Servus,
@Atlantik
dein Bericht war auch meine Morgenlektüre und ich wollte eigentlich sofort darauf näher eingehen, aber das hätte meine Tagespläne über den Haufen geworfen und nur ein paar Zeilen werden deinem Bericht nicht gerecht, also daher die etwas verspätete Reaktion von einem der auf einen straffen Ablauf pocht!
Du hast mit ja besondere Bescheidenheit attestiert, die vergessen wie jetzt mal und ich erlaube mir deinen Bericht zu loben und zu preisen!

Er ist absolut auf dem Niveau von meinem!
Genug des Unfuges, einen tollen Bericht hast du da abgeliefert und ich möchte gerne auf ein paar Details näher eingehen, aber der Reihe nach.
Nachdem ich deinen Bericht genau gelesen habe, bin ich meinen noch einmal durchgegangen und im Großen und Ganzen sind wir in vielen Punkten deckungsgleich, was nix anderes bedeutet, als das festgestellte Eigenschaften übertragbar sind und deshalb nicht zu Leugnen.
Deinen wahrgenommen FR-Effekt der Monohohlkehlen-Gyutos beschreibst du sogar mit der gleichen Wortwahl:
"Zitat von Atlantik"
Deutlich besseren food release bieten das WH und das UF Hohlkehle (HK) und mit Abstrichen auch der Laser HK, falls das Schnittgut groß genug ist, die Hohlkehle zu erreichen. Bemerkbar ist das schon beim reinen Druckschnitt, beim dynamischen Druck und Zugschnitt wird der food release der HK eine echte Macht.
"Zitat von güNef"
Ich habe das *Userfriendly-Gyuto* dann mit meinem Hohenmoorer Yvo und Schanz Lucidus verglichen. Kurz und knapp: Das Hohenmoorer konnte da nicht mehr mit, dass Schanz hat gut dagegengehalten, dass Messer von Xerxes schneidet etwas leichter und was die Schnittgutfreisetzung betrifft ist es eine Macht!
Ich denke keiner der kommenden Tester wird eine andere Meinung haben, gespannt bin ich nur auf die Verhältnismäßigkeiten zwischen Gabriels Hohlkehlenmesser von Koraat und den S-Grind-Klingen von Dalman wenn die drei K's an der Reihe sind!
Ich bleibe aber bei meiner Vermutung, dass die kompromisslose Hohlkehlengestaltung von Jannis nicht zu knacken sein wird!
Richtig gut werden alle Griffe sowieso durch ihren quasi bündigen Übergang (1mm Differenz) zu Angel. Wer im Pinchgriff arbeitet, wird hier durch die bequemstmögliche Auflage für den Mittelfinger einen sehr komfortablen Griff vorfinden.(Lasst die fette Angel leben). Die Hohlkehle bietet außerdem dem dem Zeigefinger einen guten und angenehmen Halt, so dass der Pinch-Grip bei den Hohlkehlenmessern sensationell gut ist.
Diesen "Bonus" der Hohlkehle, den auch schon Robert beschrieben hat, habe ich in meinem Bericht schlicht unterschlagen und kann dem nur beipflichten. Es ist auch mir aufgefallen, wie selbstverständlich der Zeigefinger seinem Platz findet und ich empfinde diese Vertiefung in der Tat als gesteigerte "Pinch-Grip-Qualität. Dazu kommt noch, das die tiefere Lage des Fingers und die Abscherkante am Hohlkehlenbeginn dazu führt, das deutlicher weniger Abschnitt mit dem Zeigefinger in Berührung kommt. Das sind jetzt nur Nebensächlichkeiten, die aber in Summe, diese Messer immer klarer von anderen abgrenzen und das sollte erwähnt werden. Ich habe das schlicht vergessen anzumerken und der Riesenvorteil unterschiedlicher Tester und Präferenzen kommt hier voll zum Tragen wie man schön lesen kann!
Was die Breite der Angel betrifft, auch darauf habe im Pinch-Grip nicht geachtet und kann deshalb nix dazu sagen, sondern nur die nächsten Tester bitten, beim Übergreifen in die Klinge bewußt zu vergleichen ob sich eine unterschiedliche Dicke der Angel positiv oder negativ bemerkbar macht. Da ich absolut nichts negatives bemerkt habe, bleibe ich vorerst auch bei der ursprünglichen Angelbreite, zumindest bei meinem UF-HK-Gyuto!
