Petty Sammelthread

Welche Vorteile hat eine solche stark getaperte Klingengeometrie mit kräftigem Rücken gegenüber einer Lasergeometrie - speziell bei einem Petty?
Gute Frage aber auch einfache Antwort: Man muss nicht lange darüber nachdenken, was man wie damit schneiden darf. Oder wem man es in die Hand gibt.
Das Messer ist ganz klar zum Arbeiten gemacht. Und wer gerne mit kleiner Klinge arbeitet (ich oute mich da explizit), wird das Messer als Kochmesserersatz verwenden.

Nutzt Ihr das dann doch eher mit der ganzen Länge, und haltet den Griff neben dem Brett, um ohne Knöchelkontakt zu bleiben?
Ich nutze es über die ganze Länge. 36mm Klingenhöhe reichen mir auf dem Brett. Ich habe kleine Hände.
So habe ich hier einen kleinen Kürbis zerteilt:
Die Küchenmesser-Galerie (https://messerforum.net/threads/die-kuechenmesser-galerie.32009/post-1185837)
Klar, das hätte ich auch ganz vorsichtig mit einem "Laser" hinbekommen, aber auf jeden Fall wäre ich auch viel langsamer gewesen...

Gruß, Andreas
 
Servus,

Welche Vorteile hat eine solche stark getaperte Klingengeometrie mit kräftigem Rücken gegenüber einer Lasergeometrie - speziell bei einem Petty?

ich würde hier gar nicht von einem starken Taper sprechen. Richtig Sinn macht ein wuchtiger Taper immer nur in Kombination mit ausreichend Klingenlänge, die fehlt dem Petty natürlich. Von einer "Mehrzonenklinge" im Sinne einer gezielt getaperten Klinge kann also hier keine Rede sein. Wichtig am "Petty-Taper" ist für mich die recht feine Spitze und die dezente Spaltwirkung im Sinne einer Verdrängung durch zumindest im hinteren Bereich leicht konvexe Flanken, die bei z.B. einem kleineren Apfel, schon Laune macht, wenn man den halbiert, weil sich die beiden Häften dann schon spürbar von den Flanken wegbewegen, was bei einem "Laser" ohne Taper, also mit durchgehend gleich dickem Rücken, bis knapp vor der Spitze so nicht der Fall ist. Dennoch ist die Wirkung gerade mal als "dezent" zu bezeichnen, wenn man das auf eine 250er Klinge, die mit 6mm aus dem Griff kommt umlegt.

Man kann den Maßstab, die Proportionen und die Optik eine Gyutos zwar "miniaturisieren" und ein kleines Gyuto = Petty daraus machen, aber die Funktion und Leistung von einer echten "Mehrzonenklinge" lässt sich nicht mit miniaturisieren. ;)

So ist die Frage schon berechtigt, wozu eigentlich und welche Vorteile. Für mich zeigt sich dadurch schon mal die Kompetenz und der Perfektionswille des Machers, auch kleineren Klingen in seinem Portfolio die selbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wie den Großen. Ferner wirkt so ein Taper optisch und haptisch doch anders als ein durchgehend dünner "Blechstreifenrücken" Die Klinge ist einfach wertiger und auch ein wenig steifer und fühlt sich so getapert einfach richtiger an.

Wer dieses Petty mit einem der besten Yo- Laser-Petty's, einem Takamura Migaki vergleicht, kann durchaus zu einem anderen Urteil kommen, wie immer gilt hier der Vergleich und die Erfahrung und die sich daraus hervorgebildeten Vorlieben, welche Eigenschaft einem die Liebere ist.

Zu behaupten, ein getapertes Petty sein funktional immer besser, lässt sich schwer dingfest machen, aber wenn ich zwischen mit und ohne Taper wählen dürfte, würde ich mich immer für einen Taper entscheiden, einfach weil der zumindest stellenweise dickere Rücken mit 3mm ( Jäger-Petty ) mehr Volumen bereitstellt, eine konvexe Flanke zu schleifen, als ein 1,6mm dicker ( Takamura-Petty ), der praktisch nur eine völlig flache Flanke zulässt.

Gruß, güNef
 
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Vielleicht bin ich ja auch nur ein Spätzünder.
Nach den ganzen hoch zufriedenen Nutzer des Petty's kam ich um die Ecke wie die "alte Fasnet", ein urschwäbischer Ausdruck für Schlafmütze, oder Penner :rolleyes:: und bestellte auch noch eines beim Fabian.

Gestern dann war es soweit.
Fabian hat, wie nicht anders zu erwarten, eine phantastische Arbeit abgeliefert.

Vielen lieben Dank dafür Fabian :whistle:


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