Horl Rollschleifer

Ja, jetzt habe selbst ich es begriffen! Auch beim Horl ändert sich der Schleifwinkel wenn man mit ihm z.B. vorn an der Messerpitze "um die Kurve fährt".
Danke für die Erklärungen!
Hoffentlich kriegt unser Winkelspezialist Guido nicht Wind von diesem Thema <duck und wech ;)>
 
Der Aha-Effekt, wenn man merkt, dass ein Messer, von dem man denkt, das ist schon scharf, noch mal deutlich an Schärfe zulegen kann...super, oder?

Ja, das ist wirklich ein unglaublich tollen Gefühl, das macht fast süchtig, man will immer noch mehr Schärfe :)

Heute habe ich mich mal an der weiter Oben von pebe ins Spiel gebrachten Mikrofase probiert.
Ich habe mit der 4000er Scheibe einige Züge mit 20° links und rechts an eine 15° Schneide gemacht.
Danach wieder übers Diamantleder.

Einen Unterschied in der Schärfe kann ich nicht feststellen, denke aber, dass das Nachschärfen so einfacher und schneller geht, weil die wirklich nur gering abtragende 4000er Scheibe eine schmaleren Fase/Schneide schneller wieder scharf bekommt als die volle Breite mit 15°
Vielleicht kann man das ein paarmal machen, bis man die 15° wieder nachsetzen muss.

Ich habe mir jetzt noch ne DMT medium extrafine Platte bestellt, was dann einem 3000er Korn oder 6 Micron entspricht.
Die 4000er mit 3 Micron ist wirklich verdammt fein, für mich ist das mehr polieren denn schleifen...

Mir fehlt da einfach die Erfahrung welche Körnungen man in welchen Staffelungen braucht.
Möglicherweise ist auch eine extra fine 1600er / 9 Micron Scheibe noch sinnvoll?

Grüße Linda
 
Welche Körnung hat denn der Diamant auf dem Leder?
Mit dem Leder wird an der Schneide Material abgetragen, die Schneide wird ballig geschliffen. Dabei erhöht sich der Schleifwinkel. Daher ist es gut möglich das die Schneide gar nicht erreicht wurde. Falls doch, wurde das Ergebnis weggeledert.

Laß doch das Leder einfach weg. Dann wird das Nachschärfen einfacher weil die Schneide nicht mehr verrundet wird. Sonst muß jedesmal unnötig viel Material weg.
Ohne Leder kommt die Schneide der Diamantplatte zum Einsatz. Dann kannst du beurteilen wie dir die Schneide gefällt.
 
Leider kenne ich die Körnung der Diamantpaste nicht, das war so ne alte Spritze, die ich mal bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** gekauft habe.
Allerdings werden alle Messer durch das Leder mit der Paste spürbar schärfer werden.
Ich habe aber auch schon über ein frisches Leder und eine neue Paste nachgedacht, ich denke die sollte dann maximal 3 Micron haben, eher weniger?

Grüße Linda
 
Hallo @Linda Decosta,
ich kapier nicht was verbessert werden soll, das geht durcheinander. Eine gröbere Platte brächte mehr Biss, ein Leder mit feinerer Paste weniger. Ändere bitte nicht alles auf einmal.

In der Küche sollte die Schneide von der feinen Diaplatte hervorragend funktionieren. Warum willst du die wegledern? teste doch vorher erst einmal das Ergebnis.
 
Naja, ich teste die Schärfe indem ich Papier schneide.
Nur mit der 4000er Dia Platte "geschliffen" rupft das Messer das Papier noch ziemlich.
Insbesondere der Anschnitt geht nicht sauber.
Nachdem ich zusätzlich 5 Striche auf dem Leder gemacht habe geht es durch das Papier wie durch Butter und ich kann feinste Streifen schneiden.

Grüße Linda
 
Ich kenne kein Lebensmittel das die Beschaffenheit von Papier hat. Für Gemüsehäute beispielsweise ist eher eine Mikrozahnung also ein minimaler Biss an der Schneidkante wünschenswert, als eine glatte Schneidkante, die wunderschöne Papierstreifen schneidet.

