Ich bin nicht ganz glücklich über die getroffenen Aussagen von Dir, Dimm. Natürliclh ist es sinnvoll, und nicht sinnlos, Temperaturen anzugeben. Klar, die Öfen sind unterschiedlich, aber dann muß man dafür Sorge tragen, dass die Temperaturen auch erreicht werden, also eine Ofenkalibrierung vornehmen.
Die Temperaturen kommen nicht von ungefähr, die Stahlhersteller ermitteln für die Schwankungsbreite der Analyse die genannten Austenitisierungstemperaturen. Woher kommen die?
a) aus der Menge und Art der Legierungselemente
b) aus der Frage, wieviel man lösen möchte vor dem Abschrecken
Je mehr man löst, umso stärker sind die Auswirkungen von Restaustenit, denn je mehr (unter anderem) Kohlenstoff gelöst wird, umso stabiler bleibt der Restaustenit.
Was macht man dagegen?
tiefe Temperaturen beim Abschrecken
mehrfaches Anlassen
Anlassen im - so gegeben - Sekundärhartemaximum
Die Angabe von Temperaturen, Haltezeiten, etc. ist nicht sinnentleert, sondern wichtig für eine korrekte Wärmebehandlung. Vorhandenes Equipment muß natürlich in der Lage sein, diese Anforderungen zu erfüllen.
Habe das bei Larrin zitierte Buch von Paul Beiss bestellt (aus dem verlinkten Aufsatz, in dem die Experimente von Guldemann beschrieben sind, Literaturstelle [2]. Mal sehen, was da drin steht. Ich kenne Paul Beiss persönlich recht gut, wir haben am gleichen Institut gearbeitet, später wurde er dort auch Professor nach einigen Jahren in der Industrie (Pulvermetallurgie). Und ein ausgewiesener Experte für Werkzeugstähle und PM-Stähle