Bei einem Laser scheint mir die ästhetische Frage wichtiger, auch abhängig von der Klingenlänge! Ein 210er Laser mit breiter Angel wird möglicherweise ein Disharmonie in den Proportionen zeigen, wie auch ein 280er WH mit schmaler Angel!
Darüber sollte man sich vor einer Bestellung auch klar sein!
Der HK Laser kommt in jeder Hinsicht gedämpfter daher und erzielt bei weitem nicht den food release wie seine tiefer gefrästen Brüder (oder Schwestern? Messer_ix?). Das von güNef festgestellte Rattern habe ich bei bedächtig und bewusst ausgeführten Testschnitten als eine leichte Verlangsamung des Klingengangs wiedergefunden, wenn das Schnittgut in den Bereich der Rillen kam. Bei zügigem Arbeiten waren meine Sensoren dafür zu grob.
Ich hab das jetzt fett hervorgehoben und kann gut mit dieser Beschreibung leben, da du es auch wahrgenommen hast! Ich teste immer mit Möhren von ungefähr gleicher Größe und Frische, leider habe ich keine "geeichte Testmöhre" verfügbar, also versuche ich immer "ähnliche" Bedingungen zu schaffen.
Die Größe der Möhrenscheiben waren wohl so günstig oder ungünstig, dass die Scheiben beim Hochsteigen der "HK-Treppen" immer an den "Kanten" kurz gebremst wurden, was ich dann Aufgrund der Oberfläche "rattern, rumpeln, stolpern " assoziiert habe. Jetzt abseits aller Begrifflichkeiten, die Hohlkehlen, so wie sie an dem Test HK-Laser beschaffen sind, "behindern" leicht den Gleitschnitt, den der glatte Laser so perfekt rüberbringt!
Bei Schmackes im Schnitt, bemerkt man das kaum bis nicht und um Kiam die Frage zu beantworten, der HK-Laser war in seinem Ausschliff durch das Rücksetzen von Wastl ohne zu reprofilieren in seiner Schneidfähigkeit einen Tacken benachteiligt!
Ansonsten sehe ich keinen Grund warum beide Laser mit oder ohne HK nicht den gleiche Schliff hinter der Wate haben sollten.
Schön das du den WH-Klingen etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hast als ich, wie man sieht habe wir alle unsere Vorlieben.
Was die Flexibilität der Laserklingen betrifft, verweise ich auf Gabriel mit der bitte, darauf zu achten. Ich habe so viele dünne Messer zu Hause, die sind naturgemäss flexibler als ein Workhorse, ich habe auch darauf nicht geachtet!
Begeistert hat mich auch das UF HK. Hier bin ich bei güNef: Es bietet fast die gleiche Schnittfreudigkeit wie der Laser bei gleichzeitig erstklassigem food release. Es ermöglicht einen guten work flow und ist stabil genug für alles. Für mich war dieses Messer die eigentliche Überraschung und rein von der Funktionalität betrachtet gesehen ist es für mich als Heimanwender die erste Wahl.
Dieser Meinung, Erkenntnis und Empfehlung kann ich zu 100% zustimmen, mir als erklärter Freund des leichten Schnittes ging es genau wie dir!
Bis dato der beste Kompromiss aus allen Welten, den ich bis jetzt in der Hand hatte!
Die beiden Xerxes-Messer schlagen sich herrvorragend wie beschrieben, erreichen aber den völlig mühelosen Schnitt des Kiritsuke nicht. Nun ist das eine extrem ausgedünnte und spezialisierte Klinge, der die Vielseitigkeit der Xerxes-Laser abgeht. Zieht man Stabilität und Standzeit des Stahls mit in Betracht, springt für mich der Xerxes-Laser an die erste Stelle und zwar unangefochten.
Ergänzend zur Schneidfähigkeit des glatten Lasers ist es erstaunlicherweise auch bei mir Kamo, der wohl mit manchen seiner Reihen die schneidfähigsten Serienklingen zu machen scheint! Mein Kamo schneidet im ersten Klingendrittel noch einen Tacken leichter, ansonsten ist der Xerxes-Laser auch eine Macht im Segment der Genussschneider! Mir reicht die Schneidfähigkeit völlig um damit glücklich zu werden, da die Unterschiede wirklich spürbar knapp sind!
Gruß, güNef