Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Servus Gemeinde,
ich habe mir gerade ein kleines London von FP bestellt.

Pocket knife Le London 9 cm Blue poplar burl and Anchor scrimshaw (https://www.fontenille-pataud.com/en/2996-78503--london-9-cm-blue-poplar-burl-and-anchor-scrimshaw.html#)

Darauf hatte ich ein, wie immer, sehr nettes Gespräch mit Yann. Ich wollte wissen, ob man auf die Bolster auch andere
Motive 'scrimshawen' oder gravieren kann, als auf der Website bei 'Customize' verzeichnet. Speziell wollte ich Madames
Tierkreiszeichen. Yann's Antwort: 'Kein Problem'. Man könne jederzeit auch andere Motive, wie Initialen, Symbole,
Gebäude, usw. darstellen, evtl. wäre es eine Frage des Aufwands, bzw. des Preises.
Rudi
Hi
I really like this old school knife model, especially the exquisite FP version. They are great when it comes to customization and details. For example, for me they made my initials in Hebrew part of the guilloche.
 
Lassen wir mal das Pendel vom Lamic aus weiter in die andere Richtung des Franzosenportfolios pendeln ....

Das Opinel einer Freundin, nach der Waschmaschine... aber es läuft nach dem Trocknen wieder einwandfrei :super:

Einmal kurz über den Rubinstab - zack, wieder in die Hosentasche. In der Landwirtschaft ist man etwas großzügiger mit dem Finish ... 🤦‍♂️

Anhang anzeigen 321970
You can have different attitudes towards Opinel, but I know for sure that it is worth every cent spent.
 
Yes, absolutely. We even use a set of Opinel kitchen knives at home in Cameroun. As in most
francophone African nations Opinel has a dealership there. Here in Germany, I have a few No. 8’s just
for the heck of it, and I use them for almost everything, from cutting vegetables to packing tape. When
I was still really active in West-Africa, we occasionally presented Opinels with the company logo on
the blade to the local workforce, they were always well received.

About this No8, 'La Marmotte' I got accused of flirting with the lady of the Souvenir Shop. 😇
DSC00794.JPG

Cheers,
Rudi
 
Zuletzt bearbeitet:
I have an Opinel in the glove compartment of my car for all occasions. And another Opinel with a bread saw in the country house. I will say more, my father has an Opinel bought in Paris in 1984. He used it quite often all these years. This knife is still alive! I think this is more than an excellent trial period for a knife from the low price segment. If there were more high-quality inexpensive European products like this, we would not see so much Chinese junk.
 
I'm on the same page :super:

My statement from above just tried to illustrate the broad stretch in the French folding knife offer, going from several hundred Euro to 12 € ...
Yes, of course I see it, my friend 😉
I just meant that Opinel has many fans, but there are also those who consider it a cheap stamping. I think that Opinel deserves respect first of all because it is a European brand with history that has occupied its niche. And it is unlikely that you can find a better alternative for 12 euros. At best, it will be a vulgar Chinese disposable consumer goods.
 
Back to hardware ... ;)

Die nächste Messeretappe nach Laguiole war La Bastide sur l'Hers, um bei Jean-Paul Tisseyre vorbeizuschauen klick

Wir sind öfter in dieser Gegend zwischen Perpignan und Foix, haben es aber noch nie geschafft, zu den Öffnungszeiten dort zu sein.

Letztes Jahr hätte es fast geklappt, aber wir sind leider im Laden der Pyrenäen-Schleifsteine in der Nähe hängengeblieben... klick

Aber diesmal war das Timing besser ....

Monsieur Tisseyre ist mittlerweile im Ruhestand, baut aber immer noch Messer - allerdings hat er für seinen kleinen Laden im Erdgeschoss seines Hauses keine festen Öffnungszeiten mehr - am besten vorher auf seinem Handy anrufen (Kontakt auf seiner Homepage)

Oder direkt über die Homepage bestellen, wenn man gerade nicht in der Gegend vorbeikommen kann ...

Jean-Paul Tisseyre trägt nicht umsonst den Titel MOF (Meilleur Ouvrier de France - bester Arbeiter Frankreichs - ein Titel der alle 3 - 4 Jahre in verschiedenen Berufen vergeben wird) - seine ausgestellten Messer sind alle tipptopp verarbeitet und rangieren zwischen knapp unter 100 € für die einfachen Klapper und den Luxusversionen im vierstelligen Bereich.

