küchenmesser machen mal von anfang an...

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hallo stefan,
blacky hat ja schon etwas zu elforyn gesagt.

bei elforyn würde ich dir empfehlen mit der maschine im freien zu schleifen, sonst bist du einschliesslich der werkstatt weiß gepudert. von hand schleifen ist nicht ganz so dramatisch.
das elforyn sehe ich nicht als elfenbeinersatz, sondert als uraltes eigenständiges material. fühlt sich nach der fertigstellung sehr gut an, schrumpft nicht, reisst nicht und ist gegen alles was in der küche verarbeitet wird resistent.

die verarbeitung ist einfach und leicht, polieren geht perfekt. die beste erfahrung hinsichtlich optik habe ich mit weiß, oder dem hellen beige das ganz leicht marmoriert ist gemacht.
 
Hallo Akiem ,

Melde mich einfach mal zwischendurch , meine momentanen "Lieblingssägeblätter " sind die Glardon/Vallorbe (wer hats gebaut? / die Schweizer !!!!!) 3/0 und die 8/0 round Back , wie der Name schon sagt haben die einen runden Rücken und Verkanten deshalb nicht so schnell bei Richtungswechseln .Sind auch wesentlich stabiler , schnitthaltiger . Aber um die für Dich idealen Blätter zu finden, schlage ich vor das ich dir von 2 - 3 verschieden Herstellern je ein Gros zum Ausprobieren schicke ( geschenkt !!!!! / will ich nix für haben!!!! ) Wenn Du was Passendes gefunden hast kann ich Dir entweder welche davon verschaffen oder wenn Du das lieber möchtest die entsprechende Quelle für die jeweiligen Blätter mitteilen und dafür sorgen das Du von denen beliefert wirst , ( Ist bei Goldschmiedebedarf meist nicht so einfach / Gewerbeschein ) aber ich denke Du wirst schon ein Gewerbe angemeldet haben. :D:D

Gruß Thomas
 
Hallo, wie ist Eure Erfahrung mit dem Silberstahl als Solo-Stahl in Küchenmessern. Aus meiner "Metallerzeit" kenne ich Silberstahl nur als Wellenstahl und der galt immer als spröd-hart und körnig. Im Damast habe ich ihn schon verschmiedet. Macht mit 2842 einen schönen Kontrast, wurde aber bei hoher Härte trotz mehrfachem Anlassen sehr bruchempfindlich. Musste unter 60hcr gehen um eine Gebrauchsklinge zu bekommen.
Gruß
Uwe
 
Silberstahl ist keine Bezeichnung für eine bestimmte Legierung, sondern für den Behandlungszustand- silberblank gezogen.
Der Stahl, der früher meist als Silberstahl in den Handel kam, war der ganz ausgezeichnete 1.2516. Aus Kostengründen wird heute 1.2210 eingesetzt, der deutlich billiger in der Herstellung ist und in den Eigenschaften nur ein bißchen hinter dem 1.2516 zurückbleibt. Es gibt auch Schnellarbeitsstahl -meist 1.3343- als Silberstahl.
Bei allen drei Qualitäten kann ich mir die geschilderten negativen Erscheinungen bei richtiger Wärmebehandlung eigentlich nicht vorstellen.
MfG U. Gerfin
 
Moin!
@Direvian und Akiem: "Antilope" Sägeblätter sind meine persönlichen Lieblinge, aber da sind wohl auch die persönlichen Vorlieben wichtig.
Für Stahl würde ich nach meiner bescheidenen Meinung nicht unter eine Dicke von 3/0 gehen.... 8/0 bei einem (ungehärteten Stahl) haben mich zur Weißglut gebracht.... :teuflisch .....aber der Schnitt sollte halt sehr fein sein....
Gruß vom Skinner!

P.s: Rückfragen gerne auch bei mir per Mail. Bin nur leider nicht täglich online....
 
