Schneidenstärke, wieviel darf es sein?

Stimmt, Günter. Man muß dann nur die Messmimik symmetrisch ausrichten, dann ist der Bezugspunkt der Rand der Messfläche. Ist ganz schön fummelig.
 
Man könnte die Messung auch mal andersherum machen und die Klinge mit Anreisslack versehen und die Mikrometerschraube auf konstante Werte einstellen und dann einfach durchziehen.

An den Kratzlinien ließe sich dann die Dickenverläufe gut darstellen.
 
Gute Idee, Roman. Dann sind die Messungen exakt, und man kann Vorderseite und Rückseite auf Symmetrie untersuchen. Die Messung funktioniert ja übertrieben gezeichnet wie unten. (und es ist natürlich ein Mikrometer und kein Mirkometer, verdammte Rechtschreibung...)
 

Anhänge

  • mikrometermessung.jpg
    mikrometermessung.jpg
    16,8 KB · Aufrufe: 446
Zuletzt bearbeitet:
Klar die Benchmarks sollten unbedingt gemacht werden!

Schon allein desshalb damit man mal sieht mit wie wenig Material es doch geht.

IMHO sind 90-95% der meisten Messer und Klingen die ausgeliefert werden sowieso zu massiv dimmensioniert. Zumeist weil zu hohe Legierungsgehalte bei den Werkstoffen vorliegen und die Dinger sonst brechen würden...
 
Ich könnte mir vorstellen, dass traditionelle Finnenmesser oder auch bäuerliche Haumesser, wie sie früher zur Feldarbeit verwendet wurden, ganz gute Parameter wären. Dazu müsste man eine Art Umrechnungstabelle für die Stahlsorten haben. Also z. B. Biegesteifigkeit oder Kerbschlagzähigkeit.

Da steht zwar mancherorst was im Stahlschlüssel, jedoch nicht für alle Sorten gleich, so dass mir als Laien es schwerfällt eine Vergleichstabelle zu bekommen.

Crucible hat zwar so was im Netz, aber ohne sehr genaue Angaben, und ausserdem wollen die ihren CPM verkaufen, so dass mir das bei aller Liebe suspekt scheint. Mindestens hat es mein Bedürfnis nicht befriedigt.

Da fällt mir noch mein Thema zu "Spitze abgebrochen" ein. Meist waren Schweitzer TM´s und zwei- drei mal Spydercos betroffen. rostfrei, hochlegiert und dünne Spitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Roman definier doch mal bitte genau was du unter Benchmarks verstehst.
Ist damit gemeind Prüfen der unterschiedlichen Herstellerklingen und vergleichen. Das ganze dann so zusammenfassen das ich sagen kann 1. ein Küchenmesser für den und den Anwendungsfall.. anwender geübt..
kann mit 0,3 mm SChneidenstärke das und das erreichen.
 
ICh denk da an die Benchmarks wie ich sie vorher beschrieben hab mit klingen die tatsächlich gebraucht werden/Wurden.

Wenn ich mit meinem Freund Peter Johnsson über die Klingenquerschnitte von Alten Schwertern unterhalte oder besser noch welche besichtigen gehe, dann würde so manch einem "Schwertschmied oder Messermacher" aus der heutigen Zeit vorgeführt was eine gut ausbalancierte Klinge ist.
Diese haben meist deutlich geringerem Querschnitt als manch ein Messer oder gar Schwert das man Heute von der Factory oder Custom kaufen kann.
Wenn es also z.B. in der Vergangenheit möglich war mit deutlich geringeren Querschnitte die aufgabe voll zu erfüllen dann kann es aus meiner sicht heute nicht sein das wir mehr Material brauchen als die Darmals, leider ist die Realität aber so.

Also daher sollte man mal hergehen und mal bleiben wir beim Küchenmesser mal die alten und die neuen zu vermessen unter der prämisse versteht sich dass ein relativ artverwandter Zweck dieser Klingen vorliegt.

Daher sollte man mal einfach hergehen und so Sachen wie Buschmesser aus Afrika alte Schwerter alte Alte Küchenmesser, Jagdmesser usw. einfach mal so vermessen wie das Jens und Herbert gemacht haben.

Damit hat man dann einen Anhaltspunkt was möglich ist in einem Bereich.
Kommt dann das neue Rübennasen supermondscheingehätete whansinnsmesser auf den markt kann man einfach mal hergehen und gemäß der Zweckbeschreibung mal gegen ein altes halten und vergleich ob z.B. es wirklich so toll sein kann wie die Werbung sagt oder man vielleicht nicht doch einen Flop erwerbern würde weil die Klinge beispielsweise monster dick ist und die Schneifähigkeit eines Schuhkartons vorlieg bei gleichzeitig übernatürlicher Schneidhaltigkeit
 
Also auf Mondscheinhärtung will ich ja nichts kommen lassen, aber das Problem ist einfach, woher soll man die alten Teile nehmen? Die Herder Messer sind sicher eine gute Referenz, aber mit einem 08/15 WMF bekomme ich kaum eine Aussage.

