Gabriel
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@Gabriel: ...Ich hab hier lediglich ein paar einfache mechanische Zusammenhänge angeführt, die seit bestimmt 250 Jahren ausreichend erforscht sind. Oder willst du bestreiten, dass das Biegen einer hab durchgeschnittenen Möhrenscheibe mit zunehmender Biegung mehr Kraft erfordert. (Natürlich geht es hier erstmal um Schnittgut, das so eine Klemmkraft aufweist und nicht weiches Fleisch oder Fisch.) Das wirkt wie ein eingspannter Kragarm. Du mahnst hier objektive wissenschaftliche Darstellung an, bloß um diesen bekannten und erwiesenen Zusammenhang beiseite zu wischen.
Siehst du... du implizierst hier einen Spezialfall, das Abschneiden einer dicken Möhrenscheibe. Was ist mit anderem Schnittgut? Was ist mit sehr dünnen Scheiben? was ist, wenn es sich vielleicht garnicht um Scheiben handelt, sondern man eventuell etwas ganz anderes macht wie z.B. etwas abzuschälen usw. Ab wann ist das Haften der Klingenflanken relevanter als der durch die Rückstellkräfte erzeugten Kräfte? Ich wische keine bekannten Zusammenhänge beiseite, ich sage nur, dass diese lediglich in Spezialfällen greifen und kein allgemeines Bild liefern können.
Die Geometrie i s t aber die allgemeine Grundlage auf der die ganze Faktorenliste bloß aufbaut. Klar kann ein Messer schlechter Geometrie durch die Erniedrigung der Flankenreibung diesen Nachteil wieder ausgleichen. Der Nachteil muss aber erstmal objektiv da sein und würde ich das Messer besserer Geometrie mit derselben Oberfläche mit niederer Reibung versehen, dann wäre es eben besser als das Messer schlechterer Geometrie.
Klar ist die Geometrie entscheidend, das bestreite ich nie, aber was ist denn "gute Geometrie"? Darum geht es doch hier. Ist nicht eine gute Geometrie genau diese, die dem Schnittgut den geringstmöglichen Widerstand bietet aber gleichzeitig dabei eben ein Ankleben und dadurch entstehende Widerstandskräfte vermindert? Bestes Beispiel für mich das kleine Santoku von Schanz aus dem Passaround, mit dem das Schneide von einer Aubergine deutlich mehr Kraft erforderte als selbst mit einem "Standard-Solingen", trotz dünnerer Geometrie und (zwar nicht sehr dünner aber) vergleichsweise dünner Klingenstärke an der Wate, nur eben weil die Klinge so stark klebte am Schnittgut.
Ich sage: Es geht nicht darum den Einfluss der anderen Einflußfaktoren zu leugnen und du wirfst mir genau das vor.
Gut, dann hatte ich dich falsch verstanden, entschuldige bitte.
Die Konsequenz ist aber nicht, dass man deshalb sowieso nichts genaues sagen kann, sondern sie lautet, dass man eine spezielle Geometrie auf ein bestimmtes Schnittgut bezieht.
Dann wären wir aber ja wieder bei den Spezialmessern für spezifische Anwendungen.
So geht das üblicherweise, dass man beim Experiment bestimmte Parameter gleich halten muss, um die Auswirkung eines dritten Parameters zu ermitteln.
Das musst du mir nicht erzählen, das ist mein täglich Brot...
@Karnstein:"ob die Gewichtsverteilung" Man misst einfach die Kraft, die auf dem Schnittgut ankommt. Die muss immer gleich sein egal wie schwer das Messer ist. Die Gewichtsverteilung ist dann eliminiert. Wer sagt denn, dass man kein Hirnschmalz braucht, um sinnvolle Versuchsanordnungen aufzubauen.
Darum geht es nicht, sondern um den Wert, den so eine Versuchsanordnung für die Praxis hätte. Müsste man nicht entsprechend viele Szenarien (verschiedenes Schnittgut, Lastsituationen, Schnittgeschwindigkeiten und -richtungen etc. durchtesten um belastbare und nützliche Aussagen zu treffen? Nur einen Messpunkt herauszupicken ist natürlich ein Anfang, mehr aber auch nicht.
Wenn sich jemand die Arbeit machen will, gerne, ich würde es auch unterstützen wenn ich kann. Ich kann mir das zeitlich leider nicht erlauben so etwas in der Art durchzuführen und sehe den Aufwand schlicht als enorm an, eine solche Untersuchung korrekt und umfassend anzugehen.
Ich denke ich werde meine einfache Frage nicht beantwortet bekommen, weil die meisten Sachen aus meinen Beiträgen rauslesen oder einfach falsch interpretieren die da gar nicht stehen. Dabei bemühe ich mich um eine klare Formulierung.
Ich denke meine Antwort zu dieser Frage kennst du und hast sie sicher auch schon diverse Male gelesen, deshalb spar ich mir einfach die Wiederholung

Gruß, Gabriel
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