Küchenmesserserie von Xerxes-Knives - Diskussionsthread

Hallo
Mein Dank gilt erstmal güNef ,du hast mir mit deinem mit Spannung erwarteten Bericht einen sehr unterhaltsamen und interessanten gestrigen Abend bereitet :super: Trotzdem blieben verständlicherweise bei der Vielzahl der Eindrücke und der Vielzahl der Messer einige (unwesentliche) Sachen unbehandelt .
Gibt es einen FR bei den "einfachen , normalen" Messern ? Wahrscheinlich eher nicht .
Wie haben dir die Griffe gefallen ? Unabhängig von der Holzart und der Griff-Form hat Jannis ja auch ein wenig am Volumen variiert . Hattest du da einen Favoriten ?
Abgesehen von diesen Fragen hast du mich bei meiner Vorauswahl bestätigt .es wird wohl ein Nutzer-freundliches in 24 er Länge .Leider steht der Rest meiner Wunschkonfiguration nicht auf Jannis Preisliste .
Gruß Jens
 
Servus,

Gibt es einen FR bei den "einfachen , normalen" Messern ? Wahrscheinlich eher nicht .

wer einmal mit einem auf kompromisslosen Food Release hin optimierten Messer geschnitten hat, empfindet ein *normales* Messer mit glatten Flanken, bestenfalls als nicht *klebrig*, also wenn ich es staffeln soll, dann eine Klinge mit *rauher* Oberfläche, Shinogi-Linie oder balligen Ausschliff ist schon gut haftungsarm, eine völlig glatte mit Flachschliff, da bleibt alles kleben.

Die drei glatten von Jannis befinden sich im guten Mittelfeld solcher Messer, verglichen mit den Hohlkehlenmessern empfindet man aber keinen FR!

Wie haben dir die Griffe gefallen ? Unabhängig von der Holzart und der Griff-Form hat Jannis ja auch ein wenig am Volumen variiert . Hattest du da einen Favoriten ?

Das ist sehr individuell zu beurteilen und zwar aus mehreren Gründen. Nur nach der optischen Gefälligkeit zu wählen ist zu wenig weit gedacht. Die Dichte und das Gewicht nimmt entscheidenden Einfluss auf die Balance des Messers. Manches Holz greift sich in der individuell bevorzugten Griffform fantastisch an, verglichen mit dem Micarta-Griff habe ich diesen als fast unangenehm *künstlich, glatt und kalt* empfunden, obwohl ich einige Micartagriffe habe ist mir das noch nie so direkt aufgefallen. Deshalb ist dieser Passaround mit den sechs direkten Vergleichsmöglichkeiten so sehr lehrreich wie spannend!

Der dunkle Mooreichengriff mit heller Zwinge war aus der vorhanden Auswahl mein optischer Favorit, haptisch ganz vorne empfand ich Olive und Buchsbaum. Rokkaku-Hanmaru ist meine Wunschform, aber das sind meine Vorlieben und können deutlich von deinen abweichen. Wenn es zu einer Bestellung kommt, dann wird dir Jannis geduldig jede Auskunft und Erklärung die du brauchst liefern, damit du zufrieden bist!

Abgesehen von diesen Fragen hast du mich bei meiner Vorauswahl bestätigt .es wird wohl ein Nutzer-freundliches in 24 er Länge .Leider steht der Rest meiner Wunschkonfiguration nicht auf Jannis Preisliste .

Ich dachte vor dem Passaround, ausser einer der beiden Laser wird für mich kein Messer in Frage kommen, aber das Userfriendly mit Hohlkehle hat mich als komplettes Gesamtpaket so überzeugt, es schneidet so leicht wie mein Lucidus, eine Tacken besser als mein Hohenmoorer Yvo und hat eine *echte* Schnittgutfreisetzung, an die kein anderes mir bekanntes Messer rankommt! Von daher ist es nur logisch mit diesem Messer geduldig und wenn es sein muss den Rest meines Lebens zu warten, bis eines nachkommt, dass den absolut leichten Schnitt mit wirklich haftungarmen Flanken verbindet! Einen bessere Freisetzung von Schnittgut ohne die Spaltwirkung einer glatten *Workhorsegeometrie* wie es das *Userfriendly-Hohlkehlen-Messer* vormacht wird so schnell nicht in zu finden sein!

