Küchenmesserserie von Xerxes-Knives - Diskussionsthread

Servus,

Im Kato- Fall meint Wastl, wie grob Finish ist.
Formgebung, Genauigkeit und Oberfläche (keine „Vertiefungen und…“) sind bei dem perfekt.
Wenn man sich weiter nicht verschleift und die Oberfläche spiegelnd macht, sieht man da keine Verzerrungen, wenn man Klinge als Spiegel benutzt. Ich meine keine Verzerrungen, die da nicht hingehören, die konvexe Oberfläche verursacht natürlich entsprechende Veränderungen des Spiegelbildes.

ja, ich hab Wastl schon verstanden, aber gerade deshalb hat es mich in den Fingern gejuckt den Satz zu schreiben. ;) Du hast sicher Recht was Formgebung, Genauigkeit und Oberfläche betrifft und es erstaunt mich auch, wie achtsam du das Messer betrachtest. Ich lese das zum Erstenmal, nach unzähligen Lobpreisungen über das Kato, dass die Formvollendung und Genauigkeit der bearbeiteten (geschliffenen) Flanken perfekt ist ( keine Verzerrung, keine Dellen ) und gleichzeitig amüsiert es mich, das ein "Rohling" und Proto von Jannis mit grobem Bandschleifer-Finish besser gefinisht ist, als ein Kato! :cool:

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das mit dieser Kleinserie viele japanische Mythen fallen könnten! :ahaa: ;)

Gruß, güNef
 
Mitos gibts keine.

Die Japaner lernen hochkonzentriert arbeiten. Sonst gibt's Ausbrüche.

Das Messer von Jannis, was ich benutze, spaltet nach eine Menge Salat und Fleisch Haare.
Ich bin damit sehr zufrieden.
 
@Günef: Die Katos sind durch ihren Schliff sehr besonders, das hat Dimm schon recht. Bei dieser Messerserie wird das aber in gleicher Qualität zu haben sein :hehe:. Bei den Workhorse und User Friendly Modellen wird sich da schon etwas angelehnt, das Schnittgefühl quasi verbessert kopiert.

@Dimm: Ja Schnitthaltig ist der Stahl super! da kann ich dir nur zustimmen, den Food Release finde ich mit der zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftigen Hohlkehle viel besser als ohne.

Die Reinigung derselben ist wirklich total unproblematisch, einmal drüberwischen und alles ist weg.

Die Reaktivität des 1.2442 Stahles ist anfangs hoch, aber im Vergleich mit Herders C80 schon fast nicht wahrnehmbar, sobald sich eine Patina eingestellt hat sind die Messer wie rostfreie zu verwenden, solange sie nicht ne halbe Stunde nach dem Zitronenschneiden rumliegen.
Mit Patina sind selbst Zitrusfrüchte ohne Geschmacksabgabe oder Abfärbungen gut zu bearbeiten.

Hierfür mal 2 Videos: Heute zum Thema Bauchspeck ;)... Da kann man nicht genug von haben!

Erstmal Schnittvergleich der 3 Verschiedenen Schliffarten, Workhorse, Userfriendly mit Hohlkehle und Laser Santoku.

https://youtu.be/iPLwf12IEHQ

Dann noch das "abperlen" des schwierigen Schnittgutes am Userfriendly mit Hohlkehle, eine Wucht!

https://youtu.be/nXPwM4COurk

Grüße Wastl.
 
Servus,

@Günef: Die Katos sind durch ihren Schliff sehr besonders, das hat Dimm schon recht. Bei dieser Messerserie wird das aber in gleicher Qualität zu haben sein :hehe:. Bei den Workhorse und User Friendly Modellen wird sich da schon etwas angelehnt, das Schnittgefühl quasi verbessert kopiert.

Aufgrund deiner sehr umfassenden Erfahrung (Messerleidenschaft + Broterwerb) und deine Kenntnis einer besonderen Kato-Geometrie, legst du die Latte für Jannis kommende Kleinserie recht hoch und ich erinnere an die ellenlangen Lobpreisungen der Kato-Workhorse-Reihe!

