Ausstellungen, Preise und Verarbeitungsqualität (was DKE)

Sorry, aber wie will man Messer ausschließlich anhand von Fotos beurteilen ... noch dazu, bei Bildern auf einer Skala von Handyschnappschuss bis Profi-Studio-Aufnahme

Offensichtlich schlecht gemachte erkenne ich auch auf Fotos. Du nicht?

Zum Thema Verarbeitungsqualität - überteuerte Gurken von berühmten Namen gibt es auch im kreativen Ausland

Wohl wahr.

Alleine schon aufgrund einfacher Einwohnerzahlenvergleiche kann es nur so sein, daß grad in USA mehr Leute Messer machen und es vielleicht deshalb subjektiv so empfunden wird, dass dort auch mehr Innovation/Kreativität stattfindet.

Nicht jeder, der sich im englischsprachigen Sprachraum herumtreibt (real auf Messen oder virtuell auf Foren und Webseiten), ist Amerikaner. Ich hätte noch Dänen, Schweden, Holländer, Tschechen, Polen und Russen anzubieten, die alles machen, nur keine Langeweile oder schlecht gemachte Messer. Die verkaufen auch international. Wer hier verkauft nochmal international und wenn nein, warum nicht?

Was dem einen seinen Gebrauchsfinish ist, ist des nächsten Beweis für "echte" Handarbeit. Was für einen höchste Qualität und Präzision darstellt, ist für andere CNC-Massenware, weil leicht reproduzierbar

Und Pfusch ist die Seele des Messers, schon klar.

Enrico, wer über Jahre seine Erfahrungen hat machen können und viel Geld für Messer ausgibt, will in der Regel kein Gebrauchsfinish und schlechte Passungen. Und wenn man den Level als Standard erlebt hat, will man das auch nicht bei einfacheren und günstigeren Messern. Und schon dreimal nicht, wenn man ganz genau weiß, dass man das auch nicht akzeptieren muss.

Aber da sind wir schon wieder beim Markt. Darum gehts zumindest mir gar nicht mal primär.

Die einfache Frage ist: Warum bekommen Messer hier im Forum Applaus, die offensichtlich schlampig gemacht sind. Denn es ist vollkommen egal, ob das jetzt ein Bastler, Vollzeitmessermacher oder sonstwer ist. Schleifpapier nach vorne und hinten bewegen kann jeder.


Pitter
 
@Pitter:

Mir ging es hinsichtlich der Fotos nur darum, dass es kaum möglich sein wird, aufgrund von Fotos einen oben vorgeschlagenen Bewertungskatalog zu befüllen ... klar kann man auch auf Fotos einiges erkennen, aber objektiv ist´s dann trotzdem nicht.

Ich fürchte, auf deine einfache Frage, warum hier oder auf Messen schlecht Gemachtes Applaus bekommt oder teuer verkauft wird, läßt sich kaum einen ebenso einfache Antwort finden ....

Bei Messern werden gemeinhin nicht nur Äpfel mit Birnen durcheinander verglichen, sondern da kommen noch Nüsse und Bananen dazu:irre:

Es sind halt sehr viele Varbiable, hier mal ein Versuch einer Aufzählung von objektiv messbaren Qualitätsmerkmalen bei Messern:

- Design (Linien, Konturen, Stimmigkeit, bei Designobjekten: Merkmale, die abheben, Einzigartigkeit, schwierige Reproduzierbarkeit .....)

- Zweckmässigkeit (Wärmebehandlung, verwendete Stahlsorte, Grösse, Gewicht, Funktionalität, Handling, Ergonomie, ....)

- Wertigkeit der Materialen (Stahl, Griffmaterial, Scheidenmaterial, Ziermaterial, Exklusivität....)

- Verarbeitungsqualität (Oberflächengüte, Passungen, Bohrungen, Bündigkeit, Finish, Aufwändigkeit, .....)