Wie bringt man durchgehend flach, flach mit zweiter Phase, hohl mit Phase und durchgehend konvex geschliffene Messer in ein einfaches Kennzahlenschema?
 
Erst einmal Messen würd ich sagen dann kann man weitersehen.

Also die Exemplare kommen zurück von Reisen liegen in Museen sind in Solinger Musterbüchern nachzulesen usw.

Ich denke wenn man das mal beginnt dann gehts auch recht schnell wenn alle mithelfen
 
Ja, eben, was denn messen? Fixes Raster, egal für was? Stärke 0,3mm, 0,9mm, 2mm, 5mm von der Schneide + Rücken, oder was? Wenn müssen wir ja einheitlich messen. Oder gleich Steigungen an gewissen Punkten?
 
Naja, dann sagen wir halt 0,3mm, 0,8mm (eigentliche Schneide), 2mm, 5mm (Flanken) und Rücken resp. dickste Stelle. Mit der Mikrometerschraube tut man sich da natürlich hart, selbst einer der gängigen Zeiss Abtasttische hat da je nach Meßspitze nichts zu lachen. Ein richtiger 2,5D Scanner sollte das aber in ausreichender Präzision hinbekommen.
 
@hanker
Das mit dem Scanner hab ich schon mal weiter oben angesprochen gibts denn für so eine Anwendung ein Modell im erschwinglichen Bereich?hast Du Da Ahnung?
 
Nein, nicht direkt, aber unsere Qualitätssicherung soll demnächst sowas bekommen :D
 
Also ICH HABE Hier ein Taschemesser von der Firma Marxer Dombcvae
(ist noch von meinem Opa)Schätz ist über 30 Jahre alt . Stahl weiß ich nicht welcher Kohlenstoffstahl es ist. Wie folgt gemessen.
Eine dünne Linie auf einer Höhe von 0,8mm von der Schneide weg gezogen.
5 Messpunkte auf der Linie gemessen alle zwischen 0,5 und 0,48 mm. Rückenstärke ist 2,3. Der winkel der schneide ist ca 28° der Seitenwinkel ist ballig und etwa 3,5°.
Ich such mal ob ich noch ein paar alte Messer finde aber ich habe glaubig nur diese.
Ich kann aber noch mein Martini vermessen nur muß ich es erst suchen.
Ist das was für den Anfang?
 
Ja, das ist was, denke ich.

Vielleicht können auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Südpfälzer Raum was beitragen. Die Gegend da heißt doch "Hackmesser Seit´". Vielleicht hat ja mal jemand ein altes oder typisches Hackmesser gesehen.

Roman war so net, mir ein paar Infos zukommen zu lassen. U.a. ging es da auch um die kleinst mögliche Schneidendicke bzw. den dünnsen Stumpf.

Ich bin da einer groben Vereinfachung aufgesessen, dass logischerweise keine Schneide bei Höhe 0 endet, aber alle irgendwie dem zustreben. Dort hieß es, dass feinste, was mal ging wäre 0,5 µ gewesen.

Von einem hab ich mal gehört, der würde auf 1 µ schärfen, ein anderer hielt 2 µ für optimal.

Herbert hat hier ganz richtig angemerkt, dass nicht nur die Breite am oberen Ende der Schneidenfase wichig ist, sondern auch, wie sich das Material über der Schneide aufbaut. Wenn mann also ein schneidfähiges (nicht maximal) Messer in einer Variation von Schneidenstümpfen (0,5 bis 2 oder vielleicht mehr? µ) bekommt, könnte man meine Frage auch von der anderen Seite her aufziehen und sehen, was geht und was muss.

Die Frage, welche Stahlsorte welche Schärfe oder welchen Stumpf zulässt, bzw. ob man mit dem Aufbringen einer zweiten Schneidenfase eine Optimierung erfährt, sollte, wenn nötig oder gewünscht in einem anderen Thema behandelt werden.

Gibt es eigentlich brauchbare Funde alter Saxe? Das waren doch die Schwerter kleiner Leute in Norddeutschland und neben dem überlieferten blutigen Gebrauch wohl eben auch Gebrauchsmesser.
 
saxe? nein, nicht wirklich. die meisten wurden mit den leuten begraben. es gibt aber arbeiten über die bodenfunde. angaben beziehen sich auf grobe maße und das material (damast, nicht damast, c-gehalt)s zur stärke der klinge findet und zum anschliff.
 
Deine letzten Worte geben keinen klaren Sinn. Ich glaube aber, es ist alles, was hier interessant wäre verostet.

Aber, es gibt Hinweise darauf, wie die ausgesehen haben? Is OT, aber wo?
 
Zurück