Horl Rollschleifer

Kurze Zwischenfrage vor Benutzung des Horl
Mein Vater besitzt einen Horl 2 in der Standardausführung. Da ich diesen regelmäßig nutzen kann kommt der Horl für mich gut in Frage, da das Argument "überteuert" wegfällt.
Nachdem ich diesen Thread intensiv gelesen hab wollte ich mich noch einmal kurz rückversichern:
Wenn ich jetzt mit kleinem Investment noch wesentlich mehr aus dem Horl rausholen will wäre die Anschaffung des Pyränensteins von belgischer Brocken (60 €) die erste Wahl bzgl. Preis-Leistungsverhältnis, ist das richtig?
Ggf. wenn man möchte noch den blauen belgischen Brocken dazu, der gelbe hingegen ist eher unnötig?

Hintergrund: Möchte eine Möglichkeit, primär westliche Messer aus weicherem Stahl zu schärfen bzw nachzuschärfen, Wetzstahl Dick Micro ist schon vorhanden. Zum Üben mit dem Horl wären ein paar Ikea-Messer vorhanden, an denen ich das gern ausprobieren würde. Das neu angeschaffte Burgvogel ist wohl noch eine ganze Weile lang scharf...
 
Ich würde dir das 2er Set Pyr/Blau empfehlen. Das müsste für deine Messer reichen.
Hier siehst Du an den Schliff Bildern wie sie arbeiten.
Eine 1.200er Diascheibe würde ich dir auch empfehlen, dann hast Du weniger Arbeit um die Fase zu schliessen.
 
In unsererer FB-Gruppe hat einer einen Bess Test gemacht, damit wir wissen wie die tatsächlichen Werte sind.
Getestet wurde an Aogami II Messern. Die Zahlen sind Mittelwerte aus 3-5 Messungen.
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝟯.𝟬𝟬𝟬 𝟴𝟳,𝟵
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝟲.𝟬𝟬𝟬 𝟴𝟱,𝟵
𝗛𝗼𝗿𝗹 𝗞𝗮𝗴𝗮𝗺𝗶 𝟲𝟯,𝟬
𝗣𝘆𝗿 𝟳𝟮,𝟲
𝗕𝗹𝗮𝘂𝗲𝗿 𝗕𝗲𝗹𝗴𝗶𝗲𝗿 𝟲𝟵,𝟳
𝗚𝗲𝗹𝗯𝗲𝗿 𝗕𝗲𝗹𝗴𝗶𝗲𝗿 𝟰𝟵,𝟱
Jetzt haben wir Schwarz auf Weiß, was wir schon immer wussten, die Belgier sind das Nonplusultra.
Natürlich sagen die nakten Zahlen nichts über die Schneidfähigkeit.
Bei der Kagami Scheibe bin ich echt überrascht. Gefühlt ist sie beim Schneiden ein Ticken schärfer wie der Gelbe. Liegt wohl am geringeren Wiederstand durch den Spiegel.
 
Vielen Dank dafür!

Zu den Gründen kann man nur spekulieren. Denke, es hat entweder etwas damit zu tun, dass Wechselzüge auf den angeriebenen Belgiern einfach sehr effizient entgraten oder die Belgier halt echt gut plan bleiben, was man von den Horlscheiben, besonders der blauen, nur so gar nicht behaupten kann.

Interessant wäre es natürlich, synthetische Scheiben bekannter Qualität dagegen zu testen, z. B. Naniwa Pro 3000 und 5000. Aber man kann ja nicht testen, was nicht existiert.

Zu Kagami gegen Gelber Belgier: Die gelben Belgier streuen sehr. Vielleicht ist deiner ein bisschen stärker mit größeren Granaten kontaminiert als der des Besswaagebesitzers.
 
Chef Panko hat ein kurzes Video (englisch) gemacht, in dem er einige Horlklone mit dem Original vergleicht. Allerdings eher mit Fokus auf Haptik und Verarbeitung als auf Schleifergebnis.

Natürlich hätte er das Original eigentlich auch selbst kaufen sollen und nicht nur die Klone, aber was solls.
 
Hab's mir gestern Abend auch angeschaut, danke für den Link! Wer billig kauft, kauft zwei Mal...bewahrheitet sich hier wohl. Mich würde das Limit von der Verfügbarkeit verschiedener Schleifsteine schon abhalten, seiner Einschätzung nach verschleißen die verfügbaren auch viel schneller.
Interessant wäre noch der Tumbler
Hatte Jerad von Neeves Knives schon verglichen und kam zum selben Schluss: Kommt nichts Ran an Horl. Der Vergleich der Leichtgängigkeit der Schleifscheiben und die Kraft der Magnete sind schon deutlich..Hier bei YouTube zu sehen, genau ein Jahr alt.
 
Wenn ich jetzt mit kleinem Investment noch wesentlich mehr aus dem Horl rausholen will wäre die Anschaffung des Pyränensteins von belgischer Brocken (60 €) die erste Wahl bzgl. Preis-Leistungsverhältnis, ist das richtig?
Ich würde mich dieser Frage gerne anschließen, habe den Horl2 in Standard-Ausführung und meine Messer (Kai Santoku, sonst günstigere) darauf „eingeschliffen“. Bislang habe ich unwissenderweise auch die Standard-Diamantscheibe zum scharfhalten/wieder scharf machen genutzt. Dafür suche ich nun eine sinnvolle und preiswerte Alternative (deutlich <100€). Pyrenäen, blauer Brocken oder ganz was anderes? Ich brauche nicht das letzte bisschen Schärfe, aber eine solide Rasierschärfe würde ich mir gerne erhalten/erhorlen. An weiterem Equipment ist nur ein Leder mit Pasten vorhanden.
 
