Mitglied in der "Waffenlobby"

Bist Du Mitglied der "Waffenlobby"?

  • Ja,Mitglied im FWR

    Stimmen: 32 29,9%
  • Ja, Mitglied in einer anderen Organisation (welche)

    Stimmen: 7 6,5%
  • Nein,ist auch unnötig

    Stimmen: 36 33,6%
  • Nein,noch keine Organisation gefunden

    Stimmen: 36 33,6%

  • Umfrageteilnehmer
    107
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ok, nochmal ausführlicher. Wollte ich eigentlich nicht, aber da DrArnie immer schreibt "Ihr versteht einfach nicht ..." ruf ich mal zurück, "Du verstehst nicht!"

1) Messer sind für mich einfach Dinge. Wie Kugelschreiber, Regenschirme oder Blumentöpfe. Schöne Dinge, die man sammeln und an denen man Freude hat, aber trotzdem ohne weitergehende emotionale Bindung. Das ganze Gerede von "Grundrecht auf Verteidigung" etc etc geht mir irgendwo vorbei. Das interessiert mich einfach nicht. Und zwar nicht, weil ich keine Meinung habe. Ich habe eine sehr ausgeprägte Meinung und die ist: Das sind Alibi-Argumente. In unserer Gesellschaft brauche ich mich nicht mit Waffengewalt zu verteidigen, selbst wenn ich's könnte.

2) Wenn die Regierung der Meinung ist, bestimmte Dinge verbieten zu müssen kann ich dagegen sein, dafür oder mir ist es egal. Im Falle der Messerverbote ist es mir egal. Ungefähr so egal, wie wenn Gartenzwerge oder Modelleisenbahnen verboten würden. Wenn Dinge verboten würden, die ich für wichtig halte, würde ich mich wehren. Jedenfalls sehe ich ein Verbot bestimmter Messertypen nicht als Angriff auf meine persönliche Freiheit an. Dass die stattgefundene Quasi-Enteignung rechtlich natürlich nicht ok ist, steht auf einem anderen Blatt.

3) Ich habe absolut keinen Bock, mit "Schusswaffenfreaks" (ja, ich benutze das Wort absichtlich), die die Dinge ja wohl völlig anders als ich sehen, in einer Organisation zu sein. Ich finde z.B. die Signatur von DrArnie einfach nur abstossend, auch wenn sie von einem Hollywoodschauspieler mit seltsamen Ansichten kommt. Daher habe ich auch "habe noch keine Organisation gefunden" angekreuzt: Wenn es eine vernünftige Messersammler-Lobby gäbe, wäre sie eine Überlegung wert.

Ach ja: und das von jemand, der 7 waffenscheinpflichtige Gewehre hat.

-Walter
 
@ Walter: Ist Deine Meinung und ist für Dich OK.
Aber ich habe auch Schusswaffen und bin kein Freak!!! Du bist ja auch kein Messerfuzzi oder?? Deine Gewehre sind nicht waffenscheinpflichtig, sie sind waffenbesitzkartenpflichtig oder wenn Du einen Waffenschein hast, hast Du ihn, weil Du Dich verteidigen willst.
 
@seng1: Jo, da hast Du wohl in allen Punkten recht. Meine Fehler, geb ich zu.

-Walter (WBK, kein Waffenschein)
 
Original geschrieben von DrArnie
...Wenn du politisch irgendetwas erreichen willst, musst du dich organisieren... Ausser einem etwas netter ausgedrücktem "alles Schwachsinn was du laberst" habe ich hier kein einziges auch nur halbwegs annehmbares Gegenargument lesen können.

Seufz, also nochmal: Mit Punkt eins liegst Du völlig richtig. Die Meinung vieler Leute inkl. mir dazu ist dass das FWR dazu nicht die richtige Organisation ist. Meine ganz persönliche Meinung ist dass das FWR teilweise zu etwas aufgeblasen wird was es nicht ist (Begründung vorhanden, lies' noch mal) und ja allem Anschein nach auch gar nicht sein will. Wenn Du Deine Interessen als Schußwaffenbesitzer im FWR wahren willst spricht ja überhaupt nix dagegen.
 