Da warten also Messer in der Pipeline, die einem Kato die Butter vom Brot nehmen und du schreibst das aus einem Brustton der Überzeugung! :staun:

Ich kann dir sagen, das ich ausser jeden Ersten Montag im Monat (BRB-Auktion) sonst kaum so gespannt auf Messer bin, wie auf diese Serie von Jannis! :super:

Ich freu mich auf den Passaround und die ersten fertigen und zum Verkauf stehenden Messer! :super:

Herzlichen Dank auch dir, für die laufenden Aktualisierungen deiner Eindrücke in Wort und Bildern! :super: :super: :super:

Gruß, güNef
 
Das Video sieht ja schon einmal sehr vielversprechend aus.

Die Hohlkehle in der Form finde ich optisch
allerdings auch sehr gewöhnungsbedürftig.

Wenn Sie seinen Zweck allerdings so gut erfüllt wäre mir das bei einem Arbeitsmesser egal...
bei Messern die ich zuhause benutze allerdings nicht, da mir da bei der kleinen Menge der food release völlig egal ist :)

Es bleibt also spannend...

Lg Petzi

P.S. auch wenn es bestimmt eine Sonderform ist, finde ich 265mm beim Gyuto ziemlich gut .
 
Hallo Leute, vielen Dank nochmal für eure rege Beteiligung und Wastl, nochmal danke für die Videos!

Ich möchte nun mal eine Sache in eigener Sache ansprechen. Ich hab eine Weile darüber nachgedacht, wie ich das am besten rüberbringen kann. Ich möchte nämlich nicht, dass das falsch aufgefasst wird. Ich möchte hier nichts rechtfertigen oder jemanden Vorwürfe machen. Trotzdem liegt es mir auf dem Herzen das einfach mal loszuwerden und da der Umgang hier sehr positiv und offen ist, habe ich mich entschieden einfach mal offen zu sagen was ich denke.

Ich habe den Eindruck, dass die Resonanz und „Begeisterung“ für dieses Projekt nach der Bekanntgabe der vorläufigen Preise etwas zurückgegangen ist. Sollte mich dieser Eindruck täuschen, so tut es mir leid. Wenn nicht so kann ich es zum Teil verstehen. Gucken wir uns z.B. mal das Santoku mit 190mm Schneidenlänge (Walkschliff/Workhorse) für 290,00 Euro Brutto an. Das ist erstmal eine Stange Geld für ein „einfaches“ Küchenmesser. Besonders wenn dieses noch nicht einmal „handgeschmiedet“ ist sondern nur aus dem Flachmaterial geschliffen wurde. Vergleicht man es nun mit einigen der vermeintlich handgemachten Messer japanischer Herkunft, dann erscheint der Preis tatsächlich recht happig. Wie kommt es aber nun zu diesen Preisen und warum sind andere Messer so viel günstiger.
Dazu möchte ich euch einmal offenlegen, wie ich die Messer kalkuliere und woraus sich der letztendliche Verkaufspreis zusammensetzt.

Als erstes mal sind da die Materialkosten: Der Stahl für das Santoku kostet in etwa 10 Euro Brutto (Ich rechne hier mal alles in brutto, weil euch ja interessiert, was ihr später wirklich zahlen müsst). Dazu kommen je nach Griff etwa 10 Euro für Griffholz, Horn, Kleber, Schmiergelpapier, Stahlwolle, Öl/Wachs. Dann sind da die Verschleißmaterialien. Bei einer Klinge dieser Größe brauche ich für den Grundschliff vor dem Härten ein Qualitätsschleifband, danach ist es soweit stumpf, dass ich es nur noch zum Schleifen der groben Konturen verwenden kann. Das kostet 7 Euro. Für das Ausschleifen der gehärteten Klinge benötige ich nochmal zwei Schleifbänder. Dazu kann ich nämlich nur wirklich scharfe Bänder verwenden, weil sich die Klingen sonst trotz Wasserkühlung zu stark erwärmen und weil die Bearbeitungszeit sonst exorbitant ansteigt und es nicht mehr wirtschaftlich wäre. Sind also nochmal 14 Euro. Ach ja, Versandkosten für das Material bezahl ich natürlich auch, kann man aber bei entsprechend großen Bestellungen vernachlässigen. Macht also schonmal Materialkosten von 41 Euro.