Zum Teil überschneidet sich da auch einiges ....andere werden da noch weitere Punkte festmachen können. Erst wenn man sich über diese Kriterien auf breiter Ebene und hohem Niveau einig ist, kann man objektiv beurteilen - und ein objektiver Standard kann für mich nicht ein Messer von XY sein, das XY gekostet hat und auf die oder jene Art hergestellt wurde, das ist immer nur ein Vergleich;

Referenzen sind immer ein Frage des persönlichen Horizonts und der eigenen Möglichkeiten, da gebe ich Dir vollkommen recht.

Interessant wäre zu wissen, nach welchen Kriterien zB eine DMG beurteilt, gibt es dort Bewertungsbögen oder Kommissionen, oder wie läuft das dort? Wird dort auch verglichen mit Werken von Mitgliedern oder gibt´s da einen definierten, objektiven Standard?

Gruß, C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und jetzt stellt Euch mal vor, dass ganze Fachwissen was ihr über Jahre erworben habt, soll auf einmal die Masse an Käufern, Forumiten usw. haben. Egal ob es hier oder "anderswo" gezeigt wird. - Da gibt es nur wenige die das Können (trau ich definitiv @Pitter zu, natürlich auch "Einigen Wenigen" anderen) - Allen "anderen" gefällt es oder auch nicht, natürlich hinterher mit allen Konsequenzen wenn dann, was nicht so ist.......!:staun:

Gruß knifefaan
 
Mir ging es hinsichtlich der Fotos nur darum, dass es kaum möglich sein wird, aufgrund von Fotos einen oben vorgeschlagenen Bewertungskatalog zu befüllen ... klar kann man auch auf Fotos einiges erkennen

Eben. Manche schreiben das ja auch noch extra dazu. "Gebrauchsfinish", "ich weiss selber, aber...", "ich hab da aus meiner Bastelkiste ...".

Enrico, natürlich gibst keinen objektiven Anforderungskatalog, bei dem man einzelne Kriterien ankreuzen kann und unten kommt dann raus, obs ein "gutes" oder "schlechtes" Messer ist. Da hast Du vollkommen recht.

Wenig Spielraum bei Diskussionen gibts aber bei zwei Sachen:

1. Wenn der Liner nicht sauber sitzt, nicht hält, die Klinge Spiel hat, die Übergänge nicht sauber sind, der Schliff nicht symmentrisch ist, das Finish schlampig ist, dann sind das einfach Fertigungsmängel. Und das hat dann auch nichts mit Seele und Handarbeit zu tun, das ist Pfusch. Man kann auch ein 240er Finish sauber machen. Und dann aufhören, wenn das Ding eh zum Hacken gebaut ist, kann man machen.

2. Und wenn ein Messer nicht so ausschaut, wie man das will, sondern wie das die Feile oder der Bandschleifer wollen, dann ist das Dilettantismus, aber kein Handwerk.

Es ist eben ein Unterschied, ob jemand ein rundgelutsches Messer machen will. Oder es nur so kann.

Um mal Butter bei die Fische zu geben, Armin hat sich da oben ja gemeldet.

Ich fotorafier seit gefühlten zehn Jahren immer das gleiche Bowie auf Armins Tisch. Es ist halt nicht mein Stil, sonst hätte ich längst gekauft, so what. Aber warum kauft das keiner, geschmiedet ist doch angesagt. Die Messer sind sauber gemacht, Form ist ok, ich find die Preise sehr angemessen, Armin beißt nicht und man darf die Messer auch in die Hand nehmen, ohne dass der Messermacher übern Tisch hupft. Sowas bleibt liegen. Da verkaufen sich viele schlechter gemachte Messer.

Oder warum kaufen Leute Folder mit Wackelmechanik für viel Geld?

Kapier ich nicht.

Ich will nicht auf Marketing, den Auftritt als Messermacher usw raus. Das blende ich mal vollkommen aus.
Es geht auch nicht um den Geschmack, weils für jeden Topf nen Deckel gibt

Es geht um schlechtes Handwerk und darum, dass das nicht erkannt, honoriert oder in Kauf genommen wird. Das geht mir nicht in den Kopp, warum das so ist.