Moin Moin Skinner ,

wohl wahr , deshalb halt mein Vorschlag verschiedene Marken durchzuprobieren. Stahl würde ich eh nur bedingt mit dem Sägebogen bearbeiten . 8/0 sind selbst für Freischnitte nur bedingt geeignet ( Zu ungenau da zu flexibel / drehen sich aus der gewollten Schnittrichtung und wenn man sie zu stark vorspannt, sind sie schnell durch ) 3/0 sind das Standartblatt für alle üblichen Arbeiten .Ob nun Antilope , Goldschnecke, Occupator oder Glardon hängt vom eigenen Vermögen ab . (hier gemeint persönliche Fähigkeit / und an zweiter Stelle natürlich auch vom Preis , wobei sich ein Gros 3/0 meist um 13 € bewegt.
Interessant für Arbeiten in Holz und Horn dürften allerdings Wachssägeblätter sein , die sind rundherum mit Zahnung versehen und arbeiten wie Miniraspeln .

so Long Thomas
 
sorry bin jetzt erst zum lesen gekommen.

also wenn ich vom silberstahl hier im
messerforum rede, weiss jeder messermacher welcher stahl mit der etwas >>allgemeinen bezeichnung "silberstahl" gemeint ist. ganz klar der 1.2210. für mich neben dem 1.2510 ein erstklassiger stahl für messer. beim silberstahl ist die wärmebehandlung und die klingengeometrie ausschlaggebend. dann bekommen ich eine sehr feine und sehr scharfe küchenmesserklinge die sich sehr hoch härten lässt. hrc über 60° kein problem, wobei 58-60° für den 1.2210 als küchenmesserr völlig ausreichend ist. ausbrechprobleme an der schneide gibt es nicht, das ist aussreichend unter harten bedingungen getestet. die schnitthaltigkeit ist sehr gut. wie gesagt und auch von u.gerfin erwähnt. der schmied sollte allerdings das wissen über den 1.2210 haben. armin hat das drauf.

Thomas dein angebot nehme ich gerne an, mail folgt.
 
Hallo, großen Dank an die Spezialisten. Werde den "Silberstahl" den ich gebunkert habe erst mal "solo" testen. Ich habe mit dieser Stahlsorte noch gar keine Erfahrung. Der Wärme/Härte/Anlass-Prozess scheint mit aber lt. Diagrammen unkritisch zu sein. Wie sieht das Verschweißen und das Ätzbild von diesem Stahl denn mit 1.2003 aus? Den hab ich auch in ausreichendem Maß zur verfügung. Aber noch keinen Versuch zusammen gemacht ( Alte Stammblätter von HM Sägen)
Gruß
Uwe
 
Hallo! Bin neu im Forum und habe erst die ersten beiden Seiten gelesen, aber ich muss echt sagen "SUPER"! Der Bericht ist der Hammer!:super:
Besonders diese schönen Fotos dabei wie ein wunderschönes Messer entsteht....
Das weckt in mir selber die Lust aufs Messermachen... wie ein männlicher Urinstinkt :hehe:
 
dank unserem sehr freundlichen forum-mitglied Direvian, welcher aufgrund seiner berufserfahrung schon sehr gute tipps gibt, kann ich nun mal auch sägeblätter der verschiedensten art und güte testen. ch wusste garnicht, dass es so viele unteschiedliche gibt. am freitag kamen die muster (muster ist gut, es sind stückzahlen im gros-bereich)
(-:
ich konnte zeitlich bis jetzt nur an 3 materialien testen. einmal habe ich den acrylring (ca. 6 mm) einschließlich schlitz vom messer unten, die zwischenscheibe und den mosaikpin gesägt. messing, kupfer, bronze etc. kommt später

es ist schon unglaublich was es auch in diesem werkzeugbereich für unterschiede gibt. ich hatte bis jetzt nur bauhausqualität ( einfach aus bequemlichkeit weil nicht weit entfern) im einsatz. alles nur müll und im endeffekt viel zu teuer, wie es sich jetzt mal wieder herausgestellt hat. die zugeschickten sägeblätter von Direvian gehen einfach 1. präzise, 2. mit viel weniger druck, 3. viel weniger hakeln und vorallem reissen die nicht so schnell und setzen sich auch nicht so schnell zu.
von "gedrillten" wachssägeblätter hatte ich noch nie was gehört.
und die schweizer können nicht nur hustenbonbons machen.
tolle sache (-:

saegeblatt.jpg

bild 153


Kochmesserab.jpg

bild 154
 

Hallo Akiem,

die Klinge sieht aus wie die gesenkgeschmiedeten von Peter Abel.
Weil ich die auch habe und ich mit dem vorderen Griffende nicht so ganz glücklich wurde habe ich ein paar Fragen:
Wenn Du es bündig gemacht hast mit dem Kropf der Klinge:
Wie hast Du das gemacht ohne den Kropf zu zerkratzen?
Wenn nicht steht der Griff über: Hast Du die Kante verrundet? Wie hast Du das gemacht? Vor ode rnach dem Verkleben?