Nachdem der Grat mit der feinsten Scheibe des Horl wechselseitig minimiert wurde, bringt der Einsatz von gepastetem Leder für Küchenmesser überhaupt keinen Mehrwert, im Gegenteil. Wie @natto beschrieben hat, verrundest du mit gepastetem Leder die Schneidfase in Richtung einer Parabel und vergrößerst so deren Winkel, was das Nachschleifen mit dem Horl erschwert und unnötig Material abträgt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das passt wie die Faust aufs Auge. Vermutlich ist die Schneide vom letzten ledern so ballig das du mit 4k und wenigen Zügen die Schneide nicht erreicht hast. Mit 4k kansst du kleine Achten ins Papier schneiden. Ein aufgestelltes Zigarettenpapier schneiden wäre ein angemesserner Test.
 
Lösung:
Mit der groben Scheibe 15° bis zur Schneide durchschärfen, danach nicht ledern. Wenn die Schneide das Papier rupfend schneidet passt das.
Danach reichen wenige Züge mit der feinen Scheibe und 20° und bitte nicht ledern. Dann freuen.

Viel Erfolg! :)
 
OK, ich werde das ausprobieren.
Klingt einleuchtend und wenn ich ohne Leder auskommen könnte wäre das noch besser :)

Grüße Linda
 
Servus,

Ich kenne kein Lebensmittel das die Beschaffenheit von Papier hat.

das ist völlig richtig und jeder Koch schüttelt immer den Kopf, wenn ich mit Zeitungspapier ( immer gleiche Zeitung ;) ) die Schärfe meiner Schneiden teste, aber ich hab mir das angewöhnt, weil Lebensmittel als Schärfetest nicht reproduzierbar sind. Einmal sinkt die Klinge beim Auflegen in die Tomate ein, bei einer anderen Sorte braucht die Klinge einen Schub, weil die Haut dicker, elastischer, weicher, schrumpliger ist. Zeitungspapier ist da aus meiner Sicht konstanter. Dann kommt noch die Qualität des Schliffes über die ganze Schneidenlänge zur Prüfung, in dem ich am Kehl ansetze und bis zu 27cm durch die Zeitung gleiten lasse, da merke ich sofort, an welcher Stelle es noch rupft oder stockt. Mit 5K schneide ich locker Wellen und Kurven in ein Blatt Zeitungspapier und wenn die Schärfe dann im laufe der Zeit abbaut und sich die Schneidenspitze nicht sofort in einem Blatt verfängt, dann wetze ich sanft eine sanfte Säge an die Schneide uns das Blatt zerfällt wieder in zwei Teile. Nach langem wetzen merke ich dann, dass die Schneide rauer und rauer wird und immer öfter die Zeitung rupft statt zu gleiten, und dann zu reißen beginnt. Dann ist Zeit für einen Touch-up auf einem feinen Stein, die Säge an der Schneidenspitze wird mit ein paar Zügen abgetragen, frischer und geglätteter Stahl formt eine neue Schneidenspitze und es beginnt von neuem.

Parallel dazu merke ich das natürlich auch an Lebensmittel, dass die Schärfe sich verbraucht, aber pralle Tomaten gehen dann immer noch gut, während abgelagerte nicht mehr wollen, oder Paprikahaut zu knacken beginnt usw.. ;)

So ist Zeitungspapier mein Schärfeindikator, andere nehmen Küchenkrepp, Fingernagel, Haupthaar, Zigarettenpapier, Telefonbuchseiten, spezielle Tomaten, Paprikahaut und was weiß ich noch alles, jeder macht es anders, hat eine andere Herangehensweise, dass passt schon so. ;)

Gruß, güNef
 
Natürlich, jeder soll nach seiner Façon glücklich werden! Ich schneide halt einfach mein Gemüse und Schärfe, wenn's Schneiden keinen Spaß mehr macht ;)
 
Oft kann ein minimaler Restgrat das Schärfeempfinden in dieser "Liga" ja schon erheblich beeinträchtigen.
Wäre hier (selbst nach "sanftem Wetzen") ein leichter Schnitt durch einen Sektkorken nicht ein probates Mittel um einen eventuellen Restgrat abzutragen?
Und man sähe diesen ja dann auch als schwarzen "Strich" am Korken???
 