Pitter
 
pitter; schrieb:
Ich will nicht auf Marketing, den Auftritt als Messermacher usw raus. Das blende ich mal vollkommen aus.
Es geht auch nicht um den Geschmack, weils für jeden Topf nen Deckel gibt

Es geht um schlechtes Handwerk und darum, dass das nicht erkannt, honoriert oder in Kauf genommen wird. Das geht mir nicht in den Kopp, warum das so ist.

Das kann man aber m.E. nicht ausblenden, denn das ist ein wichtiger Aspekt. Wenn Schrott gekauft wird und Qualität wie Blei in den Regalen liegt, dann kommt mir der Verdacht, das solch ein Markt manipuliert ist. Eine andere logische Erklärung, warum Konsumenten gute Produkte meiden und schlechte kaufen, gibt es nicht.

Beispiel:

Wenn einer ein Messer präsentiert, zum richtigen Zeitpunkt, seine Kumpel anmailt, sie sollen doch in gebührenden Abständen ihre Meinung dazu posten, und so ein Thread dann 2000 Hits bekommt, dann kriegt sowas eine Eigendynamik. Und ein Unbedarfter liest nur "2000 Hits" und denkt sich, das MUSS ja richtig gut sein. Sowas soll schon vorgekommen sein. (Ich möchte damit niemandem zunahe treten, der hier im Forum berechtigterweise viel Aufmerksamkeit bekommt, weil er was zeigt, was gut ankommt.)

Aber sowas hat es immer gegeben und wird es leider wohl immer geben.

Nils
 
<Marketing und Selbstdarstellung>

Das kann man aber m.E. nicht ausblenden, denn das ist ein wichtiger Aspekt.

Es ist sein sehr wichtiger Aspekt, ACK. Kann man trotzdem mal ausblenden, so von wegen Hölzchen und Stöckchen.

Wenn Schrott gekauft wird und Qualität wie Blei in den Regalen liegt, dann kommt mir der Verdacht, das solch ein Markt manipuliert ist

Manipuliert, Fanclub, gehypt, wie auch immer - gibts alles. Aber:

Eine andere logische Erklärung, warum Konsumenten gute Produkte meiden und schlechte kaufen, gibt es nicht.

Doch, klar, Ockham. Sie wissen es nicht besser. Ist *ein* Grund.

Wenn einer ein Messer präsentiert, zum richtigen Zeitpunkt, seine Kumpel anmailt, sie sollen doch in gebührenden Abständen ihre Meinung dazu posten, und so ein Thread dann 2000 Hits bekommt, dann kriegt sowas eine Eigendynamik.

Sicher. In der Form kann das aber auch ein Knieschuss werden. Fällt halt irgendwann auf, die Leute sind ja nicht blöd.

Wenn jemand dagegen Zeit und Mühe in WIP threads investiert, Kunden/zukünftige Kunden/allgemein interessierte *mitnimmt*, bekommt er ganz von selbst nen Haufen Aufmerksamkeit. Und das zu Recht und ohne Beigeschmack. Das ist eine ganz simple, ehrliche und offene Werbemaßnahme. Kann jeder machen, auch wenn er beim Wort "Marketing" schon Schluckauf bekommt, warum auch immer.

Aber egal, wie sehr man werbetechnisch mit den Armen wedelt. Erstmal muss das Produkt passen. $$ Snody World würde halt nicht funktionieren, wenn die Messer von Mike Snody Mist wären. Weißt schon, der da: http://www.snodygallery.com (Crisis Card Gen 11 -Accepted Everywhere. Ich lach mich gerade schlapp, cooler Spruch). Die sind halt auch sauber gefinisht, Dollar Dollar hin oder her. Und nicht mal so mit Gebrauchsfinish, nem ungleichmäßigen Schliff oder unsymmetrischen Griffschalen rausgehauen. Da wird poliert und gewienert.

Pitter
 
Es geht um schlechtes Handwerk und darum, dass das nicht erkannt, honoriert oder in Kauf genommen wird. Das geht mir nicht in den Kopp, warum das so ist.