Abzuwarten sind die Dalman und Koraat Direktvergleiche, aber ich sehe das recht gelassen und denke, wenn es um Freisetzung, also *Abdrängen* (nicht abspalten) vom Abschnitt geht, der im günstigsten Fall am Brett liegenbleibt, sind beide Messer benachteiligt, weil die Tiefe, Form, innere Oberflächenstruktur und die Konsequenz mit der Jannis seine *Hohlkehleninterpretation* durchgezogen hat, nicht zu knacken sein wird!

Im besten Fall ebenbürtig, hier ein Vergleich in der Ausprägung und Konzepte der beiden großen Hohlkehlenmesser:

Koraat:

attachment.php


Jannis:

attachment.php


S-Grind von Tsourkan, fast unsichtbar:

attachment.php


S-Grind von Dalman, sichtbar und fantastisch in die Flanken integriert:

24361496di.jpeg


Wenn es um *Freisetzung* geht sehe ich konstruktiv die Hohlkehle von Jannis in ihre konsequenten Ausführung als nicht zu knacken, aber wie heißt es so schön: Nichts ist unmöglich! :D

Gruß, güNef
 
Hier werden meistens möglichst günstige möglichst dünn ausgeschliffene Messer gesucht.
Da ist schon seit langem klar, dass in dem Bereich Japaner keine Konkurrenz haben.

Was Klingenschliff angeht- da hat sich Jannis gewaltig verbessert, wenn man mit seinen ersten hier gezeigten Messer vergleicht.

Die Kulmination aus einem guten Schliff und guter Robustheit bitten Japaner (soweit ich weis) nur bei Jagdmessern an.

In dem Sinne finde ich die Küchenmesser von Jannis schon sehr interessant.
 
Hallo
Ich hab da mal ne Frage .
Da ich den Hornzwingen nicht viel abgewinnen kann ,stellt sich mir die Frage ,ob ich das so ziemlich allein so sehe ?
Außerdem frage ich mich ,warum ein deutscher Messermacher seine Messer in ein japanisches Gewand steckt ?
Ich könnte mir eine (kurze) Stahlzwinge jedenfalls besser passend vorstellen .
Also : Pro oder Contra Horn ?
PS Hab schon ne Anfrage an Jannis rausgeschickt

Gruß Jens
 
Japanisch ist für mich eher die Form des Griffes, also konisch, Zwinge, oval oder eins bis acht Kanten. Mit nur einem anderen Zwingenmaterial würde daraus kein europäischer Griff werden.
 
Mir ist Holz+Horn ehrlich gesagt lieber als beispielsweise die Mircata-Kombi, die bei einem der Testmessern genutzt wurde. Wobei das natürlich nicht deine Frage beantwortet... Die Option auf eine simple kleine (Messing oder Stahl)Platte anstelle der Zwinge, ähnlich dem Griff meines K&S Tanaka Ginsanko Gyutos (oder wie Steffen Meyer) fände ich durchaus reizvoll.

Das die bisher gezeigten Griffe alle eher vom Stil her asiatisch als westlich-klassisch (Griffschalen+Nieten) sind, kommt meinen Neigungen sehr entgegen. Würde Jannis die Messer nur mit westlichem Griff anbieten (oder asiatisch nur gegen Aufpreis), wäre die Reihe beispielsweise für mich nicht wirklich interessant... bei über 300€ für ein einzelnes Kochmesser muß für mich das komplette Gesamtpaket passen und wer meine Sammlung kennt, der weiß wieviele davon keinen Oktagonalgriff haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ja stimmt, europäischer wären sie damit, allerdings...

...Würde Jannis die Messer nur mit westlichem Griff anbieten (oder asiatisch nur gegen Aufpreis), wäre die Reihe beispielsweise für mich nicht wirklich interessant...

Würde bei mir auch so aussehen. Ist eben eine Geschmacksfrage würde ich sagen.


Gruß, Gabriel
 
Hallo,

eine simple kleine Messing- oder Stahlplate anstelle einer Zwinge - Hornzwinge -
Ist mir eindeutig zu simpel, auch oder gerade weil man sie an anderen zum Teil hochpreisigen
Küchenmessern sieht. Solch eine Metallplatte hat für mich handwerklich so viel Charme wie
Billiges Tiefkühlgemüse an einer Minestrone beim Lieblingsitaliener. Kombiniert man das noch
mit einem Standartgriff kommt mir so ein Messer nicht in meine Küche. Eine Hornzwinge mit
angepasstem Holzgriff komplettiert habtisch den wertigen Gesamteindruck eines solchen
Messers. Zugegeben nichts neues und eigenständiges aber bei guter Ausführung ansprechend.