Dann kommt meine Arbeitszeit: Ich berechne einen Nettostundenlohn von 50 Euro, das heißt für euch, dass ihr für eine Stunde meiner Arbeit 60 Euro bezahlen müsst. Jetzt wird der ein oder andere schon mal aufstöhnen. Soviel verdient ja nicht mal ein Arzt oder Ingenieur. Ich kann euch beruhigen, ich auch nicht;-) Mein Stundenlohn setzt sich wie folgt zusammen. Erstmal bezahle ich davon die Miete und Nebenkosten meiner Werkstatt, zusätzlich Betriebshaftpflicht und BG. Dazu laufende Kosten wie Internet und Telefon, Website, gewerbliche Mitgliedschaft im MF, Instandhaltung von Maschinen (Nicht zu unterschätzen) etc. Auf das Geld was dann übrig ist zahle ich Steuern, und zwar etwa 20%. Und was dann übrig ist, ist dann meins? Pustekuchen. Von dem Geld was dann übrig ist zahle ich erstmal Geld an die Bank für die Finanzierungen die ich für die notwendigen Umbauarbeiten und Maschinen in meiner Werkstatt aufgenommen habe. Dann zahle ich meine Kranken- und Rentenversicherung. Aber dann ist der Rest meins? Schön wärs…

Von meiner ganzen Arbeitszeit ist nur ein gewisser Teil bezahlt. Und zwar die Zeit die ich wirklich effektiv an einem Produkt arbeite. Immer wenn ich Anfragen beantworte, im Internet recherchiere, Material einkaufe, meine Buchführung mache, mich im Internet präsentiere, Pakete zur Post bringe, Messer fotografiere und vieles mehr, immer dann arbeite ich. Und das ist notwendig aber dafür bekomme ich kein Geld. Das heißt, dass die 60 Euro brutto auch die Zeit finanzieren, in der ich arbeite aber nichts verdiene. Von dem Rest lege ich etwa ein Viertel bis ein Drittel als Sicherheiten für die Firma weg. Wenn z.B. wie letzten Monat unerwartet sowohl der Lufthammer, die Drehmaschine und der PC kaputt gehen und ich dadurch unerwartete Kosten und einen nicht unerheblichen Arbeitsausfall habe. Nicht vergessen, ich habe in der Zeit gearbeitet indem ich meine Maschinen repariert habe. Nur eben nichts verdient. Ach ja, die Sicherheit ist auch dafür da, wenn ich mal krank werde. Dann verdiene ich nämlich auch kein Geld.
So, und der Rest ist nun wirklich meins, davon bezahle ich also meine Miete und kaufe mir Essen und Kleidung und was man sonst so macht;-) Urlaub z.B… Der bestand bei mir in den letzten fünf Jahren übrigens darin, dass ich in den Sommermonaten auf Museumsveranstaltungen gegangen bin um dort Eisen zu verhütten, welches ich dann als Rohstoff für weitere Schmiedearbeiten verwende.

Bitte versteht das nicht falsch! Auch wenn sich dass vielleicht ein bisschen gefrustet anhört. Nein, dass bin ich nicht. Ich liebe meinen Job und ich habe mich bewusst dazu entschieden. Ich wusste was auf mich zukommt und ich beschwere mich nicht. Im Gegenteil, ich genieße es genau das tun zu können, was mir Freude macht. Auch wenn das bedeutet, dass ich mehr arbeite und weniger verdiene als die meisten Durchschnittsverdiener.

So, zurück zum Messer. Bei 41 Euro Materialkosten und einem Stundenlohn von 60 Euro Brutto habe ich also etwas mehr als vier Stunden Zeit um das gesamte Messer zu fertigen. Nur dann rechnet es sich für mich. Ach ja, diese vier Stunden beinhalten auch die Gespräche mit den Kunden, das Schärfen und Verpacken, ggf. Fotografieren und Einstellen der Messer im Netz, Rechnung schreiben, etc. Also wirklich das komplette Messer bis es fertig verpackt bei der Post liegt und ich wieder in der Werkstatt bin. Bei einer Einzelanfertigung ist das nicht möglich. Das geht nur, wenn man alle Arbeitsschritte optimiert, Rüstzeiten verringert und standardisierte Modelle hat, bei denen jeder Handgriff Routine ist! Und ja, dann klappt das. Gerade so. Das soll heißen, dass es mit gerade so viel Sicherheit klappt, dass ich auch einen gewissen Ausschuss kompensieren kann. Auch ich verschleife mich mal oder lasse etwas fallen oder eine Klinge bekommt beim Härten Risse. Das muss ich einplanen sonst bleibe ich darauf sitzen. Und nochmal, dann klappt das. Gerade so.

