Küchenmesserserie von Xerxes-Knives - Diskussionsthread

@ Atlantik


Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ein geiler Bericht. :super::super::super:


Das ist schon eine Kunst in der kurzen Zeit 12 Messer gegenüberzustellen und die Eindrücke so strukturiert und nachvollziehbar darzustellen.
Der Informationsgehalt ist enorm !!! Danke das du dir für uns die Nacht um die Ohren geschlagen hast.:glgl:


Ich habe gerade nochmal die Berichte von günef und Robert ( Profikoch ) gelesen und die Tendenz lässt sich bei euch dreien klar erkennen.
Zwei Messer scheinen eine herausragende Performance zu bieten.
Der Laser ohne Hohlkehle und das Userfriendly mit Hohlkehle ( HK ), übrigens eine klasse Abkürzung, haben euch durch die Bank nachhaltig beeindruckt.

Neugierig und gespannt, war ich neben der Beurteilung des Lasers ohne HK, auf das Abschneiden des Userfriendly ebenfalls ohne HK.
Das Userfriendly ohne HK scheint zumindest weder bei Dir noch bei güNef eine entscheidene Rolle zu spielen, obwohl die Geometriedaten, die Jannis damals gepostet hat ziemlich vielversprechend aussahen und auf eine sehr schneidfreudige Performance hoffen ließen. Ist das Messer wirklich soviel schlechter wie sein Pendant mit Hohlkehle ?


Hier nochmal die Daten:

Userfriendly Kehl Mitte Spitze
Schneide 0,14 0,12 0,10
10mm 1,18 1,04 0,97
20mm 2,13 1,77 1,58
30mm 2,94 2,58 1,78



Vielleich kann einer der bisherigen drei Tester nochmal was zu diesem Messer sagen ?


Gruß, kup
 
Danke Euch allen für den Zuspruch. Bin aufgrund der Nachtschicht heute doch etwas müde bei der Arbeit, aber nun ist die Reviewarbeit erledigt. Ab jetzt kann ich den Thread ganz entspannt verfolgen.:super:

Sehr nachvollziehbar und deshalb auch für mich, der ebenso wie du keine Hohlkehlen mag/mochte, verwirrend.

Meine Erstbestellung bei Jannis - das 17 Petty habe ich ja deshalb gewählt, weil sich
hierbei diese Frage - Hohlkehle - nicht stellt. Ich hoffe meine Verwirrung bezüglich der Hohlkehle löst
sich noch auf.

Ich habe ja auch an dem Passaround teilgenommen, um einmal unverbindlich Hohlkehlenmesser testen zu können. Im Prinzip mag ich sie immer noch nicht besonders, aber der food release klappt einfach besser damit, so viel steht fest. Ich bin also genauso hin- und hergerissen wie du. Aber eins kann ich zumindest sagen: Egal, wie deine nächste Entscheidung ausfällt, sie kann nicht falsch sein. Du wirst in jedem Fall ein Top-Messer kriegen, wenn es eines der sechs von Jannis ist.

Gabriel schrieb:
Da fällt es schwer überhauptnoch sinnvolle Ergänzungen hinzuzufügen, ihr werdet also mit einem gewissen Grad der Redundanz leben müssen.

Da ich deine fachkundigen Reviews kenne, weiß ich, dass du hier noch Maßgebliches zu den Vorarbeiten von güNef, Robert und mir beisteueren kannst. Vor allem fände ich es wirklich spannend, wenn du Bezug darauf nehmen könntest, wie du die Messer in bezug auf dein Denka und dein Kato einschätzt. Die Kato Messer hatten ja eine gewissen Einfluss auf die Gestaltung der WHs, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Da wäre es toll, Erfahrungen aus erster Hand zu bekommen.

kup schrieb:
Das ist schon eine Kunst in der kurzen Zeit 12 Messer gegenüberzustellen

Das war auch etwas stressig. Meine Frau wurde schon eifersüchtig und meinte, dass ich mich mehr um die Messer kümmern würde als um sie... Dafür hat sie jetzt die Tiefkühltruhe voller Essen.:steirer:

kup schrieb:
Neugierig und gespannt, war ich neben der Beurteilung des Lasers ohne HK, auf das Abschneiden des Userfriendly ebenfalls ohne HK.
Das Userfriendly ohne HK scheint zumindest weder bei Dir noch bei güNef eine entscheidene Rolle zu spielen, obwohl die Geometriedaten, die Jannis damals gepostet hat ziemlich vielversprechend aussahen und auf eine sehr schneidfreudige Performance hoffen ließen. Ist das Messer wirklich soviel schlechter wie sein Pendant mit Hohlkehle ?


