Servus,
Welche Vorteile hat eine solche stark getaperte Klingengeometrie mit kräftigem Rücken gegenüber einer Lasergeometrie - speziell bei einem Petty?
ich würde hier gar nicht von einem starken Taper sprechen. Richtig Sinn macht ein wuchtiger Taper immer nur in Kombination mit ausreichend Klingenlänge, die fehlt dem Petty natürlich. Von einer "Mehrzonenklinge" im Sinne einer gezielt getaperten Klinge kann also hier keine Rede sein. Wichtig am "Petty-Taper" ist für mich die recht feine Spitze und die dezente Spaltwirkung im Sinne einer Verdrängung durch zumindest im hinteren Bereich leicht konvexe Flanken, die bei z.B. einem kleineren Apfel, schon Laune macht, wenn man den halbiert, weil sich die beiden Häften dann schon spürbar von den Flanken wegbewegen, was bei einem "Laser" ohne Taper, also mit durchgehend gleich dickem Rücken, bis knapp vor der Spitze so nicht der Fall ist. Dennoch ist die Wirkung gerade mal als "dezent" zu bezeichnen, wenn man das auf eine 250er Klinge, die mit 6mm aus dem Griff kommt umlegt.
Man kann den Maßstab, die Proportionen und die Optik eine Gyutos zwar "miniaturisieren" und ein kleines Gyuto = Petty daraus machen, aber die Funktion und Leistung von einer echten "Mehrzonenklinge" lässt sich nicht mit miniaturisieren.
So ist die Frage schon berechtigt, wozu eigentlich und welche Vorteile. Für mich zeigt sich dadurch schon mal die Kompetenz und der Perfektionswille des Machers, auch kleineren Klingen in seinem Portfolio die selbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wie den Großen. Ferner wirkt so ein Taper optisch und haptisch doch anders als ein durchgehend dünner "Blechstreifenrücken" Die Klinge ist einfach wertiger und auch ein wenig steifer und fühlt sich so getapert einfach richtiger an.
Wer dieses Petty mit einem der besten Yo- Laser-Petty's, einem Takamura Migaki vergleicht, kann durchaus zu einem anderen Urteil kommen, wie immer gilt hier der Vergleich und die Erfahrung und die sich daraus hervorgebildeten Vorlieben, welche Eigenschaft einem die Liebere ist.
Zu behaupten, ein getapertes Petty sein funktional immer besser, lässt sich schwer dingfest machen, aber wenn ich zwischen mit und ohne Taper wählen dürfte, würde ich mich immer für einen Taper entscheiden, einfach weil der zumindest stellenweise dickere Rücken mit 3mm ( Jäger-Petty ) mehr Volumen bereitstellt, eine konvexe Flanke zu schleifen, als ein 1,6mm dicker ( Takamura-Petty ), der praktisch nur eine völlig flache Flanke zulässt.
Gruß, güNef