Und nochmal eine kleine Anmerkung zum Thema „Handgeschmiedet“. Vielleicht hat der ein oder andere etwas romantische Vorstellungen vom Messerschmieden. Die Klinge wird stundenlang geschmiedet und bei Vollmond in Jungfrauenblut gehärtet. Zum Schluss setzt man ein paar Mal die Feile an und das Messer ist fertig. Dem ist nicht so. Wenn ich ein Messer dieser Größe aus Monostahl fertige und die Klinge schmiede, dann beläuft sich das reine Schmieden auf 5-10% der gesamten Arbeitszeit!!! Ich gebe einmal im Monat einen Messerschmiedekurs für vier Kursteilnehmer in meiner Werkstatt. Auch wenn ich vor Beginn immer ausdrücklich darauf hinweise sind die meisten Kursteilnehmer doch immer wieder überrascht wie wenig tatsächlich geschmiedet wird. Der Kurs dauert drei komplette Arbeitstage von je 8 Stunden. Davon werden 3 Stunden geschmiedet und davon sind 2 Stunden Übungsarbeiten und nur etwa eine Stunde arbeiten die Teilnehmer an ihrem Rohling. Natürlich beinhaltet die restliche Arbeit auch einige Theoriephasen aber es ist trotzdem bezeichnend. Der Rest besteht aus Wärmebehandlung, Schleifen und Feilen, dann Schleifen und Feilen, dann Schleifen und Feilen und dann nur noch Schleifen, Schleifen, Schleifen… Jeder der schonmal eine große Küchenmesserklinge nach dem Härten langsam und Wassergekühlt auf Null ausgeschliffen hat, weiß wovon ich rede!

Aber wie machen es dann die Japaner? Da bekommt man „handgeschmiedete“ Messer für viel weniger Geld. Und zwar sogar in San-Mai oder mit Damast-Außenlagen! Nun ja, zuerst möchte ich sagen, die kochen auch nur mit Wasser! Ich habe nach dem Zivi fast ein Jahr in Japan gelebt und gearbeitet. Da hatte ich leider nie die Gelegenheit selber bei einem Messerschmied zu arbeiten aber ich habe so manchen über die Schulter geguckt. Die meisten der Messer die als „handgemacht“ oder „handgeschmiedet“ angepriesen werden, sind dies nicht. Drei Lagen Material (auch mit Damast-Seitenlagen) gibt es als industriell gefertigtes Halbzeug. Schon fertig in Messerform und teilweise mit vorgeschliffener Primärfase. Des Weiteren sind viele Griffe industriell vorgefertigt. Wenn man nun so einen Rohling nochmal kurz warm macht und ein paar Hammerschlägen aussetzt, damit die Mittellage nicht mehr wie gewalzt aussieht, dann ist das meiner Meinung nach nicht als „handgeschmiedet“ zu bezeichnen. Unterlässt man es nun nach dem Überschmieden die Klinge zu normalisieren, so spart man damit nochmal Zeit, geht aber das Risiko ein, dass das Gefüge nicht optimal eingestellt ist. Was z.B. die immer wieder angesprochenen Qualitätsunterschiede niedrigpreisiger Messer erklären könnte. Fakt ist, wenn man in einem Land mit einem ähnlichen Lohnniveau wie unserem Messer zu solch niedrigen Preisen anbieten möchte, dann sind diese entweder nicht vollständig „handgemacht“ oder es leidet massiv die Qualität oder das Finish oder alles zusammen. Sowohl für das Eine als auch für das Andere bin ich mir zu schade. Bitte versteht das nicht falsch. Es gibt in Japan wirklich ganz ausgezeichnete Handwerker die Klingen allerhöchster Qualität vollständig in Handarbeit herstellen. Diese Messer kosten dann aber auch entsprechend.

Dennoch, 290 Euro für ein Küchenmesser bleiben 290 Euro! Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie bereit ist so viel Geld für ein Messer auszugeben. Das einzige was ich euch garantieren kann ist, das meine Messer absolut ausgereift und von ausgezeichneter und gleichbleibender Qualität und zu 100% handgemacht sein werden. Im wörtlichen Sinne sind sie absolut preiswert. Sie sind ihren Preis wert!