Hier nochmal die Daten:

Userfriendly Kehl Mitte Spitze
Schneide 0,14 0,12 0,10
10mm 1,18 1,04 0,97
20mm 2,13 1,77 1,58
30mm 2,94 2,58 1,78


Vielleich kann einer der bisherigen drei Tester nochmal was zu diesem Messer sagen ?

Das UF wurde bislang etwas stiefmütterlich behandelt, das stimmt. Zum einen liegt das m.E. an dem Micarta-Griff, der das Messer schwer macht. Mit diesem Griff wird es nicht so richtig lebendig in der Hand im Gegensatz zum Laser und zum UF HK. Es wirkt einfach immer vergleichsweise träge. Mit einem der Holzgriffe sähe das schon anders aus.

Zum anderen entscheiden hier angesichts der nahe beieinander liegenden Geometrie-Daten Nuancen. In einer Testsituation, in der fast jeder Schnitt bewusst stattfindet, um am Ende zu einem Urteil zu kommen, fallen diese Nuancen viel schwerer ins Gewicht als im Alltagsgebrauch. Die Testsituation wirkt wie eine Lupe, unter der die Unterschiede vergrößert wahrgenommen werden. Aber sie sind eben auch vorhanden. Das UF HK ist noch leicht besser im Schnitt und deutlich besser im food release als das UF - so zumindest meine Wahrnehmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

@Atlantik

dein Bericht war auch meine Morgenlektüre und ich wollte eigentlich sofort darauf näher eingehen, aber das hätte meine Tagespläne über den Haufen geworfen und nur ein paar Zeilen werden deinem Bericht nicht gerecht, also daher die etwas verspätete Reaktion von einem der auf einen straffen Ablauf pocht! :glgl:

Du hast mit ja besondere Bescheidenheit attestiert, die vergessen wie jetzt mal und ich erlaube mir deinen Bericht zu loben und zu preisen! ;) Er ist absolut auf dem Niveau von meinem! :steirer:

Genug des Unfuges, einen tollen Bericht hast du da abgeliefert und ich möchte gerne auf ein paar Details näher eingehen, aber der Reihe nach.

Nachdem ich deinen Bericht genau gelesen habe, bin ich meinen noch einmal durchgegangen und im Großen und Ganzen sind wir in vielen Punkten deckungsgleich, was nix anderes bedeutet, als das festgestellte Eigenschaften übertragbar sind und deshalb nicht zu Leugnen.

Deinen wahrgenommen FR-Effekt der Monohohlkehlen-Gyutos beschreibst du sogar mit der gleichen Wortwahl:

"Zitat von Atlantik"

Deutlich besseren food release bieten das WH und das UF Hohlkehle (HK) und mit Abstrichen auch der Laser HK, falls das Schnittgut groß genug ist, die Hohlkehle zu erreichen. Bemerkbar ist das schon beim reinen Druckschnitt, beim dynamischen Druck und Zugschnitt wird der food release der HK eine echte Macht.

"Zitat von güNef"

Ich habe das *Userfriendly-Gyuto* dann mit meinem Hohenmoorer Yvo und Schanz Lucidus verglichen. Kurz und knapp: Das Hohenmoorer konnte da nicht mehr mit, dass Schanz hat gut dagegengehalten, dass Messer von Xerxes schneidet etwas leichter und was die Schnittgutfreisetzung betrifft ist es eine Macht!

Ich denke keiner der kommenden Tester wird eine andere Meinung haben, gespannt bin ich nur auf die Verhältnismäßigkeiten zwischen Gabriels Hohlkehlenmesser von Koraat und den S-Grind-Klingen von Dalman wenn die drei K's an der Reihe sind!

Ich bleibe aber bei meiner Vermutung, dass die kompromisslose Hohlkehlengestaltung von Jannis nicht zu knacken sein wird!

Richtig gut werden alle Griffe sowieso durch ihren quasi bündigen Übergang (1mm Differenz) zu Angel. Wer im Pinchgriff arbeitet, wird hier durch die bequemstmögliche Auflage für den Mittelfinger einen sehr komfortablen Griff vorfinden.(Lasst die fette Angel leben). Die Hohlkehle bietet außerdem dem dem Zeigefinger einen guten und angenehmen Halt, so dass der Pinch-Grip bei den Hohlkehlenmessern sensationell gut ist.