Mit der Kombi Pyrenäenstein und blauer belgischer Brocken (gebrauchsfertig von Belgischer Brocken) bist du bei rund 120 Euro. Bleibt nur selber basteln aus entsprechenden Diamantplatten.
 
Mit der Kombi Pyrenäenstein und blauer belgischer Brocken (gebrauchsfertig von Belgischer Brocken) bist du bei rund 120 Euro. Bleibt nur selber basteln aus entsprechenden Diamantplatten.
Meine Idee war ja, nur eine der beiden Scheiben zu kaufen - ergibt das aus deiner Sicht keinen Sinn?
 
Ehrlich gesagt würde ich da lieber gleich die 120 Euro investieren als später rumärgern. Der blaue Belgier kostet alleine schon rund 70 Euro. Mit dem Pyrenäen-Stein bekommst du einen sehr guten Vorschliff, zumindest den blauen Belgier würde ich einem guten Messer dann aber schon noch gönnen. Vielleicht bin ich aber auch zu anspruchsvoll mit meinen Erwartungen.

 
Hallo,
wer sich den ganzen "Horl Rollschleifer" Thread durchliest oder zumindest überfliegt, sollte fast alle Fragen dort beantworten bekommen.
Warum machen sich engagierte und erfahrene Mitglieder denn die Arbeit?
Dieser Thread ist bald so umfangreich wie ein Lexikon 👍
Gruß Beate
 
Hallo,
wer sich den ganzen "Horl Rollschleifer" Thread durchliest oder zumindest überfliegt, sollte fast alle Fragen dort beantworten bekommen.
Warum machen sich engagierte und erfahrene Mitglieder denn die Arbeit?
Dieser Thread ist bald so umfangreich wie ein Lexikon 👍
Gruß Beate
Danke für die Antwort. Ich habe einige Seiten gewälzt und keine für mich eindeutige oder befriedigende Antwort gefunden, sonst hätte ich nicht gefragt. Und wenn ich - um bei der Analogie zu bleiben - ein Wort nachschlagen möchte, lese ich ja nicht jedes Mal ein gesamtes Lexikon.
 
Um günstige, dick ausgeschliffene Messer materialsparend zu schleifen und damit auf eine gute Küchenschärfe zu bringen, reicht auch der Pyrenäenstein. Ob für das Kaimesser, das sicher vom blauen Belgier nochmal deutlich profitieren würde, die Anschaffung lohnt, musst du wissen. Hängt vielleicht auch davon ab, ob für die Zukunft weitere Messeranschaffungen geplant sind. Also:

1. Sowohl der Belgier als auch der Pyrenäenstein verbessern deine Ausrüstung im Vergleich zur Gegenwart.
2. Beide Steine anzuschaffen wäre besser, als nur einen der Steine anzuschaffen.
3. Der Pyrenäenstein wird ohne Belgier ein besseres Ergebnis bringen als der Belgier ohne Pyrenäenstein.
 
Danke für die präzise Antwort! Die Standard-Diamantscheibe würde dann nur noch zum Einsatz kommen, wenn der Winkel verändert werden soll (z.B. bei neuen Messern) oder wenn grobe Beschädigungen an der Klinge vorliegen, ist das soweit korrekt? Und Keramik wäre auch nach Anwendung von Pyrenäer oder Belgier sinnvoll?
 
Danke für die präzise Antwort! Die Standard-Diamantscheibe würde dann nur noch zum Einsatz kommen, wenn der Winkel verändert werden soll (z.B. bei neuen Messern) oder wenn grobe Beschädigungen an der Klinge vorliegen, ist das soweit korrekt?
Ja.
Und Keramik wäre auch nach Anwendung von Pyrenäer oder Belgier sinnvoll?
Die verstaubt bei mir (na gut, inzwischen verstaubt auch alles andere - der Horl ist nur noch mein Reiseschleifer). Wenn du die Steine anreibst, bildet sich gerade mit dem Belgier kaum ein Grat, da der Schleifschlamm den sich bildenden Grat direkt abträgt. Das geht zwar etwas auf Kosten der Feinheit des Schliffbildes, aber für die Küchenschärfe ist das ausreichend. Danach ein paar Züge übers Leder, fertig.
 
Der Thread ist wirklich der Hammer :) Wahnsinn wieviel Wissen sich hier zusammengetragen hat

Ich stehe aktuell vor der Aufgabe meine japanischen Messer das erste Mal zu schleifen. Wenn ich das hier in dem Thread richtig verstanden habe, reicht die beim Horl mitgelieferte Diamantscheibe für das Einschleifen des Winkels bei den harten Messern (ca. 64 HRC) nicht aus, richtig? Oft wurde hier von einer selbst gebauten 1200er Diamantscheibe von ATOMA gesprochen, welche leider aktuell ausverkauft ist. Kann man hier auch den 1200er Pyrenäenstein nehmen? Den hätte ich schon vorhanden. Ansonsten müsste ich mich mal auf die Suche nach einer Variante machen welche auf Lager ist :D

Ansonsten finde ich die angefertigte Winkellehre aus Holz von @Doldini super interessant und würde gerne ebenfalls eine bestellen. Neben den zusätzlichen Winkeln scheint ja das Messer auch stabiler an der Lehre zu hängen sodass die Spitze weniger Spielraum hat. Habt ihr an das Messer oder an das Holz der Lehre noch etwas dran gemacht um das Messer vor Kratzern zu schützen? Oder kann man die Lehre bedenkenlos an das Messer machen ohne dass Kratzer entstehen? Für die jap. Messer würde man ja dann wahrscheinlich den 12,5er Winkel nehmen.
 
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