In den Fällen in denen ums Sammeln und Prestigeobjekte geht, greift der Ausnahmepunkt moderner Haushaltstheorie des Sammelns: Es geht nicht um den tatsächlichen Nutzen, die Verarbeitung etc, das wäre rationaler Konsum; sobald man sammelt, süchtig ist o.ä. treten die messbaren Werte in den Hintergund man konsumiert ohne Preis-Wert-Messung; der Neubesitz und die Unterscheidung zur Umwelt werden zum Kriterium, nicht der Nutzwert oder die Qualität.

Daher sind dann emotionale Attribute wie "ein Bild von Miro" auf einmal x wert, obwohl es nur ein Bisschen Leinwand und Farbe ist, die auch meine 8jährige Nichte so verarbeiten könnte. Ganz unabhängig vom Marktwert für einen Sammler (nicht aber für einen Spekulanten).
Genauso kann(!) dann auch "handgemachtes Messer" für jemanden greifen, in dessen Sammler- und/oder Freundeskreis sowas nicht Standard ist, ganz ohne tatsächlichen Mehrwert.
Lernt man eigentlich in jeder guten Basisvorlesung/Schulung Haushaltstheorie ->Kundenökonomie -> Superiore Güter in konsumpsychologischer Entscheidung und wie erschaffe ich sie.;)

Und ja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine große Käuferbasis gibt (fast alle Leute die Messer irgendwie cool finden aber sich nie näher damit beschäftigt haben), auf die "handgemacht" genauso wirkt. Und die jeden offensichtlichen Mangel damit begründen und ins Positive verkehren.
Kennt man auch von modernen Kommunikationsgeräten.
 
Lernt man eigentlich in jeder guten Basisvorlesung/Schulung Haushaltstheorie ->Kundenökonomie -> Superiore Güter in konsumpsychologischer Entscheidung und wie erschaffe ich sie

Warum besucht ein Mensch eine gute Basisvorlesung um zu lernen:
Wie stelle ich etwas Nutzloses her und wem kann ich es möglichst teuer andrehen ?


Kennt man auch von modernen Kommunikationsgeräten.

Was ist an Kommunikationsgeräten "handgemacht" ?

Gruss
Felix
 
...
Und ja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine große Käuferbasis gibt (fast alle Leute die Messer irgendwie cool finden aber sich nie näher damit beschäftigt haben), auf die "handgemacht" genauso wirkt. Und die jeden offensichtlichen Mangel damit begründen und ins Positive verkehren.
Irgendwie kann das nicht ganz nachvollziehen, vllt. habe ich es auch komplett falsch verstanden :confused:
Aber wo gibt es denn eine große Käuferbasis für handgemachte Messer, ausser auf Messen, Ausstellungen oder als "bekannte Gruppe" in Foren ?

Wer eine solche Veranstaltung besucht, wird *mindestens* halbwissend sein. Auch die Forumiten, die sich handgemachte Messer beim Macher ihres Vertrauens ordern oder direkt vom Ausstellungstisch kaufen, werden wissen warum. Sicher nicht, weil sie halbinformiert oder nur beiläufig interessiert sind. "Coolnessfaktor" würde ich bei der Auswahl oder den "Objekten der Begierde" auch eher ausschließen, was nicht bedeuten muss, dass es den grundsätzlich nie gäbe, weil: you can't buy cool :D
Das man mal ins Klo greift, kann natürlich auch mal passieren. Vermutlich sind schöngeredete, offensichtliche Mängel auch eher ein Fall für reine Sammler, und selbst die sind nicht halbinformiert.

Aber wie gesagt, vllt. habe ich dich auch nur komplett fasch verstanden. Es ging hier auch eher weniger um das Verhältnis von "Informationsstatus zu Kaufverhalten" generell, sondern um das Angebot, was eher zu unkritisch verbreitet, bekanntgemacht, ge-pushed, vorgestellt oder besser: zu unkritisch wahrgenommen wird, obwohl manche Hacken auf durchschnittlich guten Bildern mitunter unübersehbar sind.

Gruß Andreas
 
Hallo Felix,

Warum besucht ein Mensch eine gute Basisvorlesung um zu lernen:
Wie stelle ich etwas Nutzloses her und wem kann ich es möglichst teuer andrehen ?