Diesen "Bonus" der Hohlkehle, den auch schon Robert beschrieben hat, habe ich in meinem Bericht schlicht unterschlagen und kann dem nur beipflichten. Es ist auch mir aufgefallen, wie selbstverständlich der Zeigefinger seinem Platz findet und ich empfinde diese Vertiefung in der Tat als gesteigerte "Pinch-Grip-Qualität. Dazu kommt noch, das die tiefere Lage des Fingers und die Abscherkante am Hohlkehlenbeginn dazu führt, das deutlicher weniger Abschnitt mit dem Zeigefinger in Berührung kommt. Das sind jetzt nur Nebensächlichkeiten, die aber in Summe, diese Messer immer klarer von anderen abgrenzen und das sollte erwähnt werden. Ich habe das schlicht vergessen anzumerken und der Riesenvorteil unterschiedlicher Tester und Präferenzen kommt hier voll zum Tragen wie man schön lesen kann!

Was die Breite der Angel betrifft, auch darauf habe im Pinch-Grip nicht geachtet und kann deshalb nix dazu sagen, sondern nur die nächsten Tester bitten, beim Übergreifen in die Klinge bewußt zu vergleichen ob sich eine unterschiedliche Dicke der Angel positiv oder negativ bemerkbar macht. Da ich absolut nichts negatives bemerkt habe, bleibe ich vorerst auch bei der ursprünglichen Angelbreite, zumindest bei meinem UF-HK-Gyuto!

Bei einem Laser scheint mir die ästhetische Frage wichtiger, auch abhängig von der Klingenlänge! Ein 210er Laser mit breiter Angel wird möglicherweise ein Disharmonie in den Proportionen zeigen, wie auch ein 280er WH mit schmaler Angel!

Darüber sollte man sich vor einer Bestellung auch klar sein!

Der HK Laser kommt in jeder Hinsicht gedämpfter daher und erzielt bei weitem nicht den food release wie seine tiefer gefrästen Brüder (oder Schwestern? Messer_ix?). Das von güNef festgestellte Rattern habe ich bei bedächtig und bewusst ausgeführten Testschnitten als eine leichte Verlangsamung des Klingengangs wiedergefunden, wenn das Schnittgut in den Bereich der Rillen kam. Bei zügigem Arbeiten waren meine Sensoren dafür zu grob.

Ich hab das jetzt fett hervorgehoben und kann gut mit dieser Beschreibung leben, da du es auch wahrgenommen hast! Ich teste immer mit Möhren von ungefähr gleicher Größe und Frische, leider habe ich keine "geeichte Testmöhre" verfügbar, also versuche ich immer "ähnliche" Bedingungen zu schaffen.

Die Größe der Möhrenscheiben waren wohl so günstig oder ungünstig, dass die Scheiben beim Hochsteigen der "HK-Treppen" immer an den "Kanten" kurz gebremst wurden, was ich dann Aufgrund der Oberfläche "rattern, rumpeln, stolpern " assoziiert habe. Jetzt abseits aller Begrifflichkeiten, die Hohlkehlen, so wie sie an dem Test HK-Laser beschaffen sind, "behindern" leicht den Gleitschnitt, den der glatte Laser so perfekt rüberbringt!

Bei Schmackes im Schnitt, bemerkt man das kaum bis nicht und um Kiam die Frage zu beantworten, der HK-Laser war in seinem Ausschliff durch das Rücksetzen von Wastl ohne zu reprofilieren in seiner Schneidfähigkeit einen Tacken benachteiligt!

Ansonsten sehe ich keinen Grund warum beide Laser mit oder ohne HK nicht den gleiche Schliff hinter der Wate haben sollten.

Schön das du den WH-Klingen etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hast als ich, wie man sieht habe wir alle unsere Vorlieben.

Was die Flexibilität der Laserklingen betrifft, verweise ich auf Gabriel mit der bitte, darauf zu achten. Ich habe so viele dünne Messer zu Hause, die sind naturgemäss flexibler als ein Workhorse, ich habe auch darauf nicht geachtet!

Begeistert hat mich auch das UF HK. Hier bin ich bei güNef: Es bietet fast die gleiche Schnittfreudigkeit wie der Laser bei gleichzeitig erstklassigem food release. Es ermöglicht einen guten work flow und ist stabil genug für alles. Für mich war dieses Messer die eigentliche Überraschung und rein von der Funktionalität betrachtet gesehen ist es für mich als Heimanwender die erste Wahl.