Alternativ finde ich dann nur einzeln gegossene zB Silberzwingen wie bei den Küchenmessern
von JJT attraktiv. Oder wie bei meinen Nakiri von Matthias Maresch - eine Damastzwinge.

Alles natürlich ganz persönlich nur mein Geschmack und meine Meinung dazu.

Gruß

Sven-Olaf
 
Servus,

Da ich den Hornzwingen nicht viel abgewinnen kann ,stellt sich mir die Frage ,ob ich das so ziemlich allein so sehe ?
Außerdem frage ich mich ,warum ein deutscher Messermacher seine Messer in ein japanisches Gewand steckt ?
Ich könnte mir eine (kurze) Stahlzwinge jedenfalls besser passend vorstellen .
Also : Pro oder Contra Horn ?

also wenn du es so meinst wie hier gezeigt, dann kommen mir Assoziationen mit Japan nicht in den Sinn?

Das Jannis sich mit seinen Modellen/Auswahlmöglichkeiten an japanischen Messern orientiert, hat abgesehen von seinem persönlichem Geschmack von Design, Formen und Materialien wohl auch damit zu tun, das er seine Produkte in Konkurrenz zu den hier am meisten gezeigten und gekauften Messern stellt und die kommen nun mal aus Japan!

Dieses schlaue "Baukastensystem" erlaubt mit Rücksprache und je nach Materialkosten und gesteigertem Aufwand und dadurch etwas höheren Kosten für alle/jeden von uns, die auch kaufen, eine individuelle Lösung! Von daher sehe ich das absolut relaxed, weil ich meine Konfiguration schon gewählt und abgeklärt habe! :hehe:

Gruß, güNef
 
Als ich anfing Messer zu bauen, habe ich auch meist eine Metallplatte (meist Neusilber) vor den Griff gepappt, damit mann den übelst versauten Schlitz im Griff nicht mehr gesehen hat :steirer:....

Was mich wundert ist dass ein Messer mit Zwinge als Asiatisch angesehen wird???, Früher war das auch in Europa gebräuchlich, nur meist mit dem charakteristischen Knubbel am hinteren Ende des Griffes. Die ersten Dick und Zwilling /Sabatier und Au Nain Messer sind auch Steckangelklingen mit Metallzwinge und meist Nussbaum dahinter.
Der Griffabschluss mit einer Metallplatte oder ähnlichem ist eher Skandinavisch angehaucht denke ich.

Die "Japanischen" Griffe also Steckangel mit rundem, kastanienförmigen, oder oktagonalen Griff + Zwinge, sind ja auch nicht älter (vorallem die Verwendung von Büffelhorn kann noch nicht so lange gebräuchlich sein) als "unsere" mit Kropf Flachangel etc. Griffe.

Grüße Wastl.
 
Was mich wundert ist dass ein Messer mit Zwinge als Asiatisch angesehen wird???
Glaube ich nicht, dass das so ist. Es ist nicht allein die Zwinge, sondern die Kombination aus Zwinge mit bestimmter Länge, geradem zur Klinge hin sich verjüngendem Griff und den üblichen Querschnitten und auch das Material spielt eine Rolle. Hat der Griff einen Bauch ist er nicht japanisch, ist die Zwinge zu klein zu groß - nicht japanisch, gibt es einen speziellen Griffabschluss - nicht japanisch, Ganzstahl - nicht japanisch. Selbst Kai Wasabi black oder Dick red spirit, Dick 1893 sind höchstens japanisch angehaucht. Aber die Materialien stimmen nicht.
 
Hi

Eine solch anspruchsvolle "Pionierarbeit" habe ich noch NIE irgendwo anders gesehen.
Respekt!!!!
Niki Lauda würde davor "seine Kappe ziehen".

Bis ins kleinste Detail hoch interessant und kurzweilig.

Man hat als Messerfreak "Null Chance" einem Kauf zu entgehen......