So wie Bukowski sehe ich das auch, und habe mir zu Weihnachten den Hort 2 gegönnt. Und bin positiv überrascht, es funktioniert problemlos. Nach ein paar Minuten hatte ich meine 2 Lieblingsmesser ausreichend scharf und bin glücklich. Einige hier werden das sicherlich noch als nicht perfekt bezeichnen, dennoch halte ich das für ideal, denn das Ergebnis ist schnell erreicht und hält lange an.

Von Schleifen auf quasi atomarer Ebene halte ich persönlich nichts, ich brauche die Messer und wenn es scharf ist funktioniert es für mich einwandfrei...
 
Schön, so langsam outen sich dann doch noch ein paar Horlies :)

Bei mir ist es beides, ich mag die Einfachheit und Eleganz des Horl, inzwischen habe ich aber auch Blut geleckt (im wahrsten Sinne des Wortes) und bin auf der Suche nach der maximalen Schärfe.

Ich mag den Schärfetest am Papier, denn wie auch schon güNef schreibt, man kann damit prima alle Bereiche der Klinge checken.
Kürzlich hatte ich ein Messer im mittleren Bereich sehr scharf, beim Zweibelschneiden erlebte ich aber ein Drama.
Am Papier wurde schnell klar, der vordere Bereich und die Spitze war nicht wirklich scharf.

Grüße Linda
 
Schön, so langsam outen sich dann doch noch ein paar Horlies :)

Bei mir ist es beides, ich mag die Einfachheit und Eleganz des Horl, inzwischen habe ich aber auch Blut geleckt (im wahrsten Sinne des Wortes) und bin auf der Suche nach der maximalen Schärfe.

Ich mag den Schärfetest am Papier, denn wie auch schon güNef schreibt, man kann damit prima alle Bereiche der Klinge checken.
Kürzlich hatte ich ein Messer im mittleren Bereich sehr scharf, beim Zweibelschneiden erlebte ich aber ein Drama.
Am Papier wurde schnell klar, der vordere Bereich und die Spitze war nicht wirklich scharf.

Grüße Linda


Da ich selbst mit dem Gedanken spiele mir einen regulären Horl (ohne Planetengetriebe) anzuschaffen, hatte ich mich etwas in die Materie eingelesen und bin genau zu dem gleichen Schluss gekommen wie Linda Decosta.
Ich dachte mir: "Warum gibt es keine feinere Diamantscheiben für den Horl, anstatt dieser verschleissenden und unverschämt teuren Korundscheiben die es von Horl selbst zu kaufen gibt".
Nach langem Suchen bin ich dann auf Ihre Beiträge hier gestossen, die genau diese Idee schon perfekt umgesetzt habe, und wirklich fantastisch gearbeitet.

Auch sonst bin ich ganz bei Ihrer Argumentation, dass der Horl einfach optimal ist wenn man auf kleinem Platz und wenig Stauraum eine Option zum schleifen der Küchenmesser benötigt, in einer kleinen Studentenküche ist einfach kein Platz für große Schleifsysteme.

Leider mangelt es mir selbst an dem technischen Verständnis, den Fähigkeiten und auch den Gerätschaften um aus den DMT Diamantschleifplatten solche runden Schleifscheiben für den Horl herzustellen.
Daher wollte ich mal nett anfragen, ob mittlerweile vielleicht ein Kontakt mit der Firma Horl zu Stande kam oder ob Sie vielleicht in Betracht gezogen haben, noch weitere Schleifscheiben basierend auf der 6 Micron DMT Diamantscheifplatten die Sie ja schon zersägt haben, anzufertigen und vielleicht hier anzubieten?

Ich wäre jedenfalls sehr interessiert Ihnen eine solche Scheibe fuer den Horl in der 6 Micron oder 9 Micron Körnung.
Haben Sie es mittlerweile auch mit der 9 Micron Körnung (extra-fein) probiert, wie in dem Thread angedeutet?