@WalerH: Nochmal :super:

@DrArnie:
"Aber keine Bange, 99,9% aller Deutschen sehen das wie du, weil im TV sieht es immer anders aus, und das Fernsehn hat immer Recht."
Wenn du dir die Mühe machst und ein bisher quer in diesen Themen list, wirst du sicherlich bemerken, wie unsinnig dieser Kommentar ist.

"Ich möchte mich mit meinen "Messern" einfach nicht in ein Boot mit "Pumpguns" setzen."
Das war als Bild gedacht, daher auch das anschließende "auf Deutsch:"

"...und noch das Schimpfwort "Schußwaffenfreaks" dranhängen? (ein Klischee jagt das nächste)"
Ich habe mich selbst oft genug als Messerfreak, messerverrückt und einem mit Messerknall oder der gleichen bezeichnet. Also mach langsam.

"...aber keine Ahnung haben und dann soeinen Kommentar ablassen... naja, ich weiß nicht."
Lese das ganze nochmal durch, nimm dir etwas Zeit darüber nachzudenken. Vielleicht verstehst du es ja dann.

Dir sind die Begriffe:
Ironie, Sarkasmus, nützliche Übertreibung... bekannt? Das machts einfacher.

Servus achlais

EDIT: Rechtschreibfehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hut ab Seng1, du bringst wirklich gute Argumente die sehr deutlich zeigen um was es geht.:super:
 
@WaltherH:
Deine Einstellung ist auch dein gutes Recht, auch wenn ich darüber verwundert bin, dass du ein WBK-Inhaber bist.
Dennoch bin ich etwas traurig darüber, dass soviele Menschen so wenig auf ihren Besitz bestehen wollen. Deine Sachen gehören dir, und wenn sie dir jemand mit fadenscheinigen Gründen (angeblich "innere Sicherheit") wegnehmen will, dann ist das doch per Definition eine Ungerechtigkeit, oder nicht? Auch unser Notwehrrecht ist für mich essenziell, so ist es doch nur zum Vorteil Unschuldiger.

Ich möchte dich auch mal fragen, was du über Charlton Heston weißt, und was du an ihm so abstoßend findest.

@TacHead:
Klassische Meinungsverschiedenheit, habe ich kein Problem mit. ;)

@achlais:
Meine Frage, ob ich dich denn richtig verstanden hätte, die war ernst gemeint. Jetzt ist alles klar, peace!



Eine Frage noch an alle hier. Stört euch dieser Satz denn überhaupt nicht? "Waffen sind demnach Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, zur Befolgung der Gesetze vom Staat gegen Bürger eingesetzt zu werden."
Wenn damit keiner ein Problem hat, dann sprich das Bände und zeigt nur, dass wir unsere Freiheit wirklich nicht verdient haben. Die "Ostalgie-Shows" lassen grüßen. Und das ist keine dumme Parole. :(
 
Ich habe gerade mal beim FWR angerufen. Ich habe mit einer freundlichen Dame gesprochen, die mir die nötigen Sachen zuschickt um beizutreten. Nach einem kleinen Gespräch habe ich das Messerforum erwähnt und habe zur Anregung gegeben, auf der Homepage eine kleine Unterabteilung "Messer" einzurichten. Sie bedankte sich sehr für die Anregung und versprach mir die Idee weiterzuleiten. Sie meinte: "Es wäre schön auch in diesem Bereich Mitglieder begrüßen zu dürfen." Also Leute: Vielleicht kommen wir so einen Schritt weiter!
 