Meine Hochachtung an alle Mittwirkenden

Grüße, Bodo
 
Glaube ich nicht, dass das so ist. Es ist nicht allein die Zwinge, sondern die Kombination aus Zwinge mit bestimmter Länge, geradem zur Klinge hin sich verjüngendem Griff und den üblichen Querschnitten und auch das Material spielt eine Rolle. Hat der Griff einen Bauch ist er nicht japanisch, ist die Zwinge zu klein zu groß - nicht japanisch, gibt es einen speziellen Griffabschluss - nicht japanisch, Ganzstahl - nicht japanisch. Selbst Kai Wasabi black oder Dick red spirit, Dick 1893 sind höchstens japanisch angehaucht. Aber die Materialien stimmen nicht.


Hier mal ein Vergleichsbild:
25017250yg.jpg


Von rechts nach links immer Japanischer........

z.B. intressant, was denkst du über mein Sabaki (Koraat)(neue Jap. Klingenform allerdings mit unpassendem Holz (Tuja) und zu kurzer Zwinge), oder Herder K 5, ganz klar Jap. Klingenform allerdings westliche Griff aber ohne Kropf., Sabaki Selbstgeschmiedet nur mit Neusilberdeckel ?.
Ab welchem Messer wird es denn deiner Meinung nach Japanisch?

Ich denke ja dass die von uns meist genutzten Messerformen (Gyuto) rein gar nix mit Japanischer Kultur zu tun hat, das ist die klassische Franözsische Kochmesserform, halt adaptiert durch europäische Einflüsse.

Grüße Wastl.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur das ganz links außen, das noch vollständig zu sehen ist. Tuja könnte durchaus japanisch werden. Auf japanische Holzarten würde ich es nach meinem Empfinden nicht einschränken wollen. 2.te von links zu kurze Stahlzwinge, Griffabschluss. 3. Von links, zu Kurze Zwinge 4. von Links Metallabschlussplatte und Dreiecksform, nicht japanisch. k5 erst recht nicht japanisch. Durch die Gyutoform, die ja aber aus dem Westen kommt nur ganz leicht angehaucht. Wichtig finde ich auch die Verjüngung zur Klinge als Merkmal japanischer Griffe.
 
So, hier mal eine einfache Skizze wie so ein Messer mit schmalerer Angel aussehen könnte. Die Maße sind vom 24er Gyuto, nur dass ich die Angel auf jeder Seite 3mm eingezogen habe. Die vorderen und hinteren Kanten vom Griff bekommen natürlich noch eine kleine Fase.

Ich persönlich finde nicht, dass damit etwas gewonnen wäre aber ich kann die schmalere Angel gerne optional anbieten. Das ist nicht mehr Aufwand.

Nochmal zum Laser mit Hohlkehle, ich habe mir so einige Gedanken dazu gemacht und glaube, dass ich die Schneideigenschaften deutlich verbessern kann ohne dadurch einen schlechteren FR zu bekommen. Mehr dazu in ein paar Tagen.

Gruß Jannis
 

Anhänge

  • P1020933.JPG
    P1020933.JPG
    430,5 KB · Aufrufe: 222
Servus,

Ich persönlich finde nicht, dass damit etwas gewonnen wäre aber ich kann die schmalere Angel gerne optional anbieten. Das ist nicht mehr Aufwand.

um ehrlich zu sein, müsste man das in Natura und im Vergleich mit der breiteren Angel sehen, erst dann kommt der Unterschied deutlich zum Tragen! Vom Gefühl her finde ich so eine Angel zu einer dünneren Klinge einfach passender, aber das ist Geschmacksache!

Nochmal zum Laser mit Hohlkehle, ich habe mir so einige Gedanken dazu gemacht und glaube, dass ich die Schneideigenschaften deutlich verbessern kann ohne dadurch einen schlechteren FR zu bekommen. Mehr dazu in ein paar Tagen.

Du kannst versichert sein, dass niemand mehr darauf brennt zu erfahren was du dir überlegt hast, als ich! :super:

Gruß, güNef
 
Du kannst versichert sein, dass niemand mehr darauf brennt zu erfahren was du dir überlegt hast, als ich!

Das glaub ich dir;-) Es tut mir auch leid, dass es von meiner Seite gerade etwas zähflüssig geht. Hab gerade einige größere Aufträge die zeitig fertig werden müssen und da bleibt wenig Zeit für Prototypenbau etc...

Aber ich bin dran;-)

Gruß Jannis
 
Hallo,

Kurz gesagt 3 mm auf jeder Seite sind mir zu viel - die Angel,ist mir jetzt zu schmal.

Gruß

Sven-Olaf
 
Zurück