Gruß Jannis
 
Moin Jannis,

danke für die offene Kommunikation und die anschauliche Erläuterung des Preisgefüges. Das ist wahrlich nicht selbstverständlich :)


Gruß, Gabriel
 
Moin Jannis,

Ich finde es absolut großartig, dass du deine Preiskalkulation so offen darlegst.
Deine Ausführungen finde ich sehr gut nachvollziehbar. Insbesondere an deinem letzten Satz habe ich keine Zweifel!

Beste Grüße


Adrian
 
Servus,

@Jannis

Für Pfennigfuchser sind deine Messer nicht gemacht! Auch gibt es viel mehr als immer nur japanische Messer die man gegenüberstellen kann. Wer sich den US-Markt an Kochmessern anguckt und sieht, was dort an Kreativität dampft und was dafür dann abzudrücken ist, man im Gegenzug aber an abgefahrenem Zeugs bekommt, der wird deine Messer nicht als zu kostspielig bewerten, ich mach das nicht! Man muss auch mal weiter als über den Tellerrand gucken. Kaufen kann ich in der ganzen Welt, ich muss dann aber auch einen Haufen an Nebenkosten tragen!

Ich freue mich drüber, das endlich mal geometrisch aussergewöhnliches im deutschsprachigen Raum angeboten wird und zwar in Serie, mit Stahl, Griff und Finishwahl aus dem "Kleinserienbaukasten" Wo gab's den das bisher? Warum musste man darauf überhaupt so lange warten, dass ist die eigentliche Frage.

BRB, Tsourkan, Rodrigue, Harner, Carter usw. bauen von sehr teueren Einzelstücken bis zu Kleinserien in deinem Preissegment die ganze Latte von unten nach oben, einige Messer sind zum Niederknien schön, das kostet halt!

Die US-Macher bieten häufig standardisiert 52100 als C-Stahl und AEB-L rostträge an. Bei dir bekommt man eine mit SB1, Sc125 und 1.2442 doch mehr als nur eine Alternative!

Und warum solltest du mit deiner innovativen Serie preislich darunter bleiben? Leuchtet mir nicht ein!

Im Gegenteil, ich finde den Preis "Preiswert" und weder billig noch teuer, ob angemessen, beurteilst du, denn du musst davon leben. Der von dir aufgedröselte "Preisschlüssel" wäre nicht nötig gewesen. Ich kann nicht ein handgefertigtes Messer haben wollen, aus verschieden Modellen wählen und ein 100% passendes Ergebnis bekommen und dann glauben, dafür nur soviel wie ein durchschnittliches Serienprodukt kostet, über den Tresen schieben zu müssen.

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Jannis,

erstmal vielen Dank für die offenen Worte und vorallem, dass du deine Kalkulation so transparent darlegst :super:. Das machen wirklich nur die wenigsten und hätte eigentlich auch nicht sein müssen (da stimme ich güNef zu). Dennoch ist es sehr interessant da mal einen Einblick zu bekommen, vorallem wie das im Detail aussieht auch wenn mir die grobe Struktur schon klar war.
Generell muss ich sagen, dass die Preisgestaltung meinem Interesse keinen Abbruch tut, da ich mit diesem Preisrahmen gerechnet habe. Sowas muss ich mir aber tatsächlich hart zusammensparen und kann sowas nicht auf die schnelle kaufen :(.

Außerdem ist es meiner Ansicht nach sowieso eine Unart in unserer Gesellschaft, dass die Leute nicht mehr anständig für gutes Handwerk zahlen wollen, aber dann Smartphones für 600€ kaufen oder Handyverträge für 50-80€ monatlich abschließen. Dann nochn Abo für Pay-TV oder Video on Demand und schon sind wir fast bei 100€ monatlich für fragwürdigen Luxus und es wird gejammert man könne sich keine handwerklich hergestellte Produkte leisten. Großkonzernen wird heute so massenhaft Geld in den Allerwertesten gepumpt, dass leider ein Großteil unserer Mitbürger das kleine Handwerk vergisst und meint dort müsste die selbe Preisgestaltung wie bei industrieller Massenfertigung gelten. Sehr traurig :(

Zum Glück denkt ein Großteil der aktiven Messerforumisten anders über das Handwerk als der Rest der Gesellschaft :D


@Wastl: Tolle Videos, vielen Dank dafür dass du deine Eindrücke so toll dokumentierst und mit uns teilst.