Die Welt ist schon verrückt. Hier versucht der Staat jedem einzutrichtern: Wenn du eine Waffe hast bist du ein schlechter Mensch. Und
an anderen Orten heißt es, wenn du keine Waffe hast bist du ein schlechter Mensch.
 
Original geschrieben von WalterH
In unserer Gesellschaft brauche ich mich nicht mit Waffengewalt zu verteidigen, selbst wenn ich's könnte.

Na ja, bei 197492 erfaßter Fälle von Gewaltkriminalität (für das Jahr 2002, lt. BKA) wohl etwas blauäugig.

Thomas
 
Original geschrieben von DrArnie
Deine Einstellung ist auch dein gutes Recht, auch wenn ich darüber verwundert bin, dass du ein WBK-Inhaber bist.
Erbschaft.

Original geschrieben von DrArnie
Deine Sachen gehören dir, und wenn sie dir jemand mit fadenscheinigen Gründen (angeblich "innere Sicherheit") wegnehmen will, dann ist das doch per Definition eine Ungerechtigkeit, oder nicht?
Ich habe ja geschrieben, dass das auf einem anderen Blatt steht. Ich bin von dem Verbot nicht betroffen, aber ich kann alle verstehen, die Messer im Wert von mehreren 100 Euro zurückgeben müssten. Blöde Sache, aber für mich kein Grund, deswegen eine Sitzblockade zu organisieren. Nenn's egoistisch, wenn Du willst.

Ich mag auch sehr gerne Hunde. Ich kenne einige Rottweiler-Besitzer, die schwer in Ordnung sind. Nidan ist einer von ihnen, unsere Sekretärin eine andere. Aber das ist für mich kein Grund, einem Kampfhundeverein beizutreten und so die Kampfhundeverordnung zu bekämpfen - auch wenn ich sie absolut dämlich finde.

Original geschrieben von DrArnie
Ich möchte dich auch mal fragen, was du über Charlton Heston weißt, und was du an ihm so abstoßend findest.
Jemand, der solche dämlichen Zitate von sich gibt sagt damit, dass er sich keinesfalls einem Gesetz beugen würde. Und damit zeigt er mir sehr deutlich, was er von Demokratie hält. Ich habe seine Rede gehört, in der er dieses Zitat von sich gegeben hat. Mir ist fast schlecht geworden. Das Zitat ist nicht etwa aus dem Zusammenhang gerissen, die ganze Rede ist in diesem Ton! Und als Vorsitzender der amerikanischen vereinigung der Waffenbesitzer (oder wie das auch immer heisst) hat er Vorbildfunktion. Wenn die Mitglieder nach dieser Entgleisung nichts gegen ihn tun, wirft das ein deutliches Licht auf diese Lobby.

Erklärung genug oder soll ich noch weiter ins Detail gehen?

[edit]
Nachtrag!

Stört euch dieser Satz denn überhaupt nicht? "Waffen sind demnach Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, zur Befolgung der Gesetze vom Staat gegen Bürger eingesetzt zu werden."

Doch, das stört mich. Das stört mich sogar sehr. Quelle?
[/edit]

-Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich ist jetzt alles gesagt was zu sagen ist und die Standpunkte, so verschieden sie auch sind, sollten klar sein.

Für diejenigen, die noch keine Organisation gefunden haben: werdet Mitglied im Forum Waffenrecht oder in einer anderen Organisation, die politisch etwas bewirken kann. Stärkt dort die Interessen der Liebhaber schöner Klingen, egal ob es sich um Werkzeuge, Kunstwerke oder Waffen handelt.

Gruß
Volker
 
Original geschrieben von DrArnie
Meiner Meinung nach war es nämlich der allergrößte Fehler des FWR Waffen zu reinen Sportgeräten zu degradieren, anstatt auf das Recht des freien gesetzestreuen Bürgers zu bestehen, eine Waffe besitzen zu dürfen, nur um des Besitzes Willen. Ein solches Recht wäre nämlich die logische Konsequenz aus unserem Notwehrrecht und dem im Grundgesetz verankerten Recht des Volkes bewaffneten Widerstand gegen eine Diktatur leisten zu können.

