Simon Herde Schärfsystem - "Hands on"

Das geometrische Problem sind nicht die Schneidenenden, sondern das kurvige Profil. Da die meisten Messern zur Spitze hin bauchiger werden, fällt das Problem eben in Richtung Spitze an - also am ohnehin labilsten Teil der Klinge, weswegen eine unkontrollierte Änderung des Winkels meist nicht wünschenswert ist.

Hat das Messer ein komplett flaches Profil, existiert das Problem nicht, auch nicht bei gängigen winkelgeführten Systemen ohne zusätzliche Drehachse.
 
Ich möchte nochmal kurz die Winkeltreue ansprechen. Soweit ich das verstanden habe, ist der Schleifwinkel beim Nowi Pro (auch beim Home?) über die ganze Schneide hinweg konstant, während er bei anderen Systemen zu den Schneidenenden hin kleiner wird. Bei den ersten Bilder von Simons System dachte ich, daß da der Winkel auch nicht konstant ist, aber anscheinend ist er das doch, richtig? Gibt es irgendwo eine allgemeine Erklärung dieses geometrischen Problems?
Das stimmt so nicht, das KMFS Vantaedge Integral hält auch den Schleifwinkel konstant und gleicht dazu noch die Höhe des Schleifmittels aus.
 
Für Küchenmesser kann ich das KMFS nicht empfehlen. Vor allem nicht zu dem Preis, der aufgerufen wird. Bei längeren Klingen ist das Schleifen ziemlich unkomfortabel. Das fällt noch mehr im Vergleich zu Simons System auf.
 
Das EMAK 10 ist vom Preis her sehr heftig, das KMFS ebenso. Beim KMFS wäre der verstellbare Kopf sinnvoll, den muß man aber extra kaufen, dafür bekommt man schon einige brauchbare steine für andere systeme. Am ende muß man überlegen, was man möchte, nur mal schnell scharfe messer oder mehr.
 
@Tziel schrieb:
„während er bei anderen Systemen zu den Schneidenenden hin kleiner wird“
das gilt eben bei KMFS Vantaedge Integral nicht, der Winkel bleibt über die ganze Länge konstant.
Selbst eine unterschiedliche Höhe des Schleifmediums wird automatisch kompensiert.
Das geht nicht einmal beim Nowi oder Simon Herde System.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na gut, ich hab das zu "bei vielen anderen" ergänzt und du anscheinend zu "bei allen anderen". 😊

Alles okay, wollte nur wissen, was du da falsch fandest
 
@Tziel schrieb:
...
Selbst eine unterschiedliche Höhe des Schleifmediums wird automatisch kompensiert.
Das geht nicht einmal beim Nowi oder Simon Herde System.
Beim Nowi und Simon Herde System ist die Höhe der Schleifsteines egal.
Da muss nichts kompensiert werden.
Nur wenn man die Gewichtskompensation / Druckkonstrolle nutzt muss man die Federkraft anpassen.
 
Die Ermak 10 ebenfalls.
Wenn ich mir die Drehachsen / Feiheitsgrade der Ermak 10 ansehe bezweifele ich Stark das bei z.B. so einem Messer der Schleifwinkel an der Klingenspitze gleich zum geraden Teil ist.
ergogrip-blockmesser-28-cm-von-f-dick.jpg
 
Dafür haben die doch extra diesen Drehteller, wie praktikabel das ist sei mal dahingestellt ...

https://sharpeningtool.eu/de/product/messerschaerfer-werkzeugschaerfer-ermak-10
Unter dem Link ziemlich weit unten anhand einem Tanto dargestellt.
Danke für den Hinweis.
Wenn man den Drehteller nutzt müsste man aber die Drehachse am Schleifstein festsetzen.
Sieh mir nicht so aus, als wenn es die Möglichkeit zum feststellen der Drehachse geben würde.
Bei einem Messer, wie in meinem Bild dürfte das recht schwierig werden das alles richtig hinzubekommen.
Beim KMFS Vantaedge Integral, Nowi und Simon Herde System wird der Winkel automatisch eingehalten.
Das finde ich viel besser, weil man da nichts (oder nicht so viel) falsch machen kann.
 