Grüße, Wesley
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Preisgefüge hat mich ganz und gar nicht verwundert. Für ein Herder mit Walnussgriff zahlt man auch schon 200€ und deine Messer sind auf jeden Fall in jeder Beziehung 2-3 Etagen darüber anzusiedeln. Aufschlussreich für mich war, dass du pro Messer drei frische Schleifbänder kalkulierst. Man sieht in japanischen Videos immer, wie sich Handwerker über riesige Schleifräder beugen. Ich frag mich immer, ob sowas nicht wirtschaftlicher ist als Schleifbänder. Aber wahrscheinlich gibt's solche Maschinen gar nicht mehr. Der Nachteil ist eben, dass man riesige Durchmesser benötigt, damit der Schliff nicht zu hohl wird.
 
Guten Tag Jannis,

ich bedanke mich ebenfalls für deine offenen Worte.

Nicht jeder ist Selbstständig oder hat Betriebswirtschaftslehre studiert und deshalb ist die Kostenrechnung für viele Interessierte Forumiten sehr aufschlussreich.

Die Preiskalkulation von sog. "handgeschmiedeten" japanischen Messern war mir schon immer sehr suspekt, und ich bin froh das ein Profi wie Du endlich mal das Kind beim Namen nennt und diese Werbestrategien kritisch hinterfragt. Machen wir das als Laien, die in Wirklichkeit nicht viel vom Schmieden verstehen, klingt das immer unglaubwürdig.

Man sollte auch trotz der Preise nicht vergessen, das deine Messer generationsübergreifend benutzt werden können. Bei einem jahrzehntelangen Gebrauch sind 290 Euro für ein Allzweckmesser kein Geld.

Ich bin sehr froh, dass es Menschen wie dich gibt, die uns mit ihrem Idealismus soviel Freude bereiten. Du könntest schließlich auch, deiner Qualifikation und Ausbildung nach als Historiker arbeiten und alle Fünfe gerade sein lassen.

Gruß, kup
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jannis,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Im Grunde hast du es gar nicht nötig, dich für deine Preise "zu rechtfertigen". Ich finde es aber toll, was du alles bei der Preiskalkulation berücksichtigst. Wenn alle Handwerksbetriebe so penibel kalkulieren würden, hätten wir weniger Firmenpleiten. Gleichzeitig würde von solchen Betrieben, die im Grunde nicht mal kostendeckend ihre Produkte verkaufen, weniger Billigarbeit angeboten werden und diese dann von der Bevölkerung als Standard angesehen würden - Geiz ist geil...

Gute Qualität hat nun mal einfach seinen Preis und sollte entsprechend gewürdigt werden, von denjenigen, die es sich leisten können. Wenn sich jemand ein solches Messer finanziell nicht erlauben kann, dann ist das grundsätzlich erstmal schade, aber hinzunehmen. Du stellst schließlich keine Massenware her.

Kalkuliere bitte genau weiter so. Und wenn du merkst, du kannst auch in den kommenden fünf Jahren trotz guter Auslastung keinen "vernünftigen" Urlaub machen, dann lege bitte noch 5-10 Euro Stundenlohn obendrauf.

Mich haben die Preise übrigens keineswegs geschockt. Ich habe mit dieser Größenordnung gerechnet. Denke auch mal eher, dass die Resonanz abgeflacht ist, da nach der Bekanntgabe (im Anschluss an die Umfrage), welche Messergrößen du vorhast zu produzieren, es auch gar nicht mehr viel zu diskutieren gab.

Denke mal es sind nun alle gespannt, welche finalen Optimierungen du aufgrund von Bastls Feedback noch vornimmst, und wie dementsprechend die Serie final aussehen wird. Auch ist sich noch spannend, wie du das mit der Hohlkehle beim Laser löst. Aber du wirst uns da sicher auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße
fabstar
 
So hier mal ein Video mit der vorläufigen Lasergeometrie Santoku Doppelhohlung..............

Gegen Kürbis (recht kleine, Hokkaido)

https://youtu.be/iGxjt_W64d0

In einem anderen Thread wird sich beschwert dass ein Shirogami Messer kein brötchen schneiden kann ohne Ausbrüche, also ich bitte euch, das Messer von Jannis hat die insgesammt 25 Minikürbise gut weggesteckt.... Und ganz ehrlich, ein Messer mit dem ich keine Brötchen aufschneiden kann ist nicht wirklich ein Messer! (Gut Yanagis mit unter 20 Grad Schärfwinkel lass ich da natürlich aussen vor....)