Entschuldige, aber Du scheinst nicht zu wissen, was Du schreibst.

Notwehr ist
- die Verteidigung... die Gegenwehr,
- die erforderlich ist, . . wenn ich es nicht mehr abwenden kann,
- um einen rechtswidrigen,... gegen das Gesetz
- gegenwärtigen Angriff, . . zeitlich in der Gegenwart, im Jetzt
- von sich.... gemeint ist hier der eigene Körper, Seele und Besitz
- oder einer anderen Person... .auch deren Körper, Seele und Besitz; der Begriff hierfür ist Nothilfe
- abzuwenden.. .es nicht geschehen zu lassen oder abzumildern.
(siehe auch §32 StGB 1 und §227 BGB)

Und um das Grundgesetz mal richtig zu zitieren:
Artikel 20 [Staatsstrukturprinzipien; Widerstandsrecht]
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.


Da steht also erstens nichts vom bewaffneten Widerstand (noch was von einer bestimmten Staatsform) und zweitens bezieht sich Notwehr immer auf einen gegenwärtigen, direkt bedrohenden Angriff.
 
Original geschrieben von WalterH
Ich kenne einige Rottweiler-Besitzer, die schwer in Ordnung sind. Nidan ist einer von ihnen, unsere Sekretärin eine andere. Aber das ist für mich kein Grund, einem Kampfhundeverein beizutreten und so die Kampfhundeverordnung zu bekämpfen - auch wenn ich sie absolut dämlich finde.

Denk ich an Deutschland in der Nacht... :rolleyes:
Zugespitzt führt diese Mentalität nämlich folgendem Resultat:

MARTIN NIEMÖLLER
Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die Juden holten,
habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten,
gab es keinen mehr, der protestierte.



Heute steht nicht das Leben auf dem Spiel, nur die freie Entfaltung des Individuums, das Recht auf Eigentum und die Frage, wieweit der Staat das Recht hat völlig absurde Gesetze zu beschließen- nur auf ein Zuwinken der Medien hin, ohne rationale Begründung.

Wo sind Deiner Meinung nach die Grenzen, die der Staat einhalten muß? Vom liberalen Rechtsstaat, in dem das Prinzip "in dubio pro reo" bzw. "in dubio pro libertate" gilt, ist spätestens nach den Hundegesetzen NICHTS mehr über! Hier wurde etwa das Hausrecht massiv beschnitten - ohne Proteste der "Zivilgesellschaft"!

Mir ist der Kreis der "Waffen-im-weitesten-Sinn" Besitzer zu eng- Hundefans
haben oft nichts am Hut mit Waffen, ebenso Kampfsportler (ob das jetzt Sinn
macht oder nicht, spielt dabei keine Rolle). Worum es viel eher geht, ist
Medien und Volksvertretern klarzumachen, daß Demokratie nicht Terror der
Mehrheit heißt- und wenn sie dafür flächenmäßig mit Klagen und einstweiligen
Verfügungen eingedeckt werden müssen (ein anderer Grund warum ich das US
System bewundere- dort trifft der Oberste Gerichtshof sehr oft politisch
unangenehme Urteile im Sinne der Freiheitsrechte).

Wenn "wozu braucht der das- ich brauch das nicht" zum Maßstab der
Gesetzgebung wird, wären wohl nur mehr Fußball im TV, Golf GTI brausen & Bier und Blödzeitung
erlaubt, wären Rechtsstaat und Grundrechte ad absurdum geführt. Die
Parallelen der Hundeverordnungs- zur Waffendebatte sind klar erkennbar-
undurchführbare, wirkungslose Anlaßgesetzgebung, die garantiert die falschen
erwischt, wird aufgrund von bad-news geilen Medienberichten durchgedrückt.
Ach ja, ein paar Neurotiker, die sich vor allem und jedem fürchten, werden
sicher ruhiger schlafen. Das Problem ist nur, daß deren Kreuzzug weitergeht
bis alles verboten ist, was auch nur irgendwie potentiell schaden könnte...