Interessant finde ich auch die Bausätze, die er anbietet- klick

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Das Messer meiner Wahl heißt offiziell:

COUTEAU CAPUCIN ARIÉGEOIS LE PLANTAUREL CORNE JASPÉE CLAIRE ACIER 12C27 ... klick

... also ein Kapuzinermesser aus dem Ariège, Typ "Le Plantaurel" aus blondem Horn und mit 12C27 Stahl.

Namenserklärungen:

Capucin heißen diese Messer wegen der Grifform, die an die Kapuzen der Kapuzinermönche erinnert. Bei dieser Interpretation von Tisseyre nicht mehr so gut zu erkennen, beim Original-Design schon - klick

Ariège ist der Name des Départements, wo der Meister wohnt.

Le Plantaurel ist der Name eines Gebirgszugs in der Nähe, parallel zum Hauptkamm der Pyrenäen.

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Ein paar technische Informationen:

Die Klinge aus 12C27 mit 100 mm Länge und 3 mm Dicke ist sehr dünn ausgeschliffen (ca. 0,3 mm hinter der Wate), leicht nagelgängig, mit feiner Spitze und einer Härte von 57 HRC.

Es ist eine einfache Konstruktion: Griff, Klinge und zwei "Nägel" (deux clous) - also Achse und Stoppin.

Eine interessante mechanische Besonderheit ist der optionale Klingenpositionsunterstützungsmechanismus (der Franzose beschreibt das umständlich in einem ganzen Satz: mécanisme ressort maintien de lame).

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Foto des Musters zur Erläuterung der Feder

Diese patentierte Lösung umschließt die Klingenwurzel mit einem Stück Federbandstahl, der gegen den Stoppin drückt und die Klinge in den Positionen "offen" und "geschlossen" besser in Postion hält, als dies nur durch die Reibung zwischen Klinge und Griff möglich wäre.

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Die Feder ist von außen sichtbar.

Es reicht, um die Klinge im Griff zu halten, aber die Schließkräfte bei offener Klingen werden kaum erhöht. Es ist also keine richtige Verriegelung.

Der Griff ist aus schön marmorierter, blonder Hornspitze aus einem Stück gefertigt und 130 mm lang.

Gesamtgewicht: beeindruckend wenig - 45 g!

Eine für mich neue Art des Tragens von cliplosen Taschenmessern teste sich dank dem Plantaurel nun auch schon seit einigen Tagen im Parallelbetrieb zur klassischen, am Gürtel quergetragenen Laguioletasche.

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Wohl eine Erfindung des Maître Tisseyre: eine Stecktasche mit Bändeln an einer Seite zur Befestigung an der Hosengürtelschlaufe vorne. Da er nie Gürtel trägt, meinte er, aber das Messer nicht quer in der Hosentasche liegen haben will, war diese Lösung nur konsequent. Außerdem könne es als "Erinner-Mich" dienen, wenn es leer an der Vorderseite der Hose herumbambelt, weil man vergessen hat, sein Taschenmesser einzustecken (ich weiß aus eigener Erfahrung, daß ältere Männer manchmal kuriose Demenzstrategien entwickeln ...).

Das Tragen und Aus/Einpacken des Messer funktioniert (außer beim Sitzen) sehr gut und dezent - werde ich zu Hause mal auf andere Messer übertragen.

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Resumée: ein wunderbarer, praktischer Franzose im klassischen Format mit dem gewissen Extra.


Bonne nuit

Virgil
 
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Merci für die formidable Vorstellung, lieber Virgil.
So ganz unbekannt sollte Dir Jean Paul Tisseyre nicht gewesen sein.
Als mein „Verbindungsoffizier“ in Sachen französische Messermacher, hast Du mir vor einigen Jahren das „Le Baroudeur“ dankenswerterweise von Jean Paul beschafft.
Le Baroudeur - zu deutsch Abenteurer ( ich persönlich bevorzuge „Haudegen“) hat eine sehr eigenwillige Klingenform , irgendwo zwischen Säbel und Tanto. Den Klingenstahl RWL34 schätze ich sehr.
Das Etui hatte mich weiland ( ohne Einweisung des Mâitres ) auch irritiert. Zunächst dachte ich an eine Neckknife Scheide, aber dazu war das Lederband zu kurz.
Vorn eingeschlauft an der Gürtelschlaufe ist der richtige Platz.

Eine schöne Zeit noch lieber Virgil
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