Das "Warum" hab ich ja gar nicht angeschnitten. Aber vielleicht weil man damit viel Geld verdienen kann.
Wenn man etwas verkaufen möchte, ist es nicht falsch zu wissen, warum man zB ein Poloshirt aus der Näherei in Bangladesh mit dem Symbol A auf der Brust nur für 8,99 verkaufen kann, das gleiche Stück, genau gleicher Machart und Qualität aus gleicher Quelle mit Symbol B auf der Brust aber für 49,99.
Um was Anderes gehts hier gar nicht - nur gehts eben nicht um das Attribut "Marke B", sondern um das Attribut "hangemacht" o.ä.

Was ist an Kommunikationsgeräten "handgemacht" ?

IdR fast die komplette Montage, aber der Vergleich bezog sich nicht auf handgemacht, sondern auf eine andere allgemeinere Ebene, die ich im Satz zuvor erklärt habe.


Hallo Luftauge,

ich denke du hast das durchaus richtig verstanden, diese Sache ist nur so alltäglich, dass man sie kaum wahrnimmt. ;)

Aber wo gibt es denn eine große Käuferbasis für handgemachte Messer, ausser auf Messen, Ausstellungen oder als "bekannte Gruppe" in Foren ?

Hier wurde doch gerade geschildert, dass es dort eine unkritische Käuferbasis gibt, die teilweise sogar vorherrschend ist. Sogar ich war mal auf Einer.;)

Ansonsten komme ich aus dem Hobbybereich LARP/Mittelalter. Dort kannst du die krummsten und unfunktionalsten Teile aus ungehärtetem Baustahl verkloppen und sie gehen weg wie warme Semmeln so lange du die passenden Attribute dranschreibst "handgeschmiedet" zB.
Wir reden hier von Zehntausenden von Aktiven, die Qualität schert nur die Minderheit.
Natürlich gibts dort auch Leute die Ahnung haben und über sowas den Kopf schütteln, sogar überdurchschnittlich Viele - aber eben nicht die Masse.

Abseits von diesem Beispiel lerne ich immer wieder Leute kennen, die sich selbst als Messerenthusiasten verstehen, aber sehr unterschiedliche Kenntnisse von der Materie besitzen und auf die üblichen ****- und amazon-Händler reinfallen, mit ihrem erworbenen Stück aber total glücklich sind weils gerade eben "handgemacht" ist. Offensichtliche Mängel werden umgedeutet zu einem positiven Merkmal (it's not a bug, it's a feature), auch wenn die Person es besser weiß.

SG

Oliver
 
Ok, aber das Beispiel mit dem Bereich LARP = live action role play kann man sicher nur ziemlich eingeschränkt auf den Messerbereich generell übertragen, über den wir hier reden. Es mag da teilweise prinzipielle Überschneidungen geben, die reichen aber noch nicht für eine komplette Übertragung oder Gleichsetzung aus. Die Messer um die es *hier* geht, sollen ja nicht nur aussehen wie Messer, sie sind es sogar - egal wie bescheiden das Finish, der Klingengang oder die Schärfe ist :glgl:
Ich kenne zwei, eigentlich drei Leute aus der MA/LARP-Szene, einer hat einen Laden für solche Artikel, der andere ist dort Aktivist, den dritten kann ich schlecht einschätzen. Was ich bei und von denen gesehen und gehört habe, stimmt zu 1904% mit dem überein, was Du geschrieben hast.

Ich möchte aber anzweifeln, dass Besucher einer Veranstaltung wie am Wochenende in SG oder vergleichbaren Veranstaltungen wie Sindelfingen, Kelkheim oder Olching in deine Einschätzung reinpassen. Sicher, man man kann überall ins Klo greifen, Garantien dagegen kann einem keiner geben. Meine Beobachtung aus den Besuchen in SG ist eher gegenteilig, nämlich dass dort eher Personen etwas handgemachtes kaufen, die sehr wohl informiert sind - wenn der Geldbeutel es zulässt. Man kann sicher auch mal ganz gute Schnäppchen machen. Wer sich informiert ist auch interessiert, oder umgekehrt.