Jetzt fällt es den Waffenbesitzern auf den Kopf, daß viele vor einiger Zeit
meinten "sind ja nur Kampfhunde", denn das System ist dasselbe. Der Irre hat
die Vorderschaftrepetierflinte nicht verwendet-trotzdem weg damit, er hat
nur 40 Schuß verfeuert- weg mit großen Munitionsmengen zu Hause, er hat im
Verein immer nur statisch geschossen- weg mit IPSC( das ja einige Naive für
"kampfmäßiges Schießen halten), etc. - all das läuft nach demselben Muster
ab, wie damals bei Erlassung der HVs.

DAGEGEN, gegen diesen ideologischen Überbau, diesen Übergang zur
"Kontrollgesellschaft" Deleuzes, der Grundrechte und Lebensqualität
zerstört, die Menschen gegeneinander aufbringt und lediglich einer Meute
geifernder Bluthunde, sprich den Medien, nützt, gilt es auf rechtlicher und
politischer Ebene mobil zu machen. Wenn die diversen unliebsamen
Minderheiten nicht bald "the bigger picture" erkennen, und sich
solidarisieren, ist es zu spät.


MfG



Cato
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von WalterH

Jemand, der solche dämlichen Zitate von sich gibt sagt damit, dass er sich keinesfalls einem Gesetz beugen würde. Und damit zeigt er mir sehr deutlich, was er von Demokratie hält. Ich habe seine Rede gehört, in der er dieses Zitat von sich gegeben hat. Mir ist fast schlecht geworden. Das Zitat ist nicht etwa aus dem Zusammenhang gerissen, die ganze Rede ist in diesem Ton! Und als Vorsitzender der amerikanischen vereinigung der Waffenbesitzer (oder wie das auch immer heisst) hat er Vorbildfunktion. Wenn die Mitglieder nach dieser Entgleisung nichts gegen ihn tun, wirft das ein deutliches Licht auf diese Lobby.

[edit]
Nachtrag!

Stört euch dieser Satz denn überhaupt nicht? "Waffen sind demnach Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, zur Befolgung der Gesetze vom Staat gegen Bürger eingesetzt zu werden."

Doch, das stört mich. Das stört mich sogar sehr. Quelle?
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-Walter

1. Das Heston Zitat ist meine Form des Protests gegen ein neues Waffengesetz das es bei objektiver Betrachtung der Tatsachen garnicht geben dürfte. Mein gemeingefährliches Fallmesser habe ich letztendlich doch weggeschmissen, in der Hinsicht kann ich dich also beruhigen. Dass ich durch das Behalten des Messers die Demokratie jedoch nicht mit Füßen getreten hätte dürfte schon deshalb klar sein, weil nur die wenigsten ihre verbotenen Gegenstände abgegeben oder weggeworfen haben. Die meisten Leute wissen noch nichtmal was jetzt legal oder illegal ist und die Tageszeitungen verbreiten grungfalsche Informationen. Im Prinzip hat unser Volk dieses neue Waffengesetz garnicht abgesegnet. Gegen Verschärfungen ist eigentlich jeder (woran liegts? Erziehung, Fehlinformationen oder doch Vernunft?), doch DIESES Waffengesetz in seiner ganzen Pracht wollen die allerwenigsten, jedenfalls kenne ich niemanden persönlich der dafür ist.