Ich möchte nochmal kurz die Winkeltreue ansprechen. Soweit ich das verstanden habe, ist der Schleifwinkel beim Nowi Pro (auch beim Home?) über die ganze Schneide hinweg konstant, während er bei anderen Systemen zu den Schneidenenden hin kleiner wird.
Das stimmt nicht ganz, glaube ich. Bei geraden Schneiden bleibt der Winkel immer gleich, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.

Na gut, ich hab das zu "bei vielen anderen" ergänzt und du anscheinend zu "bei allen anderen". 😊
Mit "bei anderen" meinte ich tatsächlich "alle anderen". Ich wußte nicht, daß beim Vantaedge die Kinematik von der Messeraufnahme eines Nowi oder Herder in diesen Kopf an der Hauptsäule verlegt ist. Coole Idee, um die Winkeltreue auf ein System mit fixiertem Messer zu übertragen.
 
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Beim KMFS Vantaedge Integral, Nowi und Simon Herde System wird der Winkel automatisch eingehalten.
Das finde ich viel besser, weil man da nichts (oder nicht so viel) falsch machen kann.

Keine Ahnung, dazu kenne ich die Systeme zu schlecht.
Aber ja alles was Ermak so baut sieht echt sehr kompliziert und overengineered aus. 🤷‍♂️
 
Eigentlich braucht man die Druckkontrolle auch nur beim letzten Stein.

Und da die allermeisten typischerweise eine Steineserie wie Shapton oder Naniwa verwenden, muss überhaupt nix angepasst werden.

Davon ab, ist das Thema überbewertet. Den Zirkus mit Streicheleinheiten unterhalb 1 Mikron mit angehaltenem Atem, macht man bei ausgesuchten Kochmessern - nur als Newbie in der Sturm & Drang Phase bei allem was schneidet.

In dieser Liga ist der KMFS aber dann ohnehin aussen vor.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wenn man die Steine schon eine Weile in Benutzung hat, fehlt beim 1000er schon der eine oder andere Millimeter, während der 12000er für die drei Streicheleinheiten pro Jahr noch nah am Originalzustand ist. Aber mal ehrlich - selbst wenn man vom Green Brick auf einem Schleifsteinhalter auf Lapping Film wechselt, ist die Anpassung der Druckkontrolle in zwei Sekunden an der Rändelschraube erledigt.

Überbewertet ist das aber allenfalls aus Sicht der Gebrauchsschärfe. Wenn es nur um die geht und nicht um's Schärfen selbst als Hobby, braucht man überhaupt kein System mit Druckkontrolle oder Profilausgleich. Da tut's auch ein einzelner Bankstein oder ein Billigsystem.
 
Schön, dass Du‘s erwähnst.

So ein Laser hat an der dünnsten Stelle der Fase irgendwas unterhalb von 100nm! Die musst Du erstens treffen und zweitens mit dem minimal möglichen Druck bearbeiten - wenn‘s optimal sein soll.

Insofern weiß ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, weshalb ein KMFS in diese Diskussion gerutscht ist, dessen Mechanik ist dafür zu ungenau und meines Wissens kann man dort den halben Grad auch nicht korrigieren, um sicher die Fase zu treffen.

Wo steht, dass es hier um Hobbyschleifer und nicht um Kochmesserbesitzer geht? Und ich denke auch, bei Simon geht es nur um Kochmesser. Weil. Outdoormesser und Klapper erfahren bei Winkelabweichungen im Verlauf der Fase eher optische als technische Probleme.

Typische Japaner für die Küche liegen unterhalb 0,25mm hinter der Fase, typische Outdoor- und Klappmesser oberhalb 0,5mm hinter der Fase.

grüsse, pebe
 
Das steht natürlich nirgends.

Aber selbst wenn das System "nur" 250 Euro kostet - und mit Steinen, Halter, Inklinometer, Abflachmittel,.... ist man da locker trotzdem bei 400+ €.

Das bezahlt man doch nur, wenn man auch Interesse am Schärfen und an Schärfe hat, und nicht bloß, weil man ein paar nicht ganz stumpfe Messer zum Kochen braucht.

Das KMFS kenne ich nicht "in Echt", keine Ahnung, was das kann und auf welchem Niveau. Mich würde aber sowieso schon abschrecken, dass ich damit keine Banksteine nutzen kann
 
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