Horl Rollschleifer

Manche Messer haben bei schlechter Wärmebehandlung eben keine Schneidkanten-Stabilität, die bricht dir regelrecht weg beim Schleifen ohne Chance auf eine geschlossene Schneide. Sieht so ein bisschen danach aus, ohne jetzt Messer oder Stahl genauer zu kennen
 
Wäre eine Möglichkeit, aber spricht nicht die Tatsache, dass ich eine gute Schneide mit dem Spyderco Tri-Angle Sharpener hinbekomme, gegen diese Theorie?

Wie gesagt: Mit dem Horl kann ich jedes beliebige Messer schärfen. Nur dieses nicht.
Mit dem Spyderco Tri-Angle, kann ich sogar dieses Messer schärfen.
Ich bin ratlos 🤷‍♀️
 
Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass man beim Sypderco inr Schneidenrichtung schärft und es beim Horl auch andersherum geschicht? Oder, dass beim Horl mehr Druck aufgebracht wurde?
 
Hi zusammen,

ich befinde mich leider in der selben Situation wie @MiPo.

Mein Kochmesser aus Damaststahl wird mit dem Horl einfach nicht richtig scharf. Andere Messer aus Edelstahl krieg ich mit den Standard Diamant+Keramikscheiben rasiermesserscharf. Aber die Damastschneide wird einfach nicht scharf, obwohl ich auf diesem sogar noch den 1200er+6000er Belgischen Brocken benutze. Habe kein Mikroskop, aber mit dem bloßen Auge kann ich erkennen, dass die "Kerben" von der Diamantscheibe mit den anderen Schleifscheiben nie rausgehen.

Hat noch jemand eine Idee, oder hast du mittlerweile rausgefunden woran es liegt @MiPo?
 
Hat noch jemand eine Idee

Da ja offensichtlich die Schleifmittel, also Diamant, Brocken etc. vom Material nahezu identisch sind, wie bei anderen geführten Systemen, kann ich mir auch nur vorstellen, dass es an der kreisförmigen Schleifrichtung in beiden Richtungen liegt, Der Horl liegt ja plan an der Schneidfase an und es gibt beim Rollen (1.) unterschiedliche Geschwindigkeiten über den Radius und (2.) unterschiedliche Richtungen. Was ich meine ist die höhere Geschwindigkeit außen gegen die geringere Geschwindigkeit in der Mitte der Scheibe und je nach Klingenhöhe am Rand der Scheibe eine fast senkrechte Schleifrichtung zur Schneidfase und in der Mitte der Scheibe eine fast waagerechte Schleifrichtung zur Schneidfase einwirkt.

Mein TS-Prof scheift geführt mit nahezu immer dem gleichen Winkel in einer Richtung zur Schneide und mit immer der gleichen Geschwindigkeit.

Theoretisch... zumindest ...
 
Um welches Messer geht es denn genau? Damaststahl kann ja erstmal alles sein und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit völlig irrelevant für das Problem, da es sich um Damastlaminat handeln könnte.
 
Da ja offensichtlich die Schleifmittel, also Diamant, Brocken etc. vom Material nahezu identisch sind, wie bei anderen geführten Systemen, kann ich mir auch nur vorstellen, dass es an der kreisförmigen Schleifrichtung in beiden Richtungen liegt
Das habe ich mir auch schon gedacht, dass es irgendwie die Kombination aus diesem Effekt + das Material des Messers ist das zum "Ausbrechen" der Schneide führt. So sieht es für mich nämlich irgendwie aus, auch wenn ich die Fotos von MiPo hier ansehe Horl Rollschleifer (https://messerforum.net/threads/horl-rollschleifer.138875/post-1163482).
 
Wäre eine Möglichkeit, aber spricht nicht die Tatsache, dass ich eine gute Schneide mit dem Spyderco Tri-Angle Sharpener hinbekomme, gegen diese Theorie?
Eine schön dünn ausgeschliffene Schneide würde dieses Verhalten erklären. Der Spydie braucht wenig Druck, die Schneide federt nicht vom Schleifmittel weg und kann geschärft werden.

Mehr Druck biegt die Schneide vom Schleifmittel weg und es wird teilweise hinter der Schneide geschliffen. Das kann so aussehen wie auf deinen Bildern.
 
Hat noch jemand eine Idee, oder hast du mittlerweile rausgefunden woran es liegt @MiPo?


Ich gehe daher davon aus, dass irgendwas mit der Horl Diamant Scheibe nicht ganz stimmt.
Entweder ist die sehr grob, oder hat einzelne Diamanten die wesentlich weiter raus stehen. Eigentlich habe ich damit wie gesagt schon paar andere Messer geschärft, "eingefahren" sollte sie also sein. Vielleicht muss aber die Scheibe für den harten Stahl noch "eingefahrener" sein? Oder etwas ganz anderes was ich noch nicht so ganz verstehe.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das empfohlene 1200er Atoma Diamond Sheet eine Lösung ist. Zumindest mit dem 1500er Diamant von obigem Set nimmt man viel zu wenig Material weg als das man innerhalb vertretbarer Zeit (1h) einen Grobschliff einhorlen könnte.
Mit dem Pyrenäenstein (1200) schafft man ebenfalls nie im Leben einen Grobschliff und auch die Kerben die die Horl Diamantscheibe in mein Messer gefurcht hat, bekomme ich innerhalb 1h nicht mit dem Pyrenäenstein weg.
Ich brauche also für dieses spezielle Messer eine "gute" 800er Diamantscheibe. Vielleicht probiere ich das 600er Atoma Sheet aus?