Dann gleich mal eine Frage an die werten Mitleser und Diskussionisten...

Und zwar bin ich bei Santoku Messern nicht wirklich beschlagen.... Soll heißen ich nutze sowas nicht in der Regel.

Sind Schnittarten wie Wiegeschnitt hier überhaupt intressant? Das Problem ist folgendes, bei dem bis jetzt angedachten Profil bleibt die Spitze bei Schnittgut überhalb von ca. 2cm höhe (ca. in der Mitte der Schneide) im Brett stecken..... Mir macht das jetzt nicht wirklich was aus, weil ich solche Klingenlängen nicht benützte, aber die passionierten Santoku User haben da bestimmt eine Meinung dazu oder? Also ich sehe solch kurzen Messer eher als Chopper, aber vielleicht seht ihr das anders...? Bzw. predige ich immer, vorallem weil ich täglich Kinder mit ca. 10-12 Jahren mit meinen Messern hantieren lasse, tunlichst die Spitze auf dem Brett zu lassen. (von wegen Verletzungsgefahr). Wie wird das gehandhabt wenn ihr zuhause kocht?.... Ein Herder K5 z.B. kann auch nicht viel mehr (evtl. 5mm) aber ein bisschen Wiegeschnitt sollte drin sein oder?

Grüße Wastl.
 
Moin,

So hier mal ein Video mit der vorläufigen Lasergeometrie Santoku Doppelhohlung..............

...sieht super aus, danke fürs Zeigen :super:

In einem anderen Thread wird sich beschwert dass ein Shirogami Messer kein brötchen schneiden kann ohne Ausbrüche, also ich bitte euch, das Messer von Jannis hat die insgesammt 25 Minikürbise gut weggesteckt.... Und ganz ehrlich, ein Messer mit dem ich keine Brötchen aufschneiden kann ist nicht wirklich ein Messer!

Besagtes Messer in dem anderen Thread ist vermutlich auch noch nicht so ideal geschliffen wie es Jannis Messer in deiner Hand sind ;)
Mal ganz nebenbei... mit den super knusprigen Brötchen von meinem Bäcker hier habe ich auch schon leichte Ausbrüche in Ulriks 1.3505 (Origianschliff!) bekommen... So empfindlich ist Shirogami (ordentlich wärmebehandelt) IMHO eigentlich nicht. Da fällt mir ein... bitte ein Update zwischen dem Unterschied von Shirogami 2 und SC125 nach deiner Meinung! :)

Ich persönlich lasse auch bei meinen Gyutos nur selten die Spitze auf dem Brett, arbeite also wenig im klassischen Wiegeschnitt. Würde mir auch eher denken, dass Santoku-Nutzer da ähnlich im Druck- oder Zugschnitt arbeiten oder Choppen. Jedenfalls nutze ich ein Santoku so (wenn ich denn mal eins nutze...). Um vollwertig im Wiegeschnitt arbeiten zu können mit einer Klingenlänge von 190mm müsste man die Spitze so weit hochziehen und mit soviel Bauch versehen, dass das Messer dann zum Choppen eigentlich gänzlich ungeeignet wäre...


Gruß, Gabriel
 
@gast
Meiner Meinung nach steht einem Santoku mit seiner tiefliegenden Spitze ein ausgeprägter sweet spot zum choppen besser zu Gesicht als ein bauchiges Profil für Wiegeschnitt.
Bei Gyutos ziehe ich auch Modelle mit flachem Profil vor und Wiegeschnitt fühlt sich für mich erst ab Klingenlängen von 27cm richtig gut an.

@Jannis
Ein professioneller Messermacher und ein professioneller Anwender entwickeln eine vielversprechende Kochmesserserie mit Wahlmöglichkeiten bei Stahl und Anschliff, dafür empfinde ich Deine vorläufige Preisgestaltung als sehr fair. Sobald der Passaround läuft und Erfahrungsberichte sowie Messwerte vorliegen wird es bestimmt wieder deutlich mehr Interesse an dem Projekt geben. Natürlich bewegst Du Dich in einem Preissegment das sich nicht jeder leisten kann oder will aber das gilt genauso für Messer aus der japanischen Oberliga. Ich bin jedenfalls sehr interessiert und freue mich auf auf die Passaround-Reviews.

Gruß
Thomas
 
Hallo Leute, vielen Dan(k........

...........Im wörtlichen Sinne sind sie absolut preiswert. Sie sind ihren Preis wert!