Dieser Meinung, Erkenntnis und Empfehlung kann ich zu 100% zustimmen, mir als erklärter Freund des leichten Schnittes ging es genau wie dir!

Bis dato der beste Kompromiss aus allen Welten, den ich bis jetzt in der Hand hatte!

Die beiden Xerxes-Messer schlagen sich herrvorragend wie beschrieben, erreichen aber den völlig mühelosen Schnitt des Kiritsuke nicht. Nun ist das eine extrem ausgedünnte und spezialisierte Klinge, der die Vielseitigkeit der Xerxes-Laser abgeht. Zieht man Stabilität und Standzeit des Stahls mit in Betracht, springt für mich der Xerxes-Laser an die erste Stelle und zwar unangefochten.

Ergänzend zur Schneidfähigkeit des glatten Lasers ist es erstaunlicherweise auch bei mir Kamo, der wohl mit manchen seiner Reihen die schneidfähigsten Serienklingen zu machen scheint! Mein Kamo schneidet im ersten Klingendrittel noch einen Tacken leichter, ansonsten ist der Xerxes-Laser auch eine Macht im Segment der Genussschneider! Mir reicht die Schneidfähigkeit völlig um damit glücklich zu werden, da die Unterschiede wirklich spürbar knapp sind!

Gruß, güNef
 
@Atlantik: Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diese Super Morgenlektüre!

Gerade den Vergleich mit dem Bob Cramer Zwilling hatte ich auch gezogen (zwar nur in der Zwilling Vertretung in München, aber die haben auch ziemlich blöd geschaut als ich da ankam mit einer Tasche voller Messer und mal gegengetestet hab :)....

Es war ja auch mein Anliegen Xerxes in die richtige Richtung zu schubsen, um eben so eine Messerserie zu schaffen, die eben solche vermeindlich in die gleiche Richtung gehenden wie den Hohenmoorern oder eben dem Kramer ein wenig den Schneid abkaufen, wobei das natürlich auch Top Messer sind, keine Frage.

Bis jetzt kommen sie ja gut an, und ich brauche nicht an meinem Messergeschmack zu zweifeln:steirer:.

Dann bleibt noch viel Spannung für die Berichte von Gabriel und dem KKK. Da freu ich mich schon sehr, denn die können das ja bekanntlich auch sehr gut.

Grüße Wastl.
 
Mich wundert eher, dass die Bob Kramer so gut wegkommen. Die Griffe sind toll. Aber die Schneide fand ich etwas dick. Gibt es schon ein Review von Bob Kramer by Zwilling Messern?
 
Mich wundert eher, dass die Bob Kramer so gut wegkommen. Die Griffe sind toll. Aber die Schneide fand ich etwas dick. Gibt es schon ein Review von Bob Kramer by Zwilling Messern?

Da scheint es eine ordentliche Schwankung zu geben.... Ist mir eigentlich unerklärlich, sogar bei Wüsthoff Messern die ja auch mittels Laser gesteuerten CNC Fräsen bearbeitet werden..... Das Messer in München (26cm 1.3505 Stahl) war sogar nagelgängig, hat aber in den Schneidtests (Karotten/Sellerie/Pastinaken) gegen Laser klar verloren und auch gegen UF und WH nicht viel Land gesehen. FR war im Vergleich unterirdisch, wegen dem eher flachem Schliff, wobei das ja eh nur den geneigten intressiert.

Was die Messer (Kramer Euro Carbon Serie) und auch die Hohenmoorer besonders macht ist in erster Linie der Stahl, der schon zu den besten Messerstählen gehört (gerade im Küchenmesserbereich). Vorallem wenn mann bedenkt dass es ja hier um eine Käuferschicht geht, die gerade so unter den Ansprüchen die hier herrschen liegt.
Quasi ein Wollmilchsaustahl, recht zäh, gute Schnitthaltigkeit, und beinahe idiotensicher mit gewissen Sicherheitsreserven im Schliff, zudem bessere Schnitthaltigkeit wie die bekannten Japanischen Stähle.

Der hier verwendete 1.2442 ist da eine andere Hausnummer, klar überlegen in punkto Schnitthaltigkeit, eigentlich ebenbürtig in Schärfeannahme und Schärfbarkeit, allerdings etwas empfindlicher, und die Rostanfälligkeit ist auch knapp unter dem 1.3505.

