Messer ausdünnen und umschleifen, Technik&Equipment&Sonstiges

Kurzbesuch in der Werkstatt und mal in den Holzresten gekramt. Bin da leider kein Experte. Das obere dürfte Eiche sein, beim unteren hab ich keine Ahnung, aber so vom Gewicht und Anfassqualität auf der härteren Seite. Schnell mit der Bandsäge grob zwei Blöcke draus gemacht. Sichtbare Risse sind nur oberflächlich und die Blöcke massiv überdimensioniert.
Auch nochmal den Erl etwas besser vermessen: Verjüngt leicht von 1,2mm*0,9mm auf 1,1mm*0,8mm.
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Auch wenn es nicht schön aussieht; lasse erstmal nach Möglichkeit die Abschnittseite (gemeint ist die Seite mit der Gurkenscheibe, nicht die Seite mit der Gurke )der Klinge mit diesen unordentlichen Schleifspuren. Es könnte sein, dass der Foodrelease besser ist. Wenn sich das im Schneidversuch bestätigt, nur die obersten 2 cm mit einem ordentlichen Schleifbild versehen.

Viel Erfolg
Pietje
 
Ja, danke.
Die Erfahrung durfte ich beim (ehemaligen) Santoku schon machen. Mit all seinen kleinen Wellen und Kratzern war der FR merklich besser.

...und nebenbei finde ich die Optik so beim Cleaver garnicht so schlecht. Ist halt rustikal, was zu so einem massigen Gerät für mich durchaus passt.
 
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Tipp: Kleber mit Bohrmehl vom Holz vermischen. Farbunterschiede danach kaum noch sichtbar
Du hast nicht verstanden was ich sagen wollte. Es ging nicht um das Schließen des Lochs, in das der Erl gesteckt wird, sondern darum zwei Halbschalen aus Holz zusammenzukleben aus denen vorher je ein halber Erl mit dem Dremel oder Schnitzmesser herausgearbeitet wurde. Da würdest du ja wohl kein Holzmehl zumischen, weil dann wird die "Naht" (die verläuft oben und unten längs durch den Griff) erst recht dick und hässlich. Das klebt man natürlich mit Holzleim zusammen. Praktisch unsichtbar ist das aber nur bei dunklen Hölzern. Der Tipp mit dem Holzmehl ist mir nicht neu und der ist auch gut, wenn man Löcher füllen will. Um Löcher aufzufüllen taugt bloßer Holzleim nicht, weil zu viel Wasser drin ist., das verdunstet und dann ist das Loch wieder nur halb gefüllt. Nimmt man Epoxidharzkleber kann man auch Holzmehl zumischen, aber nur wegen der Farbe, denn Epoxid füllt perfekt. Ich hab mir deshalb zur Angewohnheit gemacht, immer ein bisschen Holzmehl aufzubewahren, und hab davon schon eine schöne Sammlung in allen Farben. Wenn man keine großen Schreinerarbeiten macht, reicht eine minimale Menge.

@Dirk_H: Wenn du rustikale Cleaver gut findest, empfehle ich diesen. Obsthölzer sind ganz schön. Auf dem Land wird immer mal was gefällt. Pfirsich, Zwetsche, Apfel, Mandel oder Flieder.
 
Moin,
gestern Nachmittag mal einen kurzen Versuch mit dem Griff gemacht. Naja, so easy ist es dann doch nicht 0,8x1,1x7,0 cm zu bohren bzw. zumindest mir ganz normalen Bohrern nicht.
Bei 7cm muß man schon deutlich mit dem Schaft eintauchen und 6er war der erste der es überhaupt gepackt hat/hätte. Zwei saubere 6er Löcher passen aber schon nicht auf 11mm und dann driftet der Bohrer beim zweiten Loch in das erste rüber und das ganze wird krumm ohne Ende.
Ich habs dann noch etwas mit feilen (vorhandenes Sortiment für solche Aufgaben auch eher ungeeignet) und Stechbeitel probiert, aber eher verbastelt. Wasimmer ich da für ein Holz habe, es ist ziemlich hart, was das nachbearbeiten nicht gerade leichter gemacht hat. Ich denke ich schwenke zur Variante in Schichten.