2. Der Satz stand in der Begründung des vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurfes zur Waffenrechts-Novelle (§ 8 Entwurf nebst Begründung, Seite 109)
Das Zitat stimmt aber so nicht. "vom Staat" streichen, auch wenn es in diesem Zusammenhang zu sehen ist.
Das FWR hat meines Wissens erst darauf hinweisen müssen, dass dieser faschistoide Satz gestrichen werden muss, was dann auch getan wurde.
Ziemlich pervers, was? :argw:
 
britische Verhältnisse

Btw, vielleicht hilft ein Blick über die Grenzen um verständlich zu machen, weshalb JEDER im FWR sein sollte:

Das ICVS bestätigt- das britische Experiment der Volksentwaffnung, ist drastisch gescheitert. Angesichts einer laut BBC explodierenden Quote an Gewaltdelikten (+8%) und Raubüberfällen (+21%), bei denen immer häufiger Schusswaffen zum Einsatz kommen (+10% landesweit, +100%!! in London), müssten jedem vernünftigen Menschen Zweifel an der Effektivität von Waffenverboten kommen. Obwohl auch die Kleinstädte Englands unter der Zahl der Verbrechen leiden, ist die Situation in den Großstädten verheerend. CBS News meldete sehr zum Ärger der britischen Regierung „Die Straßen und Einkaufszentren Großbritanniens sind ein Schlachtfeld!“ Das British Crime Survey, eine Befragung von 40 000 Briten, ergab, daß ein Drittel der Bürger sich nachts nicht auf die Straßen trauen. Auch Prominente zeigen sich besorgt- Londons Bürgermeister Livingstone fühlt sich in New York sicherer als zu Hause, Liz Hurley rät Frauen nur Turnschuhe zu tragen (um besser davonlaufen zu können!) und die Behörden schätzen, dass es heute rund um ein Drittel mehr illegale Waffen als vor dem Verbot gibt. Eine unabhängige Studie des Center for Defense Studies am King's College in London kam zu folgenden Schluß: Faustfeuerwaffendelikte stiegen in den zwei Jahren nach dem Faustfeuerwaffenverbot um 40%! Nur sehr naive Gemüter freuen sich darüber, dass nunmehr, nach dem Verbot, garantiert nichts mehr mit legalen Faustfeuerwaffen passiert...

Großbritannien wird heute von einer derartigen Welle an Gewalt überflutet, dass man immer mehr "potentielle Tatgegenstände" zu verbieten sucht- größere Hunderassen (unsinnigerweise als „Kampfhunde“ bezeichnet), Messer und sogar Bierkrüge. Mittlerweile dehnt die Rechtssprechung den diffusen Begriff "offensive weapons" auch auf Spazierstöcke, schwere Schlüsselbünde und Taschenlampen aus. Gleichzeitig erhält die britische Exekutive immer größere Kompetenzen, die auf Kosten klassischer Bürgerrechte gehen. Mittlerweile dürfen Autos und Häuser auf den bloßen Verdacht des "offensive weapons" Besitzes hin durchsucht werden- für die Exekutive ist die Rechtfertigung dieser Handlungen kein Problem, ein Schlüsselbund oder ein Stanley Messer wird sich überall finden lassen.

Anlaßlose Hausdurchsuchungen, permanente Kontrollen, latente Überwachung, drakonische Strafen (bis hin zur Todesstrafe) sind übrigens auch im so gerne zitierten "Idealfall" Japan zu finden und bilden den Schlüssel weshalb das Schußwaffenverbot dort funktioniert. Dort erhält man zweimal jährlich Besuch vom „netten Polizeibeamten von nebenan“, der Nachschau hält, ob es im Haushalt zu „Ordnungswidrigkeiten gekommen ist. Rechte für den Beschuldigten existieren kaum, die Behandlung grenzt laut Amnesty an Folter. Seine Pflicht ist es zu gestehen und Mittäter zu nennen- die Geständnisrate beträgt in der Folge auch 95%. Illegal beschaffte Beweise zählen vor Gericht, ebenso wie Geständnisse, die offensichtlich unter Folter erpreßt wurden.

