Schön, dass ich mich da getäuscht habe, Achim!Abgesehen von der staatlichen Förderung der Produktion ist das vollkommen falsch.
Über ganz Europa verteilt gibt es eine Menge Leute, die in der Lage sind, sehr kontrolliert genau das herzustellen, was man aus dem Rennofen gerade so braucht, ob das nun Stahl, Eisen oder Roheisen ist. ...
Meine Informationen stammen von Fachleuten, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema befassen, z.B. Heinz Denig. Da hörte ich immer wieder Berichte, dass es mal hier und dort nicht geklappt habe, dass nichts Greifbares außer Schlacke entstanden sei, dass die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen eine kontrollierte Ofenreise erschwert hätten, dass entweder die Kohle oder das Erz nicht ganz gepasst hätten usw. Und dass so etwas eben auch erfahrenenen Leuten wie Alfred Bullermann passiert.
Daneben wird auch berichtet, dass die "Ausbeute" gelegentlich mit Hammerschlag und/oder ein wenig Schrott aufgebessert worden sei, damit dem staunenden Publikum etwas präsentiert werden könne.
Das schließt aber sicher nicht aus, dass es in der Tat über Europa verteilt hier und dort Fachleute gibt (z.B. Unsel/Romain Bohr in Luxemburg), die den Vorgang beherrschen und Material in nennenswerten Mengen produzieren.
Mir ging es um eine Antwort auf die Frage, warum wir hier wenig mit Rennstahl arbeiten. Die Schwierigkeiten der Erzeugung sowie die vergleichsweise geringe verfügbare Menge machen in meinen Augen den hohen Preis plausibel.
Gruß
sanjuro