Gehen würde es vermutlich mit:
A) Es gibt Flachsenkbohrer mit Schneide unten, welche sich sauber senken lassen sollten
B) Oder Loch#1 und dann Fräsbohrer (Seitenschneide)
C) Bohrer mit Überlänge und dann mit 2er/3er mehr kleine Löcher quasi als Perforation und dann Stechbeitel/Feilen/Fräsbohrer
 
Du kannst den Erl auch noch 1 cm kürzer machen oder am Ende für eine Verjüngung sorgen oder eine Mischung aus beidem. Die Verjüngung kann in Maßen ausgleichen, wenn der Bohrer verläuft. Je tiefer das Loch, desto komplizierter ist es im Holz was zu korrigieren.
Um nicht so tief bohren zu müssen, kann man ein Kopfstück oder Zwischenstück einfügen und beide Stücke getrennt bohren. Bei 7cm hast du dann z.B. 2,5 + 4,5 cm Bohrtiefe, was schon sehr viel angenehmer ist. Es muss natürlich auch gestalterisch für dich passen.
 
Ja, quasi eine Zwinge vorsetzen. Hatte ich bei den Optionen ja auch aufgeführt.
Gestalterisch bin ich mir noch nicht sicher. Das überlege ich spontan, wenn ich Holz und Messer(klinge) vor der Nase habe. Momentan tendiere ich zu dreiteilig mit zwei Hölzern in ABA mit ~ 2-2,5/4/4* oder ~ 2,5/2,5/5* (in cm), wobei ich schauen muß ob ich da optisch was passendes finde. Das sollte deutlich angenehmer von der Bearbeitung sein, kann ich mit PU- oder D3-Leim dann nach dem Ausarbeiten der Löcher zusammenfügen und dann mit dem Epoxy-Kleber ans Messer. Wenn ich nichts optisch passendes finde, dann nur zwei Teile in kurz+lang.

*Meine anderen beiden Messer dieser Art haben 8,5cm und 10,5cm hinter dem Kropf.
 
und wenn man ein Langloch haben möchte: in Erlstärke bohren und mit einem Stichsägeblatt eckig machen (am besten mehrere nebeneinander, bis man die Stärke erreicht hat).
 
11er Bohrer gab es nicht...naja, auch eher eine Sondergröße. 12er war mir dann doch etwas zu arg.
Aber ich habe noch einen gut scharfen 9er in meinem Kram gefunden. Scharfer Bohrer, höhere Drehzahl und Werkstück gegen den Drift leicht angekippt...dann noch etwas mit Feilen und Stechbeitel nachgearbeitet. Passt und hab beide Holzstücke passend. Werd ich mal beide etwas anschleifen und leicht ölen um zu sehen wie das wird und dann wirds verklebt und angepaßt.
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So, Griff quasi fertig. Am Ende wurde es ein Stück Robinie. Form absichtlich asymmetrisch Richtung "D" mit mehr Breite rechts und anderer Anwinkelung. Vorgesägt und dann verrundet. Mit 12cm nun etwas länger, aber absägen geht immer. Gefällt und da das Messer so eh ~10g verloren hat, lasse ich das wohl so, auch die Sägeverbrennung am Ende als optischen Kontrast.
Ungeölt (Bild#1&2,v.l-) und dann geölt (#3;v.l-). Geschliffen bis 600.

Eiche endete in zwei Teilen beim Bearbeiten. Faser quer zum Erl sah zwar nett aus, aber halt nicht stabil.

Nicht perfekt, aber für den ersten Griff bin ich ganz happy. Viel gelernt unterwegs und das war ja auch etwas der Sinn. Vorbohren und Form vorarbeiten ging bei diesem zweiten Griff schon erheblich schneller und auch besser. Und nun am Ende leider auch noch gelernt, dass "Belastbar nach einer Stunde" beim Kleber nicht so ganz stimmt (unter meinen gestrigen Bedingungen zumindest) und ich habe doch einen leichten Spalt. Aber naja, passt alles. Beim nächsten wirds (hoffentlich) noch etwas besser.
 