Die negativen Folgen drakonischer, mutwilliger Anlaßgesetzgebung, die viele einfach nicht sehen wollen, sind also sehr wohl vorhanden. Der Preis ist in Freiheit und Grundrechten Aller zu bezahlen. Alibigesetz oder Grundrechtsalptraum- eine andere Alternative gibt es nicht.


MfG

Cato
 
Zuletzt bearbeitet:
@cato: Ich kenne das Gedicht. Wusste nicht, wer der Autor ist, aber das Gedicht kannte ich. Ich verstehe auch, warum Du es in Zusammenhang mit meinem Beitrag anführst. Du liegst aber nicht richtig mit Deinen Annahmen.

Ich fühle mich nach wie vor für meine Messer nicht als "Waffenbesitzer" angesprochen. Man kann nicht für alles und jedes auf die Strasse gehen. Wäre das der Fall, müsste ich z.B. für die Studenten, die gerade gegen Studiengebühren demonstrieren Petitionen verfassen. Zu meiner Zeit (198x) BIN ich gegen Studiengebühren auf die Strasse gegangen. Ich habe Flugblätter verteilt, obwohl ich nicht 100% mit dem Inhalt einverstanden war und habe danach mit den Autoren über Basisdemokratie diskutiert. Das meinte ich damit, als ich schieb ich würde mich wehren, wenn ich meine Grundrechte bedroht sähe.

Ende der 80er habe ich einige Diskussionen (auch) mit Polizisten zum Thema Drogenlegalisierung geführt. Ich habe da sehr eindeutige Ansichten, die ich auch offen vertrete - was mir den Spitznamen Hanfner (heisse Hafner) eingetragen hat ... ich denke also nicht, dass ich zur Klasse der Sheeple gehöre.

Trotzdem - und die Meinung lasse ich mir nicht nehmen - ist die Verschärfung des Waffengesetzes kein Angriff auf irgendwelche Grundrechte. Wenn Du Dich nicht mehr mit einem Fallmesser verteidigen darfst, verteidige Dich halt mit nem Fixed. Und?

Das einzige, was ich unserer Regierung wirklich ankreide, ist die Durchführung der Gesetzesänderung. Die war ein totales Fiasko. Aber das gibt ja sogar unsere Polizei zu.

@DrArnie: Danke für die Aufklärung (Ehrlich gemeint). Und was Du mit Deinem Fallmesser machst ist mir eigentlich egal (auch ehrlich gemeint).

[edit]
Nachtrag:
@cato: Dass die englische Waffen-Gesetzgebung Müll ist, ist unbestritten. Das ist hier aber nicht das Thema. Bitte versuche nicht, hier Horrorszenarien an die Wand zu malen. Im neuen deutschen Waffengesetz können gemäss Verordnung lediglich neue Waffentypen dazu genommen werden. Nicht schön, aber eine ganz andere Dimension als das englische Machwerk. Sprich: Für sowas wie einen "Offensive Weapons Act" ist wiederum ein komplett neues Gesetz nötig, das geht nicht per Verordnung. Und diese Richtung ist auch bei uns nirgends zu erkennen. Der Vergleich (auch mit Japan) hinkt also massiv!

Wird Dir vielleicht komisch vorkommen, aber Deine Signatur unterschreibe ich sofort! Ist eben nur Ansichtssache, was man als Beschneidung seiner Rechte ansieht ... ;)
[/edit]

-Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur eine kleine Anmerkung für alle
die IHRE Messer nicht für Waffen halten:


Haben das nicht vor Inkrafttreten des neuen WaffG auch die Besitzer von 4cm Springern und 2cm Stossdolchen auch gedacht ???
 
