkeit" ist ein resultat der kritischen Abkühlgeschwindigkeit, die durch den Gehalt der Legierungselemente beeinflusst wird. Eine große Klinge aus Rennstahl, welcher absolut kein Mn und Si hat, wird in Öl z.B. gar nicht hart. Auch nicht, wenn die Schneide nur 0,4mm dick ist. Bei dem sc145 ist es nun ähnlich. Bei einer großen Küchenmesserklinge (Klingenlänge z.B. 240mm und Rückendicke 3,5mm) reicht die Abkühlgeschwindigkeit in Öl nicht aus um diesen Stahl vollständig zu härten! Mit Glück nimmt die Schneide die volle Härte an (wenn die Schneide dünn genug ist und das Abschreckmedium bewegt), es kann aber auch sein, dass der Rücken so viel Wärme speichert, dass die Schneide nich schnell genug abkühlt, um eine vollständige martensitische Härtung zu erzeugen. Es würde ein Zwischenstufengefüge entstehen. Man kann sich z.B. mal die kontinuierlichen ZTU-Diagramme von den unlegierten Werkeugstählen angucken. Und der sc145 hat noch weniger Si und Mn...

Gruß Jannis
 
Ich denke auch es wäre am sinnvollsten ein Hauptmesser in allen Varianten zur Verfügung zu stellen damit die Tester die Unterschiede zwischen den Anschliffen direkt vergleichen und beschreiben können. Anhand der Passaround-Berichte muß ich mich ja dann auch für einen Anschliff entscheiden können. Die Frage für mich konkret lautet dann: Wie schneidfreudig ist der Userfriendly-Schliff und wie robust ist der Laser? Die Klingenhöhen am Kehl für die einzelnen Typen wären auch nicht uninteressant.

Gruß
Thomas
 
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