Edit: Falls Sie hier nicht selbst ihre Freizeit investieren wollen, wären Sie dann bereit eine "Bauanleitung" zu teilen, damit man sich selbst mal bei dem Metallbauer des Vertrauens erkundigen kann, ob sowas angefertigt werden kann?

freundliche Grüße,
Florian Schmidt

P.S.: Falls dieser Beitrag besser in einer PN an Linda Decosta formuliert werden sollte, hatte ich dies probiert aber mir scheint es als (neu angemeldetem User) nicht möglich zu sein per PN in Kontakt zu treten, oder ich übersehe hier zu später Uhrzeit etwas.
 
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P.S.: Falls dieser Beitrag besser in einer PN an Linda Decosta formuliert werden sollte, hatte ich dies probiert aber mir scheint es als (neu angemeldetem User) nicht möglich zu sein per PN in Kontakt zu treten, oder ich übersehe hier zu später Uhrzeit etwas.

Kurzer Hinweis:

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Weiter mit dem Horl.

Pitter
 
Dann oute ich mich auch mal als begeisterter Horler.
Ist ein super einfaches Mittel, schnell seine Messer scharf zu halten. Was das beste daran ist, der Winkel bleibt immer gleich.
Nur ganz so einfach wie in der Werbung suggeriert wird ist es nicht. Das Einschleifen kann schon länger dauern, je nachdem wie stark der neue Winkel abweicht.
Aber wenn der Winkel sitz ist das Nachschleifen ein Kinderspiel und ruck zuck erledigt.
Angefangen hab ich mit dem Horl2 in der Standard Ausführung. Dann kam die grobe Diamantscheibe und das Schärfeset dazu. Zum Schluss kam noch der Horl2 Pro dazu.
Den Pro nehm ich zum Einschleifen und Polieren, den Normalen zum Schärfen.
Das einzige Messer, das ich noch auf dem Belgischen Brocken schärfe, ist mein Tanaka Aogami, der Rest wird gehorlt.
Da ich auch für Andere Horle hab ich das ganze Equipment in einen Alukoffer gepackt.
Winkel.jpg Koffer_neu2.jpg
 
... ein Kontakt mit der Firma Horl zu Stande kam oder ob Sie vielleicht in Betracht gezogen haben, noch weitere Schleifscheiben basierend auf der 6 Micron DMT Diamantscheifplatten die Sie ja schon zersägt haben, anzufertigen und vielleicht hier anzubieten?
Hallo Florian,

ich habe für mich zwar einige DMT Diamantscheiben unterschiedlicher Körnungen gefertigt und im Gebrauch, der Aufwand diese manuell herzustellen ist aber beträchtlich.
Deshalb kann ich leider nur meinen eigenen Bedarf decken.

Die Anleitung zum Bau der Scheiben ist einfach, man zersägt die Platten in quadratische Segmente mit Kantenlänge entsprechend dem Scheibendurchmesser.
Dann dreht man sie rund und dünner, wobei man in der Mitte einen 6mm Zapfen fürs Gewinde stehen lässt.
Auf diesen Zapfen wird dann das M6 Gewinde geschnitten.

In der von der Firma Horl betreuten Facebook Gruppe gab es einige Diskussionen zu meinen Scheiben und auch dort entstand der Wunsch, Horl möge doch bitte solche Diamantscheiben in unterschiedlichen Körnungen anbieten.
Horl hat darauf nicht reagiert und möchte anscheinend lieber bei den Korundscheiben bleiben ...

In dieser Gruppe habe ich auch erfahren, dass Horl vor einiger Zeit selbst solche Diamantscheiben geplant hatte und sogar einige Prototypen an Testpersonen herausgegeben wurden.
Trotz positiver Ergebnisse ist das Projekt nicht weiter verfolgt worden und auch dazu hat sich Horl auf Nachfrage nicht geäußert.

Grüße Linda
 
Wo ist denn der Unterschied zum Diamant-Rollschleifer von Seecode? Ist auch Made In Germany, aus stainless steel gemacht, hat den Plux X Award 2020 gewonnen und wird von mehreren bekannten Chef-Köchen empfohlen, u.a. Johann Lafer! Siehe diamantschleiferDOTnet oder seecodeDOTde .

Von der Funktionsweise her ist der Horl 2 doch ziemlich vergleichbar oder nicht?
Genial effektives Teil, man sieht den Abtrag sogar auf dem dunklen Holztisch:
 
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