Ich hatte auch schon ein original Kramer zum Nachschliff zuhause, und muss ganz ehrlich sagen die sind schon Verarbeitungstechnisch sehr geil gemacht, auf jeden Fall auf dem gleichen Niveau wie mein Knechter von Xerxes, aber nie und nimmer irgendwelche Mondscheinpreise wert, sind halt Messer aus Eisen und Holz, nicht mehr und nicht weniger. Der Schliff war ebenfalls sehr geil ,aber nicht zwingend besser wie Kato, Xerxes oder Koraat. Ist schon intressant was manche für Messer ausgeben, meist Hobbyisten, damit seit nicht ihr gemeint!, sondern derjenige der mir das Messer anvertraut hat. Weil für 8000+ Euro kaufe ich mir dann doch lieber einen Heimkombidämpfer und ein Küchenmesserset von Xerxes und eine neue Spülmaschine und eine Induktionsherd..... Und kochen kann ich damit viel besser wie mit nur einem tollen Messer.

Grüße wAstl.
 
Das war dann wohl das euro carbon mit Messingbacken, mit dem du die Schneidtests gemacht hast. Ich finde ja die Griffe der Bob Kramer Messer klasse und auch das Gewicht. Ein Original zu diesen Preisen würde ich mir auch nicht kaufen. Da halte ich es wie du. Dass die Bob Kramer schneidtechnisch gegen xerxes verlieren wundert mich nach allem, was man hier liest nicht mehr.
 
Moin moin,

erstmal vielen Dank an Atlantik für den tollen Beitrag!:super:

Es tut mir leid, wenn ich hier gerade etwas weniger schreibt, ich hab wirklich viel um die Ohren momentan. Dieses We findet ein weiterer Schmiedekurs statt aber ab nächster Woche werd ich mich wieder mehr auf die Küchenmesserserie konzentrieren und fleißig mitdiskutieren und alle Fragen beantworten. Jetzt muss ich nochmal schnell in die Werkstatt;-)

Gruß Jannis
 
Vorweg erst einmal, schöner Testbericht von Atlantik...ich freu mich schon drauf wenn die 6 Geschwister endlich bei kup in Köln angekommen sind. Da der Platz ganz am Ende des Pass-Arounds etwas "ungnädig" ist, werden wir uns so wie es aussieht übrigens auf 2 Aspekte fokusieren, optischen Messer-Porno in Form toller Bilder werden wir bis dahin ja schon zur genüge gehabt haben...

1. Einen ähnlichen Ansatz wie Atlantik das gemacht hat, nämlich jene der 6 Messer gegen eine kleine Auswahl an (halbwegs) passenden Vergleichsobjekten antreten zu lassen, die uns zur Verfügung stehen. Mehr werden wir (kup ausgenommen) an einem Tag zu dritt eh nicht leisten können, dafür reicht die Zeit nicht.
2. Das mit bewegtem Bildmaterial zu begleiten, ich denke das ist eine Nische die wir recht gut besetzen können...zum einen weil eine Reihe an guten Kameras vorhanden ist und wir als Trio es eben auch leichter haben, nebenher aus einem gescheiten Winkel zu filmen.

Was mich indirekt zu folgendem Kommentar von günef bringt:

Ich denke keiner der kommenden Tester wird eine andere Meinung haben, gespannt bin ich nur auf die Verhältnismäßigkeiten zwischen Gabriels Hohlkehlenmesser von Koraat und den S-Grind-Klingen von Dalman wenn die drei K's an der Reihe sind!

Ich bleibe aber bei meiner Vermutung, dass die kompromisslose Hohlkehlengestaltung von Jannis nicht zu knacken sein wird!

Interessante Vermutung (ich bin auch gespannt, so ist es nicht...), ist mMn aber erst einmal eine Frage, welches der 3 Hohlkehlen-Messern von Xerxes man als Vergleichsmaßstab nimmt. Das Dalman von Daniel wird beim Testen eh rausfallen, da es eher ein 21er Kenyo mit Doppel-Hohlkehle, als ein waschechtes Gyuto ist. Der Vergleich macht also wenig Sinn, weil Klingenform und Länge zu stark von den 24er Gyutos abweichen.