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So, ich definiere den Cleaver für mich mal als fertig. (Edit: nur an den Kropf muß ich nochmal, der war abgeklebt beim Schliff der Klinge um das Holz zu schützen und beim Holzschliff kein Metall, weil sonst hat man den schwarzen Mist im Holz).
Hab noch recht viel an der Klinge rumgeschliffen und einen guten Teil der Unebenheiten beseitigt. Alle war nicht drin, sonst wäre wohl das Messer weg. Bei ein paar tiefen Schrammen (woher auch immer) habe ich ebenfalls am Ende kapituliert. Das Messer hat nochmal 5-6g verloren.
Finish mit 80er. Das kaschiert die Schrammen und Stellen mit Hohlschliff. Feinere Körnung gefiel mir nicht.
Den Spalt am Griff habe ich mit Epoxy+Schleifstaub beseitigt und dabei einen umlaufenden Ring gelegt. Bündig Holz an Metall wäre zwar netter gewesen, aber so sieht das auch recht ordentlich aus und definitiv besser als wenn ich nur gezielt den Spalt (primär oben) gekittet hätte.
Am Ende eine ~18° Fase dran: Armrasur ist kein Thema.
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Edit: So sah es mal aus:
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...und ein ganz repräsentatives Foto für einen Kehlschott (von gleicher Firma) hat @Bukowski netterweise kürzlich an anderer Stell gezeigt.

Mal sehen ob ich am Wochenende Zeit und Lust finde mich um das Santoku zu kümmern. Habe mit 50ct Münzen (auf der Klinge) mal abgewogen was am Griff weg müßte um den Schwerpunkt in Richtung Wunschstelle zu schieben: 2,50€-3€...30-35g. Da muß hinten also der "Doppelkropf" weg.

Neues Opfer ist auch schon da. Hier ja ein Dauergast im Tuning: Böker Cottage Craft Kochmesser 22cm. Kommt ja schon ab Werk garnicht mit so fetter Klinge daher. Leider sind Griff und Schwerpunkt aber ab Werk schon so garnicht mein Ding (zu fett, zu grifflastig). Also wird da wohl auch ein neuer Griff fällig werden. Und diesmal Ausdünnen mit Bandschleifer.
 
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Ok, da haben wir mal noch eine Überraschung unter dem Griff. Da sind übergroße Löcher. Vorn&Hinten je durch Plastikhalbkreise in den Griffschalen ausgefüllt, in der Mitte ein Metalleinsatz.
Mußte ich erstmal sacken lassen und nun denke ich, dass ich neue Löcher in die Stege dazwischen bohren werde (wenn es sich bohren läßt).
Na immerhin haben sie den Erl schon für mich ausgedünnt.:p:
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War aber wieder ein echter Mist das abzubekommen. Die Nieten sind verdammt hart und fangen schon nach kurzem Bohren an mitzudrehen. Am Ende hat nur rohe Gewalt geholfen, was dann die eine Griffschale erledigt hat, so dass de andere einfach rausnehmbar war (immerhin nicht noch geklebt.
 
Nach dem Anbohren Bohrer raus und was mit zähem Material reinstecken und mit 2K-Kleber fixieren.
Obwohl saugefährlich bevorzuge ich Gewindebohrer.
Endweder eine kleine Meißelschneide anschleifen, Kerbe reinschlagen und dann einkleben oder den Gewindefertigschneider mindestens eine viertel Drehung reindrehen und dann einkleben.
Nach dem Aushärten dann auf der anderen Seite reinbohren, bzw. reinschleifen.
Dabei unbedingt Gesichtsvisier und Schutbrille tragen. Ich habe außerdem Helm auf und eine Lederschürze an. Keine anderen Personen sollten sich im Raum befinden.
Wie beim Schlosserhammer kann im Gewindebohrer die Energie von KK-Munition sein.
Pietje
 
Danke für die Tips und vorallem auch die Warnung. Schutzbrille trage ich bei Metall immer, aber da werde ich dann in Zukunft noch etwas mehr auf die Sicherheit achten.
 
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