Seufz, ich fürchte manche wollen nicht begreifen. Schon klar, daß zwischen GB, Japan und Deutschland noch Welten liegen. Aber ist das tatsächlich so? Die Nachschau japanischer Exekutivbeamter ist immerhin in ähnlicher Form bereits in den Hundegesetzen sowie im Waffenrecht fixiert! Das deutsche Notwehrrecht wird durch die Rechtssprechung immer weiter eingeschränkt, ähnlich wie es in GB der Fall war. Etc., Etc. Wie schnell es dahingehen kann auf der "slippery slope" des Grundrechtsabbaus und wie eng dies mit dem Waffenrecht bzw. dessen Umsetzung verknüpft ist bitte ich hier nachzulesen:
http://www.davekopel.com/2A/LawRev/SlipperySlope.htm


Merke: Grundrechte gehen im 21. Jahrhundert stets scheibchenweise verloren- um eben keine großen Proteste zu provozieren. Und ja, ich wage die These, daß die ganze EU in diese Richtung marschiert. Ein Gesetz gegen Waffen bringt nicht den erwünschten Erfolg, also muß das nächste her, und noch eines und noch eines....Alles der 100% Sicherheit zuliebe, die einige Medienhetzer, profilierungsgeiler Politiker und Angst-Neurotiker zum obersten und einzigen Grundrecht erhoben haben.

Die Bürger, meist mißliebige, in sich gespaltene (Jäger-Sportschützen-Commbatschützen, Großhund-Kleinhundbesitzer, etc.) Minderheiten, weichen stets einen Schritt zurück anstatt einmal ihre Grenze zu definieren. "Hab keinen Kampfhund, nehm mir eben Schäfer" oder "fixed statt Springmesser" ist wirklich ein Kopf in den Sand stecken. Bis wohin darf der Staat in seinen absolut willkürlichen
"Lebensregelgesetzen" gehen? Wo bleibt das Prinzip in dubio pro libertate, wo die Unschuldsvermutung, das Recht auf Eigentum sowie das Hausrecht? Leben wir noch in einem liberalen Rechtsstaat?

IMHO ist in Deutschland der Übergang schon vollzogen. Absolute Priorität in der Kontrollgesellschaft genießen "Prävention" und „Sicherheit“, wobei letzteres als die Basis und zugleich das wichtigste aller Grundrechte angesehen wird. Mittels pragmatischen, technologischen Lösungen, wie flächendeckenden Kamerasystemen, wird temporär und punktuell „Sicherheit“ produziert. Das Gefängnis wird somit in die Gesellschaft transportiert. Jeder ist verdächtig- Lauschangriff und Rasterfahndung, kurz die „erweiterte Gefahrenabwehr“, wird zum Symbol dessen, was Rolf Gössner als "präventiver Sicherheitsstaat“ bezeichnet.
Der Kriminologe Horst Schüler-Springorum meint:
„Je mehr gerade polizeiliche Prävention betont, es werde bloß organisatorisch-technologische (oder gar rationalistisch- wissenschaftliche) Kriminalitätsvorsorge betrieben, desto weniger werden Bürger den Verdacht schöpfen, der Preis der Sicherung könnte in Freiheit zu zahlen sein. Sie sollten aber.“




MfG

Cato

PS: Folgendes gilt heute mehr denn je:

It would be preferable if cars, guns, alcohol only ended up in the hands of
those who will always make the right decisions.
But freedom means the possibility of making the wrong choice, or it means
nothing at all.

Freedom requires a live and let live mindset which understands that
"freedom" and "guaranteed good results" -- desirable though the latter may
be -- are incompatible. To the extent you have freedom, you lose the
determinism of your results. In other words, the occasional bad result is
not a *failure* of freedom, it's a *consequence* of it.


PPS: Und einer der das definitiv nicht kapiert hat:
„Wer frei leben will, braucht Sicherheit vor Kriminalitaet und Terrorismus. Diese Sorge bewegt die Menschen und nicht die angestaubte Theorie vom angeblich allmächtigen Ueberwachungsstaat.“
Otto Schily
 
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