Den Vergleich mit meinem Dalman werden wir definitiv aber machen und Ich tippe übrigens auch darauf, daß das UF-HK das Dalman beispielsweise schlagen wird was den Foodrelease angeht. Ist aber aus meiner Sicht eigentlich ein Äpfel-Birnen Vergleich. Ich hab von meinem eigenen noch nicht die Werte abgegriffen, aber da Robin laut eigener Aussage sehr stark darauf aus ist, die Serienstreuung beim Schliff möglichst gering zu halten, werfe ich mal die eines anderen 23er aus einem Bericht in den Raum, der die Tage im KKF veröffentlicht wurde:

Rückenstärke: 2,9mm an Zwinge&Kehl / 1,9mm auf halber Länge /0,5mm einen Zentimeter vor der Spitze
Querschnitt auf halber Länge: 1,9mm Stärke am Rücken / 0,8mm Stärke 20mm über der Schneide / 0,7mm Stärke 10mm über der Schneide / 0,5mm Stärke 5mm über der Schneide

Ich denke bei den Werten und dem Federgewicht des Messers, kann man die Dalmans eindeutig in die Laserkategorie einordnen. Aus meiner Sicht ist von den drei möglichen Vergleichen, eigentlich nur einer sinnvoll: Dalman vs Xerxes HK-Laser. Den wird es aber definitiv geben und wie schon erwähnt mit bewegten Bildern...
 
Moin,

Interessante Vermutung (ich bin auch gespannt, so ist es nicht...), ist mMn aber erst einmal eine Frage, welches der 3 Hohlkehlen-Messern von Xerxes man als Vergleichsmaßstab nimmt. Das Dalman von Daniel wird beim Testen eh rausfallen, da es eher ein 21er Kenyo mit Doppel-Hohlkehle, als ein waschechtes Gyuto ist. Der Vergleich macht also wenig Sinn, weil Klingenform und Länge zu stark von den 24er Gyutos abweichen.

Klar, das ist definitiv ein wichtiger Aspekt. Ich habe gestern sozusagen Phaset 1 des HK-Vergleiches gemacht (Hartgemüse). Heute abend kommt Phase 2 (Gurken, Auberginen etc.), die Tage dann nochmal Phase 3 (Fleisch).

Ich vergleiche dabei das UF-HK, Laser-HK von Jannis gegen mein Koraat Hohlkehlengyuto (was vom Konzept ja in etwa dem Dalman ähnelt auch wenn das Koraat vermutlich noch in der Konsequenz der Hohlkehlengestaltung irgendwo zwischen Dalman und Xerxes liegen wird. Natürlich gibt es auch da Abweichungen... mein Koraat ist etwas leichter, etwas flacher vom Klingenprofil, aus anderem Stahl und noch ein Stück dünner. Ich denke trotzdem schon (was Hartgemüse) einen ersten Eindruck gewonnen zu haben. Ich will aber nicht voreilig sein, deshalb mehr dazu nach Phase 2/3 :D

Was ich damit sagen wollte: ich denke so viele Hohlkehlen-S-Grind-Konzepte zum Vergleich zu finden dürfte auch in der Runde schwierig sein, deshalb sollten wir nehmen was wir können und entsprechende Störfaktoren natürlich irgendwie versuchen zu berücksichtigen.

Die Idee mit den Videos finde ich übrigens klasse :super:


Gruß, Gabriel
 
Also, wenn es dir möglich wäre, das SIH für ein paar Schnitte mal gegen die Laser... Auch die Flexibilität im Vergleich fände ich sehr interessant.
SIH und Ashi sind hier ja eine recht bekannte Größe, von denen man gut ableiten kann.

Ich find die ganze Nummer hier absolut fantastisch und fürchte immer mehr, das das teuer enden wird.
 
Also, wenn es dir möglich wäre, das SIH für ein paar Schnitte mal gegen die Laser... Auch die Flexibilität im Vergleich fände ich sehr interessant.
SIH und Ashi sind hier ja eine recht bekannte Größe, von denen man gut ableiten kann.

Klar, das steht fest auf dem Programm :super:
 
Nachdem ich deinen Bericht genau gelesen habe, bin ich meinen noch einmal durchgegangen und im Großen und Ganzen sind wir in vielen Punkten deckungsgleich

Das sehe ich auch so, und ich hätte mit vieles auch mit deinen Aussagen und den von Robert belegen können.:super: Ich habe vor meinem eigenen Bericht Eure Reviews aber bewusst nicht noch einmal studiert, um möglichst unbefangen an die Sache heranzugehen und habe die Ergebnisse dann einfach aus meinen Notizen niedergeschrieben. Als es dann nach zwei Uhr nachts wurde, habe ich es einfach dabei belassen.

Und was den Laser HK betrifft:

Jetzt abseits aller Begrifflichkeiten, die Hohlkehlen, so wie sie an dem Test HK-Laser beschaffen sind, "behindern" leicht den Gleitschnitt, den der glatte Laser so perfekt rüberbringt!