Hans
 
hallo Hobby,
das ist richtig, die klinge ist von peter.
mach zuerst mal in der höhe den erl um 2-3 mm niedriger. es ist sonst sehr wenig griffmaterial da. das holz habe ich absolut bündig mit dem kropf gemacht. ich habe zuerst die schmale holz- und acrylscheibe zusammen geklebt, sehr genau angepasst und fast auf endmaß gechliffen. dann denn rest vom griff auch ziemlich genau an die zwinge holz/acryl angepasst und verklebt. den minimalem überstand zum schluß fein geschliffen und poliert. den kropf dabei mit tesa abgeklebt. sollte doch mal ein kratzer auf den kropf kommen, ist das ziemlich leicht rauszuschleifen bzw. polieren. dabei nicht mit abgerissenen schleifleinenstreifen schleifen. dabei schleifst du ruck zuck eine vertiefung in die weiche zwinge. ich nehme dazu die roten schleifhilfen von stefan steigerwald (siehe bild etwas weiter oben).

macro_ab.jpg

bild 154
 
hobby hier nochmal um es genauer zu zeigen.
drei dinge sind fertig vor dem zusammen kleben.
1. die klinge ist fertig geschliffen und geschärft.
2. die zwinge ist fertig.
3 der griff ist im vorderen drittel zur zwinge hin fertig. ich lasse den griff immer hinten eckig und habe die mittellinie angezeichnet. so ist es mir möglich griff und klinge über die hilfslinie genau in der flucht während dem kleben auszurichten. nach dem aushärten wir der restliche griff fertig geschliffen und alles nochmals mit 600er papier wenn nötig nachgearbeitet. jetzt mit micromash 1500er, danach auf dem polierbock je nach material mit rosa paste oder gar keiner paste poliert.

Elfory.jpg

bild 155
 
da immer wieder mal die frage aufkommt, wie schnell rostet ein nicht rostfreies küchenmesser und wie pflegeaufwändig ist so eine rostende klinge, hier ein beispiel.

auf dem bild ist ein herder küchenmesser nach etwa 3 wochen einsatz, ohne dass es in den 3 wochen großartig gepflegt wurde. klar es war nicht in der spülmaschine und logisch lag es nicht stundenlang nass herum. nach gebrauch abgespült und abgetrocknet, das war die ganze pflege. wenn aber das messer nicht täglich im einsatz ist, sollte ab und zu ein tropfen öl an das messer. rost zeigt sich nur an einer stelle aber nur leicht oberflächlich ohne "krater" etwa 4 mm in der fläche.
die teilweise bräunliche verfärbung an diversen stellen an der klinge ist kein rost, sondern kommt durch die laienhafte aufnahme und ausleuchtung beim fotografieren (farbfehler).

die verfärbung der klinge ist allerdings sofort da und wechselt fast täglich, je nach schnittgut. die verfärbung reicht von pechschwarz über sämtliche violett-, grau- und blautöne. metallgeschmack zeigt sich nicht auch nicht bei meinen anderen rostenden messern. ich hatte diesen fall bis jetzt ein einziges mal. dabei handelte es sich um ein messer aus den 50ern, stahl unbekannt.

also alles eher eine optische und gefühlsmäßige abneigung der hobbyköche und berufsköche gegen diese stähle.

herderr.jpg

bild 156


die klinge wieder in den optischen auslieferungszustand bringen bzw. die verfärbungen zu entfernen ist wirklich ein leichtes. das verlangt höchstens 3-4 minuten zeit. es wird so ein putzschwamm (billigstes no-name-produkt von dm), etwas edelstahlpaste, in meinem falle von blanco, weil das vom kücheneinbau übrig blieb, etwas wasser und eine unterlage für die klinge. es ist sehr wichtig die klinge flach auf das z.b. küchenbrett zu legen. dann etwas paste auf die klinge und mit angefeuchteter grüner seite des schwammes mit leichtem druck jede seite 1 bis 2 minuten reinigen. das messer ein paar minuten liegen lassen. danach abspülen, abtrocknen, über dem messerstahl abziehen und einölen. das wars.

die klinge immer auf ein brett o.ä. unterlage flach auflegen. einfach beim reinigen in der hand halten ist sehr gefährlich!