Gruß Andreas
 
Es mag da teilweise prinzipielle Überschneidungen geben, die reichen aber noch nicht für eine komplette Übertragung oder Gleichsetzung aus. Die Messer um die es *hier* geht, sollen ja nicht nur aussehen wie Messer, sie sind es sogar - egal wie bescheiden das Finish, der Klingengang oder die Schärfe ist :glgl:

Ich meine auch Messer, nicht die Schaumstoffvariante, also Werzeuge zum Schneiden die auch im quasi Camping-Alltag genutzt werden (sollen).;)

Und ich will auch gar nicht von einem Bereich in den anderen Übertragen, es gilt einfach in allen Konsumbereichen das Gleiche, egal ob Messer, Kleider, Autos, etc. Sobald jemand (auch unbewusst) einen Prestigegewinn erwartet durch die Anschaffung wird er komisch.;)
Es wird dann oft am eigentlichen Nutzen vorbeigekauft und die Entscheidung dann schöngeredet.

Ich denke damit hab ich alles geschrieben, was ich zu dem Thema zu sagen habe.

Danke für die kurze aber nette Konversation und schöne Grüße,

Oliver
 
Daher sind dann emotionale Attribute wie "ein Bild von Miro" auf einmal x wert, obwohl es nur ein Bisschen Leinwand und Farbe ist, die auch meine 8jährige Nichte so verarbeiten könnte.

Das ist vollkommener Unsinn.

Überhaupt wärs mal sinnvoll, wenn Leute, die nicht Messermacher sind oder die als Kunden grundsätzlich eh nicht bereit sind, mehr als 150 Euro für ein Messer auszugeben, sich aus dieser Diskussion hier raus halten. Nicht, weil ich das nicht verstehe, sondern weil das hier einfach nicht das Thema ist.

Hier gehts um Leute, die gerne auch mehr ausgeben würden. Gerne auch mal für was moderneres und schickes.
Und die genug Ahnung haben, das was da vor ihnen liegt, im Wert auch einzuschätzen.
Und die auch den Messermarkt einschätzen können oder wollen. Messermarkt, nicht Kunstmarkt, KFZ Markt oder sonstwas.
Diese Klientel wird hier - und das "hier" meint so manche Ausstellung, dieses, aber auch andere Foren - nicht so bedient, wie ich mir das für die Szene wünschen würde.

Für alle anderen Themen, wie Miro, das Kunstverständnis und sonstiges Geplauder bitte die Lobby verwenden, dafür ist die da.

Pitter
 
Hallo Pitter,
am WE war ich in Solingen und habe mir gerade auch aufgrund diese Diskussion hier im Forum sehr viel angesehen.Ich habe keinen Aussteller gefunden dem ich mangelnde Qualität vorwerfen könnte.
Wie siehst du das Niveau der Solinger Ausstellung?
Gruß
Micky
 
Wie siehst du das Niveau der Solinger Ausstellung?

Da ich dieses Jahr nicht in Solingen war, kann ich das nicht beurteilen.
Das ist das eine.
Das zweite ist: Wieviel Folder mit Lightning Strike Carbon gabs da zu sehen?
Eher nix für mich.

Pitter
 
Da ich dieses Jahr nicht in Solingen war, kann ich das nicht beurteilen. ...
Nicht? War denn nicht genau das der Aufhänger, dass du anhand von Bildern aufs Bastelniveau gekommen bist?

Wir reden von einer Ausstellung, oder? ... Üblicherweise präsentiert man dann auf einer Ausstellung das Beste, das man zu zeigen hat.
Das im Blick schau ich mir die Bilder an. Und stelle fest:
Mal von den üblichen Verdächtigen abgesehen ... liegen viele Messer herum, deren Verarbeitung der Liga "Neues aus der Bastelstube" entspricht.
Da hilft dann auch der niedrige Preis nicht mehr, das werden keine Schnäppchen. ... Sowas bestell ich mir in ordentlicher Qualität für weniger, das gleiche oder ein bisserl mehr im Web.