Bei Schmackes im Schnitt, bemerkt man das kaum bis nicht und um Kiam die Frage zu beantworten, der HK-Laser war in seinem Ausschliff durch das Rücksetzen von Wastl ohne zu reprofilieren in seiner Schneidfähigkeit einen Tacken benachteiligt!

Ansonsten sehe ich keinen Grund warum beide Laser mit oder ohne HK nicht den gleiche Schliff hinter der Wate haben sollten.

Das unterschreibe ich und ich war erstaunt, wie deutlich wahrnehmbar Unterschiede durch geringfügige Profiländerungen sind. Jannis hatte ja bereits angekündigt, dass er eine Idee hat, wie er die Leistungsfähigkeit des Lasers HK noch etwas heraufsetzen kann. Darauf bin ich sehr gespannt, denn das wäre dann wohl ein Kandidat für den Spitzenplatz

gast schrieb:
Gerade den Vergleich mit dem Bob Cramer Zwilling hatte ich auch gezogen (zwar nur in der Zwilling Vertretung in München, aber die haben auch ziemlich blöd geschaut als ich da ankam mit einer Tasche voller Messer und mal gegengetestet hab ....

Es war ja auch mein Anliegen Xerxes in die richtige Richtung zu schubsen, um eben so eine Messerserie zu schaffen, die eben solche vermeindlich in die gleiche Richtung gehenden wie den Hohenmoorern oder eben dem Kramer ein wenig den Schneid abkaufen, wobei das natürlich auch Top Messer sind, keine Frage.

Das Bob Cramer by Zwilling / Euro Carbon wollte ich demnächst einmal ausführlicher vorstellen. Eine durchaus ungewöhnliche Klingenform für ein Gyuto.

gast schrieb:
Ist schon intressant was manche für Messer ausgeben, meist Hobbyisten, damit seit nicht ihr gemeint!, sondern derjenige der mir das Messer anvertraut hat. Weil für 8000+ Euro kaufe ich mir dann doch lieber einen Heimkombidämpfer und ein Küchenmesserset von Xerxes und eine neue Spülmaschine und eine Induktionsherd..... Und kochen kann ich damit viel besser wie mit nur einem tollen Messer.

Du kochst mit der Spülmaschine?:staun: Suppen vielleicht?:steirer:

Aber im Ernst: da ist viel Psychologie dabei. Leuten, die richtig Geld haben, kann man denselben Artikel besser verkaufen, wenn er teuer ist, als wenn er billig ist. Muss ja dann gut sein und hat nicht jeder. Es gibt auch interessante Studien dazu, wie der Preis den Geschmack beeinflusst (z.B. die Etikett-Trinker bei Wein). Das Lustige - oder Traurige - ist, dass niemand völlig davon frei ist.

Xerxes schrieb:
erstmal vielen Dank an Atlantik für den tollen Beitrag!

Es war eine Freude, mit den Messern zu arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Interessante Vermutung (ich bin auch gespannt, so ist es nicht...), ist mMn aber erst einmal eine Frage, welches der 3 Hohlkehlen-Messern von Xerxes man als Vergleichsmaßstab nimmt. Das Dalman von Daniel wird beim Testen eh rausfallen, da es eher ein 21er Kenyo mit Doppel-Hohlkehle, als ein waschechtes Gyuto ist. Der Vergleich macht also wenig Sinn, weil Klingenform und Länge zu stark von den 24er Gyutos abweichen.

wenn isoliert nur auf den FR-Effekt geachtet wird, bzw. auf das "Schnittgutverhalten" wie anpappen, hochschieben, liegenbleiben, abfallen, hochschieben im Verlauf der S-Grind Geometrie, also ein überwinden der Hohlkehle, Abscher-Effekt der Hohlkehlenkante usw. reicht das schon mal um einer Unterschied der verschiedenen Herangehensweisen ausmachen zu können. Das Gefühl und der Effekt insgesamt lässt sich bei unterschiedlicher Höhe und Länge der Klinge nur bedingt übertragen, da gebe ich dir Recht, aber selbst ohne diesen Gemeinsamkeiten wird das schon sehr "wissenschaftlich" werden.

Ich kenne das Koraat Gyuto mit Hohlkehle von Gabriel, kann aber aus dem Gedächtnis unmöglich seriös sagen, welches Konzept in welcher Hinsicht effektiver ist, dass klappt nur im direkten und unmittelbaren Vergleich. Gefühlt und aus dem Gedächtnis bescheinige ich den HK-Gyutos von Jannis den deutlichst wahrgenommenen FR unter den von mir getesteten Bedingungen! Dazu kommt noch die persönliche Präferenz zum jeweiligen Effekt, sollten die Unterschiede deutlich abweichen, was solange meine Vermutung bleibt, bis ihr mit den Dalman's oder Gabriel mit seinem Koraat im direkten Vergleich eine klare Aussage machen (könnt)!