Gruß Jannis

Jannis, vielen Dank für den kleine Einblick in (d)eine betriebswirtschaftliche Auswertung.
Ich finde den/die genannten Preise gerechtfertigt und auf keinen Fall überhöht.
Gerade die Profiköche hier im Forum können nachvollziehen warum sie den Preis für ihre Gerichte so (hoch?) ansetzen (müssen).
Bei einem Preis von € 330 für ein 190mm Santoku mit Hohlkehle bin ich dabei.
Ein paar Fläschchen Porto weniger und zweimal meinen Sushi-laden vernachlässigen; und ich hab´s raus.
Ich finde das Projekt spannend, erfolgversprechend und ich freue mich das zu verfolgen.
Sicher kann ich nicht soviel hinzufügen wie z.B. Günef oder gast oder, oder... Aber jeder der denkt er bekommt
ein durchdachtes Qualitätsprodukt für weniger als "Marktpreis" sollte sich vielleicht hier ausschalten.
In unserem (Prämien)-Autobetrieb liegt der AW-Satz bei € 10,25 netto (1 AW = 5 Minuten, 1 Std = 12 AW´s) Fragen?????
Walter
 
Hmm,

also wenn wir hier schon alle so offen reden, ich habe durchaus ein Problem mit der Preisgestaltung!
Was ist denn nun mit San-Mai oder Damast ... was wird dafür veranschlagt?! :hehe:

Hihi :)

Also die Preise sind echt okay, persönlich wollte ich 400 - 500 Euro anlegen wenn das Messer die gestandenen Eliten des Forums überzeugen kann. Damast würde mich auch interessieren, aber das wird wahrscheinlich echt mein Budget sprengen ... da muss ich schauen ob mir das dann den Aufpreis wert ist.
Xerxes, mach das perfekte Messer was sich die messerverrückten hier wünschen und schau was sich aus all den Ideen so rauskitzeln lässt. Wenn du das hinbekommst und das Endprodukt überzeugt, dann bin ich dabei und der Preis ist dann nicht mehr der entscheidende Punkt für mich!

Weiter so!

Grüße MaX^^
 
Hi Leute,

erstmal vielen Dank für euer Feedback:super: Es war eben so, dass ich zusätzlich von verschiedenen Seiten auf die Preise angesprochen wurde. Und ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, dass ich mir an "schnell hingeschliffenen Messern" eine goldene Nase verdienen will. Also gut, für mich wäre die Sache damit vom Tisch, back to topic:D

Bis jetzt sieht es so aus, dass ich folgende Änderungen an den Messern vornehmen werde. Bei dem 28er Gyuto "Workhorse" und dem Santoku "Workhorse" werde ich die Klinge nach vorne hin etwas dünner ausschleifen und den Winkel der Primärfase ebenfalls nach vorne hin etwas spitzer gestalten. Dadurch soll ein leichterer Anschnitt bei gleichzeitig guter Spaltwirkung im hinteren Teil der Klinge erreicht werde. Im jetzigen Zustand tun sich die Messer noch etwas schwer mit härterem Schnittgut.

Des Weiteren wird der Laser noch dünner ausgeschliffen. Wastl's Statement dazu: "Wenn schon Laser, dann richtig..." :glgl: Ich stimme dem zu!

Ich denke außerdem darüber nach die Hohlkehle beim Santoku ähnlich wie beim Gyuto nach vorne auslaufen zu lassen. Was sagt ihr dazu?

Gruß Jannis
 
Hallo,

Ich bin auch der Meinung das passt mit dem Preisen. Mein Chef ist ein gutes Beispiel. Dieser lässt recht häufig seine Kochmesser und Ausbeiner beim Schleifer schleifen. Innerhalb von den 2 Jahren, sind da 2 Ausbeiner und 1 Kochmesser durch gegangen... Letztens hat er mit eins meiner Messer kurz gearbeitet und hat sich gewunder,Zitat: "Das läuft ja richtig ... ich möchte auch so eins."

Ich denke einfach das, wenn man es auf die Jahre sieht. Das das ganze sich einfach mehr rechnet, einmal etwas mehr (als Standart Solinger)auszugeben als ständig unzufrieden zu sein. Wie ich es mit diesen Produkten war.

Auf jedenfall hab ich 2 Kollegen schon heiss darauf gemacht.:hehe:

Robert
 
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