Wenn ich in all den Jahren eines gelernt habe, dann, dass man nicht allein von Bildern auf die Verarbeitungsqualität von Messern schließen kann. Deshalb habe ich mich hier auch aus der Diskussion herausgehalten.

Sicher, Erfahrung hilft, den Blick zu schärfen und man kann vieles gezielter erkennen und einschätzen. Aber endgültig beurteilen? Ich habe auch schon ne Menge Geld verbraten für gehypte Messer, die dann doch nicht so toll und später kaum bis gar nicht mehr loszubekommen waren.
Als ich einen der Namen hier als Gegenbeispiel für Bastlerarbeit erwähnt fand, musste ich laut lachen, aber ich will ja nicht abschweifen.

Ändert nichts daran, dass ich dir insofern recht gebe, als dass auf Ausstellungen zum Teil Müll herumliegt. Tröstlich daran ist, wenn man so will, dass derselbe Müll teilweise über Jahre liegt, sprich nicht verkauft wird. Genauso gibt es aber die Fälle, die du auch ansprichst, in denen tolle Messer liegen wie Blei. Find ich schade und hab ich leider kein Rezept dagegen.
Ich gehöre allerdings auch zu denen, die schlechte Qualität auf einer Ausstellung nicht direkt gegenüber dem Macher ansprechen. Mea culpa, aber ich denke mir: Wozu? Wozu den Stress? Sch... Messer, interessiert mich nicht weiter, der Markt und die Zeit werden´s richten.
Und es ändert nichts dran, dass mir 95% der Messer auf den Bildern aus Tiel, Solingen, im Messermagazin etc. nicht gefallen, weil sie einfach nicht schön oder sterbenslangweilig sind, aber das ist ja mein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht? War denn nicht genau das der Aufhänger, dass du anhand von Bildern aufs Bastelniveau gekommen bist?

Mich interessiert weniger, was auf Messen liegt, als das, was ich hier im Forum zu sehen bekomme.

Sicher, Erfahrung hilft, den Blick zu schärfen und man kann vieles gezielter erkennen und einschätzen. Aber endgültig beurteilen? Ich habe auch schon ne Menge Geld verbraten für gehypte Messer, die dann doch nicht so toll und später kaum bis gar nicht mehr loszubekommen waren.

Ich hab schon Messer gekauft und noch mehr gesehen, die auf Bildern toll aussahen, letztlich aber Mist waren. Klinge wackelt, Stoppin schräg eingebaut, Spacer zu dünn, so dass die Klinge beim Bedienen hängt, Lock schlecht gemacht - meinst Du sowas? Ja, kenne ich alles.

Ich hab aber noch nie ein Messer gesehen, dass auf Bildern schlampig ausgesehen hat. Und sich realiter als Meisterwerk der Messermacherkunst entpuppt hat. So herum funktioniert das mit dem Bewerten also schon.

Pitter
 
Und es ändert nichts dran, dass mir 95% der Messer auf den Bildern aus Tiel, Solingen, im Messermagazin etc. nicht gefallen, weil sie einfach nicht schön oder sterbenslangweilig sind, aber das ist ja mein Problem.

Oh, fast überlesen ;) Da gehts Dir so wie mir. Das ist aber nicht nur unser Problem. Also eigentlich ist es für mich überhaupt kein Problem, kauf ich halt woanders

Es ist spätestens dann ein Problem der Messermacher, wenn sie nichts verkaufen. Solange langweilig sells, ist das ja vollkommen ok, jeder versteht unter langweilig ja was anderes. Wenn aber jahrelang der gleiche Krempel auf dem Tisch liegt und der Messermacher jammert, weil er nix verkauft - dann könnte man ja mal seine Strategie ändern. Siehe Gudy van Poppel (nicht als Beispiel für Jammern, sondern als Beispiel dafür, mal was neues zu probieren).

Jede Wette, der verkauft über zig Foren mehr von seinem Tactical Folder, als die meisten Messermacher auf allen Ausstellungen zusammen. 2013 und so.

Pitter
 
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