Wenn man die einzelnen Konzepte von einem zarten S-Grind (Tsourkan) über eine schön integrierte Hohlkehle (Dalman), dann nochmals vertieft (Koraat) bis zum kompromisslosen "Burggraben" von Jannis der unüberwindbar für klein geschnittenes und hartes Schnittgut ist, dann wird jedes Konzept seine Anhänger finden. Das beginnt bei einer gewünschten optischen Unauffälligkeit bis zur tatsächlichen Freisetzung/Abtrennung!

Noch bleibe ich dabei, dass je deutlicher die Maßnahme an einem FR-Optimierten Messer zu sehen und zu ertasten ist, desto größer wird der Effekt sein! Ob man's braucht oder will, steht auf einem anderen Blatt!

Eure Vergleiche werden uns alle schlauer machen!

Kurz noch zum Thema breite oder schmale Angel: Hier habe ich ein schönes Bildbeispiel gefunden, dass zeigt wie ich das meine: Bei den Hairline-Wakuis wird die Angel proportional dimensioniert! So finde ich das gut gelöst!

Gruß, güNef
 
Bei dem Beispiel gibt es in der Angel keinen Absatz (wie dieser Absatz heißt, habe ich vergessen). Das ist einfach ein anderes Konzept.
Ich finde auch, dass das mit der dicke der Angel zu tun hat. Bei geschmiedeten Klingen ist die Angel ja meist 4mm aufwärts dick. Bei Stock removal kann die Angel nur so dick sein wie das ursprüngliche Flachmaterial. Also 2-3mm. Ich will jetzt nicht sagen, dass so eine dünne Angel mit 2-3mm bricht. Wahrscheinlich ist es ne optische Frage. Die in der Seitenansicht dünne Angel hat in der Draufsicht mehr Fleisch und wirkt deshalb insgesamt nicht zu dünn. Bei 2-3mm bin ich mir aber nicht sicher, ob es nicht optisch wenig vertrauenerweckend wirken würde.
 
Servus

Bei dem Beispiel gibt es in der Angel keinen Absatz (wie dieser Absatz heißt, habe ich vergessen). Das ist einfach ein anderes Konzept.

mir ist nicht ganz klar was du meinst?

Meinst du das?

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Falls ja, die Messer von Jannis haben so wie auch die Wakui's keine "Sicherheitsreserve" die man nachschlagen kann, falls der Griff sich lockern sollte!

Ich finde auch, dass das mit der dicke der Angel zu tun hat. Bei geschmiedeten Klingen ist die Angel ja meist 4mm aufwärts dick. Bei Stock removal kann die Angel nur so dick sein wie das ursprüngliche Flachmaterial. Also 2-3mm. Ich will jetzt nicht sagen, dass so eine dünne Angel mit 2-3mm bricht.

Die Klingen von Jannis sind am Erl über 3mm dick und die Erlbreite würde ja mit der Klingenlänge zunehmen, also mit gesteigertem Gewicht, Balance und Hebel wird der Erl immer stabiler ausgeführt. Ein Ausnahme wäre der Laser, aber dessen Bestimmung ist eigentlich ein Zugschnitt mit möglichst geringem Inpact!

Wie gesagt, die endgültige Entscheidung liegt beim Macher, der kennt die Stabilität und Grenzen von seinem Werkstück, ich wollte nur eine Möglichkeit zeigen, die ich schön gelöst finde!

Gruß, güNef
 
Ja und nein. Ich meine die Einschnürung am Erl, aber nicht die Sicherheitsreserve, also nicht den Abstand zum Griff. Jannis Messer haben die Einschnürung aber keinen Abstand. Die Wakuis haben keine Einschnürung, wenn ich das richtig gesehen habe.

"und die Erlbreite würde ja mit der Klingenlänge zunehmen"
Mit Erlbreite ist jetzt die Dicke gemeint, also wenn man von oben auf den Rücken schaut? Das würde mich aber wundern, wenn Jannis beim 24er ein dünneres Flachmaterial nehmen würde als beim 27er. Gut ein kleines Messer kann auch nur 2mm haben. Ich würde aber nicht für jede Länge eine andere Blechdicke nehmen.
 
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