Fotos liefere ich gerne nach, habe ich im Moment nicht zur Hand.
Mein Fazit: mit der Horl Diamantscheibe funktioniert es einfach nicht bei diesem einen Messer.

Mehr Druck biegt die Schneide vom Schleifmittel weg und es wird teilweise hinter der Schneide geschliffen. Das kann so aussehen wie auf deinen Bildern.
Das ist eher nicht das Problem, denn ich sehe ja auf den Fotos eindeutig wo ich schleife und mein Problem ist nicht, dass ich hinter der Schneide schleife, sondern dass die Schneide zerfetzt ist sobald ich mit der Horl Diamantscheibe in deren Nähe komme.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich brauche also für dieses spezielle Messer eine "gute" 800er Diamantscheibe.
Warum klebst Du mit Doppelklebeband nicht Nassschleifpapier auf die Abziehscheibe für den Grundschliff. Mein Damastmesser hat die Horl Diamantscheibe voll zugesetzt. Die habe ich zu Horl geschickt, die haben es einen Werkzeugbau übergeben und der hat die Scheibe gereinigt und mir zurückgeschickt. Da war sie wieder scharf und ich konnte den ganzen Kram bei ibäh verkaufen.
 
In meinem vorigen Beitrag wurde ein Teil rausgelöscht weil ich ein Foto verwendet habe dessen Copyright ich nicht besitze.
Also probiere ich es zu erklären: Ich konnte eine vernünftige Schneide mit einem anderen Schleifsystem und 800er Diamant erzeugen.
Es war das System Ruixin Pro mit dem ich innerhalb weniger Minuten einen vernünftigen Grobschliff hatte.

Das sieht schon mal viel besser als mit der Horl Diamantscheibe aus:
IMG_3261.jpg


Ich weiß nicht wie, aber sogar mit diesem geführten System schafft man es einen Buckel zu schleifen. Das System ist aber auch eine eher billige und wackelige Sache.
Hier nach paar Zügen mit dem Pyrenäenstein und Horl sieht man dass nur der Buckel bearbeitet wird:
IMG_3267.jpg


sehr viel Zeit mit dem Pyrenäenstein verbracht:
IMG_3309.jpg


nach dem Leder konnte ich zum ersten Mal, seitdem ich die Schneide mit der Horl Diamantscheibe berührt habe, sowas ähnliches wie "Schärfe" attestieren:
IMG_3343.jpg


Die Sache mit dem nassen Schleifpapier probiere ich gerne aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Horl liegt ja plan an der Schneidfase an und es gibt beim Rollen (1.) unterschiedliche Geschwindigkeiten über den Radius und (2.) unterschiedliche Richtungen. Was ich meine ist die höhere Geschwindigkeit außen gegen die geringere Geschwindigkeit in der Mitte der Scheibe und je nach Klingenhöhe am Rand der Scheibe eine fast senkrechte Schleifrichtung zur Schneidfase und in der Mitte der Scheibe eine fast waagerechte Schleifrichtung zur Schneidfase einwirkt.
Der Horl rotiert immer um den Auftandspunkt, also den Kontaktpunkt zur Unterlage. Dadurch hat man nie eine senkrechte Schleifrichtung zur Schneide.

Das Bild ganz rechts in der Wikipedia zum Momentanpol eines rollenden Rades zeigt es recht anschaulich:
Momentanpol – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Momentanpol#Beispiel:_Rollendes_Rad)
 
. Dadurch hat man nie eine senkrechte Schleifrichtung zur Schneide.
Das ist bekannt, interessant wäre es, in dem Zusammenhang mit den unterschiedlichen Schleifrichtungen und der kreisförmigen Bewegung, ob Stähle sich unterschiedlich verhalten bei gleichen Schleifmitteln zwischen System Horl und System ähnlich TSprof o. Ruixin.
Die Vermutung ist ja nachvollziehbar wenn jemand mit nur einem von zwei vorhandenen, geführten Systemen und nur bei einem einzigen Messer aus dem Bestand diesen Unterschied sieht.
 
Ehrlichgesagt find ich den Horl unfassbar viel zu teuer, und das Konzept umständlich, eher ineffektiv und auch nicht effizient.
 
Ohne Zubehör von Drittanbietern finde ich ihn, ehrlich gesagt, auch nicht besonders toll, selbst wenn er deutlich günstiger wäre.

Sagt ein ehemaliger Horl-Freak (hab aber nicht wegen Unzufriedenheit gewechselt und benutze ihn auf Reisen noch immer gern).
 
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