Herder_geputzt.jpg

bild 157
 
mal wieder ein neues werkzeug für die klinge/zwinge/griffbearbeitung.
w. borger hat da ein tolles teil gemacht.
der "messerspanner" ermöglicht die klinge zum bearbeiten in jeder stellung bombenfest zu fixieren. dazu muss die klinge/erl nicht umgespannt werden. sie sitzt sicher zwischen 2 fiberstreifen und wird mit dem klemmhebel bzw. schraube fest und sicher eingespannt. gedreht wird sie dann komplett mit dem halter in dem spanner und mit dem zweiten spannhebel in jeder stellung fixiert. der klingenspanner wird längs oder quer in den schraubstock gespannt und hat an den seiten überstehende passstifte, damit er gleich ausgerichtet im schraubstock gespannt werden kann. die passtiffte sitzen dann auf der oberfläche der schraubstock-backen auf.

dasselbe geschieht natürlich auch zur griffbearbeitung. wer wie ich mit raspel, feile und papier arbeitet, hat mit dem teil ein sehr gutes werkzeug.

borgerneu.jpg

bild 158

schlangekasubor.jpg

bild 159
 
Hallo Akiem , wollte doch mal zwischedurch erfragen wie die Sägen denn so sind , hast Du inzwischen ausgiebig testen können ???:lechz: . und auch schon einen Favoriten ermittelt ????.

Gruß Thomas .:steirer:
 
hallo Direvian, sorry für die etwas verspätete antwort. bin gerade im dauerstress und am freitag habe ich auch noch einen kleinen operativen eingriff an der schulter vor mir. nicht schlimmes aber lästig (kleine knochenabsplitterung die angefangen hat zu wandern). das schiebe ich schon über ein jahr vor mir her )-:

klar habe ich die sägeblätter ausgiebig getestet. bei ne-metallen ist meine 1. wahl die nr. 3, wobei da das deutsche antilopeblatt dem schweizer glardon sich nichts gibt. einen kleinen unterschied habe ich bei bronzeblechen gemerkt, da hakt das glardon nicht so schnell ein. ab und zu benutze ich noch ein 2 er blatt. ich weiß jetzt aber nicht ob das von dir ist. mit dem 8 er blatt arbeite ich wenig, da es für mich zu fein ist und ich zu schnell ungeduldig werde wenn der schnitt zu langsam geht.

die runden (gedrehten), fachausdruck weiß ich jetzt nicht, habe ich bis jetzt nur für holz benutzt.

(-:
 
noch ein kleiner schleiftipp für die "handarbeiter" unter uns. ich habe mir auf dem schrottplatz u.a. eine kleine plane eisenplatte besorgt. mittig ein versenktes loch reingebohrt und auf die werkzeugbank geschraubt.

wenn ich jetzt was plan schleifen muss wie zum beispiel die stirn- oder rückseite einer zwinge, löse ich die schraube, spanne entsprechendes schleifpapier über die platte und ziehe die schraube wieder an. darauf schleife ich dann das teil, gehalten zwischen zeigefinger und daumen.

kurze messerklingen schärfen, mit dem entsprechenden eingespannten nassschleifpapier, geht auf der eisenplatte auch hervorragend.

PlaneStahlplatte.jpg

bild 160
 
ja in den einzelnen bestandteilen.

hier mal ein etwas unüblicheres küchenmesser in deutschen küchen. kohlenstoffstahl härte 56. leicht und sehr scharf zu schleifen. diese art von messer wird hauptsächlich zum schneiden von fleisch in allen variationen genutzt. filettieren geht auch problemlos. der griff ist aus kamelknochen, als unterlage habe ich ebenholz genommen. die klinge ist poliert, war aber unmöglich zu fotografieren da es immer gespiegelt hat.
da hab ich sie im photoshop einfach matt gemacht und gut is (-:

Fleischmesser.jpg

bild 161
 
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